Stellen Sie sich vor,

sie wachten auf, und an Ihrem Schreibtisch stünden Ben Bernanke, Barak Obama und die Chefs der grossen Wall Street Banken. Hey, würden Sie sagen, was zum Teufel machen Sie an meinem Schreibtisch?

Nun, würde Bernanke sagen, sehen Sie, im Dezember 2009/Januar 2010 gab es ein Gesetz zur Finanzmarktkontrolle, und darin stand, dass ich als Notenbankchef jederzeit den Banken im Krisenfall bis zu 4000 Milliarden Dollar geben darf. Nun gab es da heute Nacht so ein Problem mit ein paar Derivaten, die etwas zu hoch bewertet waren, und da dachte ich, bevor es riskant wird, gebe ich das den Banken mal, damit sie stabilisiert sind. Und nun brauche ich von Ihnen und jedem anderen Bürger 10.000 Euro, soviel macht das nämlich, aber es ist ok weil Barak und meine Freunde hier das ja im Parlament haben beschliessen lassen. Es ist legal, es hat alles seine Richtigkeit, wir sind auch gleich wieder weg, wenn wir das Geld haben, schlafen Sie ruhig weiter.



Und bitte lesen Sie keinesfalls den Blogeintrag von Don Alphonso in der FAZ, der die Meinung vertritt, dass solche Garantien auch in anderen Ländern de facto gewährt werden, wenn es hart auf hart kommt, und sich über die Folgen dieser zum Fortbestand des Goldenen Zeitalters notwendigen Massnahme ärgert. Das müssen Sie alles gar nicht wissen.

Sonntag, 3. Januar 2010, 19:05, von donalphons | |comment

 
Danke, es ist schön, wenn mal einer eine konkrete Zahl bringt, mit der Leute auch was anfangen können. Ich habe manchmal den Eindruck, die Bankster und ihre Freunde haben es auch deswegen so leicht, weil es den meisten Leuten zu lästig ist, über Größenordnungen wie Milliarden und Billionen nachzudenken.

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Na ja, eine konkrete Zahl ist auch recht subjektiv. Wir z.B. haben eine Gesamtverschuldung von round about 2 Billionen Euro. Wahrscheinlich haben wir in zwei Jahren 4 Billionen Euro. Aber ich vermute mal, der 'gefühlte" Unterschied zwischen 2 Billionen und 4 Billionen Euro ist sehr, sehr gering für den Bürger. Man könnte auch sagen, die erste Billion war die schwerste.
Und das wissen die Politiker auch ganz genau. Das nutzen sie schon längst aus :-( Und richtig lustig leben lässt's sich dann mit 6 Bio, 8 Bio, ...

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Aber wenn es um weniger "willkommene" politische Maßnahmen - Bildung, Soziales oder Kultur etwa - geht, dann wird auf einmal doch wieder auf den Kosten herumgeritten. Da sind Millionen oder Milliarden auf einmal viel, während Billionen für Banken anscheinend ein Klacks sind. Diese Art von Mathematik ist mir schleierhaft.

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Lieber Don,
Ihrem Beitrag, volle Zustimmung. Aber haben Sie von den Vorwürfen gehört, von denen ich gerade bei Felix Salmon/Reuters, gelesen habe? Blogger/Google sollen, angeblich wieder einmal, bekannte Finanzblogger als "Spamblogs, offline geschaltet haben und verstecken sich hinter undurchschaubaren Algorithmen, welche ohne menschliches Zutun, bekannte und hochfrequentierte Blogs abschalten.

http://blogs.reuters.com/felix-salmon/2010/01/03/googles-evil-policy-on-shutting-down-blogs/

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Blogger.com ist zum Glück etwas vollkommen anderes als das von einem sehr verdienstvollen deutschen Kollektiv betriebene Blogger.de. Ich habe da also weniger Angst.

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Jede Krise wird irgendwann überwunden. Nur kommt nach der Überwindung dieser Krise das Thema der Verringerung der Staatsverschuldung auf die Agenda. Und dann wird gespart werden müssen. Das ist das fatale.
Und bei unseren lieben Freunden von der F.D.P. hab ich ehrlichgesagt den Eindruck, dass die dann mit persönlichen Dienstleistungen anfangen. Arbeitslosigkeit? Wieso? Leute, die in diesem Spiel namens Markt sich nicht so die dollen Stundenlöhne bekommen, können sich doch nutzbringend als Knechte und Dienstmägde einbringen.

Ich bin im Grunde für soziale Marktwirtschaft mit großem M. Kann sogar verstehen, dass es alle paar Generationen mal einen größeren Finanzcrash gibt. Aber das nun nicht die Konsequenz gezogen wird und dieser Finanzmarkt nicht ebenso reguliert wird wie in - mit allem Respekt und in echter Sympathie - aus historischen Gründen früher al vergleichsweise weniger zivilisiert konstituierten Gesellschaften wie Brasilien oder Chile, dann ist wirklich Schluß mit lustig. Wir sind dann dabei, erfolgreiche und über Jahre erkämpfte zivilisatorische Aufbauarbeit unserer Vorfahren aufzugeben, damit Ackermann & friends weiter astromische Summen für ihre gesamtgesellschaftlich nutzlosen, selbstverliebten und nerdigen skills ergrapschen.

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