Leben

Am Berg muss man jeden Tag leben, als wäre es der letzte Tag. Der Berg ist jeden Tag neu und jeden Tag anders, der Himmel, die Sicht, der Dunst, das alles ist nie gleich, und was man heute nicht sieht und erlebt, wird man so nie merh erleben. Das ist in den Städten anders, dort ist die Natur gezähmt oder ausgesperrt, und der Himmel mit Abgasen unterfüttert, aber der Berg ist unmittelbar und jetzt. Es muss jetzt sein, oder es ist nie mehr. Vorgestern war alles grau wie im nordischen Märchen, gestern stürzten pudrige Schneemassen von den Bäumen, und heute tropfte das Schmelzwasser, während aus dem Westen die Wolkenfronten empor stiegen. Es gibt immer nur diesen Augenblick, und nur der Berg selbst ist dauerhaft für Jahrtausende.



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Andere werden das vielleicht lächerlich finden, wenn sie statt dessen doch einen kostenlosen Coffe2Go bekommen, wenn sie nur einen Internetdienst befüttern, manche werden das nicht verstehen, weil sie heute Abend doch auf einer Feier sind, wo vielleicht sogar Leute öffentlich kopulieren, auch das ist etwas besonderes, das kann man erzählen und wissen, dass man vorne mit dabei ist. Man kann ein Taxi nehmen, man muss nicht hinauf keuchen, und das andere, das mit den Bergen, das ist ja sowas von Ganghofer...

Mag sein, mag alles sein. Aber ich fühlte mein Herz schlagen, ich war heute lebendig und schnell, ich wäre einmal beinahe über die Steilkurve gekippt und habe viel gelacht. Ich war auf dem Berg, und habe den Tag neu gelebt. Übermorgen kommt mein Faltboot an, dann muss ich heim und es holen. Morgen soll es Schnee geben, aber einmal noch werde ich hinauf gehen. Und es wird wieder anders sein, und ich werde wieder leben.

Mittwoch, 17. Februar 2010, 22:18, von donalphons | |comment

 
Das Gefühl zu leben....
... ist doch was ganz eigenes. Hier ist seit zwei Tagen allerbester Sonnenschein. Die Spikes geben Griff im kompakten Eis der Fußgängerwege und trotz der eingefrorenen Schaltung geht es mächtig voran. Leben. Sonne im Gesicht. Bei -5°C. Wunderbar. Danke für den Beitrag.

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Boooster, wasne Freude, Dich mal wieder zu lesen! Vielleicht sollten wir uns in Hamburg mal zu nem guten Essen treffen. Don, wollen wir mal auf die Berge? Das heißt bei mir dann über 3000 m und mit echter Ausrüstung (Steigeisen, Seil und so), aber in schonendem Tempo. Hätte Bock darauf.

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"Die Spikes geben Griff im kompakten Eis der Fußgängerwege"
Hm, und was ist mit den Fußgängern? Ist das nicht allein deren Terrain?

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Jeeves: Da wo ich fahre, da traut sich kein Fußgänger hin ;-) und auf der Strasse ist es mir etwas zu anstrengend.

Che: gutes Essen jederzeit. Mit Dir auf jeden Fall.

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Dann lass mal Deine Mailadresse rüberwachsen, die habe ich nicht mehr. Geht auch via Don.

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300o ist mir zu hoch. Habt Gnade mit einem dicken, alten und kranken Mann ohne Ehrgeiz.

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Um die Abfahrten mit dem Rodel kann man dich nur beneiden. Bei uns hat die höchste "Erhebung" gerade einmal dreissig Meter.

Wie kommt denn die kuriose, weil konturscharfe violette Einfärbung der Bäume zu stande?

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"Wie kommt denn die kuriose, weil konturscharfe violette Einfärbung der Bäume zu stande?"

Äh, Technik?

Ansonsten. Part-time-Lebende unter sich. Keep on! Solange der Dispo nicht schreit

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violette Färbung: Sowas nennt sich "Flare" und entsteht,wenn man in die Sonne photographiert. Bei vielen Linsen, viele Flares, bei unvergüteten deutliche Flares. Je komplxer die Konstruktion des Objektivs, desto her gitb es die Flares.

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Danke für die Aufklärung.

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"wo vielleicht sogar Leute öffentlich kopulieren..."
har har! Daher wahrscheinlich der Begriff "In-Spot"...

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