In den Abgrund

Von der Kirche lernen heisst Parabeln erzählen lernen. Vom Judentum lernen heisst dagegen genau hinschauen und trennen lernen. Im Ergebnis versteht man am Ende vielleicht etwas besser, was diese Krise ist, und warum sie im Gegensatz zum Gerede der Neoliberalen kein normaler Marktzyklus ist.

Edit: Mehr Amüsämeng - in Spanien musste eine Bank vor dem Zusammenbruch geretttet werden, desgleichen in Schottland, und Ambrose "Eurosceptic" Evens-Pritchard ist inzwischen so am Ende der Weisheit des britischen Peso und möchte, dass Europa England retten kommt:

Only the printing presses can rescue us, and the ECB refuses to print.

Darauf einen historischen Sport Saloon von der Insel.

Montag, 30. März 2009, 11:58, von donalphons | |comment

 
An solchen Aussagen erkennt man, dass das schlimmste uns noch bevor steht:

The Spanish financial system is still very solid,... Finance Minister Pedro Solbes

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Ja, da fehlt noch ein Lernprozess der grösseren Art. Aber der Markt wird das schon regeln.

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Hat Merkel das auch schon gesagt?
Dann wird's eng

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Schon im Oktober letzten Jahres.

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oh jetzt erinnere ich mich.
Das war glaub ich etwa der Zeitpunkt, an dem ich meine Konten räumte.
Weil ich so gutgläubig bin

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ach ja Spanien
... wenn es nicht so zum Weinen wäre, wäre es ja glatt zum Lachen ... naja immerhin kann man da wenigstens gut Urlaub machen - jedenfalls besser als in UK.

Ansonsten ein großes Lob für den FAZ Artikel - vielleicht bringt es ja ein paar Leute zum Nachdenken.

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Man kann nicht einfach nur dasitzen und zuschauen. Schon gar nicht, wenn die andere Seite so laut ist, ganz ohne Grund und Anlass.

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"ohne Grund und Anlass" - und ob es die gibt: zum ersten Mal seit Jahrzehnten ist der aktuelle Kapitalismus offensichtlich "mehr Teil des Problems als Teil der Lösung" (um es mit bullshit bingo zu umschreiben) - da müssen doch die kühnen Recken zur Verteidigung schreiten.

Und zuschauen geht auch irgendwie nicht mehr, da stimme ich dir zu. Die (ernsthafte) Frage ist allerdings, welche Alternativen es dazu gibt - außer in Blogs zu kommentieren, die eh meistens nur die gleichen lesen.

Was also ist der effektivste Weg, seinen Unmut zu zeigen und eine Veränderung zu bewirken? (und nein, da ich auf meinen Arbeitsplatz angewiesen bin (ich weiss, das Phlegma der Mittelschicht) , kann ich mich leider nicht öffentlich an eine Bank fesseln und in eine Partei werde ich auch nicht eintreten).

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Wichtig fände ich erst mal eine in die Tiefe gehende Analyse, was denn nun im System nicht stimmt. Vor genau dieser Analyse will man uns schützen, aber ich glaube nicht, dass das jetzige System zu einem vernünftigen Preis aufrecht zu erhalten ist. Also, was sind die Alternativen? Sobals man dazu intelligente und verständliche Vorschläge hat, kann man ja in eine breite Debatte einsteigen. Abgesehen davin glaube ich nicht, dass es immer nur die gleichen lesen. Es ist kein dünnes Brett, das hier gebohrt werden muss, aber es ist schon mal an der richtigen Stelle eingespannt.

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Das Problem ist doch, dass man Kritikern des momentanen Systems unterstellt, sie würden Marktwirtschaft, das Prinzip von Angebot und Nachfrage etc ablehnen, wo es eigentlich um etwas ganz anderes geht.

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Man muss halt klar machen, wer für die Marktwirtschaft einsteht, und wer sie als Gelegenheit zum Einbruch, Betrug und Falschmünzertum nutzt.

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Schwer, wenn sich die Liberallas nur über die "Enteignung" von Aktionären einer wertlosen Bank ereifern.

Ach und in der ARD darf sich Guttenberg mit Lambsdorff unterhalten... no comment.

Gibts denn keine Abwrackprämie für vorbestrafte Grafen?

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Ein Mann aus der Zeit der guten, alten sozialen Marktwirtschaft - man wird bei dem immer daran erinnert, dass man schon damals nicht richtig aufgeräumt hat. Nun, meine Mittel sind bescheiden, aber man muss daran arbeiten. Ausserdem: Fernsehen, ich mein...

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Oh, unser sauerländischer Kaffnazi hat mal wieder gesoffen, weil die Schulkinder ihn für das Stück Scheisse halten, das er ist... Ist gelöscht.

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Mei...

Ja ich weiß, ohne Fernsehen ginge es auch. Aber was da gerade läuft, ist symptomatisch. Da wird über Enteignung gejammert, als wäre das etwas Unerhörtes (und dürfte nur Leute betreffen, aus deren Grundstück eine Straße werden soll, aber nicht Ex-Goldman-Sachs-Bankster, die sich verspekuliert haben).

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Nachdem jetzt vermutlich ohnehin nur noch die Spekulanten mit an Bord sind, sollte es ja nicht so arg schwer sein. Ich glaube, Merkel wird einfach ihre kommunistische Vergangenheit entdecken - und den Grafen aus dem fränkischen Wald nimmt in Berlin eh keiner ernst (siehe Opel).

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Ob Herr Flowers nicht gerade damit gerechnet hat, dass der Staat ihm seine Anteile teuer abkauft?

Nur ist ihm die Aktie dann zu schnell abgerauscht. Dumm gelaufen.

Und Merkel wird entdecken, dass es ihre Wähler überhaupt nicht stört, wenn sie Spekulanten "enteignet".

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Ich glaube, weniger Mitgefühl als ein amerikanischer Geierfonds könnte hierzulande wohl nur Herr Mehdorn erwarten.

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Tja Post und Bahn, weit ist es gekommen.
Nur die Bahn konnte Mehdorn nicht mehr verschleudern.
Demnächst in diesem Theater: Seine Pension.

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Vielleicht sollte man Vorstandspensionen auf das amerikanische, kapitalmarktabhängige Modell umstellen.

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das hat man nun davon, früh schlafen zu gehen ...
"Man muss halt klar machen, wer für die Marktwirtschaft einsteht, und wer sie als Gelegenheit zum Einbruch, Betrug und Falschmünzertum nutzt."

Ist das wirklich so simpel zu unterscheiden? Wo endet eine sinnvolle Aufarbeitung der aktuellen Situation und wo beginnt der Lynchmob? Wie soll sich ein Staat , der begrenzte Mittel hat, verteidigen gegen parasitäre Einheiten, die sich aufgrund ihrer Finanzmittel die besten und schlauesten Köpfe leisten können. Wo endet die legitime Arbitrage im Markt und beginnt der Betrug? Wie weit kann man / soll man Marktteilnehmer vor ihrer eigenen Dummheit schützen?

Ich halte das wirklich für relevante Fragen - schließlich sind viele Dinge leider nicht so schwarz oder weiss, wie man es gerne hätte.

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Man kann ja an den extremen Enden anfangen, und sich dann langsam vorarbeiten. Sagen wir mal: HRE, IKB und BayernLB, die sowieso nicht auskönnen. Und dann, wenn man da eine Lösung hat, schauen, wie es bei den anderen soweit kam.

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idyllische Marktwirtschaft
Die Schwärmer der Marktwirtschaft berufen sich auf Smith, wo der Bäcker mit dem Schuster mit dem Metzger mit dem Schmied tauscht. Also lauter Produzenten, die Produktionsmittel haben und Produkte tauschen.
Im Kapitalismus findet sich auf diesem Markt die Ware Arbeitskraft, dieser Markt ist daher wesentlich was anderes als der idyllische Produzentenmarkt, den diese FDP-Wähler imaginieren und meinen.
Der Proletarier muß nämlich verkaufen, die Bedürfnisse seines Körpers zwingen ihn dazu. Ein Markt ist jedoch eine Veranstaltung, wo freiwillig getauscht wird.

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Krisen-Wiki ?
Vielleicht wäre es ja wirklich sinnvoll, die Themen mal gesondert zu dokumentieren und meinetwegen gerne auch zuerst die "leichten" wie HRE, IKB etc.

Wie sähe dann ein Format aus - eine Krisen-Wiki oder ein Wiki-ähnliches Lexikon mit harter Endkontrolle gegen spätere Änderung?

Wäre vielleicht ganz sinnvoll weiterzuverfolgen - oder gibt es sowas schon?

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blu_frisbee, selbst Sklavenmärkte sind Marktwirtschaft. Ich will das gar nicht zu sehr loben, nur ist der Markt eine Naturgewalt fast wie das Wetter, und wer sich ihm entgegenstellt, braucht gute Gründe und viel Wissen. Dem Markt ist es egal, wen er wegfegt.

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"Ambrose "Eurosceptic" Evens-Pritchard ist inzwischen so am Ende der Weisheit des britischen Peso und möchte, dass Europa England retten kommt"

Nein, nein. Der will nur den Untergang der deutschen Demokratie verhindern:

" It was the deflation of 1930-1932 – not the hyperinflation of 1923 – that killed Weimar democracy. (Communists and Nazis won half the Reichstag seats in July 1932). The neo-Marxist Linke Party is already angling for 30 per cent in June's Thuringia poll."

Das ist doch aller Ehren wert. Dafür kann man doch die Druckpresse anwerfen.

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In Wirklichkeit will er nur weiter billig skifahren und sagen, dass der Euro nichts taugt.

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