Real Life 23.10.08 - Prinz, P***a und Prozente
Habe ich dir nie vom Cousin meiner Mutter? Nein? Also, der Cousin von meiner Mutter hatte auch Asthma, und dem waren sie auf einer Feier. Dann bekam er mittendrin einen Anfall. So richtig schlimm, vermutlich klang er wie du. Jedenfall ging der Cousin von meiner Mutter dann nur auf den Balkon, um frische Luft zu holen, und als er nicht zurückkam, gingen sie nach 10 Minuten nachschauen, und da lag er dann tot rum. Erstickt an einem Hustenanfall. Also jammer nicht wegen den Nebenwirkungen, Helmut weiss genau, was er dir gibt.
Liebe Susi, bei uns wird gestorben, indem das beim einem Ohr rein und beim anderen wieder hinausgeht.
Ich will weder hier rumliegen, noch dieses zeug nehmen und schon gar nicht von Todesfällen hören. Nicht in dieser Lage. Wenn Du mir einen Gefallen tun willst: Schau mal bitte bei Marketwatch nach dem Dow Jones.
Steigt. Übrigens ist Franziska in der Stadt.
*Hust* Ach?
Völlig durch den Wind, schlimmer als du.
Franziska war nie anders.
Du wirst es überprüfen können, denn sie bleibt hier. Man soll es nicht für möglich halten, aber sie hat ihren Job gekündigt, Paris verlassen und bleibt jetzt erst mal hier.
Was ist los? Hat P***a eine Absatzkrise? Kommen nicht mehr genug Russen nach Paris?
Also, es war so: In ihrer Filiale hatten sie Staatsbesuch aus den Emiraten. Ein Mann, ein Sekretär, drei Diener, zwei komplett verscheierte Frauen und 10 Leibwächter, die schon vorher den Laden gestürmt und die anderen Kunden rausgedrängt haben. Dann kam der Prinz, und seine Frauen nahmen, was ihnen gefallen hat. Das Übliche, während der Prinz irgendjemand über sein Handy zusammenstauchte. Nach einer Stunde hatten sie dann alles beisammen, bekamen die Rechnung - und der Prinz war nicht einverstanden. Er wollte Prozente. 50 Prozent. Franziska darf das nicht bewilligen, also weigerte sie sich, und die Siskussion wurde sehr schnell sehr böse - auch, weil der in seiner Männlochkeit gekränkte Prinz seine Leibwächter die Debatte führen liess. Am Ende zogen sie ohne Tasche, aber unter Drohungen ab, Franziska war am rande des Nervenzusammenbruchs, der Laden war verwüstet, und ein paar Tage später kam urplötzlich die Mitteilung, dass P***a die Filiale schliesst und Franziska einen Job im Hintergrund bekommt - wenn sie will und Gehaltseinbussen akzeptiert. Was man ihr geraten hat, denn sonst könnte sie Probleme haben, in diesem Bereich jemals wieder eine Stelle zu finden. Und jetzt ist sie wieder da.
Sag ihr einen schönen Gruss, das ist der Ölpreis, der die Saudis gerade so unausstehlich macht, und in einem Jahr bekommen sie dann P***a auf den Ramschflohmärkten des 13. Bezirks, die sie sich dann gerade noch leisten können, wenn sie mit dem Charterflug kommen. In einem Jahr *HUST*
In einem Jahr bist du tot, wenn du nicht endlich liegen bleibst.
Liebe Susi, bei uns wird gestorben, indem das beim einem Ohr rein und beim anderen wieder hinausgeht.
Ich will weder hier rumliegen, noch dieses zeug nehmen und schon gar nicht von Todesfällen hören. Nicht in dieser Lage. Wenn Du mir einen Gefallen tun willst: Schau mal bitte bei Marketwatch nach dem Dow Jones.
Steigt. Übrigens ist Franziska in der Stadt.
*Hust* Ach?
Völlig durch den Wind, schlimmer als du.
Franziska war nie anders.
Du wirst es überprüfen können, denn sie bleibt hier. Man soll es nicht für möglich halten, aber sie hat ihren Job gekündigt, Paris verlassen und bleibt jetzt erst mal hier.
Was ist los? Hat P***a eine Absatzkrise? Kommen nicht mehr genug Russen nach Paris?
Also, es war so: In ihrer Filiale hatten sie Staatsbesuch aus den Emiraten. Ein Mann, ein Sekretär, drei Diener, zwei komplett verscheierte Frauen und 10 Leibwächter, die schon vorher den Laden gestürmt und die anderen Kunden rausgedrängt haben. Dann kam der Prinz, und seine Frauen nahmen, was ihnen gefallen hat. Das Übliche, während der Prinz irgendjemand über sein Handy zusammenstauchte. Nach einer Stunde hatten sie dann alles beisammen, bekamen die Rechnung - und der Prinz war nicht einverstanden. Er wollte Prozente. 50 Prozent. Franziska darf das nicht bewilligen, also weigerte sie sich, und die Siskussion wurde sehr schnell sehr böse - auch, weil der in seiner Männlochkeit gekränkte Prinz seine Leibwächter die Debatte führen liess. Am Ende zogen sie ohne Tasche, aber unter Drohungen ab, Franziska war am rande des Nervenzusammenbruchs, der Laden war verwüstet, und ein paar Tage später kam urplötzlich die Mitteilung, dass P***a die Filiale schliesst und Franziska einen Job im Hintergrund bekommt - wenn sie will und Gehaltseinbussen akzeptiert. Was man ihr geraten hat, denn sonst könnte sie Probleme haben, in diesem Bereich jemals wieder eine Stelle zu finden. Und jetzt ist sie wieder da.
Sag ihr einen schönen Gruss, das ist der Ölpreis, der die Saudis gerade so unausstehlich macht, und in einem Jahr bekommen sie dann P***a auf den Ramschflohmärkten des 13. Bezirks, die sie sich dann gerade noch leisten können, wenn sie mit dem Charterflug kommen. In einem Jahr *HUST*
In einem Jahr bist du tot, wenn du nicht endlich liegen bleibst.
donalphons, 01:49h
Freitag, 24. Oktober 2008, 01:49, von donalphons |
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avantgarde,
Freitag, 24. Oktober 2008, 03:09
50% Rabatt für das Zeug, was der Teufel trägt?
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avantgarde,
Freitag, 24. Oktober 2008, 03:47
Also 50% Rabatt kriegt niemand, d.h. die cleveren Shops haben immer zwei Preise und zeichnen gar nicht erst aus.
Kommt ein Saudi oder ein Russe, wird gleich der höhere Preis genannt
Kommt ein Saudi oder ein Russe, wird gleich der höhere Preis genannt
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donalphons,
Freitag, 24. Oktober 2008, 10:52
Ich frage mich ja, ob irgendjemand die Gäste aus den emerging Markets wirklich vermissen wird. Sie haben es nicht wie die Generation vor ihnen geschafft, sich exotisch stilvoll in die Landschaft einzufügen, sie sind irgendwie zwischen Fremdheit und Verschwendung hängen geblieben.
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avantgarde,
Freitag, 24. Oktober 2008, 11:01
Sie bedienen auch nur ein bestimmtes Segment, das der Gesamtatmosphäre nicht zuträglich ist.
Auf Mauritius weisen manche Luxushotels russische Bucher ab, weil sie die anderen Gäste vertreiben.
In Frankreich schätzt man es wiederum nicht so, wenn russische Milliardäre ihre Huren miteinfliegen lassen
Auf Mauritius weisen manche Luxushotels russische Bucher ab, weil sie die anderen Gäste vertreiben.
In Frankreich schätzt man es wiederum nicht so, wenn russische Milliardäre ihre Huren miteinfliegen lassen
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donalphons,
Freitag, 24. Oktober 2008, 11:14
Letzthin gab es am See einen Herren aus Mittelasien, der sich einen goldfarbenen Z4 kaufte, damit beinahe einen Fussgänger umnietete und anschliessend Drifttraining auf dem Bahnhofsplatz machte. Man kann um solche Leute halbwegs einen Bogen machen, aber tatsächlich bietet sich für solche Spässe die Wüste eher an. Oder Österreich. Da kenne ich viele Strassen mit netten Kurven ohne Absperrung, und wenn man nach dem Zusammenstoss runterkippt, hat man eine 30%-Wahrscheinlichkeit, die Vorurteile eines rassistischen Wählers zu bestätigen.
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avantgarde,
Freitag, 24. Oktober 2008, 11:22
In München schätzt man ja die im Sommer einfallenden nahöstlichen Medizintouristen, aber die sind eher gehobene Mittelklasse.
Mögen... das dann doch nicht.
Mögen... das dann doch nicht.
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donalphons,
Freitag, 24. Oktober 2008, 13:39
Dankenswerterweise baut man sich in Dubai das Ausland nach, vielleicht dann auch den Tegernsee mit Rennstrecke aussenrum, und importierten Schönheitspfuschern. Die Botoxspritzer können sie gerne haben, die vermehren sich am See wie die Pest.
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cbass,
Freitag, 24. Oktober 2008, 08:26
Ist doch klar ...
... die Araber lieben nun mal das Feilschen. Das gehoert zur Kultur. Man kauft eben Sachen zu ca. einem Drittel des veranschlagten Preises, nur die daemlichen Touristen zahlen die Haelfte und man wird sehr sehr gerne Laut dabei. Die letzte Aktion ist dann zu gehen, in der Hoffnung der Verkaeufer lenkt doch noch ein. Tja, das passiert in Europa eben nicht. Das Beste waere alle Preise zu verdoppeln oder gar zu verdreifachen bevor die den Laden betreten. Das Ende ist dann leider eher unschoen ...
Trotzdem, Gute Besserung.
Trotzdem, Gute Besserung.
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donalphons,
Freitag, 24. Oktober 2008, 13:41
Was ich weiss ist, dass man mit Hinweis auf Cash durchaus was machen kann, weil vielen Häusern die hohen Kartengebühren nicht gefallen. 5% geht da sehr oft. Aber ansonsten soll es unter arabischen Touristen eher so sein, dass man einfach zahlt und basta. Der Fall war wohl ziemlich ungewöhnlich.
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avantgarde,
Freitag, 24. Oktober 2008, 13:51
Darum hat man schließlich eine Amex... mit der droht es sich am lukrativsten
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julie paradise,
Freitag, 24. Oktober 2008, 10:24
Gute Besserung!
Auch eine eiserne Gesundheit kann rosten, also laß Dich pflegen. Außerdem: Wie schön sich Bücher im Bett schmökern lassen oder das Internet ignorieren läßt, herrlich!
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donalphons,
Freitag, 24. Oktober 2008, 14:17
Danke für die Wünsche, aber es scheint, als verlange dieser Tag sogar von Toten eine Auferstehung. Zumindest sagen sie das in München zu mir.
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itha,
Freitag, 24. Oktober 2008, 12:07
und ich dachte erst, es sei bloß ein husten. aber wenn es asthma ist: dann sag' ich jetzt bewusst mal nichts bemitleidendes dazu, weil das wäre negative verstärkung.
für nach dem schub und wenn die sprayflasche leer ist: raus an die frische luft, weniger online, weniger (dis)stress, weniger finanzkrise, weniger angst, und wenn doch, dann regelmäßig sport. und die großen amplituden zwischen an- und entspannung, die sind auf dauer mist.
für nach dem schub und wenn die sprayflasche leer ist: raus an die frische luft, weniger online, weniger (dis)stress, weniger finanzkrise, weniger angst, und wenn doch, dann regelmäßig sport. und die großen amplituden zwischen an- und entspannung, die sind auf dauer mist.
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the great gate,
Freitag, 24. Oktober 2008, 12:17
Das ist
natürlich schon tragisch, was da Ihrer Franziska in Paris passiert ist. Andererseits wird es sich wahrscheinlich – wie in jeder anständigen Tragödie* – um ein saudummes Missverständnis gehandelt haben. Wenn ich die Sachlage richtig verstehe, war diese Franziska Verkäuferin in einer Mode-Boutique in der Pariser Innenstadt? Okay. Da muss die zur Zeit natürlich schon damit rechnen, dass ihr Prinz, der sozusagen mit dem Laster anrückt, den halben Laden leer räumt und auf das gute Beratungsgespräch lieber verzichtet, auch die 50 Prozent Rabatt will, die eigentlich jeder kriegt, der im Einzelhandel en gros einkauft und also nicht die 100 bis 400 Prozent Aufschlag auf den Wareneinkaufspreis hinlegen muss, den der normale Shopper zu bezahlen hat. Und wer weiß. Womöglich haben die Angstellten des Prinzen der Franziska auch erklären wollen – durch die Blume natürlich, schließlich reden wür über ein Hochpreissegment in der Pariser Innenstadt – dass der Zulieferer der Boutique neuerdings dem Prinzen gehört und es natürlich ein Schmarrn wäre, wenn der Prinz seinen eigenen Ramsch zum eh schon überteuerten Warenwert plus die mindestens 100 Prozent Einzelhandelspreisaufschlag zurückkaufen müsste, wenn er doch nur mit seiner Showtruppe (üblich sind übrigens vier verschleierte Tänzerinnen und nur zehn bis zwölf Stuntmen, die „security“ spielen – die im Bericht angeführten 1oo halte ich für übertrieben) dem Filialleiter der Boutique mal einen halben Tag helfen will, den Absatz anzukurbeln. (Sicher waren auch Fotographen oder ein TV-Team dabei, aber das hat diese Franziska womöglich nicht gemerkt, weil sie vielleicht kein Verkaufs-Profi ist, sondern hauptberuflich irgendwas mit Kunst, Management oder Medien macht und sich nur nebenbei in der Boutique was dazu verdient, was weiß ich). Jedenfalls. Wie gesagt. Schjon sehr tragisch, was Ihrer Verwandschaft(?) da passiert ist, echt blöd gelaufen, aber eben womöglich nur wegen dieser bekannten blöden „Missverständnisse“. Die Franziska hätte sich halt vorher erkundigen müssen, was Einzelhandelsverkaufspreis auf Arabisch oder halt Arabisch-Englisch heißt – oder mehr Shakespeare lesen. Othello, Stichwort, „Wenn du gechwiegen hättest, Franziska! Äh Desdemona*. Dann wär diese Scheiße mit der Kündigung, und dass jetzt sogar die Filiale geschlossen werden muss, sicher nicht passiert. Nicht wahr.
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