Pretium laborum non vile

Ein wenig Föhnsturm im Schlosspark Ambras bei Innsbruck















Ich mag diese spezifisch irreale Stimmung, die einem Schlosspark zu eigen ist. Diese Ignoranz der Realität, das Zurechtmachen der Natur, und die Wesen, die davon angezogen werden.

Am Ende dann ein schwarzer Schwan. "Der schwarze Schwan" ist ein im Moment beliebtes Buch über scheinbare Unvorhersehbarkeit in der Wirtschaft, und zu solchen Phänomenen gehört auch, dass seit einer Woche so gut wie keinerlei guten Nachrichten aus der Wirtschaft kommen, und Aktien von Firmen am Anfang der schlimmsten Rezession seit 40 Jahren üppig steigen. Ich habe den Eindruck, dass es vor allem an der begrenzten Sicht der Marktteilnehmer liegt, die Implosion in Irland (da, wo der Staat für kaputte Banken garantieren will) wird so wenig beachtet oder auch nur vermeldet wie die Vollbremsung der ungarischen Wirtschaft. Ryanair bietet ab nächstem Jahr transatlantische Flüge ab 10 Euro an - weil es gerade massenhaft fast unverkäufliche Passagiermaschinen der Konkurrenz gibt, und weil weniger Leute in die USA wollen. Hier kommt sie, die Deflation, und die Aktien frisst sie auch noch, in ein paar Tagen. Oder Wochen. Ausserhalb der Mauern des Schlossparks, in dem gerupfte Pfauen auf Kinder warten, die ihnen für 10 Cent Vogelfutter kaufen, und nicht darauf achten, dass dieser Schwan im Wasser schwarz ist.

Dienstag, 4. November 2008, 23:12, von donalphons | |comment

 
Jetzt doch: Deflation?! Und wo soll das ganze Cash hin?

... link  

 
...
windhunde und polohemden... grandios..

... link  

 
Genau so muss das aussehen, in den letzten guten Tagen vor dem Ende, wie aus dem Klischee.

Inflation und Deflation passt prima zusammen - Verbrauchgüter, die man haben muss, werden so teuer, dass man sich die anderen Assets kaum mehr leisten kann, weshalb deren Preise fallen. Wenn der Staat einem obendrein das Geld zur Rettung von Banken abnimmt, schaut es eben schlecht aus mit dem Kurztripp nach Malle. Und das Tolle: Nach der Statistik ist dennoch alles ok.

... link  

 
Ich darf nicht nach Malle? Ey, menno!

... link  

 
Das hat doch in den USA schon länger funktioniert. Die hatten für 2007 ihre Inflation mit 4% angegeben.

Alles Sache des Warenkorbs. In den USA seit Anfang der 80er Jahre die Mietpreise satt den Immo-Preisen, teure Güter ersetzt durch günstigere Waren (der Verbraucher ist halt preisbewusst). Statt teures Rindfleisch kommt Geflügel in den statistischen Warenkorb, usw.

Experten meinen, die Inflation hätte in den USA eigentlich bei über 10% gelegen. Was die Unruhe auf dem Finanzmarkt beschleunigt hätte.

... link  

 
Nachdem Energiepreise da eh nicht berücksichtigt werden, kann man sich die Statistiken schenken. Sollen sie. Sie werden schon sehen, wo das endet. Amerika wird sich von GM und Ford nicht abkoppeln können. Highway to Hell, um es mit einem bekannten australischen Volkslied zu sagen.

... link  

 
Meinst Du nicht vielleicht doch "Beds Are Burning"? Die Interpreten nannten sich in einem Anflug von Realsarkasmus auch noch "Midnight Oil"...
(Merke: Das Öl geht aus - aber die Wechsel-/Gleichstromer sind doch längst untot.)

... link  

 
Es ist sicher nicht dumm, sich mit den Finessen der Radlreparatur auseinanderzusetzen. ACDC jedenfalls waren Teil meiner Jugend, und es war nicht der schlechteste Teil.

... link  

 
Eher im Anflug von Realdepression. "Midnight Oil" nannte sich nach einem Song von Jimi Hendrix - "Burning of the Midnight Lamp" - bei dem es um Einsamkeit, Depression und möglichen Selbstmord geht. Passt zu den derzeitigen USA.

Übrigens ist der Sänger von Midnight Oil ein Ex-Greenpeace-Aktivist und derzeitiger australischer Minister für Umwelt und Kultur.

... link  


... comment
 
was für ein schönes vieh übrigens. ich meine den schwan.

... link  

 
In der Tat. Allerdings liess sein Benehmen bein Wegschubsen der Mandarinenten zu wünschen übrig. Da waren die Windhunde besser erzogen.

... link  


... comment