Der Rausschmiss eines schlechten Arbeiters

Hätte ein normaler Arbeitnehmer in seiner Arbeitszeit für ein Buch recherchiert und dabei seine Stelle benutzt, um Informationen zu beschaffen, und damit auch noch einen Mitarbeiter betraut, der das auf Kosten des Arbeitgebers für ihn macht, und wäre das Buch dann ein rassistisches Machwerk, in dem die gezielte, eugenische Förderung von Vermehrung ohnehin schon reicherer, einheimischer und gebildeter Menschen als Lösung für eine angebliche Verblödung gefordert wird - hätte man ihn meistens vermutlich sowas von rausgeschmissen, dass man ihm nachträglich auch noch jede Menge Ärger in Sachen Nachzahlung gemacht hätte. Schliesslich ist ein Arbeitgeber in aller Regel nicht dazu da, den persönlichen finanziellen Gewinn aus einem Buchgeschäft zu finanzieren, das dem Ansehen des Arbeitgebers schadet. In einer Welt, in der Menschen wegen Centbeträgen gekündigt werden kann, wäre alles andere als ein Rausschmiss nicht weniger als gerade mal so lala gerecht.



Statt dessen rückt die von ihrem Vorstand dergestalt für sein Vorhaben ausgenutzte Bundesbank von ihrer Meinung ab, dass das Buch von Sarrazin eine üble Nummer war, und verzichtet auf einen Rausschmiss - und dafür geht er selbst. Wie schade. Man hätte dieser Person wirklich eines der arbeitsrechtlichen Verfahren an den Hals gewünscht, die andere für sehr viel weniger erdulden müssen, um sich dann, wenn sie am Ende nicht nur arbeitslos, sondern auch schwer vermittelbar sind, auch noch die Unsäglichkeiten dieser Person anhören zu müssen. Man hätte Sarrazin die beruflichen Hosen runter lassen sollen, alles schön säuberlich aufarbeiten, damit man sieht, was dieser Mann als Staatsdiener so alles geleistet hat - für die Bank, für den Staat, für sich selbst und seine wirren Thesen und deren Profit. Man darf davon ausgehen, dass bei der Bundesbank dann aber eine gewisse Angst vor weiterer Rufschädigung da war - auch wenn man die Frage, wie jemand 400 Seiten neben seinem normalen Spitzenjob in weniger als einem Jahr niederschreiben kann, ohnehin jetzt schon stellen kann.



Aber so ist es nun mal mit den Klügeren - sie haben den Zugang und die Möglichkeit, andere zu diskriminieren, und sich selbst dabei immer noch irgendwie aus der Schlinge zu ziehen. Sarrazin hat jetzt vernutlich genug Optionen für andere Tätigkeiten, irgendeine Stiftung wird dem Genteilungsforschungsamateur schon ein Zimmerchen mit Sekretärin geben, oder eine konservative Firma aus dem Bereich Sicherheitstechnik, und man darf sich sicher sein, dass man von ihm in der neuen Position noch so einiges hören wird, wenn die ganz bestimmten Medien ihn nicht vielleicht doch lieber, da er nun durch ist, hegemannisieren und so tun, als wären sie ihm nicht sonstwo reingekrochen.



Es sind diese unappetitlichen Geschichten aus den Eliten dieses Landes, bei denen ich immer froh bin, wenn ich sie wieder vergessen kann. Solche Leute rauben mir den Schlaf, und sie sind der Grund, warum ich immer wieder eingehende Anfragen zu "Hintergrundgesprächen" und "kleinen Kreisen" ablehne: Ich traue denen allen nicht. Ich kenne das alles zu gut. Ich brauche nicht noch mehr Erfahrungen aus kleinen, verfilzten Käffern, die immer gleich sind, egal ob sie Pfaffenhofen oder Berlin heissen. Nur gegenüber den wahren Blöden, den deutschen Verführbaren, die sich ausplündern und verarschen und verdrecken und ruinieren lassen, von Bankster-, Atommüll- und Sickolobby (lest die PDFs!) und ihren Mietsklavenpolitikern, die so ein Pack wählen und sich nur wirklich aufregen, wenn man ihre Dumpfheit anregt, für die habe ich auch kein Mitgefühl mehr.

Freitag, 10. September 2010, 01:34, von donalphons | |comment

 
Nebenerwerbsgenehmigung
... wäre das Stichwort bei jedem anderen Arbeitnehmer. Hat er die eingeholt, kann er selbstredend weiteren Tätigkeiten nachgehen. Dann ist das arbeitsrechtlich gar kein Thema. Und wer soll die Frage, stellen, wie er das neben dem eigentliche Job bewältigt hat? Diejenigen, die selbst gleichzeitig mehrere Sachen am laufen haben? Abgeordnete, die an den Bundestagssitzungen nicht teilnehmen, weil sie anderweitig beschäftigt sind? Auf gleich mehreren Aufsichtsratssesseln sitzen? Die Justiz, deren Bundesrichter selbstverständlich allerlei lukrative Nebentätigkeiten ausüben?

Tut mir leid, aber ich kann da nicht ganz folgen, weshalb man schon den Umstand, dass jemand neben seinem Job ein Buch schreibt, als Aufhänger nimmt. Das ist nun wirklich nichts Ungewöhnliches.

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Als kühne Annahme...
...möchte ich es bezeichnen, wenn Sie, lieber Don behaupten, Herr S. hätte dieses "Buch" wirklich selbst geschrieben. Ich habe es ausnahmsweise nicht gelesen, weil ich diesen Gartenzwerg nicht auch noch fördern möchte, aber aufgrund seiner eloquenten *hust* Auftritte im TV möchte ich doch stark bezweifeln, dass der Mann alleine auch nur einen einzigen geraden Satz zustande bringt. Ich glaube sogar, er hat "sein eigenes" Buch nicht mal wirklich gelesen.

Ansonsten schließe ich mich Ihren Wunschträumen vollinhaltlich an (wenngleich ich es sicher weniger zurückhaltend formuliert hätte).

Trotzdem bohrt in mir weiterhin die zu selten gestellte Frage: "Was hat er mit der ganzen Aktion wirklich bezweckt?" Das ist es, was ich noch am wenigsten verstehe. Vielleicht können mich die weniger proletarischen Westviertelbewohner hier aufklären?

Antworten dazu gerne auch hier:

http://cbx.amadyne.net/blog/articles/607/die-ungestellteste-frage-derzeit

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Was der Mensch wollte? Mit dem Buch Geld verdienen, weil er schon während seiner Zeit als Berliner Finanzsenator den Hals nicht vollbekommen hat. Und ihm gefiel auch schon während seiner Zeit als Berliner Finanzsenator die Rolle als umworbener Provokateur, als Aufregerverursacher. Nichts anderes wollte dieser Mensch.

Geld und Aufmerksamkeit. Also vollkommen menschlich und so ganz ohne VT und Masterpläne und whatever. Einfach nur ein ganz normaler Gierhals, wie man ihn zu Haufe allüberall vorfinden kann.

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@diamantspeerspitze
Ja sicher, ein ganz normaler Gierhals - aber damit so einer mit der Nummer durchkommt, müssen seine Interessen mit denen vieler anderer Akteure in diesem Spiel zusammenkommen. Was wäre wohl passiert, wenn S. aus Gründen der Haltung und des Anstands von den Medien weitgehend ignoriert würde? Wenn die Politiker die blödsinnige Debatte nicht noch angefeuert hätten? Wenn Wulff und Merkel, wie es sich gehört, geschwiegen hätten? Wenn der Bundesbankvorstand und die SPD nach den Kopftuchäußerungen den Mann klammheimlich und hintenrum abgesägt und weggemobbt hätten, so wie es ständig passiert, ohne großes Aufsehen? Wenn die großen Buchhandelsketten nicht extra exklusive Sarrazin-Tische am Eingang aufgestellt hätten (sowas gibt's sonst nur bei Harry Potter!)? Usw.

Verschwörung geht wohl zu weit, sehr gut durchdacht, orchestriert und ausgekungelt trifft es wohl eher.

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Bad news are good news
lukeman, Verlag und Autor haben hier alles richtig gemacht, um einen Bestseller zu schaffen und an den Mann zu bringen. Und Fernsehmacher, Zeitungsmacher, Politikkarrusselfahrer, Verbandsvertreter, Blogger und und und haben perfekt mitgespielt. Da hat jemand seine Klaviatur sehr gut beherrscht , dass auch die mitgespielt haben, die sich eigentlich bewusst sein müssten, was da gespielt wird. Aber wahrscheinlich haben sich die Interessen allenthalben gedeckt. Der eine hat ungekannte Abverkäufe und Vorbestellungen, der andere ordentliche Tantiemen, die nächsten kommen kaum nach damit, Sendezeit zu füllen, die Holzmedien können täglich Seite 1 reservieren, für Politiker aller Couleur werden die Sessel vor den Kameras der Republik knapp und die Blogger kommen kaum damit nach, Cyberspace zu befeuern - und auch als Kommentator, der sich vornahm, S. links (bzw. rechts) liegen zu lassen, ist man der Sache auf den Leim gegangen und konnte sich die Zeit vertreiben.

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Ja, die Eliten
...da profitiert jeder gegenseitig, es wird gelogen und gekungelt - so eine Sarrazin-Nummer inszeniert sich ja nicht von selbst. Hinterzimmer und Seilschaften quer durch Politik, Konzerne und Medien setzen die Agenda, das weiß wohl jeder, der sowas schon erlebt hat. Schade, dass das Volk (inkl. weiter Teile des Bürgertums) auch noch zu diesen "Eliten" aufschaut. Das wäre meine ich der beste Schlag gegen die: Wenn sie von Mittelschicht und Westviertel gleichrmaßen geächtet würden. Stattdessen werden diese verlogenen und betrügerischen Anhäufer von Macht und Geld auch noch als "Elder xxxMen" gefeiert, wenn sie ihre hochbezahlten, grottenschlechten Sonntagsreden vor Möchtegern-Eliten aus Bürgertum und Pöbel schwingen.

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Nebenerwerb
Ich würde hier anderl auch zustimmen: Schließlich hat der gute Mann ja bereits Erfahrungen gemacht mit der Veröffentlichung von Artikeln. Das ist dann halt ein Textbaustein mehr im Anstellungsvertrag und grundsätzlich ist die Genehmigung von publizistischen Tätigkeiten auch nicht unüblich (solange dies außerhalb der Arbeitszeit und nicht auf Basis von vertraulichen Informationen erfolgt etc etc).

Ist es wahrscheinlich, dass er das Buch selbst geschrieben hat? Wohl eher nicht, andererseits hat er ja seit der LI-Affäre deutlich weniger bei der Buba "zu tun".

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Na ja, wenigstens kann man die Eliten jetzt unterteilen. In die, die sich für Sarrazin einsetzen und die, welche dagegen sprechen.

Denjenigen, die sich für ihn aussprechen, darf man mit Fug und Recht Anti-Humanismus und Anti-Wissenschaftlichkeit unterstellen. Die Haltung "Natürlich ist nicht alles richtig, aber vieles stimmt doch" geht z.B. gar nicht für jemanden, der Philosophie studiert hat.

Und gestern saß da bei Illner diese Thea Dorn, die ich mal für eine vernünftige gehalten habe, ihres Zeichens Schriftstellerin und hat Philosophie studiert, und behauptet genau das.

Desweiteren fiel sie in der Sendung durch absolut belanglose Phrasendrescherei auf. Ich kann mich nur noch an die Worte "Transfereinkommen", "Leistungsträger" und "Leitkultur" erinnern. Extrem enttäuschend die Dame. Die hat zulange im Oberseminar ihres Mentors Sloterdijk gesessen.

Aber wahrscheinlich lag es auch daran, dass sie im gleichen Verlag veröffentlicht, wie der inkriminiert Herr S. ( http://spielverderber.twoday.net/stories/6502921/ ), dem Bertelsmann-Verlag.

Und als Promoter mit ebenfalls guten Beziehungen zu Bertelsmann saß im ZDF mit ebenfalls guten Beziehungen zu Bertelsmann in der Sendung noch der Spiegel-Chefredakteur Mascolo, der durch außerordentliche Dummheit auffiel. Interessant eine Bemerkung von ihm. Er wurde gefragt, warum er denn den Vorabdruck veröffentlicht hätte. Anstatt die Frage so zu verstehen, ob es ihm jetzt nicht peinlich sei, antwortete er, er hätte auch lieber die Exclusiv-Rechte allein gehabt. So saßen sie also dort, die beiden Bertelsmann-Püppchen.

Aber der Gabriel dort hat sich wacker geschlagen! Respekt! Genauso muss man auftreten, um diese Nattern in die Schranken zu weisen.

Da scheint sich in Berlin tatsächlich ein intellektuelles Schlangengezücht zu entwickeln. Da muss man aufpassen. Die prägen nämlich durch ihre permanente Talkshow-Präsenz die Diskussionsleitkultur hier in Germany. Das wird noch übel enden.

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Militärisch-Industrieller Komplex
Über den braucht man kaum noch zu diskutieren und man kann sich glücklich schätzen, dass der in Deutschland nie diese große Macht bekommen hat wie in den USA. Weil die Rüstungsausgabe niedriger sind.

Zum MIK kommt jetzt aber ein Healthcare-Pharma-Komplex hinzu, der die Regierung genauso durchwuchert wie der MIK. Nur dieses Mal sind wir in Deutschland davon fast genauso schlimm betroffen wie die USA.

Und zu der Atomnummer fällt mir eh nichts mehr ein. Vom Auftragsgutachten bis hin zum mitten in der Nacht ausgekungelten Geheimvertrag mit freiwilligen Zahlungen stinkt die Nummer zum Himmel. Am schlimmsten daran, wie offensichtlich das durchgezogen wird und sich die Politik nicht einmal mehr die Mühe gibt, so ein Vorgehen zu vertuschen ...

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Mir sind übrigens auch weiter unten im öffentlichen Dienst einige Personen bekannt, deren aufreibende Tätigkeit sie derart in Anspruch nahm, dass sie Doktorarbeiten schreiben konnten. Something is rotten in the state of Denmark. Im übrigen wird nirgendwo so viel über Überstunden geredet, wie dort. Anderen Ortes werden sie geleistet. Aber das nur am Rande ...

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egghat, danke, guter hinweis. atomnummer, das ist es.

die frage "wovon soll abgelenkt werden?" ist immer noch zielführend in mediensachen.

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Ach ja, die HRE braucht noch mal 40 Milliarden

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Ablenkung?
Ich dachte zunächst, einfach von dem kompletten Versagen und der Dilettanz der "Eliten" um Herrn S. im Rahmen der Finanzkrise in den letzten Jahren. Da wären Gründe für etwas Zerstreuung ausreichend vorhanden.

Aber nun, da die Finanzkrise ja oft genug für beendet erklärt wurde, ist das vermutlich viel zu kurz gedacht gewesen. Zumal die Ansagen von Herrn S. in dem Zusammenhang ja eher so interpretiert werden kann: "Ok, wir waren tatsächlich jahrelang zu blöd, da irgendwas vorauszusehen oder wenigstens rechtzeitig oder gar angemessen zu reagieren. Aber wenigstens kann einer von uns solche realtitätsfernen Thesen aufstellen, und der Rest kann dazu ganz reizend die Klappe halten."

Davon abgesehen: so viel Popcorn gibts doch gar nicht, dass mit so schlechtem Theater von Atomverträgen und den Vorgängen im Gesundheitswesen abzulenken wäre. Da müssten ja alle gleichzeitig kübeln.

Viel spannender als die Frage, wovon abgelenkt werden soll, ist doch das alte "wer schmiert da wen"?

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Ich glaube auch nicht, dass noch abgelenkt wird
Die herrschende Klasse ist inzwischen so abgebrüht, dass sie es gar nicht mehr für nötig hält, abzulenken.

Im Zweifelsfall, wenn doch mal öffentliche Aufregung entsteht, setzt man den Mann/Frau ab. Erstens bekommt der eh eine fette Pension und zweitens (in fast allen Fällen) einen neuen Job, der für weniger Arbeit mehr Geld bringt.

@avantgarde:

Übrigens 7 Wochen nach dem Stresstest, der bei der HRE eine Lücke von 1,245 Mrd. Euro ergeben hat ...

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HRE: warum brauchen die wieder Garantien? Die können doch jeden Schrott bei der EZB flüssig machen.

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Geld verdienen......
Was das Geldverdienen von H. Sarrazin angeht brauchen wir uns nicht aufregen, denn man muss das Buch ja nicht kaufen. Aber gegen den neuen GEZ-Staatsvertrag kann man sich nicht wehren. Mit Erhöhungen und dem Einheitsbeitrag (Blinde und Gehörlose müssen dann auch GEZ zahlen).
mfg

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Verglichen mit den Geräuschen um das längst nicht beendete Thema Griechenland schmiert Irland fast umbemerkt ab...

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Das kommt schon noch, da hängen genug Deutsche mit drin.

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Ich finde, die Überlegung von Don Alphonso hat etwas für sich. Da wird in der Arbeitswelt schon mit verschiedenem Maß gemessen. Ich habe als normaler Teilzeitarbeitnehmer natürlich meine "Nebenerwerbsgenehmigung" und verstoße dennoch gegen die Arbeitsvorschriften, wenn ich es abends nicht schaffe, meinen Blogbeitrag einzugeben und dies inkl. letzter Korrektur erst vormittags im Büro mache. Mein Vater als leitender Angestellter konnte allerdings auch ohne diese Genehmigung mal eine Stunde später kommen oder nachmittags einen Familientermin wahrnehmen. Bei Herrn Sarrazin reicht es dann schon für ein Buch. Das hat mein Vater erst geschafft, als er nach einem Verkehrsunfall ein halbes Jahr im Krankenhaus lag ... nein, um ehrlich zu sein, hat er nur einen klugen 200-Seiten-Text an versteckter Stelle publiziert. Ein Buch daraus gemacht hat er erst später, das ist nicht so anstrengend.
Da sind wir beim Punkt: Es kommt nicht auf die Seitenzahl, sondern auf den Gehalt an. Sicher kann ein fixer Kopf wie Thilo Sarrazin sich auch nebenher ein paar Statistiken zusammensuchen, in seinem Sinne interpretieren und ein paar klingende Thesen formulieren. Aber muss man das ernst nehmen?

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Naja, wenn die Bild und der Spiegel das alles anschüren, kommt man nicht umhin, dem Brandstifter und seinen Profiteuren bei Springer und Spiegel was aufs Maul zu geben. Überhaupt denke ich, dass der Gossenjournaille jetzt eine rechte Parteigründung gerade recht käme.

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