Hauspflicht
Zum ersten Mal in diesem Jahr in der Nacht Schnee geräumt. Viel Schnee. 20 Zentimeter. Man sagt ja, das soll jung halten. Eigentlich ist es gar nicht so hässlich, da draussen
Ausserdem habe ich Zeit. Ich warte auf das Ergebnis in Saschen Citibank, die wegen ihrer offensichtlich wohl doch nicht so guten Lage das Wochenende über Geheimverhandlungen mit der US-regierung geführt hat. Offensichtlich plant das Regime, seine Bürger ein letztes Mal ganz gross zu verarschen und der Citigroup und deren Aktionären einen riesigen Haufen schlechter Kredite abzunehmen. Klingt für mich nach letzter Kugel im Lauf. Für Citi reicht das Geld des Rettungsfonds gerade noch. Beim nächsten Anklopfenden wird es eng.
Ausserdem habe ich Zeit. Ich warte auf das Ergebnis in Saschen Citibank, die wegen ihrer offensichtlich wohl doch nicht so guten Lage das Wochenende über Geheimverhandlungen mit der US-regierung geführt hat. Offensichtlich plant das Regime, seine Bürger ein letztes Mal ganz gross zu verarschen und der Citigroup und deren Aktionären einen riesigen Haufen schlechter Kredite abzunehmen. Klingt für mich nach letzter Kugel im Lauf. Für Citi reicht das Geld des Rettungsfonds gerade noch. Beim nächsten Anklopfenden wird es eng.
donalphons, 05:37h
Montag, 24. November 2008, 05:37, von donalphons |
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strappato,
Montag, 24. November 2008, 06:38
Ist irgendwie der moderne Sozialstaat. Er kümmert sich um seine Bürger, auch wenn es Aktionäre und Zinsen-Schnäppchenjäger sind. Deutschland gewährt der isländischen Einlagensicherung einen Kredit in Höhe von rund 308 Millionen Euro. Die deutschen Kunden der isländischen Kaupthing-Bank bekommen ihre Spareinlagen vollständig ausgezahlt - auch über die Höhe des isländischen Einlagefonds hinaus, so wie ich das verstanden habe.
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donalphons,
Montag, 24. November 2008, 12:27
Ich finde ja, dass man Zinsschnäppchenjäger spüren lassen sollte, was Risiko ist. Das Wörtchen "Haircut" sollte da auch in unseren Sprachraum Eingang finden. Nicht, dass morgen die nächste Pleitebank wieder mit 10% Zinsen ankommt.
Ausserdem ist irgendwann Schluss mit dem Bailout. Wenn die UdSSA mit der Zentralbank die Citiverluste übernimmt, höre ich schon das Rattern der Notenpresse. Das kann eine Weile gut gehen. Ein paar Monate vielleicht. Aber unsere Probleme dauern mindestens nach anderthalb Jahre an.
Ausserdem ist irgendwann Schluss mit dem Bailout. Wenn die UdSSA mit der Zentralbank die Citiverluste übernimmt, höre ich schon das Rattern der Notenpresse. Das kann eine Weile gut gehen. Ein paar Monate vielleicht. Aber unsere Probleme dauern mindestens nach anderthalb Jahre an.
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donalphons,
Montag, 24. November 2008, 20:04
Vermutlich zeichnen die nächsten gleich koreanische Anleihen - der Staat kauft sie dann schon raus. Moral Hazard auf Deutsch. Man muss Gier nicht billiger, sondern teurer machen. Wie das Rauchen.
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exurbia,
Montag, 24. November 2008, 07:55
Foto: Erwartung. Citi: Bescherung, Vorgeschichte. Mehr zu Rubin. Stichworte zur Enthebelung: Den Neoliberalismus schleifen. Echtzeit puffern. Zum Goldstandard zurückkehren. Das Keilprogramm exekutieren. Stoffströme massiv verteuern, Immaterialien freigeben. Schrumpfkurs aller Sektoren, mit Ausnahme von Wissenschaft und Kultur. In 300 Jahren den Müll aus 300 Jahren entsorgen (um es überoptimistisch zu formulieren).
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donalphons,
Montag, 24. November 2008, 12:38
Würde man JETZT den Goldstandard oder auch nur die Goldkopplung wieder herstellen, dann gäbe es global eine Währung, die nicht sofort zusammenknallen würde. Der Schweizer Franken. Der ist bei den aktuellen Kursen in etwa goldgedeckt.
Ich will aber nicht so ganz daran glauben. Wir sind kulturhistorisch einfach etwas weiter, als dass wir uns an diese trügerische Sicherheit klammern müssten. Der Glaube, dass Gold und Silber stabilisierend wirken, ist wohlfeil, aber historisch alles andere als richtig. Ich würde wetten wollen, dass Gold daraufhin der nächste Spielball unseriöser Geschäftemacher wird, anfällig für Marktmanipulationen aller Art.
Wichtig wäre erst mal ein Erkenntnisprozess in diversen Ländern, dass es so einfach nicht mehr weitergeht. Das ist sicher kein Spass, aber es gibt keine Alternative, wenn man nicht mit voller Fahrt in die Kollaps rauschen will.
Ich will aber nicht so ganz daran glauben. Wir sind kulturhistorisch einfach etwas weiter, als dass wir uns an diese trügerische Sicherheit klammern müssten. Der Glaube, dass Gold und Silber stabilisierend wirken, ist wohlfeil, aber historisch alles andere als richtig. Ich würde wetten wollen, dass Gold daraufhin der nächste Spielball unseriöser Geschäftemacher wird, anfällig für Marktmanipulationen aller Art.
Wichtig wäre erst mal ein Erkenntnisprozess in diversen Ländern, dass es so einfach nicht mehr weitergeht. Das ist sicher kein Spass, aber es gibt keine Alternative, wenn man nicht mit voller Fahrt in die Kollaps rauschen will.
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exurbia,
Montag, 24. November 2008, 13:12
Was den Goldstandard angeht, bin ich ebenfalls skeptisch. Allerdings wäre er ein starkes Symbol der Untrennbarkeit von Virtual- und Realwirtschaft. Was wir jetzt haben, ist "Virtualismus" (James G. Carrier): der Glaube an die 'Agonie des Realen' (den 'Sieg über die Sonne'), nämlich die Entkopplung von Stoff (Ökologie), Raum (New Economy) und Zahlung (ewiger Kredit). Es ist eine dritte Gnostik, die Gnostik einer paradiesisch-unendlichen Stoffwechselmaximierung. Hoffen wir, dass die Götzendämmerung der westlichen Welt tatsächlich begonnen hat.
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donalphons,
Montag, 24. November 2008, 20:09
Man könnte den Banken das Internet abklemmen, dann wäre schon mal einiges erreicht. Das problem der Virtualisierung ist der Gegensatz aus zu viel verfügbarem Wissen und zu wenig Nachdenken. Wie sich gerade zeigt, sorgt das Internet gerade nicht dafür, dass man auf Krisen schneller ragieren kann. Die Krise ist wie immer langsam und stabil wie ein Krebsgeschwür, nur das Geplärre der Ärzte ist noch unbedachter. Ein goldenes Skalpell in deren Hände brächte weniger als eine gscheide Silberkugel in der Waffe der Regulierer.
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exurbia,
Montag, 24. November 2008, 12:02
John Cassidy, Anatomy of a Meltdown: Ben Bernanke and the Financial Crisis (New Yorker, December 1, 2008).
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donalphons,
Montag, 24. November 2008, 20:05
Das sieht hier so aus, wenn es schneit. (Bayern, Altstadt, Dombeleuchtung eingeschaltet, 4 Sekunden Belichtung)
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jolly rogers,
Montag, 24. November 2008, 21:36
Unglaublich schön
dieses Bild! Für mich das Beste, das Du bisher gepostet hast. Fast schon ein Gemälde. Findet ein Laie.
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donalphons,
Montag, 24. November 2008, 21:50
Hm.
Die Ironie ist, dass die Szenerie sowas wie... wie soll ich sagen... also...
man soll ja mit historischen Analogien vorsichtig sein, aber was man da sieht, sind vier der zentralen deutschen Gebäude der Gegenreformation, aufgenommen aus dem fünften Gebäude des Ensembles des Hasses heraus, und ein Nonnenkloster. Von hier aus wurde der 30-jährige Krieg ideologisch vorbereitet und geführt, die Aufklärung bekämpft, Urteile gesprochen und Menschen verdummt, es ist nicht wirklich die menschenfreundlichste Ecke dieser Welt.
man soll ja mit historischen Analogien vorsichtig sein, aber was man da sieht, sind vier der zentralen deutschen Gebäude der Gegenreformation, aufgenommen aus dem fünften Gebäude des Ensembles des Hasses heraus, und ein Nonnenkloster. Von hier aus wurde der 30-jährige Krieg ideologisch vorbereitet und geführt, die Aufklärung bekämpft, Urteile gesprochen und Menschen verdummt, es ist nicht wirklich die menschenfreundlichste Ecke dieser Welt.
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jolly rogers,
Montag, 24. November 2008, 22:54
urgs
ich fühle die garrotte...
das bild ist trotzdem sehr gelungen.
das bild ist trotzdem sehr gelungen.
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donalphons,
Montag, 24. November 2008, 23:26
Hier in Bayern hatte man es noch lange mit dem Verbrennen, oder, wenn man einsichtig war und den Körper der Anatomie vererbte, mit dem aufhängen. Das Haus des Professors, der die Anatomie einrichtete, ist die Strasse runter. Bei mir waren die Juristen und die Massenmörder.
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avantgarde,
Montag, 24. November 2008, 23:33
Gibt's das Bild auch in groß? Snow Porn oder so
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donalphons,
Montag, 24. November 2008, 23:51
In dem Fall von 1632 geht es um einen Berufsmörder.
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avantgarde,
Dienstag, 25. November 2008, 01:06
aber katholisch, daher Feldherren- und Ruhmeshalle.
Magdeburg war halt nicht katholisch.
Magdeburg war halt nicht katholisch.
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panglos,
Dienstag, 25. November 2008, 00:42
Compliment
das bis dato schönste Bild von Ingolstadt dass ich jeh gesehn.
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50hz,
Dienstag, 25. November 2008, 14:08
Und? Wie ist das Wetter am Tegernsee, jetzt?
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donalphons,
Dienstag, 25. November 2008, 16:12
Keine Ahnung, ich bin wegen eines Geschäftsabschlusses zurück in der mittleren bayerichen Provinz, und bis vor kurzem war es ein strahlend schöner Sonnentag, viel zu schön eigentlich, als dass man ihn mit Arbeit verschwenden sollte. Jetzt ist alles wieder im Lot, die Geschäfte sind getätigt, am Donnerstag kommt der Vertrag, und erst dann geht es wieder in die Berge.
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whamburg,
Dienstag, 25. November 2008, 21:10
Zum Thema Schnee,
Moin moin,
da fiel mir doch glatt diese alte Geschichte ein(das war der erste Treffer in der Glaskugel): http://www.andreas-fecker.de/exhibits/Schnee.htm
Na ja, wird vielleicht nicht so schlimm, dieses Jahr. Ich bin im Winter95/96 in mein Haus eingezogen, Schnee vom 20.11. bis Ende März, war teils nicht mehr schön.
0.02€ only
da fiel mir doch glatt diese alte Geschichte ein(das war der erste Treffer in der Glaskugel): http://www.andreas-fecker.de/exhibits/Schnee.htm
Na ja, wird vielleicht nicht so schlimm, dieses Jahr. Ich bin im Winter95/96 in mein Haus eingezogen, Schnee vom 20.11. bis Ende März, war teils nicht mehr schön.
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donalphons,
Dienstag, 25. November 2008, 21:15
Nett.
Aber bei uns am See, wenn Schnee liegt, ruft man einfach die Hausverwaltung, die macht das. Solange muss das Auto in die beheizbare Tiefgarage, das ist alles, wozu man raus muss. (Herrschaftswissen des XXI. Jahrhunderts)
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