Trostlos
Nicht einmal mit auf Augenhöhe vorbeitreibenden Wolken mag mir Fontane, selbst in Leder gebunden, zusagen. Fontane und ich, das geht nicht zusammen, weder in der Mark Brandenburg noch am See.
Dann doch lieber, dick eingepackt, im englischen Wetter erneut den Mönch von M. G. Lewis gelesen.
Dann doch lieber, dick eingepackt, im englischen Wetter erneut den Mönch von M. G. Lewis gelesen.
donalphons, 23:42h
Dienstag, 28. Oktober 2008, 23:42, von donalphons |
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holgi,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 00:07
Eine der grössten Strafen, die ich mir je selbst habe zuteil werden lassen, war der Versuch, die Wanderungen durch die Mark zu lesen. Fürchterliches Geschwätz. In der Mitte des zweiten Buches habe ich aufgehört.
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donalphons,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 00:14
Lass uns im Schneesturm das Stifser Joch rauffahren, danach sind Wanderungen in der Mark wieder ein Vergnügen. Bei mehr als minus 10 Grad!
Wobei ich beim Anlesen auch das Gefühl einer geistigen Erfrierung hatte.
Wobei ich beim Anlesen auch das Gefühl einer geistigen Erfrierung hatte.
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donalphons,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 00:30
Seltsamerweise schätze ich ansonsten durchaus Gesellschaftsliteratur, aber Fontanes Figuren möchte ich schlagen, mit Jauche bekübeln und in den Dienstbotentrakt sperren, damit sie etwas sinnvolles tun.
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mark793,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 00:43
Es gab Literaturkundige,
die mir durchaus plausibel und nachvollziehbar darlegten, worin genau Fontanes Verdienste um die Literatur lagen, welche neuen Wege er mit Form und Inhalt beschritten hat. Und trotzdem konnte ich weder mit "Effi Briest" noch mit dem "Stechlin" viel anfangen, es ist einfach alles nur zäh und öde. Ich schaffe es nicht mal, so viel Erregung zu mobilisieren über die blassen Figuren, dass mich Verlangen nach Gewalttätigkeit ankäme. Es regiert die große Gleichgult.
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andreaffm,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 10:53
Vielleicht sind es meine brandenburgischen Gene, aber ich hab auch nichts gegen Fontane. Außerhalb des Unterrichts ging das mit mir und Effi, mit den Irrungen und den Wirrungen und auch, was Theodor aus Schottland zu berichten wußte, stieß auf mein Interesse. (Aber der Mönch ist natürlich auch eine gute Wahl.)
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donalphons,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 11:19
Es gibt einfach Literatur, die, sagen wir mal, zeitgebunden ist. Wilhelm Raabe ist auch so ein unlesbarer Fall. Fontane hat wie manch anderen mindere Talent - Gottfried Keller! - das Glück, von Deutschlehrern künstlich am Klassikerleben gehalten zu werden. Es geht nicht. Es geht einfach nicht.
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sethos,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 15:10
Mir geht's wie der Lady Andreaffm: - ich habe brandenburgische Gene (das Dorf K., in dem meine Vorfahren pasterten, gehörte wiewohl östlich der Oder zur Provinz Brandenburg), und Fontane beschreibt genau die Welt, aus der ich abstamme und aus der ich auch noch mündliche Überlieferung der inzwischen komplett ausgestorbenen Großelterngeneration kenne.
Außerdem hat er einem minderen Unsympathen in 'Vor dem Sturm' unseren Nachnamen gegeben, weil er in seiner Schulzeit mit irgendeinem Ur-urgroßonkel in dessen Zeit als Kandidat der Theologie (= Nachhilfelehrer!) wohl minder erfreuliche Erfahrungen hatte; das hat aber meine Sippschaft nicht davon abgehalten, Fontane mit großer Begeisterung zu lesen.
Außerdem hat er einem minderen Unsympathen in 'Vor dem Sturm' unseren Nachnamen gegeben, weil er in seiner Schulzeit mit irgendeinem Ur-urgroßonkel in dessen Zeit als Kandidat der Theologie (= Nachhilfelehrer!) wohl minder erfreuliche Erfahrungen hatte; das hat aber meine Sippschaft nicht davon abgehalten, Fontane mit großer Begeisterung zu lesen.
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auch-einer,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 21:23
wie wärs mit eugene sue, die geheimnisse von paris?
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realmadscientist,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 01:21
Bei Novemberwetter geht eigentlich nur Flaubert, vorzugsweise während eines verlängerten Wochenendes in Brügge.
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donalphons,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 11:15
Bedaure, aber Flaubert finde ich so angenehm wie Darmgrippe. Eher hätte ich an Maupassant gedacht.
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avantgarde,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 13:50
Wenn schon Brügge im November dann mit Rodenbachs "Bruges-La-Morte".
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donalphons,
Mittwoch, 29. Oktober 2008, 15:28
Nicht zu vergessen den Katalog "Memling und seine Zeit", Brügge in der frühen Renaissance.
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groovex,
Donnerstag, 30. Oktober 2008, 10:11
ich kann es ja nachvollziehen,
aber irgendwie muss hier noch die kontroverse rein!
also ich empfähle zum verständnis erst mal schwereres: bourdieu, die feinen unterschiede und dann, wenn es geschnackelt hat, wer mit was gemeint ist, pasolini, vita violenta.
also ich empfähle zum verständnis erst mal schwereres: bourdieu, die feinen unterschiede und dann, wenn es geschnackelt hat, wer mit was gemeint ist, pasolini, vita violenta.
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