Analoge Freuden und digitales Elend
Nun brauche ich Digitalkameras beruflich, und sie haben tatsächlich vieles erleichtert. Aber mit Filtern, gerade alten KB- und KR-Filtern könnte man den automatischen Weissabgleich austricksen, warme Sepiatöne oder ultraintensives Blau erzeugen, ohne sich durch Menüs zu wühlen und am Ende doch genervt von den Voreinstellungen zu sein. Auch wenn sie mir nicht helfen, habe ich sie natürlich trotzdem genommen, denn sie sind erstklassig und passen zudem auf das Objektiv meines russischen Leica-Nachbaus von Zorki, der, schwieriges und schmerzvolles Thema, hoffentlich bald seinen Weg ins Handschuhfach meines Sunbeams finden wird. Mitsamt den neuen Filtern natürlich.
Was ich mir wirklich wünschen würde, wäre ein digitaler Einbausatz für solche Kameras. Etwas, das man anstelle der Innereien defekter Leicas, Zeiss-Ikons, Zorkis und anderer Schwermetallbrocken einbauen könnte, nur Sensor, Auslöser, Speicher, Verschluss und Batterie. Das wäre dann das beste aus beiden Welten. Kein Zoom, 42mm Festbrennweite, den Rest muss man komponieren. So, wie es jetzt ist, muss man immer wieder nachrüsten und zukaufen; jüngst erwarb ich für den Sunbeam auch noch eine Ricoh R8 als Notknipse. Die ist halbwegs ausreichend, wenn man was im Handschuhfach haben möchte, recht klein, aber mit einem ordentlichen Weitwinkel, und obendrein eine Empfehlung des Fachhändlers meines Vertrauens, Georg Mayer in Gmund am Tegernsee. Der klebt, was ich entzückend finde, immer sein Firmenbapperl unter der Kameras. Damit man weiss, wohin man gehen soll, wenn es einen Garantiefall gibt. So ist das noch. In Gmund. Am Tegernsee. Wo man wohnt, im Gegensatz zu den Werbern und anderen Leuten, die man nicht kennt. Jedenfalls fand ich es nett, dass die Ricoh ein wenig wie die alte Zeiss-Ikon aussieht. Ein klassischer, schwerer Metallkasten, mit eher grossen Linsen. Ungefähr so gross wie bei der Zorki. Der äussere Rand des Objektivs ist sogar fast identisch, oder? Könnte es sein?
Es ist. Man muss zwar etwas aufpassen, wenn man das Objektiv bei der Digiknipse einfährt, aber es geht. Und der Weissabgleich kommt höllisch durcheinander, gerade bei den bräunlichen Filtern. Das Digitale arbeitet sich vergeblich am Analogen ab, damit hat es nicht gerechnet, dass man ihm den Teufel in Gestalt eines Helioplans aufdrückt. Wieder ein kleiner Sieg gegen das Digitale, ein Stück Echtes dem Nostalgischen entgangen, der toten Technik ein Stück unberechenbares Leben aufgezwungen. Das Digitale, das Elektrische darf niemals siegen. Ausser bei den Idioten, die sich Schnittstellen für ihr begrenztes Hirn wünschen.
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So etwa innerhalb der nächsten 10-12 Jahre gibt es sicher auch Digibacks für Kleinbildkameras, Fortschritt sei Dank!
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Der Sensor müßte die 20-fache Fläche der Ricoh haben (gibt es, in meiner Canon 5D, für 2,5KEuro), der Akku ne Spezialkonstruktion sein und die Stückzahlen währen so gering, daß der Preis astronomisch wäre.
Eher kommt der Tag, an dem es keine Filme mehr gibt ...
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Das wär's gewesen, denn dann hätte ich meine alte Nikon-/Rollei-Ausrüstung einfach weiterbenutzen können und hätte gar nicht erst Digitalkameras gekauft. Darum dürften die Kamerahersteller auch wenig Lust gehabt haben, sich damit weiter zu beschäftigen.
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deswegen sage ich ja: die sogenannten naturwissenschaften, auf denen angeblich der technische fotschritt beruht, sind für die erklärung der welt nicht hinreichend. sondern es ist alles sozialwissenschaftlich erklärbar. (oder kulturwissenschaftlich - ist aber dasselbe.)
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ganz hervorragende Kamerataschen aus feinstem Leder näht Luigi Crescenzi, da kannst du auf deiner nächsten Italienreise ja mal vorbeischauen. Oder hier: http://www.leicatime.com/ das Design der Webseite ist zumindest original.. anachronistisch. Aber die Inhalte stimmen.
Leider liegt der Preis wahrscheinlich deutlich über den Anschaffungskosten ihrer Zorki, aber vielleicht steigst du ja doch noch mal auf Leical um, dann relativiert sich das wieder.
Es gab für die Leica Spiegelreflex mal ein Digitalrückteil, das hat sich aber nicht durchgesetzt. Bei Messuchern ist es leider technisch nicht möglich so etwas zu bauen, deswegen hat Leica ja auch erst so später überhaupt eine Digitalkamera rausgebracht. Aber mit Film hat man doch sowieso mehr Spaß, finde ich, und zumindest beim momentanen Stand der Technik auch bessere Bildqualität.
Ach ja, der blaufilter ist übrigens nicht für ein sattes blau (Dafür nähme man einen UV-filter oder einen skylight (leicht rosa)), sondern zur Kompensation bei rotem Licht, also Abendsonne oder Kerzenschein. Oder aber zur Kontrastbeeinflussung bei schwarz-weiss aufnahmen, aber da macht der nicht so viel aus.
Jedenfalls viel Spaß damit und Beispielbilder würden mich natürlich auch interessieren!
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Eine sehr gute Wahl, wie ich finde. Sie schwächelt zwar etwas beim Fokus in dunkleren Räumen (meistens hilft da allerdings der Makro-Trick, mit dem die R8 auch bei schwierigeren Lichtverhältnissen zumeist präzis fokussiert), sie ist aber ansonsten eine wirklich feine Digitalkamera - freilich sehr empfindlich gegenüber Stürzen und Stößen. Eine passende Schutzhülle (gerne auch leicht und bequem aus gepolstertem Nylon), die das Desaster verhindert, falls sie mal aus der Jacken- oder Hemdtasche purzeln sollte, empfehle ich sehr.
(...und verwöhn uns/mich bitte doch eventuell künftig mit ein paar Makrofotografien, wo die R8 geradezu außergewöhnlich gute Bilder liefern kann)
Nebenbei: Wie geht es Deiner Fujifilm? Und wie diesem Kodakdingsda, welche zwar schön kompakt ist, aber in Sachen Bildqualität - meiner Meinung nach - ein paar unangenehme Mängel hat.
An die prekär wirtschaftende Fraktion unter den Blogleser/innen:
Eine ähnlich kompakte (aber nicht ganz so tolle) Digitalkamera wäre die Minolta Dimage XT, welche es in der Bucht schon für 25 Euro gibt. Sowas schont das Bugdet - und macht auch schöne Bilder.
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Hab neulich meine alte Kamera zertrümmert.
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Handlich, ordendliche Bildqualität, schöne Haptik:
Leica D-Lux 4
(alternativ Panasonic LX-3, nicht ganz so schönes Gehäuse, leicht andere Firmware, kürzere Garantiezeit, Panasonic statt Leica Service, halber Preis)
alternativ, auch sehr schön und super Bildqualität
Sigma DP (Je nach Geldbeutel DP-1 oder DP-2)
Bei all diesen liegt der Schwerpunkt auf Handlichkeit, preislich könnte man sich dafür auch ne Bridgekamera kaufen. Hätte man zwar nicht unbedingt bessere Bildqualität, aber dafür mehr Gewicht.
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Die Lomographie hat ca 1996 vorweggeträumt, was heute Kern der digitalen Praxis ist. Mit der Entwertung des Einzelbildes geht die Entwertung des Aufnahmegeräts einher. Wozu dann noch liebevoll futteralierte Taschen - - für Geräte mit Verfallsperioden von Vollmilch ?
Ebenfalls auf einem Flohmarkt gibt es schon "den ipod" für 10, den alten natürlich, den viel zu großen. . .
Dennoch wüßte ich gern, was ein klassischer Photohändler am Tegernsee an einer Ricoh empfiehlt (außer, daß sie mit Heliopan Filtern recht "wertig" wirkt) ?
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Als Kompakte würde ich die Canon Powershot G10 nehmen. Oder für Spielkälber die Fuji FinePix S100FS oder wenn es etwas aufwändigeres sein sollte dann vllt. die Fuji Finepix S5 Pro, keine kostet über 700 EUR.
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(Aber ich bete, daß meine Pentax optio 750z noch lange lebt. Optischer Sucher, digitaler Schwenksucher und alles, wirklich alles manuell einstellbar. Sowas baut heute ja keiner mehr.)
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Tatsächlich habe ich schon an die Lumix gedacht, schon wegen Weitwinkel und Lichtstärke. Allerdings habe ich Negatives über die Auslöseverzögerung gehört.
In punkto SLR bin ich bestens bedient, aber die hat man ja nie dabei, wenn man sie schnell braucht.
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Mal sehen ob sich das Problem mit einem Adapter lösen lässt.
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Du müsstest mal etwas genauer schildern, was genau an einer Digitalkamera für Dich gut ist. Zoom? Radikalst kompaktes Gehäuse? Metallgehäuse? Makrofotografie? Blitzreichweite? Sportfotografie? Bildqualität? Fähigkeit zur Fotografie von Konzerten (d.h. extrem geringes Bildrauschen)? Gewicht unter 150 Gramm?
Die LX-3 wurde hier schon ein paar mal vorgeschlagen. Eine gewöhnliche TZ4 (ca. 200,- Euro) tut es aber auch, jedenfalls dann, wenn du nicht sonderlich viel im Halbdunkel fotografieren willst. Richtig erschreckend ist es allerdings, welche gute Bildqualität eine preiswerte (unter 130,- Euro) und recht kompakte Canon A480 (bitte nicht: A470 oder A460) liefert. Eine Ricoh R8 (die von Don sozusagen) ist auch ziemlich prima - finde ich. Zwar gibt es hier bei der Fotoqualität ein paar Abzüge in der B-Note. Aber die Kamera ist schon ziemlich toll. Soll es noch mehr Zoom sein, und kompakt, ist eine Panasonic ZS3 ganz prima (und hier funktioniert der Weißabgleich merkwürdiger Weise deutlich besser als bei der LX3). Sehr hübsch kompakt und eigentlich auch ziemlich prima ist auch die Fujifilm F100fd. Soll es ultrakompakt sein, gibt es eine Reihe von Empfehlungen hier.
Die Qual der Wahl.
Wenn es reinweg um Bildqualität geht (aber hey: das wird oft überbewertet...) geht natürlich kein wirklicher Weg an einer digitalen Spiegelreflex vorbei. Leider hat noch kein Hersteller die Marktlücke erkannt und verbaut große Sensoren in ultrakompakte Kameras.
Das wär was.
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2) Gutes Weitwinkel (Tele weniger wichtig)
3) Möglichst geringe Auslöseverzögerung (aber keine Sportfotografie)
4) Keinesfalls nur Vollautomatik, möglichst auch ganz manuell einstellbar, aber wenigstens Halbautomatik mit Belichtungskorrektur)
5) Anständiger Weißabgleich
6) Geringes Rauschen bis ISO 400 (danach ist es eh hoffnungslos)
7) Kompakt im Sinne "immer dabeihaben können"
8) SD Karte
"Gute Bildqualität" ist sehr subjektiv, darum liste ich das gar nicht.
PS: Ultraslim fällt bis auf die Panasonic FX37 aus, weil ich unbedingt ein vernünftiges Weitwinkel will.
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Eine ausführlichen Test gibt es hier, die Möglichkeit eines Bildvergleichs mit einigen der schon genannten anderen Modelle hier.
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(Sorry wegen der Tipfehler, ich habe Sommergrippe und stehe unter Tabletten)
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(ISO 400 ist übrigens auch nicht mehr ganz, was es früher mal war - dank teils gut funktionierender Bildstabilasatoren. Man kommt damit bei ISO 200 mitunter weiter als früher ohne Stabi mit ISO 80o - die Ricoh R8 dürfte Dir jedoch zu stark verraucht sein, außerdem ist der Stabi dort nur mäßig effektiv, so schön es auch ist, ihn zu haben - trotzdem: probiere sie einfach mal aus, vielleicht stellst du fest, dass das Bildrauschen dort für dich kein großes Problem darstellt, zumal Ricohs Glättunsgmechanismen im Fall von Bildrauschen - meiner Meinung nach - "fotografischer" wirken, und nicht die brutalen Wassermaleffekte der Konkurrenz erzeugen - nerviger sind m. E. die recht häufigen Fehlfokussierungen bei schlechten Lichtbedingungen)
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Ansonsten ein günstiges, brauchbares Modell. Seit dieser Woche kann ich alle beschriebenen Eigenschaften bestätigen . . .
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In erster Linie suboptimal ausgeleuchtete große Räume (z.B. Kirchen), in denen man nicht blitzen darf oder will.
Besonders auch diskrete Aufnahmen dort, wo man eigentlich gar nicht fotografieren darf (z.B. Museen)
PS: Die Ricoh scheint so etwas wie ein "Geheimtipp" der Fotohändler zu sein. Ich habe letztes Jahr ein Geschenk gesucht, gute Kamera unter 200 Euro, und da blieb dann die Ricoh R4 übrigen.
PPS: Momentan läuft es aber schon auf die Lumix LX3 zu.
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Aaaber:
Eine beachtliche Alternative für deine Anforderungen wäre eine gebrauchte (ca. 160 Euro) Fujifilm F30 oder F31fd (Test), obwohl diese kein Weitwinkel bieten. Sie sind bei schwierigen Lichtverhältnissen nochmals deutlich (!) besser als eine Panasonic LX3 - man kann mit ihnen bis ISO 800 fotografieren - und gelten darum als Geheimtipp z. B. unter Konzertfotografen, weil man diese kompakten Kameras unauffällig in Konzerte reinschmuggeln kann - und unter sehr schwierigen Lichtverhältnissen eben doch sehr gute Bilder machen kann, fast schon auf DLSR-Niveau.
Summa Summarum: Da es nicht am Geld scheitert - kauf Dir eine LX3.
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Die F200 werde ich mir wohl mal als Vergleich ansehen, oft ist ja auch die Bedienung ein Kriterium. Diskreter ist sie offenbar auch.
PS: Was Diskretion betrifft, wurde mir allerdings empfohlen, auf die Panasonic DMC-FP8 zu warten, die auch sehr schnell sein soll.
http://www.dpreview.com/news/0907/09072703panafp8.asp
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Da wäre eine TZ5 schon deutlich eher etwas - immerhin mit 28mm Weitwinkel. Stabi und ein guter 10fach-Zoom machen ja auch in alten Kirchenschiffen Spaß. Um nochmal eine Alternative aufzuzeigen. Okay, so ein langer Zoom-Rüssel ist natürlich nicht so völlig unauffällig...
(tja - und gegen eine F30, F31fd, LX3 oder F200 EXR - in dieser Reihenfolge - holt die TZ5 bei schlechten Lichtverhältnissen kaum eine Schnitte - obwohl sie schon zu den besseren Knipsen zu zählen wäre)
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die FP8 wäre wohl eher was zusätzliches, wenn Diskretion besonders wichtig ist.
Leider ist das immer häufiger der Fall.
Als ich in Ravenna byzantinische Mosaiken fotografieren wollte...
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Neben einer Canon IXUS V2, bei der man den Blitz ausschalten und die man schon mal in der Hand verstecken kann (immer im Auto mit dabei), ist ansonsten meine Universalschlampe eine neuwertig gekaufte Pansonic DMC-LC1, weil ich mir die baugleiche Leica Digilux 2 nicht leisten konnte. Letztere mit einem erstklassigen, lichtstarken Zoom-Objektiv, bei iBähhhh für unter 400 Teuronen gekauft... Kleiner Nachteil: Das LCD ist im Vergleich zur heutigen Digilux 3 etwas klein.
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btw. kenne eine Atelierfotografin, die auf PLATTENKAMERAS steht und Hasselblad als klein und leicht betrachtet.
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Ach ja, ist der GT-Blog schloafen gelegt?
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Die fahrenden Bilder sind meistens mit einer Kodak V705 aufgenommen, die ein 23mm Fixobjektiv hat.
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