Torten für andere, Probleme für mich.

Die Katze hat es gut: Gelenkig genug, um auf den Küchentisch zu springen, schlank genug, um sich über die Tortenreste her zu machen, geschickt genug, es so zu tun, dass man es erst merkt, wenn es schon zu spät ist. So geht das, könnte man meinen. So muss man es machen.



Ich dagegen bin auf Diät (keine Torte, vorerst), ungelenkig (habe mich vorgestern erst wieder verrissen), und das einzige, was ich gerade wirklich bemerke, sind allergröbste Computerprobleme. Inzwischen lösche ich keine SD-Karten mehr, das ist wenigstens einigermassen sicher. Unsicher bin ich dagegen auf einem alten Rad, das ich demnächst über Schotter fahren soll:



Längst habe ich mich nämlich an Bremsschalthebel und Klickpedale gewöhnt. Am Anfang der Klickpedalnutzung bin ich an Ampeln umgekippt, weil ich versuchte, den Fuss nach hinten zu ziehen. Heute kippe ich fast um, weil ich versuche, das Bein, wie bei Klickpedalen nötig, zu verdrehen. Dabei habe ich auch gemerkt, dass die eigentlich für Italien vorgesehenen Sportschuhe viel zu dick für die grazilen Pedale sind. Wie man früher eigentlich auf 20mm breiten und mit 9 Bar aufgepumpten Dackelschneidern fahren konnte, verstehe ich heute im Abstand von einer Dekade auf 23 mm breiten Reifen auch nicht mehr. Es mögen nur 4, 5 Millimeter mehr Federung sein, aber die machen schon einen enormen Unterschied, wenn sonst jede Ritze im Teer durch den Körper an die Stelle der verletzten Rippen läuft.



Fehlen also noch breitere Reifen und etwas Putzen und die Aufkleber und eine historisch korrekte Flasche und eine Lenkertasche aus Leder von der Art wie ich Depp sie in der Schweiz nicht gekauft habe und passende Schuhe, denn die alten, heute von der Form her wieder enorm beliebten von Detto Pietro sind offensichtlich einer heimischen Wegwerforgie zum Opfer gefallen. Mein Schuhmacher in Verona wäre vielleicht eine Lösung, aber da muss ich ohnehin auf dem Weg zum grossen Rennen von Gaiola vorbei.

Sonntag, 5. September 2010, 00:36, von donalphons | |comment

 
"Dabei habe ich auch gemerkt, dass die eigentlich für Italien vorgesehenen Sportschuhe viel zu dick für die grazilen Pedale sind."

Das ging mir gestern bei der Pedalerie im Lancia genauso.
Wenn man die Pässe rauf und runter rauscht merkt man, wie eng die Pedale gesetzt sind, wenn man in windeseile zwischen Gas Kupplung und Bremse welchseln muß, wie Karl Richter auf der Orgelbank. Da sind dann die englischen einfach nicht schmal genug!

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Aaaaah,
das schaut doch schon recht zünftig aus (mit weißem Sattel und Lenkerband an dunklem Fahrrad kriegt man mich ja immer).

Was die Schuhe angeht: Für m*n*f*ct*m gebe ich normalerweise keine Kaufempfehlungen ab, aber. die hatten irgendwann mal schwarze gelochte Fahrradschuhe von Carnac mit Ledersohle im Sortiment, die durchaus Vertrauen erweckten und was hermachten. Ich hatte allerdings schon Jahre vorher bei Karstadt Sport die profanere Variante mit Gummisohlen erstanden, und damit strample ich immer noch rum in den Körbchen.

Was die Gewöhnung an Klickies vs. Körbchen und STIs vs. Unterrohrschaltung angeht, da sitze ich im Moment genau zwischen den Stühlen: Bei Sir Walter drücke ich sinnlos gegen die Bremshebel und fluche über das Klickie-Gefrickel auf dem Koga. Ob ich, wenn die 20-622er am Stahlrenner durch sind, bei dem Dackelspalter-Format bleibe, weiß ich noch nicht. Der fehlende Dämpfungskomfort stört mich eigentlich weniger, aber die Dinger unterwegs im Pannenfall runter und wieder drauf zu kriegen, ist ein schweißtreibendes und Flüche provozierendes Geschäft. Mit den 23ern ist das hingegen kein großes Ding.

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Eigentlich gut, daß der Rahmen etwas größer ist - für das, was Sie damit vorhaben – gesetzt den Fall, Sie können sich noch rechtzeitig dran gewöhnen (es ist ja für die Rückenmuskulatur, Oberarme etc. eine gewisse Umstellung).

Auf die Aufkleber sollten Sie meiner Meinung nach nicht verzichten.

Fahren Sie denn da ein 52-Zähne-Blatt?

(Hoffentlich gibt sich das mit den Rippen recht bald.)

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Von 52
würde ich fast ausgehen. Mir scheint, die Frage ob 42 oder 39 dürfte für den Fahrkomfort bei diesem Vorhaben von entscheidenderer Bedeutung sein (Ich tippe mal auf 39 und hinten 24). Den Rahmen schätze ich auf RH 58 oder 59, da muss der Besitzer vielleicht noch bisschen mit Sattelhöhe, Vorbau und Lenkerneigung rumprobieren, aber das wird schon passen.

(Sir Walter ist ein 60er, und kurioserweise hat das die Vorbesitzerin anscheinend nie gestört.)

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Nun, ich meine mich zu erinnern, daß wir bei den Ausflügen auf die wilden Pisten des Ostblocks (in den 80ern!) gerne 50 oder 48 Zähne montierten; das kleinere Ritzel dann je nach Streckenprofil.

(Allerdings weiß ich viel zu wenig über die Details von Streckenverlauf und - belag, um kluge Tipps zu geben ...)

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Ich kann mich täuschen,
aber ich meine, sogenannte Kompaktkurbeln mit 50 oder noch weniger Zähnen auf dem großen Blatt wären hier frühestens in den 90ern in Mode gekommen. Dass es sowas auch vorher gegeben hat, mag schon sein. Aber man wäre damit womöglich verlacht oder zumindest bespöttelt worden. Es gab hier soweit ich das aus der Ferne wahrgenommen habe, auch Mitte der 90er immer noch bewunderndes Bohei um das "im großen Gang fahren" können. Und viele Freizeitfahrer packten sich der Coolness halber die feinst abgestuften Profi-Kassetten mit geringer Spreizung auf die Hinterradnaben. Ich kann gar nicht mehr genau, wie und wann das dann dahingehend kippte, dass plötzlich höhere Trittfrequenzen mit weniger Kraftaufwand propagiert wurden. Vielleicht hat Marco Pantani das in den späten 90ern mit einem sensationellen Bergangriff populär gemacht, das wissen Kenner der Materie sicher besser als ich.

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Die kleineren Kettenblätter damals kamen aus dem Cross- , respektive 'Querfeldein'-Sport.
Mit etwas Glück konnte man auch sog. 'Berggetriebe' ergattern, Ritzelpakete mit recht großer Spreizung. Und mit viel Gefummel und Glück kriegte man das alles auch mit der 'Favorit' geschaltet ...

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alte Eleganz vor altem Efeu
Das ist mit Abstand das schönste Fahrrad, das Sie je fotografiert haben.
Viel zu elegant für einen Dritten Oktober.

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Nun, genau genommen ist es wilder Wein, glaube ich zumindest, und das Fahrrad will natürlich auch gefahren werden - zumindest einmal im Jahr. Dann wird es wieder geputzt und eingemottet. Ich habe heute im Sonnenschein nochmal grosse Bilder gemacht:

http://rebellmarkt.blogger.de/static/antville/rebellmarkt/images/sarinnigr1.jpg

http://rebellmarkt.blogger.de/static/antville/rebellmarkt/images/sarinnigr2.jpg

Allzu grosse Sentimantalitäten sind hier auch nicht ganz am Platz, weil: Es ist schon gut. Aber es gibt Besseres. Und der Vorbesitzer hat es für ein paar Mark Ermässigung in Zahlung gegeben. Und wollen nicht alle italienischen Räder wieder nach Italien?

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Offen gesagt verstehe ich ja gar nichts von Fahrrädern, aber das ist in meinen Augen eine könnerhaft belichtete Schönheit. Speichen, Rahmen, die weißen Kontaktteile und der Hintergrund.
(Olympus?)
Die nächste MM kommt bestimmt... freu

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@anderl:
Oh, das schaut ja fesch aus.

@sylter123: Nicht ganz so gekonnt abgelichtet (und auch nicht im Entferntesten die Preisklasse von Dons Italiener), aber zumindest lernen wir: Grüner Hintergrund ist für ein so ein älteres Radl genau das richtige setting.

Wobei ich ehrlicherweise sagen muss: Im Vergleich zu einem Aluhobel neueren Datums ist so eine betagtere Schönheit schon etwas schwerfälliger. Das Koga bewege ich mit gleicher Anstrengung deutlich schneller und komfortabler durch die Landschaft. Es ist halt ein anderes Fahren mit Sir Walter, man könnte es mit einem älteren englischen Roadster vergleichen, den man ja auch nicht am Limit um die Kurven prügelt. Aber wenn die blanken Laufräder und die Speichen mit dem Sonnenlicht spielen, während man zügig, aber nicht zu angestrengt auf kleinen Nebenstraßen an Feldern, Golfplätzen und Reiterhöfen vorbeiradelt, das spendet einfach Glücksgefühl.

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@ anderl: besten Dank aber - nunja "i red bloß drüber"
Mein altes Rabeneick Pseudo-MTB scheint besser geeignet, mich zu transportieren (was damit zusammenhängen mag, daß mein Auge im wahren Leben als erstes auf den oberen Schriftzug in dem schönen Bild von mark793 fällt ;-) )

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Von der anderen Seite gesehen
steht da übrigens "Kaviar". Das ist halt das Traditionsbüdchen im Westviertel der Verbundgemeinde westlich von Düsseldorf. Das Rad hatte ich da in der Tat nur als zusätzliches Deko-Element drangestellt.

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Aber, aber die arme Katze die jetzt für Ihre Torten verantwortlich ist
(weil Sie an einem Radrennen teilnehmen möchten) und was macht sie wenn Sie die Torten wieder selber essen möchten!!??
mfg

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Schlecht gelaunt die Kaffeesahne stehlen.

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Kommt mir sehr bekannt vor
Vor Katzen muss man alles in Sicherheit bringen. Wie oft hat meine Mutter schon vergessen, die Tür zur Speisekammer zuzumachen.

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Wenn das mal keine Absicht war ;-)

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Wer die Menschen kennt, lernt die Katzen lieben.

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