Danach schämte ich mich

und las statt dessen in M. G. Lewis viktorianischen Horrorschocker "Der Mönch". davor aber hatte ich mich gehen lassen, wie ein Bewohner des Hasenbergls. Das ist mir nicht nur peinlich, sondern in Ermangelung eines Londonaufenthaltes auch Anlass genug, darüber nachzudenken, wie man Ersatzhandlungen am Mobiltelefon verhindert, und warum ausgerechnet so runtergekommene Berufe wie Journalisten so viel Positives über diese Dinger schreiben.

Freitag, 8. Januar 2010, 15:36, von donalphons | |comment

 
Tja,
da kommt wahrscheinlich noch verschärfend hinzu, dass sich so positive Geschichten à la "was das neue Was-auch-immer-Phone alles kann" als Anzeigenumfeld gut vermarkten lassen. Ich hatte für ein einschlägiges Multimedia-Special einer großen Illustrierten vor Jahren eine Geschichte über Handyverweigerer geschrieben. Aus irgendwelchen Gründen erschien die Geschichte dann doch nicht in dieser Sonderstrecke, und die Redaktion versprach mir, den Text etwas später im Hauptheft zu bringen. Ich habe dann eigens auf Wunsch des Ressortleiters einige Zeit später meine Infos alle noch mal aktualisiert, aber leider ist der Beitrag nie über den Stehsatz hinausgekommen. Vielleicht wäre es anders gelaufen, wenn ich die handylosen Zeitgenossen mehr als verschrobene Sonderlinge beschrieben hätte, ich weiß es nicht.

Aber Gadget-Gewichse ist ja nicht nur im Journalismus endemisch, da fielen mir auch genügend Blogs ein, in denen dieser oder jenen Sprechgurke ständig das Weihrauchfass geschwenkt wird.

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Es kommt dem Journalistenberuf aber vermutlich auch entgegen, den Mitglieder dieser Berufsgruppe sind es ja oft gewohnt, immer auf Abruf zu sein, manchmal rund um die Uhr, alles mitbekommen und schnell reagieren zu müssen. Die Fähigkeit, sich über längere Zeit auf eine einzige Aufgabe oder Beschäftigung zu konzentrieren, ist nicht unbedingt gefragt. Das überträgt sich dann auch aufs Privatleben.

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@amelia: Ja,
da ist sicher was dran. Wobei ich mich lange gesträubt habe, mir ein Handy aufschwatzen zu lassen. Ich hatte dann ewig lang eins ohne Karte rumliegen, das mir ein Freund geschenkt hatte, der im Zuge seines neuen Vertrags ein neues (eines der ersten mit Kamera) bekam. Im Spätjahr 2003 kam von einem anderen Bekannten noch eine Prepaid-Karte dazu, und die lade ich alle sechs Monate mit den erforderlichen 15 Euro auf. Vielleicht habe ich auch mal wenns hoch kommt 60 Euro pro Jahr vertelefoniert. Wobei es auch schon mal seine praktischen Seiten hatte, dass meine Frau von Berufs wegen mit einem Blackberry unterwegs ist. Aber einen auch-will-Reflex löst das bei mir nicht aus. Ich konnte es ihr gottseidank auch ausreden, mir zum Geburtstag ein iPhone zu schenken...

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Wenn eine Gadget-Messe ist, wie dieser Tage, könnte man auf die Idee kommen, beim Blick in online news und social media, dass Smartphones und Apple die Welt retten und sie besser wäre, wenn al-Qaida-Kämpfer endlich alle ein iPhone hätten.

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Ich bin mir da nicht so sicher, Bin Laden hat sicher mehr Follower als Sascha Lobo und ist trotzdem auch nicht sympathisch.

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Wenn ich mir eine Familie mit zwei mittelgroßen Kindern vorstelle, dürften die im besten Fall mit 100 Euro monatlichen Kosten für Mobiltelefonie davonkommen. Dann jammern sie, dass für den zweiten Urlaub des Jahres kein Geld mehr da ist...

Das war "früher" leichter: war eines der Kinder, meine Schwester zum Beispiel, weiblich, hatte der Rest der Familie mit dem einzigen, schurgebundenen Telefon des Hauses soviel Kontakt wie mit Außerirdischen...

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Man könnte meinen, dass sich das mit Telefon-Flatrates, Skype und der Möglichkeit, kostenlose E-Mails vom Handy zu schicken, etwas entspannt. Aber irgendwie scheint es auch immer wieder einen Weg zu geben, der ganz jungen Generation sehr teure Dinge anzudrehen, egal, ob sinnvoll oder nicht - wie SMS, Handylogos, -klingeltöne etc.

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ilnonno, Freitag, 8. Januar 2010, 16:29
treffender kann man es nicht sagen...
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es sei denn, E.T. war im Kinderzimmer versteckt und sagte seinen berühmten Satz..
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n..................

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