Ich will noch nicht sterben

Aber wenn ich weiter recherchiere, sollte ich vielleicht doch an das Verfertigen eines Testaments denken. Gerade arbeite ich an einem mit Zufriedenheit erfüllten Beitrag über den Untergang von Escada und suche nach Texten, die klären, ob Escada überhaupt noch gefälscht wird.

Nun weiss ich, seitdem ich mal LesFakes, die Produktplatzierungsbrigarde von Burda und Hebig unter den Blogs, gelesen habe, wie unerträglich die Auseinandersetzungen mit Frauenäusserungen sein kann, bei denen kein Kontrollorgan zwischen flauschig weichem Rückgrat und mietmäuliger Zunge liegt. Seitdem ich ab und an in Modeblogs reinschaue, finde ich Frauenzeitschriften wie die Vougue gar nicht mehr so schlimm. Und seitdem sich diese billigen Damen mit ihrem, sagen wir mal, begrenzten Sinn für die Freuden der Betrachtung auch noch in ihrem Plunder ablichten, bin ich nicht mehr der Meinung, dass Zeug wie Carta.info nur von Männern ins Internet geschaufelt wird. Heute jedoch hatte ich erst mal Schnappatmung beim von Google geleiteten Besuch von gofeminin, der Frauenseite von Springer (enteignen, bitte!). Da findet sich von einer Nutzerin namens "Richbeast 1" folgender Eintrag zur Frage, ob Vuitton-Fälschungen erkennbar sind [http://forum.gofeminin.de/forum/mode/
__f863_mode-Gefalschte-Louis-Vuitton-Taschen.html#46988, smileys nicht dargestellt]:

ja es gibt glaub ich echt unterschiede in den fälschungen bei manchen fehlt echt das made in france oder die nummer oder sie sind aus plastik. bei andern is alles original da musste schon auf die nähte und das leder achten und so. naja aber du kannst ja nich sagen "hey bleib mal stehen will mal deine vuitton checken"....

aber ich find immer du erkennst die fälschung eher mal an dem was jemand sonst anhat und das ist meist mal eindeutig. c&a-look mit vuitton handbag is halt suspicious. oder andersrum wieso sollt ich in escada und gucci rumrennen und dann bei ner handtasche ne fälschung kaufen. man kann auch einfach gucken was so drin is in den handtaschen: wenn eine n drospa lippstick n tschibo handy und sparkassenschlüsselanhänger rausholt und sagt sie hätt ihre creditcard vergessen sollten die alarmglocken gehn.

wenn ich kein geld hätte würd ich mir auch fälschungen holn. aber ich hab aber simply mehr fun die sachen bei LV zu kaufen als irgendwie im internet oder auf irgendwelchen märkten. und: als richtige fashionista hast du eh immer die neusten modelle und sondereditions zb im moment die impanema und die gibts dann auch noch nich als copy.


Wenn ich bei Louis Vuitton arbeiten würde, hätte ich vermutlich weniger Sorgen wegen der Fälscherringe, als wegen solcher Markenfreunde, die nach drei Absätzen plastischer werden, als es jedes misogyne Buch vermag. Das sind vermutlich die Leute, die Anregungen schreiben, die Firma sollte doch bitte ein Extrafach für den Kaugummivorrat (Hubba Bubba XXL) einbauen.

Ich glaube, man erträgt im Leben nur eine gewisse Menge von solchem Müll. Und das ist wirklich ein schwerer Schlag.

Mittwoch, 12. August 2009, 12:06, von donalphons | |comment

 
Hat schon seinen Grund, warum überall die Herrenausstatter schliessen oder sich verkleinern, aber die Damenklamotten-Ketten weiterhin neu eröffnen. "fashionista" klingt fast wie "faschista" - ähnlich unentspannt wird das Thema Mode und Aussehen angegangen.

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Man hätte eigentlich erwarten sollen, dass die Finanzkrise diese Spezies zumindest in ihren dümmsten Auswüchsen reduziert, aber das scheint nicht der Fall zu sein.

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Das ist doch 1A-Klassendenken
Bilden die sich zumindest ein. Sparkassenanhänger in Louis-Vitton (absichtlich falschgeschrieben ;-) oder Dior Tasche geht halt nicht.

Fashionista sind auch nur Prolls.

(Und davon hält man nur eine gewisse Menge aus. Als Fußballfan hole ich mir die Maximaldosis im Stadion ;-) ).

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Ich finde ja, dass Sparkassen spätestens seit dem Vertrieb von Lehman-Zertifikaten bei den ganz Grossen voll mit dabei sind.

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»Für das Markenimage ist es mitunter besser, wenn ein Auto unverkauft bleibt, als dass jemand hinter dem Steuer Platz nimmt, der dort nicht hingehört." frei nach Bernd Pischetsrieder.

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Man kann auch sagen: Jeder bekommt die Cretins, die er verdient.

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cretins, ist das nicht diese neue währung (in gewissen kreisen)?
dann nur her damit!

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Die neue Währung wird vermutlich wieder Renteneuro heissen. Wie Rentenmark, nur wertloser.

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Simply mehr fun. Und das ist der Grund, warum man mich mit einer LV-Monogram-Bag nichtmal tot auffinden würde.

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ich hoffe, das bezieht sich jetzt nicht auf lv-aktenkoffer. zu allem unglück habe ich gestern auch noch zufällig an meiner steamer bag den hersteller entdeckt: eben jenes haus.

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@andreaffm
wer möchte Sie mit einer LV-Tasche nicht tot auffinden???

Oder wollen SIE nicht damit aufgefunden WERDEN ??

Passt auch schlecht zur Kittelschürze!

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Andrea: dito. Rotrotrot, wenn ich lüge geh' ich tot. Monogramm Taschen kommen nicht ins Haus. Andererseits: mit Kittelschürze hätte es schon fast wieder Stil, eigenwilligen.

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@ idilio: Konjunktiv II. Damit dürfte sich Ihre Fragen erübrigt haben.

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Don: Gefälscht werden nur die Monogram-Bags. Keine Monogram-Aktenkoffer. Ich kann mir auch nur ganz schwer ein Aktenkofferforum vorstellen, wo sich Manager darüber austauschen, daß es simply mehr fun ist, Aktenkoffer nicht beim Haitianer am Eck zu kaufen, sondern im LV-Store.

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@ andreaffm

Gefälscht wird meiner Beobachtung nach nicht nur die Monogramm-Serie sondern auch die mit den hässlichen Karos und davon durchaus auch die Herren-Linie inkl. Messager-Bags (die modernen Herrentäschchen) und Aktenköfferchen.

Der Vucumpra Ihres Vertrauens ist idR in der Lage einen ziemlich umfassenden Ausschnitt des Produktionsprogammes von LV wie auch anderer Häuser zu bieten. Die Qualität ist oft erstaunlich gut und es fällt oftmals schwer zwischen echt und falsch zu unterscheiden.

Man behauptet in Mailand das bei denselben Zulieferern in Norditalien die zur Tageszeit die "echten" Produkte herstellen die Produktion des Nächtens weiter läuft, für den POS der Vucumpra. Wahrscheinlich nur eine urban legend aber eine schöne. Und im Italien des Herrn B. sollte es nicht weiter wundern, wäre es die Wahrheit.

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Man achte bei altem LV auf die sichtbaren und unregelmässig gebläuten Nägel. Fälschungen haben bessere Nägel.

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In Swinoujce, dem früheren Swinemünde gibt es Original-Diesel-Jeans mit noch frischen Fäden zum Selberabschneiden für 20 Euro.

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@lebemann
siehe u.a. Gommorha, bei dem ich mir zwar nicht immer sicher bin, was Fakt und was Räuberpistole ist, aber dort wird auch sehr genau geschildert, dass es, zumindest in der pret-a-porter Branche, de facto eigentlich gar keine Fälschungen gibt, da die großen Firmen stets von mehreren Sklaventreibern produzieren lassen, diese sogar mit Stoff versorgen.
Der billigste und schnellste wird dann abgenommen, der umsonst produzierte Ausschuss der restlichen Anbieter findet sich auf dem "Falschmarkt" wieder.
Warum sollte es bei Handtaschen anders ein?

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Das ist ja unglaublich, es gibt auch Taschen/Koffer die nicht von Loewe sind? Auch für Männer, also richtige? Hätte ich ja nie gedacht, wobei dieses LV-Logo ja auch nicht nur extrem unaufällig sondern auch noch wirklich *tod*schick ist.

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Die Sache mit den Fälschungen bei den Nähereien wurde nach Erscheinen des Buchs ziemlich deutlich ausdiskutiert, und manche Labels haben dann auch Sack und Asche getragen. man kann das den herstellern kaum verübeln; in China werden nach dem gleichen Prinzip Elektrosachen gelabelt.

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Es gibt einen Satz, der das Escada-Problem auf den Punkt bringt, gelesen in der ZEIT:

[Vorstandschef] Sälzer, im schwarzen Hugo-Boss-Anzug,..,

Als Boss-Chef ging das nicht anders, aber in der gehobenen Damenmode verbreitet ein schwarzer Boss-Anzug soviel Esprit wie ein unförmiger 50%-Polyester-Anzug aus der Kombi-Reihe von C&A bei Leuten mit rotem Iro.

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d'accord!
wobei, Hugo Boss geht eigentlich nie...

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Na ja, immerhin Produzent der SS-Uniform, war mal ein großer Wurf....

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Wo schon von Schlüsselanhängern die Rede ist: Die kann man auch von "LV" erwerben, 81.- EUR, und dann damit seine "Persönlichkeit ausdrücken".

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Noch nicht mal in einem gräßlichen Albtraum wollte ich je in die peinliche Situation geraten, das Logo irgendeiner Firma an mir herumzutragen, in welcher Form auch immer. Also Werbung zu laufen für lau. Meine Mutter läßt sich die Knöpfe ihrer Pariser Kostüme stets von der Schneiderin durch passende ohne Firmenlogo ersetzen. Und bitte, Louis Vuitton? Muß man denn über diese unterirdische Protzerei mit dem Markensymbol noch auf jedem lächerlichen Schlüsselanhängerchen irgendein weiteres Wort verlieren? Nicht mal geschenkt käme mir ein Produkt dieses Herstellers ins Haus! Und - bei der Großen Göttin! - siebtklassige schwäbische Herenausstatterimitatoren fürs neureiche Lumpenzeug, ebenso gewisse "bekannte" andere Bekleidungswerbewucherer und Konsorten auch nur zu erwähnen genügt doch bereits, den steinalten Tip mit dem Auswaschen des Gesprechs mit Kernseife wieder einmal aufzugreifen ...

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Lustigerweise trug man das in der Zeit, als es gemacht wurde, ja auch gar nicht spazieren. Das trug der Träger vom Auto über den Hintereingang aufs Zimmer. Zuerst war das Logo LV nur dran, um das Imitieren zu erschweren.

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Authentisch inauthentisch
Mich beschleichen gewisse Zweifel, ob die oben zitierte "fashionista" tatsächlich nur die noch fabrikfrische, perfekte Selbstparodie ist, als die sie dem unbefangenen Betrachter erscheinen mag. Es sieht mir danach aus, als habe sie in einem früheren Leben schon die Seiten satirischer Romane des achtzehnten Jahrhunderts bevölkert. Bspw. kann man sie sich leicht als Mitglied des Freundeskreises von Shamela vorstellen.
Derart zähes, die Jahrhunderte überspannendes Festhalten am Klischee der eigenen Lebendigkeit nötigt fast schon wieder Respekt ab.

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nicht genug damit, dass derlei demonstativ dämliche tussen auch noch die männer finden, die sie in ihrem tun bestärken und fördern, weil sie meinen, eben sowas als statussymbol zu brauchen.

die pflanzen sich auch noch fort und mehren sich, das wird dereinst die welt beherrschen.

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vintage...
ich finde, Vintage-Teile, sofern ordentlich auf Flohmärkten erworben, sollten von Markendiskussionen, die sich um supidupineuesten Krempel drehen, ausgenommen bleiben. Sind es doch diese, die meist zum Heranreifen der Wertschätzung der jeweiligen Marken (niederdeutsch "brand value") geführt haben.

Dolce & Gabbana von 2004 und vorher, zum Beispiel, ist doch auch ein schönes Distinktionsmerkmal, wenn es bei gewissen Leuten zum Aufschrei führt.

Selbsternannte "fashionistas" (klingt für mich eher wie "versch... ist das") werden derlei auf jeden Fall weiterhin geflissentlich ignorieren, wie halt auch Grammatik und Rechtschreibung. Diese Sorte Damen kauft vermutlich auch weiterhin einfach nur nach Art des Russen: egal was, aber bitte das mit den meisten Stellen auf dem Preisschild. Who cares, anyway?

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Manchmal
fühle ich mich selbst in meinen Ledersandalen für DM 4,90 (!), meinem 90-Cents-Lieblingsrock und einem 2-Euro-Shirt aus dem Ausverkauf sehr viel eleganter als die überkandidelten und stillosen Tussen, die in Mitte vor sich hinstöckeln. Und das besonders dann, wenn sie zu bunt / zu grell / zu laut sind, unerträglich eben. Haltung kann man sowieso nicht kaufen. Und darf sie auch nicht verlieren, nur weil es momentan etwas billiger sein muß.

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Entsetzlich
Werter Don, ich bin entsetzt über den geistigen Sondermüll bei GoFeminin. Bin zwar so einiges gewöhnt, da ich mir zwangsweise schon Handy-Gespräche von Pubertierenden in der Frankfurter U-Bahn anhören musste. Aber sowas... ich komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Bitte nicht mehr davon. Mir war der geistige Verfall der Gesellschaft schon immer bewußt, aber bitte rauben Sie mir nicht die Illusion über den aktuellen Zustand. Dass es so schlimm ist, ich hätte es nicht vermutet.

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Keine Sorge, in Zukunft geht es weiter mit Themen wie "Der Zetschgendatschi als Aufsteiger in der bessere Gesellschaft" und "Trauben essen, aber richtig!". Keine Prolls erlaubt.

Und ja, schlimm finde ich es auch, aber vermutlich ist das einfach ein sexuell frustrierter 52-jähriger Sachbearbeiter aus einer Provinzuni wie St. Gallen, der sich abreagiert.

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Ich dachte, solche Leute gehen zu geleder-lackten Spezialistinnen, die ihnen das stramme V aber mal so richtig...

Im übrigen gibt es solche Prolls tatsächlich. Sogar das Fernsehen ist voll davon, Vox und RTL II nehmen sich ihrer ganz besonders gerne an.

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ich denke, trollen bei gofeminin ist billiger. Das ist in Zeiten wie diesen nicht zu unterschätzen.

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kracauer...
die angestellten.

musste sofort an das eingestreute "well" denken...

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