Empfehlung heute - Wissenswertes

Der Ort, an dem das Citocorp Center in Manhatten steht, ist die Kreuzung von 53. und 3. Street - und damit am Schwulenstrich.

Das Gebäude selbst ist 279 Meter hoch, und darunter ist eine Kirche eingebaut. Sollte jemand springen, könnte er quasi im Fly-by-Verfahren Absolution beantragen. (Alles in den gestrigen Arbeitspausen recherchiert)

Der in meinen Augen bemerkenswerteste Satz in diesem Beitrag der NY Times lautet:

So far, these people said, most customers and clients remained committed to Citigroup.

Auf Deutsch: Jetzt ist nur noch die Frage, ob diejenigen, die nicht "most" sind, schon ausreichen, um die Citigroup zum Einsturz zu bringen. Man sagt allgemein, 5-8% Abzüge innerhalb von einer Woche reicht locker aus, um jede Bank dieser Welt über die Klippe zu bringen.

Can I haz credit?

Das fragen vermutlich auch die Kunden der Downey Savings and Loan Association und der PFF Bank & Trust in Kalifornien sowie der The Community Bank in Georgia. Kostet unsere amerikanischen Counterpart Risiken satte 2,3 Milliarden Dollar ihrer Einlagensicherung.

Hätte ich dem kommenden Präsidenten der UdSSA einen Kredit für die Wahlkämpfe auf sein "Change"-Versprechen hin gegeben, würde ich jetzt mein Geld zurückfordern. Die Aussenministerin ist eine abgewirtschaftete Politikcharge von vorgestern, der Gesundheitsminister ist ein Lobbyist der Pharmebranche, und der Finanzminister wird ein Zentralbankenmanager, der die ganze Katastrophe an leitender Stelle mit zugelassen hat.

Samstag, 22. November 2008, 15:29, von donalphons | |comment

 
Aber wie toll wäre es bitte, wenn die letzte verbleibende Bank dann Sachs and the Citi heissen könnte? Oder GroupSachs?

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The Great Sachsity.

(Früher, als Krisen noch Literatur zeitigten)

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Eine bankrotte Weltmacht, welche den Globus alle tausend Quadratkilometer mit einem Stützpunkt belegt, kann sich nicht per Basisgruppe in Münchhausenhöhen erheben. Wenn man überhaupt noch etwas bewegen will, dann mit Personen, die den Apparat in allen Finessen beherrschen und vom ersten Tag an auf Linie zwingen.

Ich erinnere an den unsäglichen Auftritt von Rot-Grün bis zu Lafontaines Abgang. Danach war das Momentum weg und das Resultat von Schröder I die Legitimation des Angriffskriegs und von Schröder II Hartz IV.

Ich finde sämtliche bisherigen Personalentscheidungen Obamas exzellent und scheue mich nicht zuzugeben, dass ich um Geithner gebetet habe. Den an fachlicher Selbstüberschätzung und am Fettnapfsyndrom leidenden Summers wollte ich um keinen Preis im Finanzministerium sehen. Gegen dessen Karriereweg Richtung Zentralbank 2010 habe ich nichts einzuwenden.

Politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine. Geithners Berufung reichte zumindest hin, um das extreme Verkaufssignal im S&P 500 zunächst zu neutralisieren. Entscheidend für die weitere Börsenentwicklung ist jetzt der Einzelhandelsumsatz am Black Friday (nächsten Freitag), an dem das Weihnachtsgeschäft beginnt.

Historisch gesehen, befinden wir uns genau auf der Southbridge, auf der sich entscheidet, ob wir es bloss mit einer einfachen Weltwirtschaftskrise zu tun bekommen, oder ob sich der lebenden Kulturmenschheit die Chance eröffnet, die absolute Suprematie des Geld heckenden Geldes zu brechen und die Ökonomie mit allen Finessen ihrer Marktintelligenz in Gesellschaft und Natur zu reintegrieren.

Nie stand das Tor für die zweite Perspektive so offen wie heute. Von den reaktionären Kräften sitzt nur noch Big Oil (mit seiner Mediensuadeska) fest im Sattel. Die super-smarte Neubesetzung des Weissen Hauses hat es in der Hand, einen entscheidenden Impuls zu setzen.

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Ich hätte auf einen echten Befreiungsschlag vielleicht nicht gehofft, aber doch zumindest irgendwo für nicht ganz undenkbar gehalten. Was die USA bräuchten, wäre eine Art neuer Gesellschaftsvertrag nach Hobbes, in dem einige fundamentale Probleme dieser nicht mehr ganz Supermacht an der Wurzel angegangen werden. Im Kern wäre es weniger wichtig, die Schaffung von 2,5 Millionen Mac-Jobs anzukündigen - woher wollen die USA überhaupt die Umwelttechnik haben, die sie verbauen wollen - als vielmehr zu überlegen, was der Kern in anderthalb Jahren noch sein wird, und was man darauf für alle aufbaut. Aktuell ist es ja eher wieder so, dass die Krise teilweise vorbei scheint, weil der Sprit für die Abgasschleudern wiedr billig ist. Diese Leute sind offensichtlich nicht lernfähig, und man darf auch nicht sehen: 48% Schafefick der Wähler haben trotz allem für McCain gestimmt. Wie man die auf einen Weg mitnehmen soll, der erst mal Einsicht und dann auch noch Veränderung verlangt, ist mir nicht ganz einfach zu erklären.

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Clinton blieb keine Wahl, den Job anzunehmen. Ted Kennedy wollte sie für einen Posten im Senat als Leiterin einer Arbeitsgruppe zur Krankenversicherung. Sozusagen Pest oder Cholera.

Was auch kein Ruhmesblatt bei der Personalauswahl von Obama und der demokratischen Partei ist.

Als Aussenministerin darf sie sich hauptsächlich um die Lobbyisten und Thinktanks in Washington kümmern. Kein Traumjob.

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naja...
das Gesundheitsprogramm was sie einstmals unter Bill anschob ist ja grandios gescheitert. Jetzt als Außenministerin, als diejenige die in ihren Gedanken "in Sarajevo beschossen worden ist"...

Es wird eine wahre Freude. Da Bill jetzt keine Reden für Geld mehr halten darf hat er wieder mehr Zeit für Parktikantinnen...

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Die Citi wird am WE ihren Bailout kriegen
alles andere würde mich sehr wundern

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Aus Gründen der gepflegten Unterhaltung würde man sich ja fast wünschen, das ginge jetzt noch eine Woche so weiter. Es kann allerdings auch sein, hört man so, dass GM nächste Woche zum Schaffot geht, und damit kurioserweise die Citibank etwas aus den Schlagzeilen käme. Allerdings ist in Sachen Citi gerade das grosse Schweigen in den Medien ausgebrochen. Entweder halten da gerade sehr viele Leute sehr dicht, oder man arbeitet an was, das dann ganz gross wird - mit Hilfe der Medien natürlich.

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In punkto Citi MUSS am WE was passieren... GM hat noch ein klein wenig Zeit

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Was Obamas Kabinett betrifft: Ist da jetzt eigentlich ein Nicht-Clintonista dabei?

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Wäre es zynisch, jetzt eine Todeswette zu machen? WaMuisierung von Citi vs. Chapter 11 für GM?

Es gibt da einen wirklich problematischen Punkt bei Citi: Der Niedergang kam extrem schnell durch die Hereinnahme der riskanten Assets, und wer immer den Laden bei einem Verkauf deckt, müsste zumindest mal wissen, was da grob gesagt noch alles droht. Citi ist für die USA sowas wie die UBS für die Schweiz, und ich halte es für schwierig, so einen Baulout über Verkauf bis Montag früh zu planen. Natürlich wären die verrückt genug, es trotzdem zu tun, aber: Wenn man die Aktionäre dabei a la Bear Stearns abschütteln will, ist es gar nicht so schlecht, wenn die Aktie unter einem Dollar notiert. Bis Mittwoch vielleicht? Wir werden sehen.

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Nicht, wenn Obama Powell zum Verteidigungsminister macht. Oder Kissinger anstellt.

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Was mich nicht extrem überraschen würde... zumindest Powell nicht. Kissinger lobt ja Obama schon heftig.

Ob der Al Kaida Mann da wirklich ganz unrecht hat, mit dem "house negro"?

Obama ist sicher ein smarter, kluger besonnener Mann. Aber Change sieht anders aus.

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Gut, es gehört dazu, dass sich gleich nach der Wahl hinter dem neuen Volkskönig sammeln, aber wen er dann erhebt, ist schon wieder eine andere Sache. Irgendwann schlägt "bewährt" in "strukturkonservativ" um, und das ist angesichts der Strukturen alles andere als gut. Deppen wie Bush haben es doch auch geschafft, mit Psychos wie Rowe, Rumsfeld oder Frum auch noch den dümmsten rechten Rechtsschreiberling glücklich zu ficken. Wieso, wenn die GOP den grossen Arschlochpool über die Welt ausschüttet, kann Obama nicht ab und an mal einen mutigen, unverbrauchten Joker spielen?

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Vielleicht hat er gar keinen dieser Joker.

Das was Obama tun müsste, kann er mit diesen Leuten nie und nimmer.

Er bräuchte völlig neue, unverbrauchte, mutige Leute, ohne Verstrickungen, die mit Fuckyou-Attitüde tun, was notwendig ist, auch wenn alle aufjaulen werden inclusive der Unions.

Aber momentan sieht es eher nach Laufstall der Clintonistas aus. Was soll da gehen?

Mitte 2009 kommt das ganz große Ding. Dollars möchte ich dann nicht mehr haben.

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Ich hatte auch darauf gewettet, dass in puncto Citi an diesem Wochenende was passiert. Die heftigen Kursstürze, die sich überschlagenden Gerüchte: Irgendwie meint man ja, das ganze Spiel mittlerweile zu kennen. Aber: nichts. Andererseits sagt man schon seit Ende 2007, der Laden sei stehend k.o. Von daher ist es vielleicht auch fast egal, wie lange man das Gebilde noch künstlich beatmet.

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Es geht los: Citi-Bailout durch den Staat
Citigroup Inc. and U.S. regulators are in talks about a plan to limit the bank’s potential losses from toxic assets [...] Regulators, including the Federal Reserve and Treasury Department, were locked in discussions with Citigroup this weekend and a deal may be reached as soon as today, according to the three people, who declined to be identified because the negotiations are confidential. While details of the potential plan remain in flux, it would likely require a commitment of government money, the people said.

berichtet Bloomberg. das verspricht eine Lösung im Stil von UBS durch die Schweizer zu werden, und eine erneute Wende zurück zum Aufkauf problematischer Papiere. Wahrscheinlich wollte sonst keiner die Bank haben, nachdem Citi am Wochenende - wie schon Lehman vor dem Kollaps - bei fernöstlichen Investoren hausieren ging. Man fragt sich wirklich, was da an Risiken drin stecken muss, wenn die inzwischen so fertig aussehen.

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