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Gäbe es sowas wie Gerechtigkeit, müsste der DAX heute mindestens auf 3400 Punkte fallen.



Denn ich komme nach Frankfurt. Dorthin, wo der Kelch des Leidens noch nicht einmal angenippt wurde.

Dienstag, 10. März 2009, 11:57, von donalphons | |comment

 
Auffallend ist, daß der DAX, der sonst die Übersee-Übernacht-Entwicklungen verstärkt aufnimmt, diese, wenn sie negativ sind, cool wegsteckt, vielleicht ein Anzeichen für eine Bärenmarkt-Rally vor dem final blow in den traditionell schwachen Börsenmonaten Juni bis September. In den USA befürchtet man indes den finalen Citigroup-Bankrun.

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Citi ist am Freitag wieder am Ende.

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Hat wahrscheinlich eher damit zu tun, dass die EZB angekündigt hat, dass sie die Zinsen notfalls auf Null senken will. Sowas gefällt den Börsen für einen kurzen Moment. Sollte die EZB tatsächlich in diese Richtung gehen, werde ich wohl meine Auffassung, dass uns keine Inflation droht, revidieren müssen. Völlig beknackt so eine Politik. Es ist Geld genug in Umlauf und wenn die Zinsen sinken, verleihen die Banken trotzdem nix, sondern stecken sich die Marge nur selbst ein. Ein Zinsatz von unter 3 Prozent ist kriminell, weil damit keine einzige seriöse Investition gefördert wird, sondern nur Zocker- und Piranha-Geschäfte auf Kreditbasis und weiteres "Auf Pump leben". Man sieht daran, dass die Zentralbanker völlig lernresistent sind. Leider gibt es für meine Auffassung, dass man die Zinsen eigentlich anheben müsste und langfristig grundsätzlich oberhalb der Produktionsentwicklung halten müsste, keine volkswirtschaftliche Theorie, an die sich die dummen Volkswirte klammern könnten, so dass meine Auffassung keine Chance auf Umsetzung hat. Außerdem habe ich gerade keine Zeit, das genauer auszuarbeiten. Aber würde Geld grundsätzlich mehr als 3 Prozent kosten, würde damit nur Anständiges gemacht, weil jeder, der sich Geld leiht auch wirklich bemühen muss, das Geld zurückzuzahlen. Ausschlachten von Unternehmen mit Hilfe von geliehenem billigem Geld würde sich dann halt eben nicht mehr lohnen.

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Komisch. Ich sehe immer nur Schlagzeilen von Hedgefonds, die keine Kredite mehr kriegen und daher ihre Zocker- und Piranha-Geschäfte gerade nicht mehr machen können. Wahrscheinlich lese ich die falschen Zeitungen.

Und die Ökonomen, die derzeit vor den Gefahren einer ausgewachsenen Deflation warnen, haben vermutlich einfach keine Ahnung.

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3% (oder 2% oder 1%) ist überhaupt nicht kriminell. Es ist einfach eine elegante Methode die Zinsmarge zu heben, indem halt die Zinssenkungen nicht an die Kunden weitergegeben werden. In Japan in den 90ern waren die Zinsen auch bei 1-2% und trotzdem mußten die Japaner für ihre Kreditkarten weiterhin 15-20% bezahlen - irgendwie müssen die Banken ja ihre Bilanzen sanieren.

Was parallel passiert (und darauf spielt spritkopf2 an), ist, dass Banken ihre Anforderungen an die Kreditnehmer deutlich verschärfen und eben gerade nicht mehr jeder Würstchenbude und Hedgefond Geld zu Kampfkonditionen leihen.

Die Verschärfung der Kreditversorgung ist aber ein wesentlicher Faktor zur Verstärkung der Krise. Daran kann aber die EZB, bzw. die Regierung nicht viel ändern (außer natürlich das nächste KfW-Programm aufzulegen).

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@spritkopf2 Genau! Die Ökonomen haben einfach keine Ahnung. Aber das dürfte doch wohl mittlerweile Allgemeingut sein. Das kann man ja mittlerweile sogar in den Mainstream-Medien allenthalben lesen :-)

Dass die Hedge-Fonds keine Kredite kriegen? Jo, das haben Sie nun davon, wenn man sich verspekuliert! Und außerdem: s. @latifundius. Aber bald werden sie wieder zuschlagen. Bei Zinsatz Null lohnt das wieder.

Übrigens gibt es auch Ökonomen, die sich geradezu nach Inflation sehnen! Sie behaupten, dass sich die Länder zuerst erholen werden, die floatende Währungen haben. Z.B. Ungarn. Denn die können ihre Währungen ruckzuck abwerten, z.B. um 30 Prozent. Und das bedeutet Lohnsenkungen um 30 Prozent. Und dann kann man dort ja wieder soooo billig produzieren.

Die Banker und Heuschrecken haben wahrscheinlich die Reste ihres Vermögens inzwischen in Immobilien und Gold inflationssicher angelegt. Da können Sie jetzt ruhig gegen den Euro wetten. Dann sind sie nach der Krise wieder obenauf.

So zynisch kalkulieren die Ökonomen heute schon wieder. Und solche sitzen wohl leider auch in der EZB. Das Monetarisierungsverbot war einmal. Ich nenne sowas Raub und Diebstahl!

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@zwischenspeicher: Aus Deinen Kommentaren schimmern soviele Falschannahmen durch, daß ich nur einige davon aufgreife.

Wie sollen Hedgefonds einen Zinssatz von Null ausnutzen, wenn sie keine Kredite kriegen? Und vor allem, wenn die Hälfte von ihnen wie von vielen prognostiziert vom Markt verschwindet?

Welche Marge eigentlich stecken sich Banken ein, wenn sie das Geld, welches sie von der Zentralbank ausleihen, nicht weiterverleihen? (So lautete Deine Aussage.)

Banken sollen jetzt Immobilien gekauft haben, um ihr Geld inflationssicher angelegt zu haben und anschließend gegen den Euro zu wetten? Noch nie sowas Abstruses gehört. Banken bleiben auf ihrer Liquidität sitzen, weil sie befürchten, daß sie die aus ihren toxischen Wertpapieren resultierenden Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen (und nicht refinanzieren) können. Die Annahme, daß sie in einem gerade gecrashten Markt ihr Geld in vollkommen illiquide Vermögenswerte stecken (nichts anderes sind Immobilien im Moment), ist vollkommen absurd.

Davon abgesehen: Ökonomen per sé für dumm und ahnungslos zu erklären, selber aber mit einer reichlich dogmatischen Zinsrichtlinie daher zu kommen, die sich lediglich daran orientiert, daß die bösen Banker ja nicht zuviel an ihrer Zinsmarge verdienen dürfen, scheint mir von einem arg einfachen Weltbild zu zeugen.

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Exurbia
kannst Du mich bitte mal anmailen? Ich würde gerne was von Dir wissen. (Nichts schlimmes, nichts persönliches)

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@spritkopf2 Sorry, du interpretierst meine Sätze, wie jemand, der ausschmückende Details in der Bibel wörtlich auslegt. Ich habe z.B. niemals behauptet, dass Banken Immobilien gekauft haben, sondern Banker und das ist ein feiner aber wichtiger Unterschied. Ich könnte meine Meinung in Bezug auf den Zinssatz oberhalb der Produktivitätsentwicklung ziemlich fundiert begründen. Und dass einige auf Inflation setzen, um mittelfristig das nächste Geschäft zu machen, das weis ich. Z.B. Osteuropa-Fondmanager. In einem Kommentar spitzt man halt manchmal etwas zu und da braucht es halt etwas Abstraktionsvermögen, um folgen zu können. Wenn Du halt nur die üblichen Mainstream-Ansätze akzeptierst, habe ich dafür ein gewisses Verständnis. Da liegst Du dann auf der vermeintlich sicheren Seite.

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PS: und das mit den "Margen" der Banken: Pfeif Dir das doch bitte mal rein ;-)>

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@zwischenspeicher: "Ausschmückende Details in der Bibel" ist ein gutes Stichwort. Da steht auch viel Unfug drin, der doch bitte einfach geglaubt werden soll und der immer genauso ausgelegt wurde, wie es der kirchlichen Obrigkeit gerade in den Kram passte. Nur leider habe ich auf diese Form der Diskussion keine Lust.

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Viel Spaß (?). Es regnet und ist allgemein igitt, kann also nur besser werden.

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Depressiv wäre ich nur, wenn ich dort in einer Bank arbeiten müsste.

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Offtopische Frage,
die gleichwohl ernstgemeint ist: Kann man so ein Zweireiher-Sakko wieder tragen - oder noch?

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Was spricht gegen Zweireiher? Jeder hessische Ministerpräsident aus Fulda trägt heute Einreiher!

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Der Zweireiher gehört zu den schlechthinnigen Klassikern. Er war immer tragbar, ist tragbar und wird es immer sein. Er überdauert jede Mode, da er selbst nie eine kurzlebige, künstlich gehypte Modeerscheinung war.

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Für Zweireiher benötigt es aber eine breite Brust.

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Oder einen dicken Wanst.

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Dickschädel soll auch dazu passen.

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@Don, 12 Uhr 12:
Aus meiner Sicht spricht gar nichts gegen den Zweireiher, breite Brust (und inzwischen eine gewisse Wölbung der Körpermitte) bringe ich mit.

Ich frage, weil ich diesbezüglich im Vorfeld eines offiziösen Termins einen kleinen Disput mit meiner Frau hatte. Sie gab mir durch die Blume zu verstehen, dass dem Zweireiher irgendwie etwas Altbackenes anhafte, worauf ich sinngemäß sagte, das ist wie mit dem Trenchcoat, wer das Format hat, ihn zu tragen, trägt ihn, ganz gleich, ob das in der Männer Vogue GQ grad mal wieder hochlegobt und gebenedeit wird oder angeblich gar nicht gehe.

Sollte diese Debatte wieder hochköcheln, werde ich einfach sagen: "Weib, schweige stille, der Noergler hat gesprochen, damit erübrigen sich weitere Worte." ;-)

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Jeder hessische Ministerpräsident aus Fulda trägt heute Einreiher!

Falls Du damit Koch meinst, der stammt aus Eschborn im Taunus.

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Bei Zweireihern seh' ich immer den Trigema-Grupp auf die Kamera zutänzeln.

Keine schöne Assoziation.

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Empfehle in FRA das Cafe Laumer, da kann man gut über Krisenbewältigung nachdenken. Es hat immerhin zwei Kriege und die Frankfurter Apo um die Ecke überstanden. Da passt der Zweireiher auch eher zur Einrichtung, die aus irgendeinem Zeitloch stammt. Die Patisserie des Siesmayer am Palmengarten gibt sich ein wenig zu royalistisch.

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Ich wuerde Strappato zustimmen: Zweireiher steht nicht jedem. Wenn ich Banker-Bengels im Zweireiher sehe, dazu Schuhe mit dicker Gummisohle, faellt mir als nettestes Attribut noch "niedlich" ein. Wenn ein richtiger Mann drinsteckt, sieht es gut aus und ist gar nicht out.
Aber die Toertchen im Siesmayer sind gut, wenn man die uebrige Klientel ausblenden kann...
Lieber Don, wuensche ganz herzlich gute Besserung!

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@exurbia, 11:09, don -
wie erklärt man sich denn vor diesem Hintergrund diese Meldung der ARD: http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_339452 ?
Irgendwie ist mir danach, ein Fass aufzumachen zum Thema staatstragende Propaganda öffentlich-rechtlicher Anstalten. Macht das bitte jemand wieder zu? Danke...
Leicht verwirrt,

Finmike

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Vielleicht ist die Antwort garnicht so schwer. Das Wall Street Journal (und viele weitere Indizien) sind die Rauchmelder (Kommentar dazu), und die Email des Citigroup-CEO ist die Nebelkerze, die den Brandherd verdecken soll. Die überverkauften Börsen lechzen nach einer Bärenmarkt-Rally und versuchen, sie über die Email zu starten. Das war dem CEO klar, der sich unter den Schirm steigender Kurse zu retten versucht.

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exurbia, vielen Dank für Deine immer wieder treffsicheren Hinweise. Deine Theorie finde ich durchaus einleuchtend.

Was mich nur immer wieder fasziniert - wie schaffen es solche Meldungen bis in die öffentlich-erbrechlichen, während 16 Billionen... muss Wahlkampf sein. Danach wird sicher alles besser... :-/

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@ Mark
"Weib, schweige stille, der Noergler hat gesprochen, damit erübrigen sich weitere Worte."
Das hat gutgetan; das hat jetzt richtig gutgetan!

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Solange die amerikanischen Hauspreise fallen und die Arbeitslosigkeit in den USA steigt, wird es für Citi keine Chance geben. Operativer Gewinn ist bei diesem Spiel vollkommen irrelevant, wenn sich nach und nach zeigt, dass die Level III Assets wertlos sind. Das ist das Problem von Citi. Eine marode Bank mit maroden Kunden in einem maroden Land ohne Zukunft.

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"Wenn ich Banker-Bengels im Zweireiher sehe, dazu Schuhe mit dicker Gummisohle, faellt mir als nettestes Attribut noch "niedlich" ein."
Trägt man sowas immer noch bei der Spasskasse hinterm Schalter?

Zweireiher hin oder her, aber der Kragen... Da wäre eine Investition in etwas Silber hilfreich. :)

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(Morgen Gewinnmitnahmen, übermorgen leicht schwächer, überübermorgen neue panik, Wochenende Bankenrettung vor den asiatischen Märkten. Zocker. Zur Hölle mit ihnen.)

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Ich hoffe, du wurdest in Frankfurt heute nicht von toten Katzen erschlagen.

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Ich wurde fast von der Strasse geschwemmt, aber nicht von den Tränen. Leider.

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Wer zu früh kommt...
Beware the Ides of March

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Vermutlich werden jetzt erst mal alle supergeheime Memos an die Mitarbeiter schreiben, die absolut nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürfen.

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Nur noch diesen Einsatz, sagte der Spieler, dann höre ich auf, für immer.

Wirklich. Ich kann jederzeit aufhören. Ehrlich.

PS: Ob Pandit in einem Monat abgeführt wird, wegen Insidergeschäfte?

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