Vorschau

Der Antikmarkt in Pfaffenhofen war heute sicher nicht weniger mit Luxusgütern, mit Geschirr, Schmuck, Bildern und Möbeln gefüllt als sonst auch immer. Ich weiss das, weil ich das ein oder andere erworben habe, das sich daheim auch gut macht. Aber nachdem ich durch den Nebel dorthin gefahren war, kam mir alles so furchtbar erbärmlich, so kurznach45 vor.



Es gibt Tage, da sieht man nur das Schöne, an anderen Tagen auch das Obskure, das Burleske oder das Verruchte. Diesmal war es nur die Armut, die mir ins Auge fiel, die vielen Relikte von Lebensstilen, die keinem gefallen können und die dennoch nicht so weit weg sind, wie man glauben möchte. Es ist eine gute Übung für den Schwarzmarkt, und man hat heute noch Auswahl. In was soll man auch geklaute Kartoffeln transportieren? In Guccitaschen oder TheBridge-Koffern?



Und über all dem das Grau des Himmels, der Luft, der Farben. Ein Tag, den man mit Beiträgen wie diesem im Guardian Telegraph beschliessen möchte, der klipp und klar von Kapitalflucht aus Österreich spricht. Ein Tag, der gegen Nachmittag aufhellt und gleich wieder im Bodennebel ersäuft. Und dabei ist es nicht überall so, ab München scheint die Sonne, und deshalb geht es danach nur heim, um die Verwandschaft zu holen und



mit dieser Aussicht gut zu speisen. Auf dem Behindertenparkplatz steht der Gallardo Spider eines schwer verletzten Profifussballers, Blagen ohne Manieren werden von Eltern ohne Haltung nicht zur Ordnung gerufen, die Welt ist aus den Fugen, aber das Essen ist vorzüglich, und danach, nach der Dämmerung, zieht sich das helle Band der Milchstrasse über das vollkommen klare, endlose Firmament, durch das Sternschnuppen rasen.

Sonntag, 26. Oktober 2008, 21:53, von donalphons | |comment

 
ich nehme dann den steinguttopf da, denn darin kann man kraut einlegen. und eine sternschnuppe, denn bekanntlich darf man sich dabei was wünschen - zum beispiel, dass die nächsten jahre nicht so arg werden, dass ich mir solche schuhe anziehen muss.

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Ich nahm die Schnuppe, wünschte jemandem Gesundheit, zwei Silberplatten, einen Biedermeierstuhl, ein altes Buch und eine Porzellanplastik, die eigentlich nicht meines ist, aber ein sehr hübsches Sujet hatte. Für den Berliner Winter wären manche dieser Schuhe gar nicht so schlecht, und es würde auch nur den wenigstens auffallen. Berlin, die Stadt der weissen Cowboystiefel.

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Beim Steinguttopf habe ich auch sofort an Sauerkraut gedacht. Ein guter Kauf, wenn man finstre Zeiten erwartet.

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Ich sehe Berlins Zukunft ja viel besser als ihr da im Süden.

Die Stadt sieht erst seit wenigen Jahren nicht mehr nach kurznach45 aus, das heißt man ist hier einiges gewohnt. Die Krise lässt die Menschen kalt, hier muss man sich erst gar nicht mit Umschichtung beschäftigen. Und feiern kann man hier nicht nur in Techno-Clubs, auch die älteren verlernen das hier nicht und haben so ihre Treffpunkte.

Im Sommer war ich in Stuttgart. Ich dachte damals, das Geschrei hier wird groß sein. Man konnte dort keine Spur von Armut sehen, das Selbstbewusstsein der Menschen wird viel mehr leiden als hier.

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Vielen Dank für die Lektüre. Wissen wir eigentlich, wie es in Dänemark aussieht? sind die auch an der Kante? Ich meine: 50% GDP exposure in emerging markets für die Schweiz ist ziemlich heftig, oder?
Und nur sicher zu gehen: Hast Du noch einen Artikel in petto? Der Link verweist auf den Daily Telegraph...

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Ist es nicht immer wieder seltsam traurig, daß die
Standbetreiber in ihrer ungepflegten Schmutzigkeit
oft den von ihnen dargebotenen Waren ähneln. (Bild 1)
Hier in unserer Gegend zumindest.

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Nun, Dänemark hat ein massives Problem mit der Währungsentwertung. Kante wäre da noch eine freundliche Umschreibung. Die Schweiz hat das hohe "Exposure", weil von dort die Kredite in Schweizer Franken kommen. Die allerdings gehen erst mal an deutsche, östereichische und italienische Banken und nicht direkt nach Osteuropa. Und beim telegraph habe ich mich vertan. Ich wundere mich nur, warum ich sowas nie in deutschen Medien finde. Zu dumm? Zu gekauft?

Der Staub macht sowas a) original und erweckt b) Hoffnung, man könnte dort etwas billig erwerben. Alles nur Show.

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Ambrose Evans-Pritchard ist allerdings der schlimmste Euro- und EU-Hasser des ohnehin schon europafeindlichen Telegraph... der macht das schon seit Jahren so

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Aber diesmal hat er mit seiner Aussage "The risk is a surge in capital flight from Austria" verdammt schnell recht bekommen:

diepresse.com/home/wirtschaft/econ
omist/425601/index.do?_vl_backlink=/home/index.do

In Österreich geht gerade der Kommunalfinanzierer im Besitz der Volksbanken drauf, 35 Milliarden Bilanz und massive Risiken in Island und Osteuropa. Das wird hart in Ösiland, diese Woche.

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Ich sag ja nicht, dass er unrecht hat, aber er stürzt sich halt auf alles, was ihm in die Ideologie passt.

Der Franken steigt übrigens schon wieder

PS: Und wie der steigt, etwas über 1,43 momentan. Ich hab ihn für 1,54 gekauft

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schon lustig, wenn man der Armut ins Auge sieht. Ich lebe diesen Lebensstil ja schon seit einigen Jahren und ich muss sagen: Großartig! Wenn jetzt nur noch die Frau "Zacherl" von ihren Mietforderungen Abstand nehmen würde... Perfekt! Aber so ein Haus lohnt sich wohl auch nicht wirklich. Gerade wenn die Ölrechnung reinkommt LOL LOL!!! Lolllloollol!

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Nikkei -10% -6%. Knacken wir heute die 4000 nach unten?

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Ja, BITTE damit das Trauerspiel endlich ein Ende hat. Man braucht seine Nerven nun wirklich für anderes momentan...

Have fun
Otaku

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Mit dem Sprung der VW-Aktie geht da gar nichts. Aber Einzeltitel wie die Postbank und die Börse London könnten sehr spannend werden.

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Sch**** Insider... aber man hätte es sich fast denken können

Aber da wurden die Shorties der Hedgefonds extrem gev****

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Wenn das alles vorbei ist, müsste man es mal verfilmen. Diebe, die Diebe bestehlen.

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Aber wohl nicht mehr mit "stupid German money" finanziert

PS: VW hat gerade 400 Euro geknackt... das ist jetzt schon a***gev***

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warum sagt mir mein Bauchgefühl ohne jedes Wissen oder gar Insiderinformationen das dass Ding mit VW so überzogen ist das die in 6 bis 12 Monaten pleite sind ? Kann natürlich völliger Schwachsinn sein aber komisch ist das ganze schon, oder ?

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Bei VW scheinen sich einige teuer verkalkuliert zu haben:

Einem Händler zufolge sind im vergangenen Monat rund 15 Prozent der Stammaktien an Leerverkäufer verliehen gewesen. Zur Eindeckung stehe den auf fallende Kurse setzenden Spekulanten jetzt nur ein „echter“ Streubesitz von 5,9 Prozent zur Verfügung. Ohne die Volkswagen-Aktie läge der Dax statt vier Prozent deutlich über 8 Prozent im Minus.

Wobei der "Streubesitz" noch dazu zum Teil wohl eher konservativen Anlegern gehört.

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Ja etwa -8,5 % wären das, statt momentan -2,49%

Das kann morgen natürlich auch ganz böse enden

PS: Heute hätte man viel viel Geld verdienen können

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Wer klug ist, hält sich aus sowas raus. Porsche und das Plunge Protection Team sind nichts, womit man spielen sollte.

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Mal theoretisch und phantasievoll:

Wenn Niedersachsen seinen Anteil an VW (20%) heute verkauft hätte, hätte das Bundesland die Schulden glatt halbiert und wäre noch vor Bayern das Land gewesen mit der geringsten Schulden pro Kopf der Bevölkerung.

Wow. Und es gibt laut FAZ wahnsinnige Analysten, die VW bei 900 Euro sehen. Damit würde Niedersachsen schuldenfrei.

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Sie hätten aber zu dem Kurs nicht verkaufen können, der kommt ja nur zustande, weil die Hedgefonds desperately short sind und fast keiner verkaufen will.

Wenn man den Preis kriegt, dann verkloppen, sofort. Da laufen einige höchst linke Dinge ab, von denen man profitieren, sich aber auch ruinieren kann.

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Ja klar, war nur so ein Gedankengang. Als Niedersachse wird man noch träumen dürfen.

Was passiert da praktisch. Rufen nun Kundenberater der banken panisch die Anleger an, ob sie nicht ihre VW-Aktien verticken wollen?

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@avantgarde: nur mal so als Gedankenspiel: Porsche wusste ja schon länger, wieviele Aktien sie direkt oder per Option kontrollieren und haben das bewusst nicht veröffentlicht. Gleichzeitig haben die doch bemerkt, dass viele short gegangen sind.

Jetzt meine Überlegung: Könnte es nicht sein, dass Porsche einen signifikanten Anteil der von ihnen kontrollierten Aktien selbst an Leerverkäufer verliehen hat? Sagen wir, nur so als Beispiel, 10 Prozent der von Porsche kontrollierten Aktien. Diese Aktien kriegen sie ja auf jeden Fall von den Leerverkäufern zurück. Jetzt, da die Shorties in die Enge getrieben worden sind, könnte Porsche langsam anfangen, den Shorties ein paar Aktien zu verkaufen - die landen ja sowieso wieder bei Porsche, weil Porsche der Verleiher ist. Nur dass Porsche die Aktien, die sowieso gleich wieder zurückkommen, jetzt zu gigantischen Preisen verticken kann.

Die Zuffenhausener Gelddruckmaschine...

Habe ich irgendwas übersehen oder könnte das wirklich so ablaufen?

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heißt es nicht: drum lerne jeder seinen text, dann das essen schmeckt? -

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Tageshoch von VW: 999,99 Euro. Da scheint es noch eine gewisse Schmerzgrenze zu geben.

Korrektur: Keine Schmerzgrenze, nur ein Bug des Spon/Manager-Magazin-Tickers.

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Offenbar nicht... die Aktie war kurzfristig tatsächlich so hoch.

Wäre ich Niedersachsen, würde ich jetzt wenigstens ein paar Prozent der Aktien verscherbeln.

Und das mit Porsche halte ich durchaus für möglich

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Die Aktie war sogar auf 1005 und ein paar Zerquetschten. Der Spon-Intraday-Ticker scheint jedoch für VW nur 3 Stellen vorgesehen zu haben und zeigt als Tageshoch 999,99.

boersen.manager-mag
azin.de/spo_mmo/kurse_einzelkurs_charts.htm?u=0&p=0&k=0&s=766400&l=276&n=Volkswagen&popup=1&zeit=0&d1=38&d2=200&b=9&vergleich=0&typ=0

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Da läuft ein verdammt linkes Ding, aber es werden die Richtigen gev***, drum ist es auch egal.

Aber Niedersachsen könnte das jetzt beenden und echten Reibach machen.

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Warum sollte dies Niedersachsen? Dann wären sie ja Geberland im Länderfinanzausgleich und müssten einen gewaltige Teil weiterreichen.

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Naja, doch nicht die ganze Aktien, aber 5%

Der Absturz müsste jetzt eigentlich kommen. Inzwischen kann niemand mehr short sein, und wer es noch ist, kann abwarten

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Das VW-Gesetz sichert bei 20% ein Mitspracherecht. Also: Entweder 20% oder keine. 5% abgeben macht keinen Sinn.

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Das hat der EuGH doch gekippt?

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Jein, zum neuen Gesetz gibt es einen Entwurf. Die Sperrminorität ist noch drin. Was Porsche ziemlich ärgert. Die Argumentation läuft so: Das EuGH hat nur das Entsenderecht in den Aufsichtsrat und die Stimmrechtsbeschränkung gekippt. Die 80%-Mehrheitserfordernis für wichtige Unternehmensentscheidungen dagegen ist nur in Verbindung mit den beiden anderen entfallenen Regelungen nicht vereinbar mit der "Kapitalverkehrsfreiheit". (ein Begriff, der angesichts der Finanzmarktkrise abstrus klingt).

Die EU-Kommission hat bereits ein erneutes Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Porsche macht da ziemlich Druck.

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