Die Angst vor den 47

Man merke sich "Hypo Alpe Adria", die haben die besten Chancen, für Bayern das zu werden, was Ormond Quay für die SachsenLB wurde.
Unter den 47 Namen von Investoren, die beim Verkauf der Hypo Alpe Adria an due Bayern LBmach diversen Berichten 150 und 175 Millionen verdient haben sollen - wird in den einschlägigen Kreisen auch einer kolportiert, bei dem das besonders überrascht. Handelt es sich doch um einen Namen mit Nähe zur CSU, und dieser Name wiederum ist in der Finanzkrise auch schon mal ganz anders aufgetreten, denn als leiser Profiteur.

Was mich bei der ganzen Sache wundert, ist: Wer den Stoiber erlebt hat, der weiss, dass er ein Zahlenfresser war. Beckstein und Huber übrigens auch, alle drei waren auch bekannt, dass sie bei Petitessen schnell und energisch dazwischen gegangen sind. Man kann denen viel vorwerfen, aber Schluderer waren sie alle drei nicht, im Kleinen nicht und im Grossen auch nicht. Die Geschichte, dass die BayernLB den Privatinvestoren einen günstigen Kredit gibt, um bei der Hypo Alpe Adria mit einer Sperrminorität einzusteigen, um dann diese Sperrminorität 150 Millionen zu teuer zu erwerben, stinkt allein schon zum Himmel. Was aber angesichts der bayerischen Regulierungs- und Prüfungswut noch weniger verständlich ist, ist die vermutete Bewegung von Millionen Richtung der Kärntner Regierungsparteien, 27 für das BZÖ und 13 für die ÖVP. Theoretisch könnte man ja noch von einer abgekarteten Sache zwischen ein paar Leuten bei der BayernLB und den Kärntnern ausgehen, mit Haider und den Investoren als Profiteuren. Wobei die Parteiprofite weit, weit über dem liegen, was in vergleichbaren Fällen - Kohls schwarze Kassen, Waffenschieber, Flick - geflossen ist.

Aber es ist vollkommen unbegreiflich, wie das an den Bayern vorbeigehen konnte. Mehrere hundert Millionen Kredit der BayernLB sind einfach nichts, was Stoiber und Co. egal gewesen wäre. Und angesichts der Geschichte der CSU wäre es auch eine Sensation, wenn sich bei so einem Geschäft andere Parteien gesundstossen würden, und für die CSU würde nichts abfallen. Nur: Was man so hört, klingt durchaus so, als könnte die CSU die Aufklärung vorantreiben, ohne Gefahr zu laufen, dabei selbst ungewöhnlich hohe Zuwendungen der Profiteure in ihrem Keller zu finden. Trotzdem: es sind 47 Namen. Viele aus Österreich, aber nicht nur. Und ich bin mir sicher, dass man sie alle hören wird.

Montag, 4. Januar 2010, 17:13, von donalphons | |comment

 
Wenn man einem gewissen Herrn T.B. nun Insider-Wissen vorwerfen könnte: Müßte dann seine erlesene Klientel (die "Investorengruppe") die ergaunerten Milliönchen zurückzahlen? Wahrscheinlich nicht. Das ist doch das Traurige daran.

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Das wird dann die Gerichte beschäftigen. Wenn man Insiderabsprachen nachweisen kann, kann man, je nach Gesellschaftsform, etwader zu den Gesellschaften gehen (die aber im Ausland waren), oder eben zu denen, die sich beteiligt haben. Im Kern wird es darum gehen, den schwarzen Peter den Vermögensverwaltern zuzuspielen, damit die haften. Und sich dann im Zweifelsfall selbst mit ihren Investoren werden auseinandersetzen müssen. Es ist kompliziert, keine Frage. Aber die Chancen würde ich als nicht schlecht betrachten.

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Nun ja - gegen T.B. wird zurzeit noch nicht mal ermittelt... Das ist schon erstaunlich.

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Ich gebe langsam die Hoffnung auf, dass in dieser ganzen Subprime-und-Co.-Misere überhaupt irgendeiner jemals wegen irgend etwas verurteilt wird (also, außer den zwangsgeräumten Hausbesitzern, meine ich).

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Nun, in Bayern kocht sie Volksseele, und dafür kann man schon mal einen Banker opfern. Man schaue sich nur an, was der Herr Sauter - damals wegen einer Kleinigkeit von Stoiber geopfert - heute alles so sagt. In der CSU stehen wir vor einer Nacht der langen Messer.

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Abgesehen davon: Es gibt nach meiner Zählung mindestens drei Lecks, eines bei der HAA, einer bei der BayernLB und eines in Wien in Regierungskreisen. Ich vermute, die CSU weiss in kleinem Kreise auch, um wen es sich handelt. Das sollte also rauskommen.

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4 namen
die taz vom 5. januar, redaktionsschluss 4. januar 17 uhr, nennt vier namen: piech, schwartzkopf, stiftungen flick und horten.

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