: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 11. März 2009

Der Neid, die 7 Euro und der Spucker.

Der junge Mann fuhr vor mir zur Tankstelle, stieg aus, stecke sehr lässig den Füllstutzen in den Tank, räusperte sich laut, ein paar mal, und dann spuckte er sehr lässig, frei jeder Achtung und mit dieser "ich darf das weil ich ich bin" Attitüde nach links aus, und was da kam, war viel und flog exakt so weit, dass es im Heck seinen X3 hängen blieb. Flink wie eine packratte kniete er sich hin und begann mit sichtbarer Verzweiflung, das Hinterteil seines so geschändeten Lieblings zu reinigen
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An der Kasse war einer vor mir, dessen Karte nicht ging - was er wohl wusste. Er hatte nicht mal die lumpigen 7 Euro für das Benzin in bar. Er liess sein Handy als Pfand zurück, und musste auch noch seine Autonumer aufschreiben, seine Personalausweisnummer und den Typ seines Wagens. Es muss mal ein Golf gewesen sein und war es vielleicht immer noch, unter all den Spoilern, dem Vielschichtenlack und was man hier sonst noch so braucht, um sein Ego zu fördern, wenn man schon keine 7 Euro mehr für die Tanke hat.
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Ich war unterwegs, um ein paar Stimmungstürme von Bankentürmen in der nacht zu machen, aber sie hatten die Lichter ausgeschaltet. Sparmassnahme, vermute ich. Trotzdem gab es einige hübsch stimmungsvolle Bilder für meinen mir doch sehr am Herzen liegenden Beitrag über die allgegenwärtigen Neid - oder noch übler - Sozialneidvorwürfe. Unsereins neidet nicht. Wir diskriminieren. Neid ist nur was für Neureiche, Heckanspucker und Siebeneuronichthaber mit Golf.

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