Pastorale im November
Es dürfte sich mittlerweile rumgesprochen haben: Auch ich bin kein Berliner. Allerdings habe ich nur 18 Monate gebraucht um hinlänglich zu verstehen, dass es mir nicht gut täte, würde ich je wirklich dort sein, und so packte ich eines schönen Maientags meinen Salbei und Rosmarin ins Auto und ging, ohne mich je dort registriert zu haben. Seitdem hat sich einiges getan; inzwischen wohne ich so weit von Berlin weg, wie man in Deutschland gerade mal kann, und wenn ich aufstehe, sieht das vor meiner Terrasse so aus:
Was mir anfänglich weniger als die Aussicht gefallen hat, war der Blick auf die Wand. Die hat man nämlich mit schwarz gebeiztem Holz verkleidet, wie das in der Alpenregion üblich ist, auf deren allererstem "Berg" zu wohnen ich das Vergnügen habe. Nun ist das Haus weder ein Rustikalpalast noch ein altes Bauernhaus, sondern ein zweckmässiger und nüchterner Bau der 70er Jahre, bei dem man eher eine weisse Wand erwartet hätte, als Holzbretter und grüne Fensterläden.
Heute morgen jedoch, als ich hinausging und mich an meine Arbeit in Form eines längeren Textes machte, habe ich verstanden: Am Morgen ist es bei uns noch nicht wirklich warm. Aber die Sonne steht niedrig, bestrahlt das schwarze Holz, das die Wärme aufnimmt und wieder abgibt, wenn man sich davor setzt. Sonne von vorne und Holz von Hinten ist wie ein Backherd mit Ober- und Unterhitze. Der Notar, der den Kaufvertrag letzten Februar besiegelte, war sehr braun, und ich fragte mich, wie dieser Mann das mitten im Winter macht. Nun, offensichtlich besass er auch so ein natürliches Solarium.
Und weil keine Arbeit ewig währt und das Thema schnell von der Hand ging, und obendrein ein wenig Sport keine schlechte Idee ist, und weil das Wetter dank Föhn auch schön blieb, schien auch noch eine kleine Bergtour am Nachmittag geraten. Nur zur Erinnerung: Es ist nicht Sommer, sondern der 11. November. Und ich fuhr im offenen Wagen zum Berg. Im Polohemd. Inzwischen war es für den Pulli zu warm.
Die Wärme, die auch beim Aufstieg erhalten bleibt, ist hier übrigens ganz anders als die von Abgasen und Heizluft geschwängerte Atemluftersatzdarreichung in den Städten, deren Wärme mit einer gewissen Stickigkeit einhergeht. Die Wärme durch den Föhn steht dazu in einem Verhältnis wie das Bimmeln der Kuhglocken zum Verkehrslärm. Dass man beim Einstieg unter prachtvollen Bäumen den Entgegenkommenden "Grüss Gott" oder "Servus" entgegenruft und nicht "Scheibenwäsche" oder "Ey was in Fresse ich schwör", hat auch seine Vorteile.
Im Wald wird es ohnehin schnell menschenleer.An Tagen wie diesen, da der Fallwind aus den hohen Alpen in die Täler fliesst, ist die Luft, wie eine hier kurende Prinzessin im 19. Jahrhundert einmal sagte, silbrig-leicht. Ich wüsste nicht, wie man es besser umschreiben könnte, auch auf über 1000 Meter Höhe, wo der Sauerstoff durch die Bäume erhalten bleibt. Am Wochenende erzählte ein Freund, eine Untersuchung hätte ergeben, dass Menschen in der Nähe von Natur und Parks unabhängig vom Einkommen länger leben. Ich tendiere dazu, es zu glauben.
Ich mag die Vorstellung nicht, dass es schon morgen hier oben schneien soll, dass dieser einzigartige Novemberanfang keinen Bestand hat und tatsächlich sowas wie der Winter kommt, aber wenn sich schon der Wetterumschwung ankündigt, mit niedrigen Wolkenbändern im Nordwesten, Regenschlieren zum Boden und dahinjagenden Wolkenfetzen am Übergang zur Föhnzone, dann bitteschön mit exakt diesem Spektakel wie heute auf der Neureuth.
Und trotz der kommenden Kaltfront ist die Sicht noch einmal atemberaubend. Die Spitze da vorne ist der Leonhardstein, den ich dieses Jahr schon bestiegen habe, dahinter die Aufgaben für das kommende Jahr: Die Blauberge mit dem Predigtstuhl, Rofan, Unnütz, dahinter der Karwendel, und schon bedeckt mit Eis und Schnee, 80, 120 Kilometer Richtung Südwesten und dennoch klar und in allen Details zu sehen, das Zentralmassiv der Alpen. Auf den Gipfeln dann: Die Grenze zu Südtirol und Italien.
Man müsste. Man könnte vielleicht sogar, wenn. Und wenn. Und wenn ausserdem. Der Jaufenpass wäre noch offen, die Sellarunde könnte auch noch gehen, oder weiter. Der Koffer wäre noch gepackt, aber. Und so geht es über Stock und Stein zum Wagen und hinab ins Tegernseer Tal und weiter zum Konditor, für die erste Belohnung nach den Strapazen, und die Konditorin fragt, wie es oben war, und schneidet die verbliebenen zweieinhalb Stücke in zwei dicke Hälften.
Wenn ich hier noch die den Tag beschliessenden Schlutzkrapfen mit frischer Bergbutter und Grana Padano zeigen würde, könnte es mir die Leserschaft endgültig übel nehmen. Und das will ich nicht, nach diesem Spätsommertag im Frühwinter.
Was mir anfänglich weniger als die Aussicht gefallen hat, war der Blick auf die Wand. Die hat man nämlich mit schwarz gebeiztem Holz verkleidet, wie das in der Alpenregion üblich ist, auf deren allererstem "Berg" zu wohnen ich das Vergnügen habe. Nun ist das Haus weder ein Rustikalpalast noch ein altes Bauernhaus, sondern ein zweckmässiger und nüchterner Bau der 70er Jahre, bei dem man eher eine weisse Wand erwartet hätte, als Holzbretter und grüne Fensterläden.
Heute morgen jedoch, als ich hinausging und mich an meine Arbeit in Form eines längeren Textes machte, habe ich verstanden: Am Morgen ist es bei uns noch nicht wirklich warm. Aber die Sonne steht niedrig, bestrahlt das schwarze Holz, das die Wärme aufnimmt und wieder abgibt, wenn man sich davor setzt. Sonne von vorne und Holz von Hinten ist wie ein Backherd mit Ober- und Unterhitze. Der Notar, der den Kaufvertrag letzten Februar besiegelte, war sehr braun, und ich fragte mich, wie dieser Mann das mitten im Winter macht. Nun, offensichtlich besass er auch so ein natürliches Solarium.
Und weil keine Arbeit ewig währt und das Thema schnell von der Hand ging, und obendrein ein wenig Sport keine schlechte Idee ist, und weil das Wetter dank Föhn auch schön blieb, schien auch noch eine kleine Bergtour am Nachmittag geraten. Nur zur Erinnerung: Es ist nicht Sommer, sondern der 11. November. Und ich fuhr im offenen Wagen zum Berg. Im Polohemd. Inzwischen war es für den Pulli zu warm.
Die Wärme, die auch beim Aufstieg erhalten bleibt, ist hier übrigens ganz anders als die von Abgasen und Heizluft geschwängerte Atemluftersatzdarreichung in den Städten, deren Wärme mit einer gewissen Stickigkeit einhergeht. Die Wärme durch den Föhn steht dazu in einem Verhältnis wie das Bimmeln der Kuhglocken zum Verkehrslärm. Dass man beim Einstieg unter prachtvollen Bäumen den Entgegenkommenden "Grüss Gott" oder "Servus" entgegenruft und nicht "Scheibenwäsche" oder "Ey was in Fresse ich schwör", hat auch seine Vorteile.
Im Wald wird es ohnehin schnell menschenleer.An Tagen wie diesen, da der Fallwind aus den hohen Alpen in die Täler fliesst, ist die Luft, wie eine hier kurende Prinzessin im 19. Jahrhundert einmal sagte, silbrig-leicht. Ich wüsste nicht, wie man es besser umschreiben könnte, auch auf über 1000 Meter Höhe, wo der Sauerstoff durch die Bäume erhalten bleibt. Am Wochenende erzählte ein Freund, eine Untersuchung hätte ergeben, dass Menschen in der Nähe von Natur und Parks unabhängig vom Einkommen länger leben. Ich tendiere dazu, es zu glauben.
Ich mag die Vorstellung nicht, dass es schon morgen hier oben schneien soll, dass dieser einzigartige Novemberanfang keinen Bestand hat und tatsächlich sowas wie der Winter kommt, aber wenn sich schon der Wetterumschwung ankündigt, mit niedrigen Wolkenbändern im Nordwesten, Regenschlieren zum Boden und dahinjagenden Wolkenfetzen am Übergang zur Föhnzone, dann bitteschön mit exakt diesem Spektakel wie heute auf der Neureuth.
Und trotz der kommenden Kaltfront ist die Sicht noch einmal atemberaubend. Die Spitze da vorne ist der Leonhardstein, den ich dieses Jahr schon bestiegen habe, dahinter die Aufgaben für das kommende Jahr: Die Blauberge mit dem Predigtstuhl, Rofan, Unnütz, dahinter der Karwendel, und schon bedeckt mit Eis und Schnee, 80, 120 Kilometer Richtung Südwesten und dennoch klar und in allen Details zu sehen, das Zentralmassiv der Alpen. Auf den Gipfeln dann: Die Grenze zu Südtirol und Italien.
Man müsste. Man könnte vielleicht sogar, wenn. Und wenn. Und wenn ausserdem. Der Jaufenpass wäre noch offen, die Sellarunde könnte auch noch gehen, oder weiter. Der Koffer wäre noch gepackt, aber. Und so geht es über Stock und Stein zum Wagen und hinab ins Tegernseer Tal und weiter zum Konditor, für die erste Belohnung nach den Strapazen, und die Konditorin fragt, wie es oben war, und schneidet die verbliebenen zweieinhalb Stücke in zwei dicke Hälften.
Wenn ich hier noch die den Tag beschliessenden Schlutzkrapfen mit frischer Bergbutter und Grana Padano zeigen würde, könnte es mir die Leserschaft endgültig übel nehmen. Und das will ich nicht, nach diesem Spätsommertag im Frühwinter.
donalphons, 00:53h
Mittwoch, 12. November 2008, 00:53, von donalphons |
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modeste,
Mittwoch, 12. November 2008, 01:12
Ach, schön sieht das aus, und doch, wenn Du Berlin basht, habe ich immer das Bedürfnis, die Stadt zu verteidigen wie etwas, was man wirklich liebt. Diese rauhen, blutigen Nächte.
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 11:46
Nun, München ist nicht weit, und um Berlin geht es höchstens am Rande. Es ist, wie es ist, und ich bin froh, dass es so ist. Da oben denke ich nicht an Berlin.
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bironium,
Donnerstag, 13. November 2008, 03:13
"der meint das nicht ernst. der will nur spielen."
jetzt musst du natürlich dementieren, Don.
Vll. bilde ich mir das nur ein, aber irgendwie habe ich das Gefühl dich in der Beziehung durchschaut zu haben. Cool.
jetzt musst du natürlich dementieren, Don.
Vll. bilde ich mir das nur ein, aber irgendwie habe ich das Gefühl dich in der Beziehung durchschaut zu haben. Cool.
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donalphons,
Donnerstag, 13. November 2008, 10:52
Ich habe das Ding von Thilo nur gefunden und darüber gelächelt. Berlin ist inzwischen zu weit weg, ich war seit Januar nicht mehr dort, und mehr als ein ironisches Lächeln ist da nicht mehr. Der brennende Hass ist vorbei mit dem Tag, da ich meinen Salbei in den Kofferraum wuchtete. Berlin wird sich nicht ändern, auch unter Druck nicht, und wenn ich sage, dass man Berlin an die Russen verkaufen sollte, meine ich das als wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Notwendigkeit, die sich aber relativiert, wenn man sieht, wie wenig das Berliner Blablatum der Lobos und Albers und wie sie alle heissen im Westen integrierbar ist. Also, geben wir ihnen eine marode Stadt mit ein paar Asozialen und lassen sie in dem Glauben, dieses rücksichtslose Loch sei avangardistisch.
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diamantspeerspitze,
Mittwoch, 12. November 2008, 01:52
"Wenn ich hier noch die den Tag beschliessenden Schlutzkrapfen mit frischer Bergbutter und Grana Padano zeigen würde, könnte es mir die Leserschaft endgültig übel nehmen."
Nicht(!)zeigen der eben angepriesenen Speisen nimmt man Dir übel, himmelherrgottsackra! ;)
Nicht(!)zeigen der eben angepriesenen Speisen nimmt man Dir übel, himmelherrgottsackra! ;)
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 11:51
Zu spät. Ich könnte aber noch entsprechende Bilder aus Naturns liefern.
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:17
Ah ja, hier:
Goldene Rose, Naturns. Kann ich durchgehend empfehlen. Das mich begleitende Team Grün fand die Portionen fast zu üppig, aber das war Fleisch.
Goldene Rose, Naturns. Kann ich durchgehend empfehlen. Das mich begleitende Team Grün fand die Portionen fast zu üppig, aber das war Fleisch.
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realmadscientist,
Mittwoch, 12. November 2008, 02:12
Übel nimmt hier keiner etwas, besonders nicht die Bilder 2 und 8.
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:19
Warte, bis Du gewisse Leute in einer gewissen Favela in ihren kleinen Büros reden hörst.
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zonebattler,
Mittwoch, 12. November 2008, 07:35
Die vom genannten Freund zitierte Untersuchung über den Zusammenhang von grüner Umgebung und Lebenserwartung ist vermutlich diese hier. Hätte man aber auch ohne empirische Erhebung ohne weiteres so angenommen, oder?
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:31
Die Gartenstadtbewegung der Jahrhundertwende hat das auch schon geglaubt, aber für jemanden, der Heuschnupfen hat, sieht das schon etwas anders aus. Was mir hilft, ist entweder eine fette Metropole oder die Flucht über die Alpen, wo alles schon verblüht ist.
Mir kam die Idee nur, weil es daheim in den letzten Wochen ein paar wetterbedingte Ereignisse unerfreulicher Dimension gab, die es in Meran oder in Föhngebieten nicht gegeben hätte. Dass der Tod irgendwann kommt, ist unvermeidlich, aber auf einer Bank am See kommt er sicher später, als in einem zu schnellen Wagen im Nebel auf einer nassen Strecke, wenn man mal eben in die Sonne brausen will.
Mir kam die Idee nur, weil es daheim in den letzten Wochen ein paar wetterbedingte Ereignisse unerfreulicher Dimension gab, die es in Meran oder in Föhngebieten nicht gegeben hätte. Dass der Tod irgendwann kommt, ist unvermeidlich, aber auf einer Bank am See kommt er sicher später, als in einem zu schnellen Wagen im Nebel auf einer nassen Strecke, wenn man mal eben in die Sonne brausen will.
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auch-einer,
Mittwoch, 12. November 2008, 19:32
Die Gartenstadtbewegung der Jahrhundertwende
die ging noch länger, man könnte noch die reihenhäuser mit garten der späten fünfziger / frühen sechziger dorthin packen
es gibt doch zu denken, dass eine zeitschrift namens landlust der grosse zeitschriftenerfolg der letzten jahre war. das teil hat dermassen eingeschlagen, dass es schon nachgeahmt wird.
(doe landlust ist ja auch nicht ganz schlecht, weitere recherchen hier: http://www. landlust.de/)
die ging noch länger, man könnte noch die reihenhäuser mit garten der späten fünfziger / frühen sechziger dorthin packen
es gibt doch zu denken, dass eine zeitschrift namens landlust der grosse zeitschriftenerfolg der letzten jahre war. das teil hat dermassen eingeschlagen, dass es schon nachgeahmt wird.
(doe landlust ist ja auch nicht ganz schlecht, weitere recherchen hier: http://www. landlust.de/)
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strappato,
Mittwoch, 12. November 2008, 09:01
18 Monate. Ich habe 9 Jahre gebraucht. Wenn ich dies in den Kommentaren lese: "Berlin lebt für mich von den kleinen besonderen Momenten, die den ganzen Scheiß aufwiegen". Genau darum wird nie was aus der Stadt. Zu viele geben sich mit - nicht einmal - halben Sachen zufrieden und pflegen ihre Lebenslügen.
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:39
Ich frage mich ja immer, was aus denen mal wird, wenn sie ein klein wenig älter werden und das alles nicht mehr ganz so leicht geht. In Clubs kann man mit 43 vielleicht noch gehen, aber irgendwann wird man als Berufsjugendlicher zum totalen Hanswursten. Dann muss man was tun, denn das Leben dauer noch mal 40 Jahre, und die sind so nicht zu schaffen, mit den kleinen, tollen Grafitti und was es da sonst noch gibt.
Berlin ist bestenfalls ein Lebensabschnittsentwurf. Ich denke, man kann es mal erlebt haben, es ist aber kein Muss, wie die Legende besagt. Und irgendwann muss man den Absprung schaffen.
Berlin ist bestenfalls ein Lebensabschnittsentwurf. Ich denke, man kann es mal erlebt haben, es ist aber kein Muss, wie die Legende besagt. Und irgendwann muss man den Absprung schaffen.
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hajomitmajo,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:44
Berufsjugendlicher Hanswurscht mit 43 - nice
gibts da nicht so einen aus Deiner Heimatstadt?
gibts da nicht so einen aus Deiner Heimatstadt?
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:50
Ein gewisser Markus K. ist erst 41, kommt aber aus Manching (Landkreis Pfaffenhofen), und MTV hat ihn gerade ausgeberufsjugendlicht. Vermutlich werden wir ihn bald bei 3Sat wieder bewundern können.
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tomk32,
Mittwoch, 12. November 2008, 09:09
Scheiß Fön
Ich persönlich hab mir letzte Woche sehr gefreut als es endlich wieder merklich kälter wurde. Wirklich. Ich will eine Temperatur die der Jahreszeit angepasst ist, so wie man will dass schlecht wirtschaftende Unternehmen dicht machen wenn sich ihr Herbst nähert.
Übrigens, deine Aussicht ist doch sehr bescheiden, so sieht's bei uns hinter'm Haus aus:
Übrigens, deine Aussicht ist doch sehr bescheiden, so sieht's bei uns hinter'm Haus aus:
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zwischenspeicher,
Mittwoch, 12. November 2008, 11:26
Ich hoffe ja für den Don, dass die täglichen Tortenbilder Archiv-Fotos sind. Ansonsten gebe ich ihm noch ungefähr 10 Jahre, bis der Arzt kommt!
Da helfen dann auch keine Flohmarkt-Luxus-Bikes das Matterhorn einmal rauf und runter mehr
Da helfen dann auch keine Flohmarkt-Luxus-Bikes das Matterhorn einmal rauf und runter mehr
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:14
Zwei Archivbilder vom Freitag und Samstag sehen so aus:
Das ist der Winter, wie er auf Nichtpropagandabildern aussieht. Ich sehe das gerne aus der Ferne, aber ein Grund für exakt diesen Ort war, dass er genau an der Grenze zwischen Berg- und Hügelland liegt. Was bedeutet, dass ich den ganzen Tag Sonne habe, ohne Berge, die Schatten werfen, und der Winter ein paar Wochen eher zu Ende ist, als, sagen wir mal, in Kreuth oder Rottach, vom Hochgebirge ganz zu schweigen. Für mich ginge es auch ohne Winter. Winter heisst daheim bleiben und jeden morgen um 6 Schnee räumen.
Das hier ist Torte aus Gmund am Reschensee. Ich glaube nicht, dass Torte ungesünder als Schokolade, Marmelade oder noch übleres Zeug von Nestle und Co. ist. Ansonsten rauche ich nicht, ich trinke nicht, ich esse kein Fleisch und achte sehr auf meine Ernährung. Meinen Tee trinke ich ungezuckert. Da darf so eine Torte schon mal sein. Ausserdem gab es bei uns immer drei Gänge, da gehörte das als Nachtisch dazu. Ich bin Gewohnheitstortenesser.
Und im Gegensatz zur Legende bin ich auch nicht dick und habe auch nicht vor, das zu werden. Solange ich mit Kortisonaufschwellung aussehe wie da oben, bin ich zufrieden.
Das ist der Winter, wie er auf Nichtpropagandabildern aussieht. Ich sehe das gerne aus der Ferne, aber ein Grund für exakt diesen Ort war, dass er genau an der Grenze zwischen Berg- und Hügelland liegt. Was bedeutet, dass ich den ganzen Tag Sonne habe, ohne Berge, die Schatten werfen, und der Winter ein paar Wochen eher zu Ende ist, als, sagen wir mal, in Kreuth oder Rottach, vom Hochgebirge ganz zu schweigen. Für mich ginge es auch ohne Winter. Winter heisst daheim bleiben und jeden morgen um 6 Schnee räumen.
Das hier ist Torte aus Gmund am Reschensee. Ich glaube nicht, dass Torte ungesünder als Schokolade, Marmelade oder noch übleres Zeug von Nestle und Co. ist. Ansonsten rauche ich nicht, ich trinke nicht, ich esse kein Fleisch und achte sehr auf meine Ernährung. Meinen Tee trinke ich ungezuckert. Da darf so eine Torte schon mal sein. Ausserdem gab es bei uns immer drei Gänge, da gehörte das als Nachtisch dazu. Ich bin Gewohnheitstortenesser.
Und im Gegensatz zur Legende bin ich auch nicht dick und habe auch nicht vor, das zu werden. Solange ich mit Kortisonaufschwellung aussehe wie da oben, bin ich zufrieden.
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tomk32,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:50
Wahrscheinlich brauch ich noch ein paar Jahre um den Winter nicht mehr mit seiner haben Härte spüren zu wollen und mich sogar darauf zu freuen. Aber gut, den Kacheofen heiz ich in der Früh als erstes ein und der Schnee bleibt oft liegen bis sich eine schöne dicke Schicht gebildet hat die ich erst im März aufhacke.
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zwischenspeicher,
Mittwoch, 12. November 2008, 14:32
Ach so! Na dann, gute Besserung. Muss man sich also keine Sorgen machen.
Trotzdem. Mehlspeisen gehen zumindest bei mir ziemlich auf die Figur. Aber ich komme ja auch aus einer alten armen Schumacherfamilie, wo früher häufig Schmalhans Küchenmeister war. Da explodiert die Figur dann förmlich schon bei einem kleinen Luxustörtchenstück pro Woche! Der Effekt hält über Generationen!
Trotzdem. Mehlspeisen gehen zumindest bei mir ziemlich auf die Figur. Aber ich komme ja auch aus einer alten armen Schumacherfamilie, wo früher häufig Schmalhans Küchenmeister war. Da explodiert die Figur dann förmlich schon bei einem kleinen Luxustörtchenstück pro Woche! Der Effekt hält über Generationen!
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pathologe,
Mittwoch, 12. November 2008, 11:54
Das
Glueck, einen solchen Arbeitsplatz zu haben, dass man sich den Wohnort unabhaengig davon aussuchen kann, haben nur wenige. Ein wenig beneide ich Dich, Don. Ich bin beim Wohnort momentan (und wohl auch in der Zukunft) doch sehr vom Arbeitsplatz abhaengig. Da tut es gut zu sehen, wie es anderswo aussieht.
Ok, aber beim Kuchen koennte ich wohl mithalten.
Ok, aber beim Kuchen koennte ich wohl mithalten.
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:05
Ich kann es mir manchmal aussuchen. Dass ich heute die Zelte abbreche und zur Arbeit fahre, zeigt leider hinlänglich, dass es manchmal, aber nicht immer so ist. Und die Hintergründe sind auch nicht durchgängig erfreulich - das hier ist eher Erholung von einer Krankheit, die nicht mal ich als Kleinigkeit abtun kann.
(Im Prinzip fände ich Frühpension und sorgenfreies Leben vom familiären Vermögen gar nicht so schlecht, aber es ist nicht so. Und wird auch nicht so werden, fürchte ich)
(Im Prinzip fände ich Frühpension und sorgenfreies Leben vom familiären Vermögen gar nicht so schlecht, aber es ist nicht so. Und wird auch nicht so werden, fürchte ich)
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:46
Man kann ja ab und zu hinfahren. Ein paar Tage gehen immer. Aber es geht wirklich auch ohne. Und ich möchte auch kein Spiesser genannt werden, weil ich saubere Strassen und deren Randbegrünung schätze, kostenlose Beutel für Hundekot und einen Lokalanzeiger, der sich noch über umgeworfene Räder echauffieren kann.
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sliqq,
Mittwoch, 12. November 2008, 14:48
kostenlose Beutel gibts auch in der Hauptstadt, und die Bahn hat vor längerer Zeit mal vermeldet, dass ihre Fahrräder in München öfter demoliert werden als in Berlin (wenns nicht mehr so sein sollte - ja mei)
man muss nicht Berufsjugendlicher sein, um die Hauptstadt gut zu finden... aber vielleicht erweisen sich die hiesigen Lebensentwürfe am Ende dann doch als krisensicherer als jene im Süden der Republik, weil hier schon längst niemand mehr an 50 Jahre in derselben Firma glaubt
man muss nicht Berufsjugendlicher sein, um die Hauptstadt gut zu finden... aber vielleicht erweisen sich die hiesigen Lebensentwürfe am Ende dann doch als krisensicherer als jene im Süden der Republik, weil hier schon längst niemand mehr an 50 Jahre in derselben Firma glaubt
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donalphons,
Mittwoch, 12. November 2008, 15:05
Ich denke, es reicht, einmal in München und Berlin U-Bahn zu fahren, um den ganzen Unterschied zu erkennen.
Wie sicher Berlin ist, hängt vor allem von Transferleistungen ab. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die vielen kleinen Subventionsempfänger, die so eine Art vorgreifender Bailout sind, ganz schön leiden werden. Ich sehe nicht, dass die Flexibilität durch Not zu irgendwas führen würde; Berlin hat für sowas kaum Aufstiegschancen - ausser man verkauft das an die dumme Restrepublik, der sogenannte Loboismus. Dass man sich hier an Firmen klammern würde, halte ich für eine Legende - es ist halt so, dass ständiger Job- und Ortswechsel für Firmen und Mitarbeiter unwirtschaftlich sind, sobald es um qualifizierte Arbeit und nicht nur um "Jobs" geht. Das sind natürlich Firmen, wie es sie in Berlin kaum gibt. Gleichzeitig auch die Firmen, die man brauchen wird, damit es weiter geht. Ich sehe nicht, warum es Berliner Firmen wie Jamba, StudiVZ und Zoomer/Tagesspiegel geben müsste.
Wie sicher Berlin ist, hängt vor allem von Transferleistungen ab. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die vielen kleinen Subventionsempfänger, die so eine Art vorgreifender Bailout sind, ganz schön leiden werden. Ich sehe nicht, dass die Flexibilität durch Not zu irgendwas führen würde; Berlin hat für sowas kaum Aufstiegschancen - ausser man verkauft das an die dumme Restrepublik, der sogenannte Loboismus. Dass man sich hier an Firmen klammern würde, halte ich für eine Legende - es ist halt so, dass ständiger Job- und Ortswechsel für Firmen und Mitarbeiter unwirtschaftlich sind, sobald es um qualifizierte Arbeit und nicht nur um "Jobs" geht. Das sind natürlich Firmen, wie es sie in Berlin kaum gibt. Gleichzeitig auch die Firmen, die man brauchen wird, damit es weiter geht. Ich sehe nicht, warum es Berliner Firmen wie Jamba, StudiVZ und Zoomer/Tagesspiegel geben müsste.
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sliqq,
Mittwoch, 12. November 2008, 15:44
nun ja, ich sehe nicht, warum es Audi, BMW oder die SZ geben müsste...
welche Firmen braucht man schon damit es weitergeht? ich bin wirklich der Ansicht, dass die einzige Industrie, die unbegrenzt wachsen könnte, die Unterhaltungs- und Freizeitindustrie ist ... wenn denn die Menschen genug Zeit und Geld hätten, um ihre Angebote zu konsumieren
und im Süden der Republik sind die Transferleistungen halt einfach nicht sichtbar, bislang. Wird sich bald ändern. Bin übrigens in Südtirol aufgewachsen, das auf deinen Bildern immer so paradiesisch aussieht. Aber die Armut, die es dort auch gibt, die sieht man nicht.
Genau deshalb liebe ich Berlin - hier erkennt man den Zustand der Gesellschaft auf den ersten Blick.
Ich kann verstehen wenn man hier nicht leben will. Aber mir fehlt bei Nicht-Berlinern oder Ex-Berlinern oft das Verständnis dafür, warum man die Stadt trotzdem gut finden kann.
welche Firmen braucht man schon damit es weitergeht? ich bin wirklich der Ansicht, dass die einzige Industrie, die unbegrenzt wachsen könnte, die Unterhaltungs- und Freizeitindustrie ist ... wenn denn die Menschen genug Zeit und Geld hätten, um ihre Angebote zu konsumieren
und im Süden der Republik sind die Transferleistungen halt einfach nicht sichtbar, bislang. Wird sich bald ändern. Bin übrigens in Südtirol aufgewachsen, das auf deinen Bildern immer so paradiesisch aussieht. Aber die Armut, die es dort auch gibt, die sieht man nicht.
Genau deshalb liebe ich Berlin - hier erkennt man den Zustand der Gesellschaft auf den ersten Blick.
Ich kann verstehen wenn man hier nicht leben will. Aber mir fehlt bei Nicht-Berlinern oder Ex-Berlinern oft das Verständnis dafür, warum man die Stadt trotzdem gut finden kann.
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che2001,
Mittwoch, 12. November 2008, 14:07
@so weit von Berlin weg, wie man in Deutschland gerade mal kann ---- dann müsstest Du eigentlich in Konschtanz wohnen. Dort kennt man schon das Wort Preiße nicht mehr, und wenn doch meint man die Stuttgarter.
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itha,
Mittwoch, 12. November 2008, 15:20
konstanz ist ebenfalls sehr schön. davon konnte ich mich erst kürzlich noch überzeugen. allerdings wäre ein umzug dorthin mit dem erlernen einer weiteren fremdsprache verbunden. aber mit dem unglücklichen abstand meinte ich eher den vom schrecklichen berlin zum locus amoenus alphonsii als umgekehrt. wer will schon nach berlin jenseits der vierzig, und wozu? (ich kriege zwar wirklich regelmäßig besuch von menschen, die nunmehr auf dem lande wohnen und um die vierzig sind, aber die kommen ja bloß, um sich zwei drei tage bei mir mal richtig auszuheulen - über die scheidung, das umgangsrecht, die erbschaft, den chef oder die "beziehung". gut also, dass man so zentral wohnt.)
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strappato,
Mittwoch, 12. November 2008, 16:24
"Zentral" ist keine geographische Dimension, sondern eine logistische. Also Verkehrsanbindung. Marburg wäre da eher Peripherie. Für Deutschland wären zentrale Orte z.B. Hannover oder Frankfurt. Kommt natürlich auch auf die Präferenzen an. Präkere Existenzen könnten Lübeck, Weetze oder Frankfurt-Hahn als zentral erachten, weil da Billigflieger starten und landen.
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che2001,
Mittwoch, 12. November 2008, 16:25
Zentral war jetzt geographisch gemeint, und da spielen Kriterien wie "Provinz" oder "Bayern" keine Rolle. Wenn
eine Gegend gesucht wird, wo man sich, seber norddeutsch, mit bayerischen, österreichischen oder schweizerischen Bekannten oder Geschäftspartnern treffen kann, ohne dass die Anfahrtswege für die Beteiligten krass unterschiedlich sind, ist das die Mitte.
eine Gegend gesucht wird, wo man sich, seber norddeutsch, mit bayerischen, österreichischen oder schweizerischen Bekannten oder Geschäftspartnern treffen kann, ohne dass die Anfahrtswege für die Beteiligten krass unterschiedlich sind, ist das die Mitte.
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