Perverses zum Frühstück

we have seen the near collapse of the world's banking system.
Gerald Beeson, Citadel COO

For the banks, it is cheaper to give away houses than to knock them down.
Andrew Clark, Guardian, über Detroit

I say "agreement" here, but in fact the banks had little alternative, since Gyurcsány made it plain to them that if they did not agree then legislation would be introduced to enforce the government package.
Hungary Economy Watch, über die Abwicklung der Kredite in Schweizer Franken


Besonders der letzte Beitrag ist wichtig für alle, die entweder in Bayern oder Österreich wohnen, und/oder auf die eine oder andere Art Schweizer Franken haben - er erklärt, warum in den nächsten Tagen und Wochen ein paar Volkswirtschaften Abermilliarden in Schweizer Franken investieren werden, um den Risiko ihrer eigenen Währungen und der Kredite in Fremdwährung zu entgehen. Kredite von Banken, die vor allem aus Österreich oder Bayern kommen, und die einen guten Teil des Risikos und der Verluste tragen werden (Kann das mal jemand dem Seehofer sagen? Betroffen ist vor allem die BayernLB, die über ihre Töchter Hypo Alpe Adria und MKB Bank von den Ungarn gezwungen wird). Der zweite Beitrag liest sich nachgerade pervers, wenn man in einer total von der Autoindustrie abhängigen Stadt lebt, deren Problem immer noch die Beschaffung von Arbeitnehmern ist, und deren Immobilienpreise seit Jahren keine andere Richtung als nach oben kennen. Der erste Beitrag ist dann auch eine gute Erklärung, warum Frankfurt demnächst billiger sein wird, und zwar nicht nur wegen der Nachbarschaft zu hessisch MoTown Rüsselsheim.



Kann es sein, dass die Rückabwicklung der Globalisierung all jene besonders straft, die sich ihrer Instrumente allzu bereitwillig bedient haben?

Samstag, 25. Oktober 2008, 13:01, von donalphons | |comment

 
Detroit ist sooo häßlich!
Wann geht's denn endlich los mit der Inflation?

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Vor Inflation braucht man bei dieser Krise wirklich keine Angst zu haben. Heute gab's im Extra-Markt wieder Bahlsen-Kuchen zu alten Preisen. Noch vor etwa 4 Wochen - da stand das Barrel Öl noch bei 120 USD - hing dort ein Schild vor einem leeren Regal: "Wir bitten die Kunden um Verständnis, dass wir zur Zeit keine Bahlsen Produkte anbieten können, da wir die geforderten Preiserhöhungen nicht akzeptieren werden. Wir möchten Ihnen auch in Zukunft die günstigsten Preise bieten" Wie gesagt, heute alles wieder, wie gewohnt.

Nur die Äpfel sind dort mit 2,49/kg immer noch zu teuer. Da hat auch mein privater Apfel-Boykott bei denen die Preise noch nicht wieder senken können. Kaufe sie halt woanders für einen Euro pro Kilo schon seit mehreren Wochen.

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Doch sehr wohl
Zunächst einmal dominieren deflationäre Prozesse, aber die Rettungspakete werden nur über die Notenpresse finanzierbar sein. Da geht es ja erst richtig los.

In den USA sowieso.

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Nur keine Eile. Es dauert etwas, bis soviel Geld aufgetürmt ist, dass es zusammenbricht. Rom ging auch nicht an einem Tag vor die Hunde.

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Nun ja Summen mässig werden wohl die ehemaligen Globalisierungsgewinner jetzt die Verlierer sein, aber böse bluten wird auf seine Art und Weise der kleine Man, der keine Rücklagen bilden konnte und dessen Lohn immer nur im Bereich der Inflation erhöht wurde.

Der war und ist nämlich an u.a. billige Lebensmittel gewöhnt und gibt eine großen Teil seines Geldes dafür aus.

Exakt diese Preise dürften aber mächtigst anziehen.

Alles unter der Voraussetzung das das derzeitige Wirtschaftssystem überhaupt überlebt. Was ich extrem bezweifele.

Irgendwo ein Denkfehler meinerseits ?

Ach ja, by the Way eine Alternative zur Wertsicherung haben wir alle übersehen , Zitat :

"Zum Flaschensammler kann ich nur sagen: Alle flüchten in Gold und Immobilien. Er hat die Marktlücke entdeckt. Wertbeständig, überall einlösbar, nur etwas unhandlich, was mit dem Wohnmobil elegant gelöst wurde."

(geklaut beim Law Blog)

Have fun
Otaku

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: ) Das kannte ich schon…
Was ist mit dem Normalo (ich) und seinen mittelmäßigen Einlagen?

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Wenn alle Flaschensammler werden, wird es auch nicht spassig. Märkte sind nun mal begrenzt, die wer in einem rezessiven Markt tätig ist, muss sich auch enschränken.

Ich habe hier durch die Blume, als noch Zeit war, 3 grosse Ratschlaggruppen gegeben. Und vorgelebt. Für die ganz kleinen Vermögen:

1. Silber, aber nicht als Barren, sondern als Gebrauchsgegenstand. Bis vor ein paar Monaten waren günstige englische Teesets aus Sterling trotz Versandkosten über Ebay Deutschland mit Gewinn zu verkaufen, und wer sie behalten hat, hat immerhin den Materialwert und den Nutzen

2. Für mittlere Vermögen: Silber mal 2 und ein Konto bei einer kleinen Nichtprivatbank in der Schweiz. Ich weiss nicht, wie stark der Franken noch steigt , aber es ist unwahrscheinlich, dass er fällt. Die Schweiz hat praktisch keine Inflation, und das Geld ist im Zweifelsfall immer irgendwie zu bekommen. Und es ist nicht in der EU.

3. Für grössere Vermögen: Eine vermietbare Wohnung in sehr guter Lage an einem Ort, an dem die Leute entweder unbedingt sein müssen und/oder unbedingt sein wollen. München. Tegernsee. Lugano. Idealerweise rentnergeeignet. Man muss Rentner nicht mögen, aberRentner können nicht entlassen werden und kommen noch aus einer Zeit, als man Vermögen anhäufen konnte.

Das Schnellste simpelste ist die Schweiz. Aber ich rate es niemanden, es ist nur das, was ich tue, auf eigenes Risiko und ohne Aufforderung, mit nachzutun.

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Und weil gerade eine Mail wegen des Dollars kam: Nein. Hände weg, egal wie spannend der gerade aussieht. Der Dollar ist die Währung eines überschuldeten Landes, das sich mittelfristig nur mit der Entwertung seiner Währung retten kann.

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es gibt da noch einen nicht unwesentlichen aspekt, nämlich den, dass sparer zukünftig gearscht sein werden. wenn man bedenkt, dass spareinlagen bislang einer der hauptgründe dafür waren, dass die staatliche verschuldung nicht wirklich etwas schlimmes war, dann gibt einem das zu denken. und der zweite aspekt ist, dass die jüngere generation ihr geld fürs schlichte überleben wird ausgeben müssen (und das zum größten teil auch jetzt schon tut), ergo: auch da wird nichts großartig mehr angespart werden.

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"greatful to be surrounded by incredible team".
Dass in Amiland bei solchen Veranstaltungen noch keiner die Knarre durchgeladen hat...
Ich hätte die für militanter gehalten.

Obwohl man "incredible" natürlich auch anders auslegen kann.

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Trauerphasen
Das mit dem Rumballern kommt noch: wenn man einen geliebten Menschen verliert, ist man zuerst mal betäubt, fasst es nicht und steht wie vor einer Wand. Dann rennt man rum, tritt gegen die Wände, geht seinen Nächsten an die Gurgel und spricht auch schonmal weniger nett mit dem Verstorbenen, schliesslich ist er es ja, der einen verlassen hat und nicht man selbst, der gegangen ist: ob das rational ist, ist dem Trauernden ziemlich egal. Schließlich findet man sich ab, akzeptiert den Verlust und geht zum Alltag über: nach den Knarren sollte man nur deshalb nicht so laut schreien, weil man diese ganzen Trauerphasen knicken kann, wenn man das Wörtchen Selbstbetrug nicht vorwärts und rückwärts buchstabieren lernt, die einzige Garantie dafür, daß nicht die Falschen an die Wand gestellt und umgelegt werden.

Und im übrigen kann man einfach in die Infanteriestrasse gehen und einen Insolvenzantrag stellen: gegen alle und im besonderen die Bayern LB.

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Tagelöhner
Leider trifft es als erste auch die Wirtschaftsflüchtlinge, die Migranten der Globalisierung, und ihre daheimgebliebenen Angehörigen.

Die Tagelöhner in New York, die der Bausektor nicht mehr braucht, können nun kein Geld mehr in ihr Heimatland nach Mexiko schicken:
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/159/315052/text/

Was die Welt gerade erwartet, zeichnet sich erst in Grundzügen ab. Ich bin nicht gläubig, aber schon vor einem Jahr habe ich mal gesagt: Gnade uns Gott. Da wurde auch meinen Freunden klar, wie ernst mir mein Gerede von der kommenden Krise war, das damals alle (nach mehreren Jahren) nicht mehr von mir hören konnten.

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Die Tagelöhner in Moskau auch.

www.tagesspiegel.de/politik/Finanzkrise-Russland;art771,2643648

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Wie lange werden die bei einem Ölpreis von 60$ die pakistanischen Bauarbeiter in den Golfstaaten Geld in die Heimat schicken können?

Oder die polnischen Gastarbeiter bei der Wirtschaftskrise in Irland?

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Nachdem Banken und Politik entschieden haben, den Sumpf der Globalisierung auszutrocknen, werden sie nicht gross die Frösche der Gastarbeiter fragen, zumal es in den entsprechenden Ländern genug Stimmen des üblichen Protektionismus des kleinen Mannes gibt. Ohne Ausländer leidet es sich für den Rassisten leichter.

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Dubai wurde mit einem Ölpreis von weit unter 60 Dollar erbaut

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Aber die projektierten Bauvorhaben sind mit einem Ölpreis von 100 Dollar kalkuliert.

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Da wäre ich nicht so sicher... im übrigen ist das Phänomen von peak oil nicht deshalb vom Tisch, weil die Spekulationsblase geplatzt ist.. wir werden bald wieder bei 100 sein, krise hin oder her.

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Wenn die Arbeitslosigkeit erst mal global steigt, werden wir eher bei 40 sein. Letzthin gab es in der Times glaube ich einen guten Beitrag über den Boom der Radfahrer in der Londoner City. Und in Amerika wird die Verschrottungsindustrie trotzdem viel zu tun haben. Dubai wird erleben, dass Benzin auch nur ein Rohstoff ist.

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Das peak oil Problem löst diese Krise nicht, es schiebt sie ein klein wenig hinaus und verschärft sie dann noch eher, weil jetzt das Geld für neue Erschließungen fehlt.

Ein Jahr mag es ruhiger zugehen, weil die Nachfrage sinkt... aber bald wird die Förderung schneller sinken als die Nachfrage

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peak oil ist schwachsinn. der preisanstieg der letzten jahre war ne spekulationsblase, nichts anderes. meine güte, die gesamte biosphäre ist kohlenstoff.
(jaja, ich weiss, ölquellen irgendwann leer und so. so einfach ist es nicht. kein peakoil. nö. will ich nich erklären. missionarischer eifer erschöpft. sozusagen. wieso muss ich das immer übernehmen?)

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Nein, das ist kein Schwachsinn... natürlich hat die Diskussion darüber den Preisanstieg befeuert, der so natürlich (noch) nicht durch reale Knappheit begründet war) aber Peak Oil ist eine sehr reale Geschichte der nächsten Jahre.

Damit beschäftige ich mich schon seit 2002... das ist keine Spinnerei

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ok, ich fasse meine Rechercheergebnisse zusammen:
Für $40 pro barrel decke ich dir _garantiert_ den heutigen ölverbrauch für die nächsten 200 jahre UND mach noch nen saftigen profit.


stichwort alternative ölquellen. "aber die sind doch so exorbitant teuer zu fördern!11!!1" absoluter schwachsinn. vor 10 jahren hat das gestimmt. aber da war das barrel ja auch noch bei was, $5, vll. $10? aus der perspektive wirken $30 förderkosten natürlich hoch. da hat einfach jemand zu alte bücher gewälzt und nicht auf die zahlen geguckt.

self-perpetuating myth oder so.

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Bitte informiere dich erstmal bei aktuellen Quellen, bevor du solchen Unsinn ablässt.

Das Hauptproblem bei Peakoil ist nicht, dass es keine Alternativen ab gewissen Preisen gibt, sondern dass wir nicht genügend Zeit haben, diese zu entwickeln, bevor wir jedes Jahr sinkende Ölfördermengen kompensieren können.

Ich gehöre zwar nicht zu den Die off Doomsayern, aber es wird in den nächsten Jahren einen echten Crunch geben.

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Jupp, siehe diverse Meldungen bei mir,
hier oben bricht gerade die ganze Explorations/Bohrbransche weg, keiner will mehr das Kapital/Risiko investieren. Gold, Kupfer, Blei, Kupfer alles was hier so liegt wird nciht mehr erschlossen.

Mich persönlich freut das, da die hier hausen wie Wandalen, aber für die Region Arbeitsplatz- und steuermässig eine Katastrophe.

Wenn man alle anderen Probleme dazurechnet...
In 30 Jahren wohnt hier gar keiner mehr.
Hat auch Vorteile :-))

Mein Taxichauffeur aus Umeå sagte das schon vor Monaten: Norrland dies.

Have fun
Otaku

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Yeah right. "Alle in Panik, ich muss auch in Panik sein!111"
Deine sogenannten Quellen sind keine.

seufz. immer dasselbe.

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"Der Dollar ist die Währung eines überschuldeten Landes, das sich mittelfristig nur mit der Entwertung seiner Währung retten kann."

Oder mit Krieg....

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Kein Krieg der Welt kann den USA mehr helfen. Da kontrolliert man sogar das irakische Öl und es will immer noch nichts helfen. Krieg ist für diese Art Krise seltsamerweise (und glücklicherweise) überhaupt gar keine Lösung.

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Die Idee mit dem Krieg hat in Amerika schon während des Koreakriegs nicht funktioniert, der Anfang der 50er die Wirtschaft strapazierte. Und er hat erst recht nicht in Vietnam funktioniert, denn Anfang der 70er war die letzte ganz grosse Krise. Früher ging Krieg, weil es was zu holen gab, aber was will man in Zeiten des Überangebots noch abstauben? Rohstoffe sind quasi kostenlos, Arbeit ist spottbillig - es gibt nichts, was man zur eigenen Finanzierung erobern könnte.

Dass der zweite Weltkrieg die grosse Depression in den USA beendete, ist richtig, aber nur, weil einerseits viele Frauen Geld verdienten und es andererseits vier Jahre praktisch nichts zu kaufen gab. 4 Jahre hat diese Nation nur gespart udn Technik entwickelt. Und dann kam der Boom. Aber nicht wegen dem Krieg als solchem.

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Ich hoffe wirklich du hast Recht Don, aber waren die Frauen nicht gerade in der Rüstungsindustrie tätig und die entwickelte Technik militärisch?

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Das war noch die Zeit, als man relativ einfach die Technik transformieren konnte. 1939 hatte eine Spitfire 1000 PS, 1945 dann 2200. Leichtbau, Legierungen, Aerodynamik, Chemie, Miniaturisierung, rationale Fertigung, das meiste konnte innerhalb von 12 bis 18 Monaten in die Produktion übernommen werden. Bestes Beispiel sind die bei Packard gebauten Merlin-Motoren: Bei Rolls-Royce waren das noch handgefertigte Kunststücke von spezialisierten Arbeitern, die Amerikaner bauten dann genauso gute Exemplare mit Hilfsarbeitern am Fliessband, zu 1/4 der Kosten.

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Solche Produktentwicklungszeiten wären auch heutzutage noch drin wenn die Märkte nicht von überblähten, ineffizienten Konzernen mit BWL Wasserbauch dominiert würden.

(womit wir wieder beim thema sind: wofür den kapitalismus verteidigen wenn die konzerne letztendlich so groß werden dass wir doch wieder planwirtschaften bekommen, mit dem unterschied dass die nur für ein paar privilegierte wirtschaften?)

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Den ersten Artikel habe ich nicht kapiert, wüsste aber trotzdem gerne, warum Frankfurt demnächst billiger sein wird. Mag mir das jemand erklären?

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Mit dem Niedergang der Hedgefonds, hier der Marktführer Citadel, werden auch deren Geschäftspartner bei den Banken weniger zu tun haben. Für das Geschäft in Kontinentaleuropa ist FFM für die Hedgies der Dreh- und Angelpunkt. Weniger Hedgies in den USA, mehr Verluste, bedeuten auch: Arbeitsplatzverluste in FFM. Und damit billiger Büroraum.

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@Holgi
Den Opernturm bekommt man demnächst hinterhergeschmissen.

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Sehe ich da etwa einen Teebeutel? *grins*

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Das ist meine Erkältungskanne. Bei Halsbeschwerden kommt immer ein Pfefferminzteebeutel in den schwarzen Tee. Man wird auch nur noch begrenzt jünger, in meinem Alter.

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Das Main Triangel - angepriesen ob seiner Nähe zur EZB (von der auch niemand weiss, wann die jemals gebaut wird) und zum ewigen Geheimtipp Hanauer Landstrasse, deren besitzende Klasse schwere Schmerzen zu leiden scheint, wenn das Gespräch auf den Lauf der Geschäfte dort kommt - steht leer. Man munkelt, die entwickelnden Franzosen würden gerne aus dieser Hölle aussteigen. Nur gibt es keine Interessenten.

Neuvermietungen über 2000 qm in messenähe werden in der Lokalpresse abgefeiert, als sei der Messias vom Himmel gestiegen.

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Ah, ok. Citadel - Hedgefond - Drehkreuz... Der Zusammenhang war mir nicht bewusst. Besten Dank :)

Und so einen Opernturm wollte ich eh immer schonmal einen haben.

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