Visalia ist ein elendes Kaff

Vielleicht hat es mir deshalb nicht viel ausgemacht, dort, in der kalifornischen Zentralebene, auf das Geld meiner Eltern zu warten. Immerhin gab es hinter meinem Motel einen Sammler alter US-Autos, mit dem ich über meinen Oldsmobile Delta 88 ins Gespäch kam, und der mir seinen Hof mit Dutzenden verrosteten und überwuchernden Wägen zeigte.

Es war Sommer, und ich war pleite. Und alles nur, weil mein Mitfahrer Nasenbluten hatte, und unsere Travellerchecks gerade mal für die Operation ausreichten. Insofern, jetzt, verspätet nach 2 Jahrzehnten, die Frage: Warum sind wir nicht ein wenig unamerikanischer? In der FAZ.



Dazu noch andere Stützen der Gesellschaft vom amerikanischen Steinhaufen bis zum alteuropäischen Peripteros.

Donnerstag, 20. August 2009, 20:12, von donalphons | |comment

 
Permesso … bei der Säulenordnung fehlt mir mindestens eine: Toscano! Dann folgen: Dorico, Ionico, Corintho, Composito.

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Liegt wohl an meiner alteuropäischen Ausbildung.
http://tinyurl.com/lemcmo

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Stimmt. Aber die dorische Säule ist dagegen abgefallen.

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Eine OP wegen Nasenbluten? Da greife ich doch lieber zu anderen Mitteln. Hilft schneller und stürzt einen auch nicht in die Pleite.

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Das war schon mehr als ein paar Tropfen.

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Bei mir sind das auch nie nur ein paar Tropfen, ich kann das eine halbe Stunde und länger und durchaus in stereo. Es sei denn, ich nehme Phosphorus D 200, dann hört es schnell auf. Habe ich das nicht zur Hand, muss ich hinterher Waschbecken, Fußboden oder was auch immer putzen. Es ist das reinste Blutbad. Vorher muss ich aber die zufällig Anwesenden beruhigen (Freunde, Liebhaber, Kommilitonen, Arbeitskollegen und Busfahrer wollten in der Vergangenheit deshalb schon den Arzt rufen, weil es wirklich heftig aussieht). Ist bei mir ein Erschöpfungssymptom - von Multivitamsaft und bestimmten Hustentropfen bekomme ich es aber auch. Für mich jedoch kein Grund, mir die Nase veröden zu lassen.

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Lieber eine öde Nase als ein Blutbad...
So eine Nasenverödung ist eigentlich gar keine üble Sache.

Ziemlich praktisch finde ich in solchen Fällen Alaunstein, was gewisse Männer beim Rasieren benötigen: Man löse ein wenig davon mit Wasser auf, tränke zwei passende kleine Papierrollen (z. B. aus Taschentuch) damit und stecke sich diese in die stark blutende Nase. Erledigt.

(das hat u.a. bei einem stark blutenden Nachbarn geholfen, der - äußerlich sehr schlachterähnlich - bei mir klingelte, eingehüllt in ein von Blut sehr nass und schwer triefendes T-Shirt, um dringlich nach Hilfe zu bitten - seitdem bewundere ich Alaunstein und seine Möglichkeiten)

Ich bin mir nur nicht sicher, ob sich mit diesem Mittelchen auch das Problem von Don bzw. seinem Freund in Amerika gelöst hätte. Es ist wohl sehr unangenehm, ausgerechnet in der Not mit einem "reinen" Kapitalismus Bekanntschaft zu machen, dessen Amoralität und Dummheit höchstens noch von den Verhörspezialisten Stalins übertroffen werden kann.

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