Zeit des Luxus

Wenn man dereinst über die Finanzkrise sprechen wird, kann es sein, dass ich ein wenig lächle. Natürlich sind die Zeiten schlecht, und man möchte nicht in England oder den USA leben. Es war nicht einfach, und es wird nochmal erheblich schwerer. September/Oktober wird blutig, und man wird sich fragen, welchen Aufschwung da manche gesehen haben wollen.

Ich aber kann nicht jammern, denn es sind zwar schlechte Zeiten für Luxus, aber gute Zeiten für Luxuskäufer. Ich habe meinen Lebensvorrat an alten Gruen- und Longines-Uhren gedeckt, als der Euro bei 1,50 Dollar stand. Ich habe erst meinen Lebensvorrat an silver plated Teekannen und später an massiv Silber gedeckt, als das Pfund abrauchte. Ich habe mein Lebensauto fast zum Idealkurs in England geholt. Meine Vorstellung von Zufriedenheit ist, mit diesem Wagen in die Berge zu fahren, auf meine Longines zu schauen und festzustellen, dass es Zeit für einen Tee ist, und die Kanne aus dem Koffer zu holen - und da ist noch ein Desiderat.



Denn obwohl ich schon den einen oder anderen netten Koffer besitze - es geht noch besser. In den 30er/30er Jahren etwa gab es in England Firmen, die Weltspitze waren, und deren Produkte heute, so sie noch gebaut werden, ein paar tausend oder gar zigtausend Euro kosten. Die nicht mehr in unsere Zeit passen, weil sie allein schon 10 Kilo oder mehr wiegen. Marken, deren erstklassige Produkte ich noch aus Erzählungen der Vorkriegsepoche kenne: Swaine Adeney, Asprey, Brigg & Sons, Brachers, Insall, Cleghorn.

Es sind Dinge, die auch ich mir unter normalen Bedingungen im Geschäft kaum leisten könnte oder würde, aber wir haben Rezession in England. Und einen austrocknenden Sammlermarkt. Und Gepäck, das nicht einfach kaputt geht. Reste des ehedem reichsten Landes der Welt, erworben in seiner schlimsten Krise für, nun, gesehen am Nutzwert marginalen Beträgen. So also ist die Krise, die einen wollen manches nicht mehr, andere helfen ihnen, und alle sind zufrieden.

Mehr oder weniger.

Mittwoch, 19. August 2009, 16:17, von donalphons | |comment

 
Hotelaufkleber. Schade, dass es sie nicht mehr gibt. Aber das Hotel gibt es wenigstens noch:

grangardone.it/ger/index.asp

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Ja, und es sieht dort wirklich so aus.

Allerdings muss ich sagen: Es ist manchmal sehr schade um das schöne Leder, und nicht alle Aufkleber sind so schön - schon gar nicht mit Patina.

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Achwas, hier in England ist es auch nicht viel schlimmer (es sei denn, man ist Mitarbeiter einer Bank oder einer Maklerfirma) als in Deutschland. Im Gegenteil, ich habe hier schon weitaus härtere Zeiten miterlebt. Aber das kann ja noch kommen - besonders, bevor ich noch weiter hier so großkotzig herumschwafele.

Abgesehen davon habe ich noch irgendwo alte Hotelaufkleber, niemals aufgeklebt, von meinen Eltern. Wenn ich bloß wüsste wo?

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Sagen Sie mein Herr: hatten Sie nicht angekündigt, noch im Sommer mit dem erworbenen Auto nach Südfrankreich zu fahren ; gar Wetten darauf angenommen !
Wann geht es los ?

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Vielen Dank für das Stochern in der schwärenden Runde. jedenfalls noch vor Herbst 2010.

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Der Don fängt jetzt mit viraler Werbung für olle Hotels an. No Wonder. Nach der ersten Zwischenrechnung von Ismael für 5 qm neues Blech am Sun, ist da an Touren mit Reisbegleiterinnen und ohne dafür zahlende Auftraggeber, nicht mehr zu denken. Ein niegelnagelneuer Bentley, mit 25% Nachlass inklusive Abwrackprämie für den Fiat, wäre am Ende billiger gekommen.
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Würde mal die Kartons von dem ganzen Silbertrödel besser aufheben, mer waas ja ned.

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Kurzer Check auf die Preisliste: Mit Ismael und Reise und allem anderen bislang so teuer wie eineinhalb Bentley-Felgen.
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(Wer will schon einen neuen Bentley?)

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