Der warme Schein des Goldes

Gold ist ja nicht so meine Sache. Oft ist es zu patzig, zu laut, zu aufdringlich. Gold ist nie zurückhaltend wie Silber, es drängelt sich nach vorne, es ist indezent und verspricht oft genug, nur eine Fälschung zu sein. Gold ist zwar beständig, aber auf eine Art, die man als übertrieben empfindet. Kurz: Gold passt nicht so richtig.



Trotzdem ist am Tegernsee inzwischen reichlich Gold in diesem Winter an die Wand genagalt worden. Ich habe diesen Winter verstanden, warum gerade die Kirchen im Alpenraum so verschwenderisch mit Gold umgehen, warum es nichts gibt, was nicht in Gold ausgeführt werden kann: Weil das ewige, monatelang anhaltende Weiss draussen vor der Tür irgendwann nicht mehr zu ertragen ist. Es ist dies mein erster Bergwinter, es ist ein sagenhafter Bergwinter mit Schnee, Schnee und nochmal Schnee, und während ich das hier schreibe, treibt ein strenger Wind weisse Schlieren über weisse Felder. Heute, morgen, bis Ende nächster Woche und vielleicht darüber hinaus. Es gibt keine Sonne, also braucht man den künstlichen Sonnenschein des Goldes.



Damit die Wohnung sofort warm wirkt, wenn man von draussen, zitternd und steifgefroren, heimkommt. Damit das Weiss, das in den Wolken keinen Anfang und kein Ende hat, gebrochen wird. Damit den stumpfen Weisstönen ein Funkeln gegenüber steht, das an andere Zeiten erinnert. Ich mag Gold eigentlich nicht, aber in den Bergen muss es sein.

Freitag, 6. März 2009, 21:59, von donalphons | |comment

 
Der Reiz des Goldes hat eine sehr profane Komponente: man muss nicht Tonnen davon im Keller einlagern wie beim Silber. Mit handlichen 50kg ist man einfach besser bedient als mit 3 Tonnen Silber.

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Zumindest ist's ned so leicht die drei Tonnen Silber zu klauen.

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Ich
hab mir gerade die Reaktionen der FAZ-Leser auf einen Haus-Artikel über die Tauglichkeit der Merkel für die CDU im kommenden Wahlkampf durchgelesen.
Bist du sicher, diesen Nazis gewachsen zu sein?

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Aber ja doch. Wer den Mund so weit auftut, ist nicht verschlossen gegen das Gift, das ich mit mir führe. Bei vielen FAZ-Beiträgen fehlt es halt an der effektiven Kontrolle.

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Was ich wirklich übel werde, und wo ich auch sicher nicht die Klappe halten kann, ist diese abartige Bild-Kampagne aus dem verachtenswerten Hause JungvMatt an der Arschter.

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...an die mitleser denken!
@Ich
Welcher Artikel? Link?
@donalphons
Dito - oder ist die Recherche im Netz danach sozusagen jetzt der Arbeitsauftrag für die Mitleser? Es gibt halt Viele die BILD nur aus den Augenwinkeln beim Vorbeigehen an der Tankstelle sehen.

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Ich glaube, Don meint die aktuelle Werbekampagne von Bild? Inklusive Sido und Veronica Ferres...

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Das da?

klatsch-tratsch.de/2009/03/01/sido-dankt-jetzt-wochenlang-offentlich-der-bild-zeitung-danke-fur-die-titten/

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Na Mensch , Gysi auch dabei .
Ich dachte den haben wir erst in ein bis zwei Jahren täglich auf dem Titelblatt des Zentralorgans.
Wenn dann natürlich auch Jung van Matt volkseigen ist.

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... zu enger Begriff von ,,Krise"
Danke @strappato,

nachdem ich eben damit aufgehört habe mir die Augen zu reiben konstatiere ich: man darf den Begriff ,,Krise" einfach nicht zu eng fassen.
Wenn man ganz sicher ist dass etwas nur Satire sein kann ist man erst im Leben angekommen. Jung von Matt ist doch dieser weinerliche Werbefuzzi, der charakterlich, sicher nicht geschäftlich, über ,,Du bist Deutschland" stolperte?

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Was da transportiert wird, ist die Botschaft: "An Bild kommt keiner vorbei". Ein Schlag ins Gesicht für alle, die von der digitalen Medienrevolution loboisieren.

Dass dies von JvM kommt, ist konsequent: Erinnern wir uns noch an das "Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?", vor über 3 Jahren.

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eben, strappato.

das, was sich für die qualitätsmedien hält, überlegt inzwischen nicht mehr, ob staatliche förderung in anpruch genommen werden soll, sondern wie das geschehen soll.
das publizistische leitmedium der republik ist die bild.

so langsam müsste jetzt aber mal der wahlkampf in die puschen kommen, mal eben noch ein halbes jahr bis zur wahl.

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Wir machen einen kleinen Belastungstest. Morgen.

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wie halten es die inuit eigentlich ohne gold aus?

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Man vermisst nicht, was man nicht kennt.

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derdiedas Inuit macht sich aus Gold einen schicken Haken oder eine Harpune - was soll er sonst damit machen - Zahngold? Haben die Zahnärzte? Die Vorstellung würde mir mal gefallen- sowhl die goldenen haken als auch das tiefgefrohrene Zahnfleisch.
"man vergisst nicht was man nicht kennt, man vemisst nicht was beengt" ums mit den Worten der deutschen Vorzeigehiphopper Fanta 4 zu sagen.

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Ziel erreicht
Mit Sido, Gottschalk und Gysi sind ja drei Frohnaturen auf der proletarischen Kleinkunstbühne angetreten. Schön pseudokontrovers wird das eindimensionale Blatt da präsentiert. Zumindest weiß man bei JvM, wo die Schwächen liegen.

Mein Problem ist nur: Die Entrüstung über diese Anmaßung ist doch gewollt. Und ich lasse mich nun mal nicht gerne manipulieren.

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Ah-ah, nicht Entrüstung. Solche Leute diskriminiert man.

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und wenn man jetzt noch den:"besitz belastet"-spruch bringt, dann bekommt diese ganze gold-sache noch einen wahnsinnig sozialkritischen unterton, der total betroffen macht...-ich find gold super. es ist besser als sein ruf. und im richtigen maß, ist es nicht protzig oder zu über. dieses ganze hochglanz-silber-interieur-gedöns (und das unsägliche bauern-silber) verbreiten so eine wenig anheimelnde atmosphäre. ein bisschen zu durchgestylt, zu sehr auf bescheidenheit bedacht. und wenn dann noch die schwarz/grau/weiß-komponente (mit lack-elementen)dazu kommt, dann fühlt man sich, wie beim durchschnitts-professor für architektur/design...und wer schon einmal in so einer bude einen ganzen abend bei sushi-häppchen verbringen musste, weiß plötzlich gold und gemütlichkeit sehr zu schätzen........

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