Am Markt vorbei geplant
Wenn man in Frankfurt unterwegs ist, merkt man schnell, dass es wirklich nicht gut aussieht. Bei uns, egal ob in der Provinz oder am See, spürt man absolut nichts, aber in Frankfurt sieht es aus wie in München zur Zeit des New Economy Crashs: Unendlich viele freie Büros in allen Lagen, Plakate, aufreizende Angebote und riesige Nummern. An einer Stelle trifft dann all die Schäbigkeit des Gewerbes mit dem anderen nicht wirklich schönen Gewerbe zusammen.
Es sieht auch nicht so aus, als würde sich da so schnell etwas ändern. Selbst, wenn sich die deutschen Banken halbwegs halten: Die ausländischen Banken werden Frankfurt vermehrt als überflüssigen Luxus ansehen. Und die grossen Kündigungswellen sind noch nicht mal abgeschlossen. Es wird sicher ein paar Jahre dauern, bis die schlimmsten Verluste ausgeglichen sind, aber es wird kaum genug sein, alle Häuser zu füllen.
Immerhin sieht man hier die Wertvernichtung. Jedes Plakat ist nicht nur ein Hilferuf, es ist eine Rechnung. Eine extrem teure Rechnung, bei der Mieteinnahmen fehlen, Gebühren anfallen und die Banken trotzdem ihre Zinsen wollen. Da ist nichts, nur Abwesenheit und umbauter Raum, und dieses Nichts vernichtet Geld in jedem Augenblick, rund um die Uhr. Die ganze Stadt ein Mauerngewirr, hinter dem Vermögen verschwindet, bis die Fonds pleite gehen und Forderungen nicht mehr erfüllt werden. Banken werden die Reste kaufen und ihr Glück versuchen. Man sagt, Häuser gehen nicht verloren, aber das sind keine Häuser. Es ist umbaute Spekulation, es sind Schulden aus Stein, Derivate aus Glas und Stahl, und wie alles können und werden sie gegen Null tendieren.
30 bis 4o Jahre steht so ein Büroturm, bevor er sich rentiert hat und ersetzt werden kann. 5 Jahre Leerstand sind eine lange Zeit für so einen Turm. Und gerade die Zwischenmieter machen es auch nicht besser. Ich bin froh, wenn ich wieder an einem Ort bin, wo die Kirchtürme das höchste Gebäude sind, und seit 500 Jahren stehen.
Es sieht auch nicht so aus, als würde sich da so schnell etwas ändern. Selbst, wenn sich die deutschen Banken halbwegs halten: Die ausländischen Banken werden Frankfurt vermehrt als überflüssigen Luxus ansehen. Und die grossen Kündigungswellen sind noch nicht mal abgeschlossen. Es wird sicher ein paar Jahre dauern, bis die schlimmsten Verluste ausgeglichen sind, aber es wird kaum genug sein, alle Häuser zu füllen.
Immerhin sieht man hier die Wertvernichtung. Jedes Plakat ist nicht nur ein Hilferuf, es ist eine Rechnung. Eine extrem teure Rechnung, bei der Mieteinnahmen fehlen, Gebühren anfallen und die Banken trotzdem ihre Zinsen wollen. Da ist nichts, nur Abwesenheit und umbauter Raum, und dieses Nichts vernichtet Geld in jedem Augenblick, rund um die Uhr. Die ganze Stadt ein Mauerngewirr, hinter dem Vermögen verschwindet, bis die Fonds pleite gehen und Forderungen nicht mehr erfüllt werden. Banken werden die Reste kaufen und ihr Glück versuchen. Man sagt, Häuser gehen nicht verloren, aber das sind keine Häuser. Es ist umbaute Spekulation, es sind Schulden aus Stein, Derivate aus Glas und Stahl, und wie alles können und werden sie gegen Null tendieren.
30 bis 4o Jahre steht so ein Büroturm, bevor er sich rentiert hat und ersetzt werden kann. 5 Jahre Leerstand sind eine lange Zeit für so einen Turm. Und gerade die Zwischenmieter machen es auch nicht besser. Ich bin froh, wenn ich wieder an einem Ort bin, wo die Kirchtürme das höchste Gebäude sind, und seit 500 Jahren stehen.
donalphons, 00:55h
Samstag, 14. März 2009, 00:55, von donalphons |
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kermar,
Samstag, 14. März 2009, 01:53
Richtig ärgert mich, daß viele Städte für diesen Gewerbeimmobilienhype der letzten Jahre in nicht unbeträchtlichem Umfang öffentlichen Raum geopfert haben. Gerade in den kleineren und mittelgroßen Städten wurde da gerne mal ein Park beschnitten oder ein Platz aufgegeben, je nach Region mit dem Arbeitsplatz- oder dem Wachstumsargument.
Raum, den wir jetzt gut gebrauchen könnten, wenn wir es uns im kommenden konjunkturschwachen Sommer wenigstens auf einer Parkbank gemütlich machen wollen.
Raum, den wir jetzt gut gebrauchen könnten, wenn wir es uns im kommenden konjunkturschwachen Sommer wenigstens auf einer Parkbank gemütlich machen wollen.
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kroesus2,
Samstag, 14. März 2009, 11:15
Da geht sie hin, die Altersversorgung des Mittelstands...
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somlu,
Samstag, 14. März 2009, 11:16
Das ist kein Zeichen der Krise. Büroleerstand in Frankfurt ist doch nichts neues. Seit bestimmt 15 Jahren stehen in ganz Frankfurt immer mehr Büros leer und hängen diese Transparente raus. Ich weiß die Zahlen nicht mehr so genau, 400.000 qm an unnützem Büroraum war so der normale Durchschnitt . Trotzdem wurde in den späten 90ern das Verbot Mietraum in Gewerberaum umzuwandeln, bzw. die Auflagen dafür stark gelockert. Wobei es da weniger um die Bürotürme ging als um die attraktiven Gründerzeithäuser im Westend. Es geht da ganz offensichtlich um was anderes. Ich nehme mal an, dass diese defizitären Immobilien den Gewinn vor Steuern hübsch absenken. Aber da bin ich keine Expertin.
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egon eugen,
Samstag, 14. März 2009, 12:26
zwei Gedanken dazu
Fenster vergittern. Und schon könnte man in diesen Häusern und Türmen Geflügel züchten.
Auf der Kapitulationsbeflaggung dieser Gebäude lese ich das zutreffende Wort "repräsentativ".
Auf der Kapitulationsbeflaggung dieser Gebäude lese ich das zutreffende Wort "repräsentativ".
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christinebiene,
Samstag, 14. März 2009, 17:08
What somlu said, um es kurz zu machen.
Weniger kurz: vor zwei Jahren gab es einige Projekte, in denen die leerstehenden Büros in Frankfurt in Wohnraum umgewandelt werden sollten. Dafür gab es damals auch einen richtig schönen Topf mit Fördergeldern von der Stadt, v.a. für das Bahnhofsviertel, wenn ich mich recht erinnere. Allerdings weiß ich nicht, was inzwischen draus geworden ist - damals waren die meisten Objekte mitten im Umbau, müssten aber zwischenzeitlich ja fertig sein. Wenn nichts dazwischen gekommen ist.
Weniger kurz: vor zwei Jahren gab es einige Projekte, in denen die leerstehenden Büros in Frankfurt in Wohnraum umgewandelt werden sollten. Dafür gab es damals auch einen richtig schönen Topf mit Fördergeldern von der Stadt, v.a. für das Bahnhofsviertel, wenn ich mich recht erinnere. Allerdings weiß ich nicht, was inzwischen draus geworden ist - damals waren die meisten Objekte mitten im Umbau, müssten aber zwischenzeitlich ja fertig sein. Wenn nichts dazwischen gekommen ist.
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somlu,
Samstag, 14. März 2009, 17:34
Kann schon sein, ich wohne schon eine Weile nicht mehr in Frankfurt und verfolge den Immobilienmarkt da nicht mehr.
Wieso müssen da eigentlich öffentliche Gelder für locker gemacht werden? Im Bahnhofsviertel, wo doch vermutlich ehemalige Wohnhäuser wieder rückgewandelt werden sollten, liegt es doch im Interesse der Vermieter aus Büroleerstand wieder Wohnung zu machen.
Wieso müssen da eigentlich öffentliche Gelder für locker gemacht werden? Im Bahnhofsviertel, wo doch vermutlich ehemalige Wohnhäuser wieder rückgewandelt werden sollten, liegt es doch im Interesse der Vermieter aus Büroleerstand wieder Wohnung zu machen.
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