Conde Nasty oder Eat the rich interior

In gewissen Kreisen, denen ab und zu beizuwohnen mir vergönnt, ist, hatte man letztes Jahr eine ganz bestimmte Vorstellung von der kommenden Krise: Ein paar Neureiche werde es erwischen, über deren Schicksal man sich trefflich amüsieren könnte, den Amerikanern, Russen, Briten und Spaniern werde es schlecht gehen, Reisen würden billiger werden, und ein paar Umschichtungen im Portfolio könnten ganz nett sein. Dann würde man im Winter 08/09 in der neuen Immobilie sein, irgendwo an einer Grenze mit Bergen, auf dem Seidenteppich liegen und hinausschauen auf die angeschneiten Gipfel vor dem Fenster, die nur jene belästigen, die es nicht so gut getroffen haben und somit nicht zu den Happy Few gehören, die schlechtes Wetter als wagnereskes Gipfeldrama erleben dürfen.



Man würde leicht seufzen - hätte man nicht doch besser in Meran gekauft? in Riviera Gardone vielleicht? - sich dann aber versichern, dass es nirgendwo in der Summe so schön, angenehm und gewohnt wie hier ist; man würde überlegen, ob man nicht Karten für das erste Akademiekonzert in der Staatsoper orderte, dann aber bedenkt mab, dass dass Bruckners Symphonie in c-Moll vielleicht etwas schwere Kost ist, und die Heimfahrt über verschneite Strassen führen kann, man sich also zum Bleiben entschliesst und am Abend Frau S. mit einer Kürbistarte besucht, um ein wenig zu ratschen. Der Teig muss zwei Stunden ruhen, genug, um in der neuen World of Interiors zu blättern, die bekanntlich im Dezember immer extrem dick zu sein beliebt, wegen all der Anzeigen für das grosse Fest. Man greift also auf den antiken Rosenholztisch -



und sieht sich den brutalen Sturm der Wirtschaftskrise ausgesetzt. Das Exemplar oben ist die Dezemberausgabe, mit dem Weihnachtssondergeschäft - 242 Seiten, davon 132 Seiten Serviceteil, der mit Werbung gut gefüllt ist. Darunter noch der Oktober, 402 Seiten und 282 Seiten dickst mit Werbung gefüllter Serviceteil. Ohne Weihnachtsgeschäft. Aber noch mit vor der Lehman-Pleite gebuchten Anzeigenseiten. Verloren sind Patek und die Doppelseiter mit kronbeleuchteten Prunkküchen, sechs Seiten Lauren Home, die Doppelseite für das bei Bankerbädern so beliebte Bisazzamosaik, verschwunden auch der 911er und die schüchterne Frau im durchsichtigen Nachthemd, die erstaunlich trocken die Dusche des Nobelherstellers Matki verlässt und schamhaft - ach, das Küsschen gestern mit Robert von der der Kauphtingbank - lächelt. Was es noch gibt, ist eine Doppelseite von Audi - denen geht es noch gut - und eine
Seite mit Uhren von Seiko. Vermutllich müssen die meisten Leser erst mal nachschauen um zu begreifen, dass Seiko so etwas ordinär-exotisches wie Uhren mit Quarzwerken baut, die ein Bruchteil der durchschnittlichen Vorhangquastenersatzschnur kosten.

Kalt ist es draussen, und plötzlich sind die Wolken doch sehr nah, und man fragt sich, ob man nicht mehr hätte tun sollen. Nach Österreich sind es nur 30 Kilometer, aber auch die haben Probleme. Vielleicht wird es sogar schwerer, in Rottach feine Stoffe zu kaufen. Oder Wagner nimmt eine Schokostreussel aus dem Programm. Ja, die Krise. Sie kratzt tiefe Spuren in das Bewusstsein derer, die alles haben und noch mehr brauchen. An das Drama bei Conde Nast, die dieses Juwel nun vermutlich mit Verlusten produzieren, und all die armen Kronleuchterkristallschleifer drüben im Inntal bei Swarowski gar nicht zu denken. Es wird hart.

Montag, 17. November 2008, 16:04, von donalphons | |comment

 
Sehr anschaulich.

... link  

 
Um die zweite der sechs Seiten von Lauren tut es mir leid, das war ein echter Traum in Stoff und Fleisch.

Man hört, dass es die WOI vielleicht gar nicht mehr lange geben soll, und angesichts der Käuferschicht in England, deren Sorgen grösser als die Rechnung für Polsterstoffe von Gilles Nouailhac sind, wäre es auch nicht überraschend.

(Es musste wohl so kommen. Was tun Lauren-Modelle, wenn sie sich nicht mehr bezahlt und juwelenbehängt auf dunkelgrüner Seide räkeln können?)

... link  

 
Call-In-Shows, oder irgendwas anderes mit Medien.

... link  

 
Das fände ich sehr bedauerlich - ausserdem sind da die Märkte schon zu. Diese junge Dame hat perfekt dorthin gepasst, und ich bin kein Freund der Vorstellung, bedrohten Arten ihren natürlichen Lebensraum wegzunehmen. Vielleicht könnte man sie dort liegen lassen und den Hedgefondsmanager Analsklav[zensiert von der Bundesbehörde für gute Nachrichten und Fortschritt]

... link  

 
Das klang gut. Mein spaetpubertaeres ego wuerde diese anzeige jetzt gerne sehen

... link  

 
Meines auch. Juwelenbehängte Damen auf grüner Seide... ich bitte darum

... link  

 

... link  

 
(Was ich mich ja immer frage: Frauen kaufen solche Kleider. Männer mögen solche Kleider. Warum sehe ich sowas nicht täglich?)

... link  

 
weil man etwas sehr sehr sehr ähnliches leider nur dann trägt, wenn man einen heimlich promisken chirurgen in die berliner staatsoper eingeladen hat, der sich auf der vorlage von don giovanni als luftikus ohne seele entpuppt. seitdem hängt es im schrank.

... link  

 
Keine Scheu!
Ich denke, hier sind nur wenige Knochenbrecher, und der Rest ist, wie man lesen kann, offen und nicht heimlich.

aside: Sua passion predominante e la giovin principiante.

... link  

 
Tragen sowas nicht Töchter aus gutem Hause zum Abschlussball?

... link  

 
Meine Partnerin trug ein bodenlanges, blassblaues Kleid. Susanne P., die Chefarzttochter dagegen...

Aber zu Bohren & the Club of Gore kann man ohnehin nicht tanzen.

... link  

 
Ich will ja nicht klugsch**ssern, aber die - durchaus als eye candy deklarierbare - junge Dame räkelt sich doch IN grüner Seide und nicht AUF grüner Seide, oder? Mal abgesehen davon, ist das mein einrichtungstechnischer Albtraum. Einzelne Stücke davon gehen sicherlich, aber die Gesamtkomposition erschlägt. Allein die Masse an Kissen auf dem Sofa - wo soll man denn da sitzen?

Meine damalige Partnerin (ebenfalls Chefarzttochter) trug fast bodenlang und auch blassblau - allerdings raffiniert geschnitten - und sah darin so hinreißend aus, dass... aber lassen wir die Vergangenheit besser ruhen. :-)

... link  

 
Don, ich finde es wirklich Klasse wie du es immer wieder schafst mich dazu zu animieren meine CDs mal wieder genauer unter die Lupe zu nehmen und ein paar ältere Prachtstücke rauszukramen. Letzten Alan Parson Project und heute Bohren & the Club of Gore.

... link  

 
Warum Frauen solche Kleider nicht öfter tragen? Weil es sich mit solchen Schuhen bequemer auf Sofas räkelt als darin herumzulaufen. Auf Bälle oder in die Oper wird man heutzutage auch nicht mehr so häufig ausgeführt. Und wenn man glänzende Cocktailkleider oder schimmernde Samtröcke einfach so anzieht, erntet man schon ziemlich irritierte Blicke. Ich weiß das, ich habe das phasenweise nämlich dauernd gemacht.

... link  

 
delle vecchie fa conquista pel piacer di porle in lista.
damals beim abschlussball trug ich einen apfelsinenfarbenen baumwollrock, ein dunkelbraunes trikot vom ballettunterricht, in das noch hineinpasste, weil ich kaum busen hatte, und goldene schuhe. es war insgesamt sehr spaßig. aber der junge, in den ich verliebt war, tanzte mit einer anderen. leider musste ich an dem abend etwa drei- oder viermal etwas mit meinem tanzlehrer vortanzen, was zur folge hatte, dass sich auch von den weniger schönen jungs für den rest des abends keiner mehr an mich herantraute. aus irgendeinem grund glauben immer alle, dass es in der liebe einen vorteil hätte, wenn man hübsch und bei irgendetwas begabt ist.

stimmt absolut überhaupt nicht. das sage ich natürlich zum trost, weil auch ich inzwischen alt bin.

was die offenheit betrifft: nicht promisk wäre um längen besser. (heimlich nicht promisk wäre auch ok.)

das kleid vom opernabend tät' ich trotzdem gern nochmal anziehen. es ist übrigens aus einem alten stoff, den ich im theaterfundus fand. nicht von mir selbst genäht, weil ich ja bloß vorhänge, tischdecken, schals, kissen und was sonst noch so ganz gerade nähte hat, selbst nähen kann. aber immerhin. (nur das kleid wäre eine geschichte für sich. zuerst muss man den stoff reinigen lassen. dann musste ich während des nähens drei geschlagene male zur schneiderin. das erste mal hatte sie es mit zu weiter hüftnaht, das zweite mal mit zuviel oberweite genäht. beim zweiten mal meinte sie, ich solle halt einen ausgestopften BH darunter tragen. ich hab' ihr was gehustet. es war dann genau drei stunden vor der vorstellung fertig. es ist wirklich sehr schön und überaus mozartesk. vielleicht wäre silvester eine anziehgelegenheit. aber ich habe noch keine pläne dafür. und im schrank hängt es ja auch ganz gut, als mahnung vor den don giovannis dieser merkwürdig entfesselten und dennoch unerotischen welt.)

... link  

 
mmmb, das ist grob gesagt der Stil, den man tatsächlich in britischen Landhäusern der vorletzten Jahrhundertwende pflegte. Und natürlich sind spartanische Einrichtungen nichts, was solchen Firmen gefallen könnte.

Im Moment jedenfalls sind sehr tiefe Sofas schick, die man mit einer Batterie von Kissen immer wieder neu stylen kann. Das Sofa ist klassisch, wie auch das Lederdingens unter dem Modell, die Kissen machen die Moden. Und natürlich hast Du recht, sie räkelt sich in und nicht auf.

... link  


... comment
 
Immerhin gibt es das Magazin auch noch im Januar
Andere Traditionsblätter aus der Haus & Garten Abteilung liegen im Dezember das letzte mal an den Kiosken. Nach über 100 Jahren Geschichte macht der Letzte das Licht aus.

... link  

 
Liegt auch daran, dass immer weniger noch einen grösseren Garten haben. Grosser Garten ist schon lange preismindernd bei Immobilien.

... link  

 
Es wäre dennoch hübsch, wenn es RTL, SAT1, oder noch üblere Dinge wie SPON und Neunlive zuerst erwischen könnte. Wollte nicht G+J vielleicht auch das "Flaggschiff" FTD versenken? Das Ende mancher gedruckten Schande könnte das Leid erträglicher machen.

Warum sterben nicht einfach erst mal alle Einrichtungssendungen in der Glotze?

... link  

 
Neunlive
wird leider zuallerletzt sterben

... link  

 
Alles Frage der Zielgruppe. Einrichtungssendungen im TV geben Tipps um auf kleinem Raum möglichst viel Platz zu schaffen. Es lebe der Einbauschrank. Die üblichen 2-3-Zimmer Wohnungen sind ja in den letzten Jahrzehnten nicht grösser geworden, aber der Kram, den gemeinhin so angehäuft wird hat sich vervielfacht. Das ist irgendwie auch an den Haus&Garten-Zeitschriften vorbei gegangen. Wenn ich mal in diese Magazin-Gattung reingesehen habe, waren da nette Unikate zu finden, für die der "normale" Haushalt eh kein Platz mehr hat.

... link  

 
Das Ende von "House and Garden"
Hier als Nachricht auf apartmenttherapy:
http://www.apartmenttherapy.com/ny/news/news-house-garden-folding-035712

Für eine gewisse Zeit kann ich mir das Leben in einer Wohnung ohne Garten schon vorstellen. Tatsächlich lebe ich auch gerade in einer solchen. Aber ein ganzes Leben ohne Garten wünsche ich keinem. Man selbst oder jemand nahe verwandtes sollte einen Garten haben.

Ist ein großer Garten tatsächlich preismindernd?

... link  

 
Was ist gross? Wir haben 2500 qm nur Garten.

Die Frage ist, wer sich um den Garten kümmert und welchen Anspruch man hat. Früher hat das meist hauptsächlich die Frau erledigt. Berufstätigkeit führt dazu, dass die Zeit fehlt - mal abgesehen von konkurrierenden Freizeitbeschäftigungen. Entweder man lässt Arbeiten erledigen - was bei den Preisen nicht ohne ist, oder man macht Zugeständnisse im Aussehen - was nur wenige wollen, soll ja repräsentativ sein und kein Urwald. Dazu: Wenn es so nett sein soll, wie in den Garten-Magazinen, ist das auch nicht ganz billig. Was alleine der Rasentraktor kostet und die Wartung des Teils...

Ab einer gewissen Einkommenskraft ist das mit dem grossen Garten kein Problem. Aber die "Mittelschicht" empfindet einen Garten, der nicht "pflegeleicht" ist, eher als Belastung. Ein wenig Grün, Terasse zum Grillen, Schaukel für die Kinder, usw. langt. Kann ich nachvollziehen, da brauche ich nur aus dem Fenster auf die 8 grossen Eichen zu sehen und was da an Blättern drunter liegt. Eigentlich müsste mal ein Mensch kommen und ein paar Äste oben rausnehmen usw. Ein Beschäftigung ohne Ende.

... link  

 
Nun, ich habe hier eine 40.000 m² grosse Alm mit Anklängen an englische Gärten vor dem Fenster, mit Berg dahinter und zwei Dutzend Kühen und das Schönste: Ich muss mich nicht darum kümmern, kann dort aber dennoch picnicken. Ideal, oder?

Tatsächlich gibt es einen klaren Trend der innerstädtischen Urbanisierung: Kleine Häuser auf Grundstücken über 600 m² werden abgerissen zugunsten zweier Toskanablöcke mit 6 Wohnungen. Der Niedergang von Haus&Garten und ähnlicher Zeitschriften würde ich dem Niedergang der Mittelschicht an die Seite stellen. Der Nachwuchs will oft einfach nichts anderes als Pressspan und jemanden, der den Schnee wegmacht und dabei nicht laut ist.

... link  

 
Ich weiß nicht, was zu groß ist. Ich weiß nur was zu klein ist.
Ein Garten ist dann zu klein, wenn er nicht mehr als eigenständiger Garten wahrnehmbar ist, sondern nur noch irgendein Streifen Rasen rund ums Haus. Beim Blick aus dem Fenster soll man hauptsächlich den eigenen Garten wahrnehmen und nicht das Wohnzimmer der Nachbarn. Ich habe meine Kindheit in einem Haus mit Garten in einem Hamburger Vorort verbracht. Hamburger Vorort mit eigentlich viel zu kleinem Garten. Aber gleich hinterm Garten waren Wiesen und Felder. War also erträglich.
Zwei Jahre habe ich als Erwachsener in einem Haus mit Garten gelebt. Travemünde, 830m² Grundstück, Erbfall. Das war als Garten groß genug und 2500m² könnte ich mir auch noch vorstellen. Aber momentan nicht bezahlen... Mti Garten erlebt man die Natur und die Jahreszeiten viel intensiver. Leider habe ich dann in Travemünde und Umgebung keine Arbeit gefunden. Und der Weg nach Hamburg war mir auf die Dauer dann doch zu weit: Über 100 Km eine Strecke.
Also wohne und arbeite ich jetzt in Hamburg und das Haus in Travemünde ist an Menschen mit Berufen vermietet, die man auch in Travemünde ausüben kann.

Mein Traum ist ein fair bezahlter 3Tage-pro-Woche-Job und ein Haus auf dem Land. Dann hätte ich Landhaus und Stadtwohnung.

... link  

 
Nun, Seiko produziert neben den furchtbaren Spring-Drive / Kinetic-Modellen auch ganz feine Uhren in Handarbeit, die Grand-Seikos, die sich vor den Modellen hier aus Genf nicht zu verstecken brauchen und das sind Manufakturuhren, da wirklich alle Teile von Seiko gebaut werden.
Leider werden die offiziell nicht außerhalb von Japan vertrieben.

... link  

 
Manufakturuhren
sind auch die diversen Auto Diver, die alles besser können was eine Sub auch kann und nur ein 50-100stel kosten.
Aber repräsentieren kann man damit halt schlecht, aber wer sich für sowas eine Diver kauft...

(blickt verstohlen auf die eigene non-Bond Seamaster Pro)

P. S. die Grand Seiko ist echt ganz großes Kino, da gibt es einige Schweizer Eta-Einschaler im gleichen Preissegment die nicht diese Fertigungstiefe bieten

... link  

 
In diesem Fall ist es eine Damenuhr mit Quarzwerk, von der man 15 Stück kaufen könnte, bis man die kleinste Rolex bekäme. Oder 120 mal, um der Preis der Patek Gondolo Gemma zu erreichen, die im Oktober auf der hinteren Umschlagseite beworben wurde. Auch die hat ein Quarzwerk, auch die würde ich nicht kaufen. Es kommt ohnehin zu viel aus Fernost, meiner Meinung nach. Ausserdem bin ich sowieso Graubündener in Konto.

Will sagen: Vom qualitativen Ausrutscher bis zum letzten Aufrechten dauerte es bei Seiko nur zwei Monate. Das kann sich wieder ändern, aber Uhren für 200 Dollar sind wirklich nicht das, was man sich in dieser Publikation vorstellen würde, die Klappstühle für 2000 Dollar empfiehlt.

(Meine aus den USA gehedgten Longines laufen alle prima)

... link  

 
ich bin hier mit knapp 1200 qm gesegnet und verstehe im Ansatz nicht, warum man sich auf kleinerem Grund niederlassen soll. Mich interessiert zum einen nicht, wie gut durchgebraten Nachbars Steak auf dem Teller ist und zum anderen ist da Ruhe. Mit dem Abstand nimmt sich selbst das allsonnabendliche Geraeusch diverser Rasenmaeher nicht so bedrohlich nah aus. Und was die Pflege angeht, ich lasse es bis zu einem gewissen Mass wachsen, d.h. einmal im Jahr etwas ausmisten und hin und wieder mit dem Maeher drueber.

... link  

 
Wer keine Zeit hat seinen Rasen regelmäßig zu trimmen kann sich auch einen biologischen Rasenmäher zulegen. Und wenn man sich ne exclusive Rasse (z.B. Vierhornziege) raus sucht hat man auch noch eine kleine Attraktion zu bieten ;)

... link  

 
Ich finde ab 2 Hektar kann man etwa gescheites aus seinem Garten machen..... Die einzigen, die sich über die Brombeeren am Rande des Parks aufregen, in der immerhin ein paar Rote Liste Arten brüten, sind Leute, die noch nicht einmal einen Fikus über den Winter bringen.

... link  

 
Wertgeminderter Garten
ich leiste mir einen wertminderten Garten - und dieser Garten wird mangels Zeit noch mehr gewertmindert. Aber ich werde belohnt durch die Glühwürmchen, die in Sommernächten über den Bennesselbeeten vor der Terasse, einen Sternenhimmel zu meinen Füssen suggerieren.

... link  

 
Was man schon ahnte. Das blog hier ist das Treffen der Grossgrundbesitzer.

... link  

 
20hektar.blogger.de wäre noch frei: Topics: Welche Schafrasse als Rasenmäher, Hilfe, mein Mähtraktor ist zu klein, Biete Winterstellplätze für bis zu 10 Bentleys, Abgeschieden durch 4 Meter Hecken, Meine Kinder spielen Polo und: Landadlige Blondinen mit 10 Generationen bevorzugt (Keine Ostpreussen, Ungarn u.ä.)

... link  

 
für letzteres lese man den heiratsmarkt der "burschenschaftlichen blätter". aber auch da ist es nicht mehr wie früher.

... link  

 
Wichtiges Thema wäre: Wie bekomme ich DSL?

... link  


... comment
 
Was ist an Bruckner schwer verdaulich? Doch allenfalls seine Verehrung für den Bayreuther Richard...

... link  

 
Noch einmal zurück zur jungen Dame,
die zweifellos nicht nur sehr schön ist, sondern auch über Niveau zu verfügen scheint: Vorhin kommentierte ich in einem anderen Blog ein Visitenkarten-Schächtelchen aus den 1920er Jahren mit dem Aufdruck „Vornehme Visitenkarten“. Ich wies darauf hin, daß solche Artikel in der Inflationszeit Statussymbole der neuen Emporkömmlinge, der Kriegsgewinnler, Schieber und Raffkes darstellten, die ach so gern nicht nur reich, sondern auch zur „Guten Gesellschaft“ gehören wollten, dies vermeintlich über den Erwerb solcher Statussymbole erreichend. http://www.blog.druckerey.de/

Ich glaube, solche Damen, wie die abgebildete, wird sich in einer ähnlichen Situation, die ich für die Zukunft für nicht unwahrscheinlich halte, vor die Wahl gestellt sehen, ihr Räkeln fortsetzen zu können. Also wo ist das Problem? Dies bietet ihr doch eine hervorragende Gelegenheit zur Prüfung ihrer moralischen Grenzen. Das ist doch eher spannend.

Preuße

... link  

 
das ist nicht spannend, sondern altbekannt. und es nützt letztendlich der schönen dame nicht wirklich nachhaltig. wenn man heute als frau, die nichts anderes als frausein zu verkaufen hat, gewinnen will, muss man kinder von einem wohlhabenden mann bekommen.

oder auch kinder von einem nicht wohlhabenden. absicherung minderbemittelter lohnabhängiger dann eben.

ich frage mich seit jahren, wo eigentlich der kollektive revolutionäre aufschrei der ausgebeuteten männer bleibt.

... link  

 
Die ein oder andere Selbsthilfegruppe und den ein oder anderen Verein gibt es bereits.

Nachtrag: Habe gerade mal nachgeschaut, was Esther Vilar heutzutage so treibt. (Hat einen Erotikthriller geschrieben.)

... link  

 
ja, ich weiß. unter anderem ist mein bruder simon gunkel in dieser richtung aktiv. siehe hier.

"nicht mehr funktionieren zu wollen." darüber macht sich mein achundzwanzigjähriger bruder gedanken. es bleibt aber leider aktuell noch sehr rudimentär.

... link  

 
Aber, aber - in diesem Alter hat man auf solchen Sofas einfach die passende Familie.

Man sagt übrigens, dass Lauren Home eher etwas für Leute ist, die genau die vorgestellte Vergangenheit nicht haben. Sonst bräuchten sie es ja nicht. In der neuen WoI ist dann auch die New Yorker Wohnung von solchen Leuten. Noch schlimmer als das Chalet eines Münchner Bankers in der letzten Nummer.

(Diskussionen um benachteiligte Männer sind sooooo Spät-70er, können wir mal langsam zur Normalität übergehen?)

... link  

 
Ich glaube, Männer und Frauen reagieren in existenziellen Krisensituationen archaisch. Männer mit niedrigem sozialem Bewußtsein (Gibt es andere? Oder machen sich die, die das von sich behaupten, nur selbst etwas vor?) werden dann zu Raffkes, viele Frauen orientieren sich nach dem scheinbar schillerndsten Erfolgreichen. Aber zum Trost für alle Reflektierenden: Es gab ja auch schon immer andere, auch in den 1920ern. Aber ob die glücklicher waren? Tucholsky ist da nicht gerade beneidenswert.

Letztendlich prostituiert sich jeder. Und jeder muß fast täglich für sich selbst neu bestimmen, wie weit er sich verkauft. Wo ist der Unterschied, ob die junge Dame ihren Körper oder ich meine Seele verkaufe. Wir beide wollen unser täglich Brot verdienen. Zugegeben: Ihr Körper ist wesentlich schöner als mein empfindsames Seelchen.

... link  

 
ohjeh.
die mythopoetische männlichkeit, die "in quiet despair" in den wald zieht um dort ihre maskuline essenz zu finden?
oder schon die ganz schlimm traumatisierten opfer der gleichberechtigung, die bereit sind gegen die feminazis zu kämpfen?

... link  

 
Ja, die Männerbewegung. Mit der haben sich die Sozialwissenschaftlerinnen Cheryl Benard und Edit Schlaffer bereits 1985 in dem Buch Viel erlebt und nichts begriffen kritisch auseinandergesetzt (u.a. mit diesem "Eisenhans"-Zeugs). Vielleicht ist man da ja inzwischen weiter ...

In der sozialwissenschaftlichen Forschung in Deutschland fällt mir jedoch immer wieder auf, dass die Geschlechterforschung immer noch Frauenkram ist - was der Forschung nicht unbedingt gut tut.

... link  

 
@don: das stimmt nach meiner beobachtung auf jeden fall. aus diesem grund mag ich mein eigenes zuhause auch nur, weil es eine krude mischung aus rettungslos verlorenen sehnsüchten und sehr viel neuem ist. auch das ist natürlich luxus, es wird als solcher vielleicht nicht offiziell erkannt, aber der besuch (egal, woher) findet jeweils viel zum schauen. als ich im sommer einmal über ein paar tage wegfuhr, hatte ich auf anhieb ein paar freiwillig interessierte, die sich darum rissen, meine "blumen gießen" (=die einrichtung einmal eingehend betrachten) wollten.

... link  

 
@aboretum: so ist es.

... link  

 
von tucholsky stammt ja (zumindest sinngemäß) auch das schöne wort, dass einige lieber in der ersten klasse stehen als in der dritten sitzen.

für die gibt es vielleicht rl-home. (schon die klamotten verraten allesvieles...)

ende siebziger? pfffth!
es gibt einen ganz fruchtbaren aktuellen genderdiskurs über männlichkeiten, der leider von der öffentlichkeit wenig zur kenntnis genommen wird.
von connell (der gemachte mann) bis zu kimmel (manhood in america) gibt es eine menge sinnvolle literatur über soziale kunstruktion von geschlecht. nur eben bly's peinlicher eisenhans gehört nicht dazu.

... link  

 
@vert: och nö. männer, die einfach gute partner wären, ohne die romantische schiene, die ein überaus anreizendes zitat ist, zu vernachlässigen, wären soweit ganz in ordnung. so schwer kann das doch nicht sein. denkt frau.

es läuft doch eh alles über den kopf in unserem alter.

... link  

 
So ein Gequatsche...
Kann ich bitte die junge Dame noch einmal sehen?
Kommen wir doch bitte zurück auf's wesentliche.

... link  

 
Der Vorteil von RLH ist natürlich, dass von der Bettwäsche für 1000 Dollar bis zum Bücherschrank für 12000 Dollar alles aufeinander abgestimmt ist. Man kann nichts falsch machen, und inzwischen können die auch Patina und die Brüche wirklich gut kopieren. Ideal für gestresste Manager, die Geld, aber wenig Zeit haben. Es ist legitim, so etwas zu kaufen und anzubieten, aber es geht halt auch anders: Langsam, zäh, mühsam, aber am Ende eher "ich selbst" als "Gute Ideen von jemand anderes". Wobei diese Serie ok ist, die anderen beiden finde ich entsetzlich.

Die Dame ist im oben verlinkten Video zu betrachten.

... link  

 
es mag ein großgrundbesitzerblog sein ;-)
als ein echtes chauvi-blog hingegen erschien es mir nie.
vielleicht suchen sie ihre jungen damen woanders. man sagt, es gäbe sie auch schon ausgepackt.

... link  

 
Man kann sich auch einfach am schönen Anblick erfreuen
Eine sehr hübsche Dame, ein sehr hübsches Kleid und ein paar kostbare Kissen.

Jedenfalls schöner als jedes Pornobild

... link  

 
@ vert
Ich wollte Sie alle nur ein wenig von der Bauchnabel-Schau wegbringen. Und für einen Lacher sollte mein Kommentar doch gut gewesen sein. Falls nicht, nehmen Sie die gute Absicht für die Tat.

... link  

 
bauchnabel? naja.
dann wollen wir uns nicht weiter streiten, zumindest nicht darüber.
(obwohl!)

@avantgarde: keine frage. klang für mich vereinzelt nur anders.

... link  

 
zur normalität übergehen probiere ich seit jahren. ohne großen erfolg. wobei natürlich hier die frage ist, was normalität bedeutet. aber für die normalität, die hier gemeint ist, ist man als frau irgendwann zu alt. (oder seiner zeit zu lange schon voraus.)

mich fragt man da besser nicht. ich weiß es wirklich nicht. fragt mal jemanden, der wirklich jung ist. (jemanden, der keine vorbelastungen und keine vorgeprägten sehnsüchte, keine erinnerungen oder enttäuschungen hat, jemanden, der noch die wertvolle gabe der naivität besitzt. naivität und unschuldigkeit sind überhaupt die besten voraussetzungen für diese dinge. ich selbst kann so etwas aktuell jeweils nur vorspielen.)

... link  

 
Mit Normalität meinte ich die Ersatzlose Streichung männlichen Gewinsels, das weitaus unsexier ist, als es Falten und Glatzen je sein könnten. Es is wias is, sagte meine Grossmutter immer, und sie hatte natürlich wie immer Recht.

... link  

 
Eine Frau kann in jedem Alter attraktiv sein
Esprit ist ungemein erotisch

... link  

 
@don: nachdem die frauen nun jahrzehntelang gewinselt und auf dieser grundlage sogar arbeitsrechtliche vorteile erstritten haben (was ich als frau übrigens gerade unglaublich zum kotzen finde), dürfen ja wohl auch mal die männer winseln.

ich finde das weder sexy noch unsexy. sondern einfach historisch notwendig. frauen, die das unsexy finden, sind nicht autonom. nicht autonome frauen finde ich komplett unsexy. sexy sind männer, die schon emanzipiert sind. aber wo gibt es die? in meinem alter gibt nur unemanzipierte weicheier, die kinder ernähren müssen, und promiske, die das defizit einer nicht-existenten familie mit unverbindlichem wellness-sex zu kompensieren versuchen.

@avantgarde: ja, finde ich auch. ich könnte dir auf anhieb etwa zehn frauen nennen, die ich deswegen überaus erotisch finde. es freut mich aber sehr, dass es anscheinend auch ein paar männer gibt, die das so empfinden.

... link  

 
vor dem hintergrund des konzepts einer "patriarchalen dividende" (connell) habe ich es immer als legitim erfahren, dass frauen (und männer!) sich für mehr - auch faktische - gerechtigkeit einsetzen. das instrument einer quote zum beispiel mag eine krücke sein, erfüllt aber trotz der eigentlich abzulehnenden zementierung der geschlechterdichothomie tatsächlich einen zweck. so blöd das auch theoretisch aussehen mag.

und vor dem oben genannten hintergrund denke ich auch nicht, dass "die männer" was zu winseln haben. wenn sie es trotzdem tun, soll man sie sofort wegen peinlicher ungerechtfertigter selbstviktimisierung auslachen.

... link  

 
Ich hatte nie was zu winseln

Was vermutlich daran lag, dass ich immer selbständig war... nicht nur beruflich.

Da fällt vieles weg und die Interaktion mit interessanten Frauen gestaltet sich in der Regel höchst erfreulich.

... link  

 
der einzige grossgrund den ich vorweisen kann ist meine lunge.
will jemand abgeben?

... link  

 
Ich fürchte, eine Bewerbung als Knecht könnte da eher helfen.

... link  

 
Dann mach ich doch lieber in Physik. Und verticke durchgeknallten libyschen Terroristen Resteschrott aus alten Flippern als Atombomben.

Oder doch die Parteikarriere. wollte schon immer mal nem Lynchmob zeigen wo es zu den Großgrundbesitzern geht.

... link  

 
@ vert: Wenn Herr Preusse hier nörgelt, mögen Sie dann vielleicht die Debatte darüber bei sich eröffnen und weiterführen?
Einer muss doch ... ;-)

... link  

 
vielleicht jetzt nicht sofort, mir ist die zeit grade ein wenig knapp; aber grundsätzlich gern.
dann also bis denn.

(vollkommen richtig!;-)

... link  

 
Kein Problem, ich habe das Zeitproblem derzeit auch. Wenn Sie mir bitte nur kurz Bescheid gäben, wenn es soweit ist, denn meine Runde durch die Blogs muss ich aus dem besagten Grund gerade ebenfalls etwas einschränken und bekomme daher nicht alles mit.

... link  

 
Wer nörgelt denn?
Ich konstatiere immer nur...
jetzt zum Beispiel, daß das Männer-Frauen-Ding ein ewies Thema ist und daß es tatsächlich erwachsene Menschen gibt, die "Runden durch die Blogs" absolvieren. Was, bitte, keine Kritik sein soll. Mich nur verwundert ob des Zeitproblems. Aber vielleicht denke ich als Laie nur falsch, wenn ich Zusammenhänge zwischen Virtual und Real Life anstelle? :-O

... link  

 
Wie die meisten Blogger, lese ich bestimmte Blogs regelmäßig, manche sogar täglich. Bei einigen wenigen schaue ich sogar mehrmals am Tag mal kurz vorbei, wenn dort eine Diskussion läuft, die mich interessiert. Man macht ja auch mal Pause während der Arbeit. Derzeit habe ich aber die Zahl der Blogs, die ich besuche, radikal eingeschränkt, das heißt, ich lese nicht einmal all die, die bei mir verlinkt sind oder die ich abonniert habe.

Ich weiß nicht, wie Sie "Zusammenhänge anstellen", aber in diesem Fall sind sie mit Sicherheit falsch.

... link  

 
Nun, ich schrieb ja, daß ich als (Blogger-)Laie vielleicht falsch denke. Bitte fühlen Sie sich nicht von mir angegriffen, eine solche Absicht liegt mir völlig fern. Die Welt (ja, es ist wohl eine, oder nicht?) der Blogs, die gegenseitig aufeinander verweisen (Warum? Um die Abrufzahlen zu steigern?) ist neu für mich. Manche Blog-Beiträge hier und anderswo empfinde ich als durchaus interessant, aber eine wirkliche Meinung habe ich zu diesem Thema gar nicht.

Ich verstehe die Motivation nicht. Finanzielle Hintergründe gibt es nicht. Richtig? Also wozu dann die tägliche Mühe des Schreibens bzw. Lesens? Fragen über Fragen, deren Antworten mich aber nur am Rande interessieren. Mein Real Life ist derzeit um ein Vielfaches spannender, manchmal zu spannend. Ich bin ein wenig harmoniebedürftig zur Zeit.

Also bitte: Ich wollte Sie nicht kritisieren, schon gar nicht angreifen.

... link  


... comment