Empfehlung heute - Zukunft, die ich meine.

In diesem Szenario fehlt mir noch der grosse Osteuropacrash, der letzte Woche in Ungarn begann, heute mit Währungsturbulenzen die Ukraine aufmischt und demnächst das Baltikum rasieren wird, mit schlimmen, vielleicht noch schlimmeren Folgen für Österreich und seine Banken, die das weitgehend finanziert haben. Nebenbei: Auch das Osteuropageschäft der italienischen Unicredit, das sie von Bank Austria und der HypoVereinsbank bekommen hat, ist aktuell sicher nicht die reine Freunde. Eher so eine Art Hypo Real Estate des Ostens. Trotzdem, ein nettes und optimistisches Szenario des Kommenden.

Mittwoch, 15. Oktober 2008, 14:26, von donalphons | |comment

 
kannst du mal nen Tipp geben wo man gute Finanzinformationen zu Osteuropa findet? (deutsch oder english)

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Schwierig, ich bin da auch erst am Zusammensuchen. Osteuropa ist absolut nicht mein Gebiet, aber ich kenne noch jemanden, die Erfahrungen in Polen, Ungarn und anderen Balkanstaaten hat. Für das Baltikum gibt es das hier:

http://balticbusinessnews.com/Default2.aspx

Prinzipiell wäre ich aber äusserst vorsichtig. Osteuropa hat noch nicht mal die Nichtstandards der deutschen Wirtschaftspresse und obendrein eine gigantische Schattenwirtschaft jenseits aller Statistiken. Sprich, es ist alles andere als einfach, die Risiken einzuschätzen.

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Schweiz
Don,

etwas off topic, aber trotzdem:

habe gerade bei der Raiba in Zürich nachgefragt und die scheinen nur Konten für Menschen mit Schweizer Aufenthaltsgenehmigung rauszurücken. War das bei Deiner Filiale anders?

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Echt? Ich habe letzte Woche für einen Artikel mit den Kantonalbanken und den Raibas allgemein telefoniert, und da meinte man, dass es kein Problem sei. Es geht sogar mit notarieller Vollmacht für Dritte, wenn man den Pass dabei hat. Die Raibas in der Schweiz allerdings wissen gerade nicht wohin mit dem Geld.

Was meines Wissens nicht geht, ist Gesellschafter bei einer Raiba zu werden. Pobier es mal bei der Raiba-Zentrale Graubünden oder Basel.

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Die stehen jeweils unter eigener Regie - Züri wäre für mich am bequemsten. Die Zentrale meinte anfangs auch, dass das kein Problem wäre, aber die Filiale entscheidet letztlich. Naja, Basel ist ja auch nett.

Was ist eigentlich mit Postfinance?

Und gibt es irgendwo in der Schweiz Festgeld/Sparbücher mit mehr als 2 Prozent Zinsen?

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Postfinance ist keine Universalbank, das heisst, es gibt einige Einschränkungen. Privatbanken zahlen besser Zinsen, aber... ganz grosses aber.

Um das nochmal ganz deutlich zu sagen: In meinen Augen ist ein Konto in der Schweiz kein Hafen für die Anlage grosser Werte hier und jetzt, sondern nur ein bequemer Verschiebebahnhof für den Fall, dass hier sehr plötzlich etwas sehr Übles passiert und man nicht mit vielen Euroscheinen zur Reisebank rennen will, wenn alle rennen. Da will ich im Zweifelsfall mit einem Mausklick und ein wenig Urlaub in Graubünden vorbeugen. Man muss wissen, ob das einem die Kosten und die Währungsrisiken wert sind. Das Raiba-System der Schweizer ist näher an unserem als das der Österreicher. Raiba Kleinwalsertal oder Jungholz werben ziemlich offensiv um deutsches Geld, aber das geht dann eher in Richtung zumwinkeln.

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Genau so sehe ich das auch. Wenn mir die Bank aber ein bisschen was an Zinsen zahlt, ist das ja auch nicht schlecht.

Ein eventueller Gewinn dürfte sich nur dann ergeben, wenn der Euro wirklich abschmiert und das Konto in Franken läuft. Aber wer weiß das schon.

Und nochmal zum Status, nachdem ich bei der Raiba Basel angerufen habe: Dort nimmt man deutsche Privatkunden freundlich auf, es gibt ein Sparkonto zu 1,5 Prozent in Schweizer Franken.

Einlagensicherung in der Schweiz bei 30.000 Euro pro Bank pro Kunden. Man muss persönlich vorbeischauen mit Pass.

Wohin nur mit dem Rest? Tagesanleihen des Bundes?

*seufz*

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@ elch: schweizer wechseln massiv zu den kantonalbanken, weil diese eine 100%ige staatliche einlagensicherung bieten.

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Zu Postfinance: Einlagen sind hier zu 100% vom Staat gesichert. Und die Zinsen sind eher besser als bei anderen Banken wie UBS & Co.

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als ich 2000 in new york war, hielt ich einen 1km-abstand zu den wtc-türmen. genauso halte ich es zur zeit mit der ubs. fällt die ubs, ist die schweiz ein island hoch x.

die schweizer behörden haben getan, was sie konnten. der finanzminister liess sich fünf bypässe legen und die ihn vertretende wirtschaftsministerin wurde per sp-anzeige als vermisst gemeldet.

wer im grossen stil geld in die schweiz schafft, braucht dort mindestens soviel glück wie hier. wie don sagt, kann es nur darum gehen, im notfall im nahen nicht-eu-ausland auf eine nicht-eu-währung zugreifen zu können.

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als ich Simmel's "Philosophie des Geldes" las, hat es mich vom Zusammenhang zw. Kultur, Wert und univ. Tauschmittel Geld... überzeugt.
Wenn ich die Schweizer Zeitungen zufällig lese, finde ich, dass dort auch chaotische Zeiten herrschen.

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@exurbia Du bist paranoid ;)

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Naja, immerhin zeigt sich jetzt, dass die Qataris weiterhin ihre Lieblingsvermögensverwaltung behalten wollen. Und die Bad Bank für die UBS ist enlich mal ein neuer Ansatz.

Schön ist das alles natürlich nicht. Aber es scheint, als würde die Schweiz schon mal alles für den Tag danach vorbereiten. Ich bin noch am Überlegen, ob die Bad Bank mit ihrem Hair Cut eine gute Idee ist, und unter welchen Bedingungen. Die Vermögensverwaltung bei der UBS ist jedenfalls bemerkenswert stabil, angesichts der Krise und der Probleme der UBS.

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nur mal so als Verständnisfrage:

Die UBS darf jetzt 68 Mrd. Franken an faulen Wertpapieren einfach auslagern und wenn die wirklich komplett ausfallen tragen sie 6 Mrd davon und der Rest der Staat?

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FTalphaville hat die Details.

Zusammen mit der 6 Milliarden Dollar, die die UBS als Geldspritze bekommen hat, sind die 60 Milliarden Dollar eigentlich komplett vom Staat. Soweit ich sehe, das extremste Beispiel für Deleveraging der gesamten Krise. Allerdings immer noch ehrlicher als eine Veränderung der Bilanzregeln, wie sie in Deutschland geplant ist, und die das Problem nur versteckt, statt es anzugehen. Mit Bad Banks gibt es in der Schweiz Erfahrung; als die Berner Kantonalbank 1991 in Schieflage kam, hat man ein ähnliches Vehikel geschaffen und über 10 Jahre abgewickelt.

Fairerweise muss man sagen, dass die UBS auf dieses Paket schon ordentlich abgeschrieben hat, und der Staat nicht davon ausgehen muss, dass alles bezahlt werden muss. Die UBS ist auch diesmal nicht die letzte, sondern die erste Bank, die reinen Tisch macht.

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PS: Börsen fallen, UBS und CS und CHF steigen. Ts.

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link zur medienmitteilung des bundesrats. hintergrund: ubs legte erst anfang woche karten auf den tisch.

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Auch etwas off-topisch...
Hat einer der hier Anwesenden eine Meinung zur ING-DiBa? Spezifisch: ein Immobilienkredit bei derselben, unter normalen Umständen normal in 6 bis 8 Jahren abzuzahlen. Normales Haus, nur zu einem Drittel des Wertes beliehen.

Nicht für mich -- ich bin nicht so normal.-

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Einem Schuldner kann es doch egal sein, wie es seiner Bank geht, oder?

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Wenn die Bank pleite geht, übernimmt irgend ein anderer Laden die Forderung. Solange man seine Raten pünktlich zahlt, ändert sich für den Schuldner höchstens die Bankverbindung.

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Die hinter der DiBa stehende Ing-Groep ist sowas wie die UBS der Niederlande. Ich würde NIE zu einer Direktbank gehen, schon gar nicht, wenn es um Hypotheken geht.

Sollte der Euro an wert verlieren, sind Schulden erst mal eine coole Sache. Nachdem aber die Niederlande gerade durch ihr eigenes Tal der Tränen gehen, würde ich überlegen, was der schlimmste Fall meiner eigenen Leistungsfähigkeit ist, und wenn da nur leise Zweifel sind, ob ich die Raten in zwei Jahren noch zahlen kann, würde ich versuchen, die Schulden vorzeitig loszuwerden. Schulden muss man sich in Zeiten wie diesen wirklich leisten können.

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Oh ja, in Zeiten in denen auch nicht notleidende Kredite verkauft und plötzlich fällig gestellt werden könnten, ist das eine zweischneidige Sache.

Ich fühle mich ehrlich gesagt auch in Inflationszeiten wohler ohne Schulden, es sei denn, man könnte sie jederzeit ablösen und die Inflation galoppiert richtig.

Ich sehe aber eher eine schleichende verlogene Inflation mit getricksten Statistiken etc.

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Ich wollte mich zwar nicht einmischen aber wenn jemand ernsthaft(!) eine Frage stellt, in der es (auch) um seine Existenz hat, sollte man ein bißchen Verantwortungsbewußtsein an den Tag legen.

Es gibt keine "plötzliche Fälligstellung" von Immobilien-Krediten ... auch nicht bei einem sog. Verkauf eines Kredits. Es gibt (Zwangs-)Verwertung von "notleidenden Krediten" und es gibt die Ablehnung der Prolongation nach(!) Ablauf der vertraglich vereinbarten Kreditlaufzeit ...

Wie sieht es mit der individuellen Vermögens-/Einkommenssituation aus ? Sind die eigenen "Zahlungsströme" sicher auch wenn eine Rezession droht ? Ich würde derzeit lieber langfristig finanzieren und eine geringere Tilgung vereinbaren, um niedrige Zinsen mitzunehmen und "Luft" bei der eigenen Belastung zu lassen.

P.S. Bei Inflation "nagt" es an den eigenen Schulden - ob sich irgendjemand "wohler" fühlt, sollte die sorgfältige(!) Prüfung der eigenen Verhältnisse nicht beeinflussen.

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Das ist njur insofern richtig, wenn man wirklich ABSOLUT pünktlich seinen Kredit bedient.

Wann ein Kredit "notleidend" wird, ist inzwischen sehr auslegbar. Bei der eigenen Bank, die einen kennt, lassen sich vorübergehende Probleme meist zum gegenseitigen Vorteil lösen.

Bei verkauften Krediten sieht das anders aus.

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Die Erfahrung zeigt, dass es viele gibt, die den Ernst ihrer Lage zu spät erkennen. Die Insolvenzversteigerungen sind die Ursache solcher Leute. Knochenbrecher diverser Banken reagieren schon heute äusserst ungnädig, wenn es zum Run auf die Sicherheiten eines Verschuldeten geht. Lass die Immobilie einfach in einer schlechteren Region sein, in der man mit 10, 15% Wertverlust rechnen muss, und dann jemanden arbeitslos werden, und Du wirst sehen, wie die Bankberater panisch werden. Da ist es dann auch ganz ok, wenn man nicht das sächsische Callcenter an der Leitung hat, in dem unausgebildete Langzeitarbeitslose Plan F rauskramen.

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Um auf die Frage von sethos zurückzukommen: Es ist nicht zu erwarten, dass sich die Ausgangslage des Kreditnehmers durch eine Insolvenz der ING-DiBa und eine Übernahme der Forderung durch einen auf Kreditverwertung spezialisierten sizilianischen Familienclan wesentlich verändern würde.

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Danke an alle!!
Ich werde den Link dann mal so weitergeben; das waren alles SEHR aufschlussreiche Kommentare, die klar die Pros und Kontras der Situation aufzeigen.-

Nochmals danke.-

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Es wird noch an vielen Orten dieser Welt Crashs geben - die USA habe ich ja auch ausgeklammert. Im Wesentlichen ging es mir in der Story um die Gefahren für die Währungsunion. Deshalb kommt Osteuropa auch nicht drin vor.

In 2 Wochen bin ich allerdings in Ungarn. Dann kann ich mir die Entwicklungen dort live ansehen. Bin jedenfalls gespannt.

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