Die Liste der Textdiebin
Unter dem Interview des anonymen Autors des Buches Strobo, das durch das dreiste Plagiat des Berliner Kulturschickeriaprodukts "Helene Hegemann" in den letzten Tagen bekannt wurde,
ist nun auch eine umfassende Liste der kopierten Stellen und Formulierungen aus dem Buch und dem Blog des Autors, das im Gegensatz zum Machwerk der angeblichen Autorin und des Ullsteinverlags nicht für den Preis der leipziger Buchmesse nominiert wurde. Da ist einiges mehr, als bisher bekannt.
Aber der Betrieb macht mit seinen Arschkindern bekanntlich, was er will.
(Disclosure: Ich blogge für die FAZ)
Und mit Plagiieren, da kennt sie sich aus, die Helene
http://www.viceland.com/blogs/de/2010/02/10/hegefeuer-der-eitelkeiten/#more-8175
Hier ist wirklich ALLES übernommen, der Plot, die Pointe, die Dialoge, wortwörtlich
Ich bin nicht dafür, ein 17jähriges Gör an die Wand zu nageln. Sie soll jetzt bitte ganz geräuschlos verschwinden.
Aber unsere "Kulturelite" soll jetzt bitte auf blutigen Knien zu Kreuze kriechen
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donalphons,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 16:45
Naja, eine Weile gab es da bräunliches Schrifttum, da ist ein wenig Klau und Lüge relativ gesehen schon nicht mehr ganz so schlimm. Sie könnten ja auch Nazischund klauen!
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donalphons,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 16:47
(Im Ernst: Wenn sowas Verlage leitet, ist es an der Zeit, sich mit dem Niedergang der deutschen Buchlandschaft abzufinden.)
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avantgarde,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 16:47
Naja man könnte sagen, sie sind bei brauner Kacke geblieben
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auch-einer,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 20:45
es soll leute geben, höre ich, die haben keinen fernseher, weil ihnen das in der glotze gebotene zu blöde ist.
hoppla, das geht ja auch mit neuerscheinungen.
wobei es für leser sowohl gebrauchtbücher wie auch die angebote im netz gibt. die haben es doch gut.
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donalphons,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 20:56
1975 ist eine gute Grenze, der jüngere Rest kann noch reifen.
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strappato,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 16:55
Der eigentliche Skandal ist doch, sowas ein "gutes Buch" zu nennen. Ich habe keinen tiefen Einblick in das Œuvre des Wunderkindes, aber was ich bisher gelesen und gesehen habe (über Film, Theaterstück, Buch, Texte) ist vieles eine Aneinandereichung von Versatzstücken der Pop-Kultur. Grossstadtcowboys (-girls), Drogen, Sex, Beziehungskonflikte, Subkultur, Metropolenromantik. Russ Meyer, Bukowski, Jarmusch oder Burroughs - mariniert in einer Mischung aus Pop-Trash mit möglichst abgedrehten Metaphern.
Das ist der Autorin nicht vorzuhalten, Teil der Selbstfindung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen - auch ohne besonderes familiäres Schicksal. Normaleweise landet sowas in Kladden, Tagebüchern und Blogs. Die Nähe zur Kulturszene hat dafür gesorgt, dass es in die Hochkultur gehievt wurde. Die Begeisterung der Kritiker ist im Grunde die erregende Neugier, mit der in Tagebüchern geblättert wird.
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nnier,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 17:45
Man möchte nur noch speien, weil
manchen Leuten nichts mehr peinlich ist. Aber auch aus dem letzten halberregten Neuron ("Kopieren, hmm ...") lässt sich noch ein Spiegelartikel herauspressen ("Hmm, eigentlich kopieren ja immer alle alles - origineller Gedanke!")
Gegen die Übelkeit hilft dann evtl. ein wenig
Klartext: "Wenn jemand über Dinge schreibt, von denen er oder sie nichts wissen kann, sollte man stutzig werden (diese Strategie verwende ich seit Jahren erfolgreich, um Plagiarismus in Seminar- und Examensarbeiten aufzuspüren). [...] Die FAZ, deren Feuilleton mit am lautesten über Hegemann gejubelt hatte und die deshalb viel Glaubwürdigkeit zu verlieren hat, scheint das zu ahnen und versucht, einen Begriff der „webbasierten Intertextualität“ zu erfinden, der dem Diebstahl von Texten irgendwie Legitimität verleihen und gleichzeitig das Internet diskreditieren soll [...]"
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che2001,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 18:23
Wenn so etwas als Hausarbeit abgegeben wird, zieht das unweigerlich die Note 6 nach sich und oft auch noch eine Anzeige wg. Verletzung des Urheberrechts. Das sagt doch ziemlich exakt, was das Hegemannsche Machwerk wert ist.
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strappato,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 18:36
Che, da ist eine Revolution im Gange:
Wenn Sie die ganze gewaltige Bloggerkultur betrachten, wie viele junge Leute sich nur noch da bewegen, dann ist das ein Ausdruck von einem großen Wechsel“, sagte Auffermann. „Es ist wohl so, dass die frühe Jugend etwas die Zeit Überspringendes schreibt. Die Treppensprünge in der Literatur muss man wahrnehmen. Man kann sie moralisch ablehnen – aber man muss sie darstellen.
morgenpost.de/kultur/berlin-kultur/article1255610/Helene-Hegemann-spricht-von-Hetze.html
Das ist "ein Produkt des gesellschaftlichen Wandels". Sowas entzieht sich kleinbürgerlichen Vorstellungen.
Und so wie Frau Auffermann das verteidigt, bekommt das Buch sogar noch diesen Preis.
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avantgarde,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 18:50
"Da versucht jemand, auf den Zug aufzuspringen..."
Entweder nennt man das schamlost dreist oder völlig merkbefreit.
Ich ahne, wie das bei Harald Schmidt laufen wird. Und sie wird unter ihrem Haarvorhang vorblinzeln und damit durchkommen.
Das könnte sich aber rächen, wenn sich Blogger zusammenschließen und mal etwas in den Bestsellerlisten "samplen" und "mit den dortigen Autoren in Kommunikation treten".
Die kriegt den Preis... und die Kulthurszene hoffentlich eine Kriegserklärung.
Es reicht jetzt
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che2001,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 19:38
Ich habe meinen Kandidaten wegen so etwas schon 6en gegeben. Das ist auch Beschlusslage der Rektorenkonferenz.
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usedomer,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 19:44
@ strappato
Bloggerkultur bei Jugendlichen, schön wäre es. Bei der Masse reicht es nur für 140 Zeichen, sprich SMS und Twitter, leider. Ausdauernd betriebene Blogs von Jugendlichen sind doch die Ausnahme, die Spieleszene vielleicht noch ausgenommen.
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che2001,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 20:03
Ja, und 17 jährige Erzschlampen mit einer sexuellen Erfahrung, der gegenüber Charlotte Roche erröten würde, die gibt es ja auch so wahnsinnig häufg...
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amelia,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 22:45
Dieses Alles-Relativieren mit pseudointellektuellem Geschwätz, das geht mir seit der Bankenkrise schon gewaltig auf die Nerven, wo sich Leute als "Leistungsträger" stilisieren, weil sie Millionenboni kassieren, obwohl ihre "Leistung" nur im Zerstören bestand, wo der hilfreiche Einfluss milliardenschwerer Staatshilfen einfach stur weggeleugnet wird etc. etc. etc. - und große Teile der Presse das sogar schlucken!
Wenn jetzt eine 17-jährige durch ähnliche Realitätsverdrehung auffällt, kann man ihr nicht so harte Vorwürfe machen, wie es Banker verdient hätten. Aber es ist schrecklich, wenn wieder jemand versucht, "Leistung" zum eigenen Vorteil komplett umzudefinieren, und außerdem wieder einmal (!!!) die vernichtende öffentliche Reaktion ausbleibt.
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donalphons,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 23:23
Ach, ich denke, die macht auf rotzfreches Arschkind, damit sie doch nicht als das dumme Hascherl erscheint, das sich die Erfahrungen zusammenstehlen musste.
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amelia,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 23:28
Dann spinnen diejenigen, die daraus nun einen echten "intellektuellen Diskurs" herleiten wollen, aber noch mehr.
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bironium,
Freitag, 12. Februar 2010, 02:59
@amelia: amen.
mehr vernichtende reaktionen bitte.
ich mal mach den anfang: ich hab grade auf arte gezappt, da war patrice bei manu katche, oder wie man den auch immer schreibt. total talentfrei. bis peinlich. und die jugendliche schoenheit blaettert auch langsam ab. verloren.
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zwischenspeicher,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 17:49
Pssst: Ich vermute Stealth-Marketing der Berliner Diskothek "Club Berghain"
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amelia,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 17:59
Wenn sie ein Buch über einen behüteten, gelangweilten, unglücklichen Teenager geschrieben hätte, der zufällig Airens Blog entdeckt und sich in diese Parallelwelt phantasiert, ohne das alles je selbst erlebt zu haben - gut, dieser Ansatz ist auch nicht neu, aber es hätte vielleicht glaubwürdig werden können, und auch anständig, wenn mit dem Autor abgesprochen. Aber vermutlich wäre es dann nicht so ein großer Erfolg geworden, weil klar gewesen wäre, dass es nicht eine verruchte 17-Jährige ist, die da aus dem Nähkästchen plaudert.
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andreaffm,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 19:26
Faszinierenderweise ist es ja so, daß sie in diesem Küchenradio-Interview ganz unbefangen darüber plaudert, wie sehr das Berghain sie, die damals 16-jährige, ja schon langweilt. Sie sei da immer reingekommen, das sei wohl so ein Gesetz von oben.
Sie kennt es also. Und sie findet keine eigenen Worte dafür, keinen eigenen Ausdruck. So muß man das sehen.
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amelia,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 19:35
Ach so, das wusste ich nun wieder nicht - ich habe überall nur gelesen, dass man dort mit 16 auf keinen Fall reinkommt (okay, solche Behauptungen scheinen sowieso nur sehr, sehr selten zu stimmen). Aber das macht es auch nicht wirklich besser.
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usedomer,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 19:38
Die warten dort auch auf eine sechzehnjährige, die sich langweilt. Wer es denn glauben will ...
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bironium,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 20:04
die berghaintuer ist gar nicht so hart wie alle tun. das weekend ist da viel schlimmer. allerdings werden goeren definitiv nicht reingelassen.
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amelia,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 20:10
Auch wenn sie dort mit einer Gruppe der bekannten Kulturschickeria auflaufen?
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bironium,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 20:16
hm. gute frage. wuerde ich aber nicht automatisch verneinen wollen. berliner clubtuersteherlogik, ich versteh sie nur bedingt.
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hirni,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 20:51
Ins Berghain kommt man nicht rein, wenn man wie 16 aussieht. Es gibt keine Ausweiskontrolle oder sowas. Und logisch ist die Türpolitik da überhaupt nicht.
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zwischenspeicher,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 22:58
Also, wenn ich so'n geilen Laden hätte, wo vor der Theke öffentlich gepoppt wird und es strobo-drogen-mäßig voll abgeht, dann hätte ich ein großes Problem. Das könnte ich nämlich nicht auf meine Homepage schreiben, weil ich dann ja sofort die Kripo im Haus hätte. Dann wende ich mich halt an so'ne Berliner Guerillia-Marketing-Agentur, die gibt's da ja wie Sand am Meer und die machen dann genau so'n Ding. Die kennen 'nen paar Verlage und wissen auch, wer von der Feuilleton-Schikeria in dem Laden verkehrt und dann wird an der Story gearbeitet.
Irgendwie kommt mir dieser Airen auch ziemlich merkwürdig vor. Für jemanden, der sich das Hirn mit Ekstasy pulverisiert hat, drückt der sich sehr gewählt aus. Angeblich hat er ja damals bei einer Unternehmensberatung gearbeitet. Ich frage mich, wie der das gemacht hat. Wochenende zugedröhnt dann nach eigener Aussage außer Gefecht bis einschließlich dienstags und den Rest der Woche Entzugserscheinungen. Als Nicht-Szene-Kenner hat man da so seine Schwierigkeiten, sich das vorzustellen, wie man da noch arbeitsfähig sein kann.
Ich hasse Techno
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donalphons,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 23:21
Naja, es gibt schon Clubs, wo einiges los ist (gab es auch im München der 80er Jahre), und Drogen sind in der Reichswerberhauptstadt auch nicht gerade selten. Aber er sagt ja auch, dass er sich besonders exaltiert benommen hat.
ich habe techno nach 1991 hassen gelernt
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andreaffm,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 23:29
Zwischenspeicher, ich hab Airens Blog ja schon lange mitverfolgt, so anderthalb Jahre etwa. Er thematisierte darin das Problem mit der Arbeit, die Lügerei, das Krankmelden, die Ausreden durchaus. Das scheint aber ohnehin so ein Techno-Topos zu sein, das liest man öfter.
Ich habe Techno ignorieren gelernt.
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miner,
Freitag, 12. Februar 2010, 01:04
"ich habe techno nach 1991 hassen gelernt"....bis 1991 herrschte ja auch ein ungestümer, freier, experimenteller aber trotzdem melodiöser Elektrogeist mit angenehm edlem Diskogeruch, der ab 91 leider (erst langsam und dann immer schneller) im Berliner Tri-Tra-Trullala-Pillen-Techno-Kommerz verreckte...
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che2001,
Freitag, 12. Februar 2010, 16:55
Wo fängt Techno an, wo hört er auf? Im Verlauf der 90er kamen Acidhouse, Trance, Triphop, Doom und dann Musikrichtungen, die ich nicht mal mehr dem Namen nach kenne. Wobei sich das für mich, bis auf Doom, alles gleich anhört, die Fans die unterschiede aber eminent wichtig finden.
Habe nach Hiphop aufgehört, mich für aktuelle Richtungen der Popmusik zu interessieren. Da stand die Mauer noch.
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usedomer,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 17:58
Kann es sein, dass ein Teil des deutschen Fäuletons aus notgeilen Voyeuristen besteht? Jemand anderem kann diese Plagiatssammlung doch wohl keinen Genuss bereiten.
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donalphons,
Donnerstag, 11. Februar 2010, 23:22
Jedenfalls sollte man es sich gut überlegen, mit wem man sich dort einlässt, und mit wem nicht. Seilschaften sind überal eklig.
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Schmidt läuft jetzt.
Und es ist noch mieser, als ich dachte.
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Ok, es ist vorbei.
Es war schlimmer, als ich gedacht hatte, infamer, ärgerlicher, verhurter.
Es geht nicht verkommener.
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charon,
Freitag, 12. Februar 2010, 04:28
an airen gefaellt mir die unternehmensberatergeschichte am besten. was fuer ein abgefuckter typ. was fuer eine abgefuckte branche.
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savall,
Freitag, 12. Februar 2010, 08:49
Bleibt noch nachzutragen, daß heute im FAZ-Feuilleton die Blogger-Seite zu Wort kommt: Interview mit Airen, Beitrag von GlamourDick. Er erwähnt auch Melancholie Modeste und Kitty Koma. Sollten sich durch diese ganze Affäre die Leserzahlen von Modeste verdoppeln, dann hätte sich die ganze Aufregung gelohnt. Modeste schreibt eh besser als Hegemann et al. es je in ihrem Leben können werden. Vielleicht begreift das Feuilleton doch mal, wo gute Literatur zu finden ist.
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lausiger chronist,
Freitag, 12. Februar 2010, 09:09
Hinterm Bahnhof Zoo auf'm Damenklo - geschaetzte 3o Jahre alt
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usedomer,
Freitag, 12. Februar 2010, 10:22
Das Plagiat ist tatsächlich für den Leipziger Buchpreis nominiert worden. Da fragt man sich jetzt, ob es trotz oder wegen der Plagiate nominiert wurde.
dpa zitiert die unschuldig verfolgte heute: "Ich habe einige Versatzstücke organisch in meinen Text eingebaut und bin dadurch indirekt in Kommunikation mit dem Autor getreten".
Made may day.
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kann ich nur den kopfschuetteln, dass so eine wunder(arsch)kind-nummer überhaupt zieht. vülleicht ist es ja ein experiment, ein wie-verkaufen-wir-ein-buch-das-keiner-braucht-experiment?
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ostrich,
Freitag, 12. Februar 2010, 19:53
Nein, an Verschwörungstheorien glaube ich in dem Fall nicht. Wenn es denn ein Experiment gewesen wäre, so wäre das mit der Frau Roche ja wahrscheinlich abgeschlossen gewesen, da es damals ja schon geklappt hat.
Und man sollte doch mittlerweile wissen, daß all die Bestsellerlisten und die von der Literaturkritik so hochgelobten Autoren eh nur Mindermaß sind. Dan Brown hat doch auch von vorne bis hinten nur geklaut und außerdem mehr als schlecht geschrieben (man muß den mal im Original lesen, es ist unglaublich; die deutsche Übersetzung soll tatsächlich besser sein!).
Also, was soll's? Das Mädel bekommt wahrscheinlich einen Literaturpreis und ist in spätestens 6 Monaten vergessen,weil vielleicht ein 7-jähriger einen 'literarisch-anspruchsvollen' Roman über die Umtriebe im Sandkasten bei Ullstein (was'n Verlag überhaupt!) oder anderswo veröffentlicht, weil vielleicht seine Mutter bei Suhrkamp oder Diogenes oder Fischer oder Heyne im Empfang tätig ist.
James Joyce war meines Wissens nach niemals in den Bestsellerlisten. War Alfred Andersch eigentlich jemals in den Listen? Egal, der hat wenigstens Literatur geschaffen. Arno Schmidt? Der hat's nur zum Spiegel-Titel geschafft. Werner Sternberg? Hans Wollschläger? Jörg Uwe Sauer? Kennt doch wahrscheinlich niemand, oder?
Also was soll's? Was regen wir uns auf? Es ist mittlerweile vollkommen wurscht und wir wissen doch alle, daß das Mittelmaß überall regiert. Obwohl es in der Literatur wohl schon immer so war.
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amelia,
Freitag, 12. Februar 2010, 20:02
Aber wenn sich in der Vergangenheit niemand über schlechte Autoren aufgeregt hätte, dann hätte die guten vermutlich gar keiner als solche wahrgenommen. Ich glaube, Leute, denen Kultur nicht egal ist, die konnten bei solch einem Mist niemals ruhig bleiben. Und das ist auch gut so. Ich halte Aufregung für eine durchaus produktive und notwendige gesellschaftliche Angelegenheit. Oder haben es diejenigen, die unbedingt mit Mist Gewinne machen wollen, etwa verdient, in Ruhe gelassen zu werden?
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ostrich,
Samstag, 13. Februar 2010, 00:46
Natürlich nicht. Die volle Breitseite hat sie verdient. Aber ich will mich einfach nicht über eine 17-jährige aufregen. Und schon gar nicht über all die Literaturochsen. Weil, es ändert ja nichts. Das geht doch schon seit Jahrzehnten so. Oder sogar noch viel länger.
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Axolotl von 5 auf 2
Noch Fragen?
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donalphons,
Freitag, 12. Februar 2010, 21:19
Wird später in der Hölle der Inhalt mit allen Beteiligten nachgestellt?
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avantgarde,
Freitag, 12. Februar 2010, 21:40
Jetzt will ich Metropolis bei Arte ansehen und was sehe ich? Eine Ansprache von Roland Koch.
Übel.
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bironium,
Samstag, 13. Februar 2010, 01:39
haha. ich hatte auch nen aufreger. "ihr filmhochschulwichser! ich will den film sehen, nicht den orchestergraben!" gottseidank war das dann doch nicht so. die wichser.
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ostrich,
Samstag, 13. Februar 2010, 01:39
"Die dritte Auflage wird gerade gedruckt. 50000 Exemplare von Helene Hegemanns "Axolotl Roadkill" hat Ullstein ausgeliefert."
Das sagt doch alles, oder? Fünfzigtausend Mäuse ist nun wirklich schon recht viel. Für sowas kriegt man denn auch locker mal einen Literaturpreis.
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bironium,
Samstag, 13. Februar 2010, 01:43
50000? merken die deutschen denn gar nichts?
die wichser.
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arboretum,
Samstag, 13. Februar 2010, 03:35
@ avantgarde: War doch klar. Fehlt eigentlich nur noch ein Verriss von Marcel Reich-Ranicki, damit das Geschäft brummt. Grass' Bücher verkauften sich immer wie geschnitten Brot, wenn Reich-Ranicki die im "Literarischen Quartett" in der Luft zerpflückte.
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strappato,
Samstag, 13. Februar 2010, 10:03
50.000 ist nicht schlecht. Aber konsequent, wenn ein Buch von einer der "renommiertesten deutschen Literaturagentinnen" (FAZ) angeboten wird und die Rechte im Bieterwettstreit errungen werden. Das Ding musste ein wirtschaftlicher Erfolg für den Verlag werden und ohne Marketing und die richtigen Beziehungen zu den KOL in der Literaturszene wäre das nicht gegangen.
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donalphons,
Samstag, 13. Februar 2010, 11:49
Da muss schon noch mehr kommen, damit sich das rentiert, der Vorschuss allein soll bei weit über hunderttausend Euro gelegen haben.
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amelia,
Samstag, 13. Februar 2010, 15:14
Na, völlig klar, dann kann man mit ihr natürlich auch nicht so hart umspringen wie mit einer Schülerin, die bei ihrer gratis angefertigten Hausarbeit geschummelt hat...
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avantgarde,
Samstag, 13. Februar 2010, 16:39
Es gab eine "Auktion"
Die sind nie billig
Vielleicht wird ein Insider ja doch noch sauer und erzählt, wie das alles wirklich gelaufen ist.
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hansmeier555,
Sonntag, 14. Februar 2010, 22:29
Habe vor ein paar Tagen ein Interview mit Airen gelesen, das recht versoehnlich klang.
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Ich glaube, das Verhalten des Ullstein Verlags erklärt sich einfach daraus, daß der Bestohlene sich nicht mit den branchenüblichen Mitteln juristisch wehrt.
Und das hat gewiß mit seinem Status Anonym-Bloggers zu tun. Will er ein solcher bleiben, dann kann er sich nicht mit der gleichen Wucht in die Schlacht werfen, wie das jedes Verlagshaus täte.
.
An Airens Stelle würde ich mir trotzdem einen Anwalt suchen, der dem Ullstein Verlag ein paar nette Briefe schreibt, in denen er dazu auffordert, den Verkauf sofort einzustellen und schon mal ausrechnet, wieviel zigtausend Euro Schadenersatz der Ullstein Verlag Airen jetzt schon schuldet.
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hansmeier555,
Sonntag, 14. Februar 2010, 22:53
Ich meine, wenn das KEIN Plagiat ist, dann könnte man ja den Spieß umdrehen und piratenmäßig auch hochprofitable Bestellerliteratur (Harry Potter, Templer-Verschwörung, etc.) einfach mal abschnittsweise einscannen und irgendwo online stellen.
Mal sehen, was die Verlagsjuristen dann dazu sagen.
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strappato,
Sonntag, 14. Februar 2010, 23:29
Soweit ich gelesen habe, hat er sich finanziell geeignet und zusätzlich wird sein Buch in der Paperback-Reihe bei Ullstein erscheinen. Was bedeutet denn in diesem Fall "wehren"? Ein Urheberrechtsprozess mit enormen Medieninteresse. Es soll noch Menschen geben, die ihren Kopf nicht in den Medien sehen wollen und die nicht jeden Schritt unter Selbstvermarktungsaspekten beurteilen.
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hansmeier555,
Montag, 15. Februar 2010, 00:15
O ja, aber genau darauf scheint Ullstein ja zu spekulieren, wenn sie seelenruhig die nächste Auflage anschieben.
.
Wer keine Selbstvermarktung will, wäre auf das Taschenbuchangebot nicht so schnell eingangen (falls die Information richtig ist), sondern hätte sich an einen Anwalt gewandt.
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Bei so einem Zivilprozess kann man sich privat weitgehend raushalten.
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avantgarde,
Montag, 15. Februar 2010, 01:15
Eine TB-Ausgabe bei Ullstein im Herbst ist doch völliger Unsinn... bis dahin ist "da Kas bissn", wie man in Bayern sagt.
Das Buch kann im März, spätestens April jeder deutsche TB-Verlag in den Handel bringen.
Es gibt keinen Grund, hier "edel" zu sein. 20000 Euro von Ullstein plus TB woanders... aber ich verhandel ja nicht.
Ich würde schon mal täglich 1000 draufschlagen. Un d dabei verliert Ullstein noch keinen Cent, denn das trägt in der Regel die Autorin. Würde mich sehr wundern, wenn die entsprechende Klausel nicht im Vertrag ist.
Und die hat jetzt schon mindesten 50000 "verdient".
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swina,
Montag, 15. Februar 2010, 01:21
avantgarde du solltest airen vertreten -
der junge ist ja völlig durch den wind - wenn ich der sz glauben schenken darf.
wer weiß, welch windigen anwalt er in seinem moabit engagiert hat. aber vielleicht bleibt bei nem idiotischen herbst-tb-deal ja dem guten wenigstens der fame.
innerhalb der szene.
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avantgarde,
Montag, 15. Februar 2010, 01:42
Ich bin kein Anwalt, aber mit Plagiaten hatte ich schon zu tun. Könnte da Geschichten erzählen... lieber nicht.
Sowas kann sehr blutig werden. Und bei der Attitüde von Ullstein noch blutiger.
Aber da gibt's in Berlin genug Profis mit Kettensägen. Ich fahre nach Berlin ungefähr genauso gern wie der Don.
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donalphons,
Montag, 15. Februar 2010, 01:49
Der Verlag ziert sich übrigens mächtig mit der Herausgabe der Liste mit weiteren "Quellen". Und ich bin gespannt, ob da nicht mehr kommt.
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avantgarde,
Montag, 15. Februar 2010, 02:10
Die hundertmal "scheiße" sind schon von ihr
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