Es dauert etwas

sagt mein Schrauber. Das macht nichts, sage ich, ich bin vermutlich ohnehin nicht da. Wir besprechen die Probleme, und dann tragen wir die Ersatzteile hinein. Der Schrauber hat sie schon einmal vor der Schrottpresse gerettet, er wird es wieder tun, und am Ende wird sie besser aussehen, als ich sie bekommen habe: Ich habe auch eine neue Fahrertür.



Ich bin also vor allem mit dem Fahrrad unterwegs, aber mehr brauche ich auch nicht, ich wohne in der Stadt, alles ist in der Nähe, ich habe meinen Wochenmarkt und meine Lieferanten, und mag es auch nur der Baggersee sein: Er ist nahe. In diesem Sommer wurden die Feste übrigens aufgrund der unsicheren Witterung stark reduziert, und im Moment sind ohnehin noch alle in Urlaub. Es postkartet aus Italien, aus den Bergen und Spanien (1 mal Barcelona). Es postkartet nicht mehr aus Thailand, Australien oder Südafrika.



Irgendwie macht sich auch der Glaube breit, in dieser kleinen, begrenzten und nicht klugen Welt, dass die Bedrohung vorüber ist. Es spricht zwar alles dagegen, und wenn man das Bemühen der Staaten, die Schulden der Banken und Bonzen zu übernehmen rausrechnet, versteht man auch schnell warum. FT Alphaville hatte heute eine eindrucksvolle Untersuchung über die Verwicklung amerikanischer Banken im nächsten Krisensektor der Gewerbeimmobilien. Im ersten Moment wirkt es nicht so schlimm, wenn Banken 20% ihrer ausstehenden Kredite in dem Sektor haben. Aber wenn man weiss, dass das Eigenkapital der Banken bei 10 bis 15% liegt, sehr viele dieser Kredite dieses und nächstes Jahr eine Anschlussfinanzierung brauchen und man mit kräftigen Wertverlusten rechnen muss - sieht das ganz nach der nächsten Runde in der Bankenrettung aus. Oder Bilanzfälschung. Beides ändert nichts am fundamentalen Problem: Dem Abstieg der USA zum Schwellenland.



Dass nun Bernanke nicht der nigerianische, sondern amerikanische Zentralbankchef bleibt, passt da gut ins Bild. Dieses ganze System rund um Obama ist ein eintiger Zoo von Medizinmännern, Regentänzern und Amulettverkäufern, das einzige Produkt ist der Aberglaube, und ich wette, dass trotz einfachster Fundamentaldaten - Häuser kosten das 15-fache der Jahresmiete - der nächste Immobilienboom bald ausgerufen wird. In den USA kann man schliesslich 8000 Dollar Steuerersparnis bekommen, wenn man zum ersten Mal ein Haus kauft. "Zum ersten Mal" bedeutet übrigens "zum ersten Mal seit 4 Jahren". Diese Steuerersparnis wird als Eigenkapital in die Kreditfinanzierung des Kaufs eingebracht. Da sollte man nicht arbeitslos werden. Das wird auch nicht unbegrenzt gut gehen. Willkommen in der nächsten Blase.

Ach so, und: Das britische Pfund rauscht wieder in die Tiefe. Komisch, wo die gerade das Ende der Rezession ausgerufen haben.

Mittwoch, 26. August 2009, 01:55, von donalphons | |comment

 
Danke für den Hinweis auf das Pfund Sterling.
Werde gleich mal den Silbermarkt sondieren und das online-Angebot der Herrenausstatter und Parfumeure von St. James und Jermyn St

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*peinliche Verwirrtheit gelöscht*

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Äh - für einen Euro bekam man erst 0,85 Pfund. jetzt bekommt man 0,875 Pfund. Also steigt der Euro nach meinem Dafürhalten.
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idilio, ich überlege ja auch, mir aus England was mitbringen zu lassen, aber ich habe bald keinen Platzz mehr nach dieser Krise.

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jesus - hiermit möchte ich peinlich betreten, vom vorigen Kommentar zurücktreten...*schäm* ist zu früh

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Ein mir bekannter Fahrradhändler erzählte, daß 2009 für ihn ein sehr gutes Jahr sei - seine Kunden unternehmen Fahrradtouren und benutzen das Fahrrad, um benzinsparend zur Arbeit zu kommen.

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Ich fahrer viel Rad, Und ausgesprochen gerne. Schon immer. Auto auf Strecken unter 5 Kilometer ist vollkommener Blödsinn.

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Ganz unabhängig davon: eins sollte man doch mal reflektieren. Ich lese den Blog jetzt seit ungefähr 5Jahren. Und erinnere mich noch sehr genau an den ersten Blogpost zum Thema "Fiat oben ohne" (an der Stelle aus dem Archiv gegraben):

Der Wagen zum D&G-Täschchen
ist laut, fängt ab 130 an zu pfeifen wie ein notgeiler Dampfwalzenfahrer, passt wie eine Sardinenbüchse und hat das Blech derselben, und nach 100 Kilometern fühlt man sich wie der Tintenfisch, nachdem er hundert mal auf den Felsen geklatscht wurde.

Wie kams denn eigentlich zu diesem Sinneswandel und der quasi-romantischen Beziehung zum Böötchen

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Tintenfische sind lernfähig und stehen auf alles, was hart macht. Passt auch zum LV-Koffer.

Besser eine Doppelmoral als gar keine.

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Na ja, ein schönes Harris-Tweed Jacket für die Herbstspaziergänge am Seeufer wird ja wohl noch in den Schrank passen !

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Ich dachte eher noch an einen Asprey-Koffer aussenrum. bei Ebay gibt es übrigens auch noch sehr schöne Schuhkoffer bekannter Marken.

Ansonsten werde ich demnächst mal meine Schuhmacherin in Verona fragen, ob sie nicht auch einen Schneider kennt. Ich stelle mir das sehr schön vor: Zur Anprobe nach Verona.

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Ah ! Das richtige Behältnis für die Gabbiano scarpe aus VR !

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Übrigens könnten angesichts fallender Renten im UK auch Roadster und Silberkannen aus Pensionärshand in grösseren Mengen auf den Markt kommen:

http://www.timesonline.co.uk/tol/money/pensions/article6810021.ece

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Ich sollte aufhören Ihr Blog zu lesen.
Seitdem ich vor kurzem damit angefangen habe, habe ich schon ein vollständiges Arzberg 1382 Teeservice, ein vollständiges 1382 Tafelservice und ein Silver Tea set gekauft !!
Animiert durch Ihre Photographien kann das zur Sucht werden !

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Reich wird man, indem man mehr einnimmt als ausgibt und beim Ausgeben das kauft, was seinen Wert behält. Eigentlich ganz einfach, sollte man meinen. Wenn andere ihre Aspreykoffer für 100 Pfund verkaufen, die in der Bond Street 3000 Pfund kosten würden, ist das ein gutes Geschäft, und diese Dinge wachsen auch nicht mehr nach.

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Ob man auf diese Weise unbedingt reich wird , dürfte von der Größenordnung abhängen, in der man kauft und verkauft. Zumindest aber vernichtet man sein Geld nicht und bekommt stets wieder das heraus, was man bezahlt hat ... zuzüglich Zuschlag. Dafür muss man aber in Kauf nehmen, statt wie vorgesehen in die schöne Schweiz damit zu fahren, das suppende Differential eines kleinen Roadsters englischer Herkunft abzudichten. Da tröstet es nur ein wenig, dass das Ersatzfahrzeug mehr Platz für die in dortigen Brockenhäusern zu erwerbenden Dinge bietet.

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Muß ja nicht unbedingt pekuniär reich sein; aber reich an schönen Dingen ist auch schon was !

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So schlimm sollte ein Differential auch nicht sein - die britische Qualitätsdichtung?

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Äh?
verstehe ich etzt nicht! Wo ist der Zusammenhang zu Silber und Porzellan und Leder ??

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Irgendwann braucht man auch das passende gefährt, um das alles zu transportieren.

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Bitte..
schelten Sie mich diesmal nicht, daß ich in der offenen Wunde stochere!
Aber soweit mir bekannt, hat der Magrebhiner noch nicht genug für die Reise an die Corniche geschweißt. Ne c'est pas ??

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Ich bin so ehrlich zu sagen, dass mir mein Erstwagen gerade mehr am Herzen liegt.

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Nein, so schwierig ist das mit dem Differential nicht, es geht ja nur um das englische Löschpapier, das sich großspurig Dichtung nennt. Aber es soll ja ohnehin irgendwann im Herbst die Karosserie vom Rahmen herunter und die Getriebesynchronisation vom zweiten in den dritten Gang repariert werden. Da habe ich einfach keine Lust, mehrere einzelne Baustellen aufzumachen, wenn ohnehin alles auseinander genommen wird. Außerdem scheint die Sonne, ich habe heute Morgen das Rad genommen und so lade ich eben am Wochenende den Alfa voll mit allerlei Grafik und ähnlichem. Man glaubt gar nicht, was die Schweizer so alles weggeben.

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Das ist wirklich gar nicht so dumm, das. Lieber einmal gscheid als immer ein wenig, das spart dann auch Kosten. Würden meine Eltern sagen und solange zum grünen Draht greifen.

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Angebot & Nachfrage war früher mal. Jetzt geht’s um systemisches Konsumieren, des Konsumierens willen. Drum ein kleiner Vorschlag zum Thema Aberglaube, Konjunkturpakete, Subventionen etc..
Das erspart das Aufreissen von neuen Strassen, kurbelt künstlich Konsum an und simuliert einen Niedergang, den man ja braucht, um wieder neu aufbauen zu können. Also, SchwipSchwap-Kapitalismus im Reinformat.

Projektname: “Die Regierung baut den Bürgern eine Stadt“

( uups, das hatten wir doch schon mal?.. macht nichts, das mit den ganzen Strassenbauarbeiten war ja vor 75 Jahren auch schon mal aktuell). Also Merkelchen, ran an die Arbeit !

Seitens der Bundesregierung wird im Osten Land gepachtet. Auf dieses Land baut man die modernste Stadt der Republik. Modernste Wohnungen, modernste Infrastruktur.
Danach siedelt man dort gelangweilte Harz IV Empfänger an und subventioniert deren moderne Wohnungseinrichtung/Fahrzeuge mit staatlichen Prämien und günstigen Krediten. Ernennt den ein oder anderen ehemals gelangweilten Hartz IVler zum Oberbürgermeister, zum Bürgermeister, zum Vertreter und zum Vertreter vom Vertreter, zum Superstar, etc.…das ist gut für´s Selbstvertrauen der Bevölkerung.
Wenn dann nach einer Zeit alles schön läuft und sich richtig wohlig anfühlt, dann lässt man die Bundeswehr zu Übungszwecken ( nach vorheriger Evakuierung !..oder ? ) diese Stadt in Schutt und Asche bomben. …..und beginnt erneut mit den Aufbauarbeiten.

Die Idee klingt befremdlich ? Ist sie aber nicht, denn unter vielen anderen Projektnamen und mit ein bisserl Schmincke drüber findet sie aktuell weltweit statt.

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Das gibt es schon länger und nennt sich "Gewerbeimmobilienfonds". Die Frage ist nur, wie man das Geld vom Initiator zum Staat und dann wieder zurück leitet.

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Hokuspokus und Aberglaube
Ist aber nicht (beinahe) jeder Wert Aberglaube?
Er hängt doch nur von der gesellschaftlichen Wertschätzung ab. Wenn morgen die Mehrheit der Meinung ist, dass Hosen hoffnungslos überbewertet werden, dürfte der Wert einer Jeansfabrik drastisch sinken.

Davon ausgenommen werden kann doch eigentlich nur, was zum Überleben notwendig ist. Also nicht nur Kleidung, die vor dem Erfrieren schützt (Glück gehabt, Jeansfabrik). Sicherlich sind sehr viele Dinge sozial zum Überleben notwendig, aber eben das ändert sich ja unter Umständen schnell. Das ist ja auch eines der alphonsoschen Hauptthemen.

Wo ist also der Unterschied zu all’ den Papieren, Urkunden, etc. ?

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Nun, man muss natürlich die menschliche Eitelkeit vorausdenken, oder sie selbst entwickeln helfen - sollte man je wieder verkaufen wollen.

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Farnpflanze, nach Ihrer Theorie müßte die Arbeit der Bauern hoch angesehen sein, denn Sie liefern uns die Grundlagen unseres Lebens - Fleisch, das Korn und die Milchprodukte. Wird die Arbeit von Bauern hochgeschätzt? Nein. Die Leute geben viel Geld für Brillen von D&G aus, zetern aber wenn sie 10 Cent mehr für einen Liter Milch bezahlen sollen.

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Schwellenland?
"Dieses ganze System rund um Obama ist ein eintiger Zoo von Medizinmännern, Regentänzern und Amulettverkäufern"

Ich will ja nicht nölen und weiss, dass es nicht so gemeint ist, aber irgendwie spezifisch afro ist daran gar nichts. Die Leute an der EZB, in den Banken etc. haben dieselben Ivy-League-Zertifikate usw. Dazu kommt, dass meiner Buchführung zufolge Gesamteuropa sogar eher einen Tick härter betroffen sein wird als die USA. Es zeigt sich z. B. gerade, dass den spanischen Banken Firmen gehören, die die Hälfte des property appraiser business machen. Erläuterung überflüssig, denke ich.
Und im übrigen: der Ursprung des central banking liegt in der Tat bei den Medizinmännern. Die Häuptlinge entsprechen den Politikern und Machern. Das ist die gesellschaftliche Aktionsfunktion. Die "Kognitionsfunktion" nehmen die Wolkenforscher, Auguren und Schamanen wahr: vermeintliche Herren über die Wahrnehmung von "guten" und "schlechten" Zeiten.
Allzuviel Widerspruch kann ich also nicht einlegen.

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@miner, gibt es da nicht so einen Stadtteil von Oberhausen, in dem gerade das passiert, nur ohne BW, sondern aufgrund "natürlichen Verfalls"?
Könnte auch Wanne-Eickel sein... irgendwo da, so...

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kurz und knapp

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Leider von Sachverstand etwas, hm, dünn und telepolis.

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