Magendoping

Ich kann jetzt nicht sagen, dass mich diese Nachricht überrascht. Ich glaube zwar auch, dass der Radsport sehr viel schärfer als alle anderen Sportarten kontrolliert wird, und dass Fussballer eher von laxen Vorgehensweisen denn von Ehrlichkeit profitieren, aber schön langsam kann man bei den Rundfahrten mit der Siegerehrungt warten, bis alle Dopingproben analysiert sind.

Als Sportesser - was ich durchaus bin - hat man es leichter, solange man nur bekommt, was man will. Bin ich in Mantua, will ich Tortelli con Zucca. Und zwar in grossen Mengen. Das Problem sind die teilweise mikroskopisch kleinen Portionen, die hie und da offeriert werden. So sollte man an der Piazza Ducale etwas anderes bestellen; gute Portionen bekommt man dagegen in Valeggio, im Ristorante Nuvolari und in der Cantina Canossa. Trotzdem fehlt auch dort das wohlige Gefühl, mehr genossen zu haben, als es dem Körper zuträglich im Sinne von "sättigend" ist. Die eine Lösung würde lauten, eine zweite Portion und die Verachtung des Personals zu bestellen. Die andere Lösung besteht aus einer Bäckerei - die hier alle frische Nudeln haben, jawohl, so geht das auch - und der grossen Küche in meiner Herberge, in der ich in der Nachsaison ohnehin allein nächtige.



Natürlich bin ich eigentlich so erzogen, dass man im Urlaub nicht kocht, und ein paar alte Ausrutscher im Alter unter 20 Jahren wie Raviolidosen auf dem Spirituskocher unterhalb des Hintertuxer Gletschers gehören auch nicht zu meinen Ruhmestaten. Aber gerade hier auf das Restaurant zu verzichten und genau das zu bereiten, was ich will, in der Menge, in der ich es möchte - das hat einfach seine eigenen Freuden. Dann spüle ich auch gern selber ab und reinige den Herd. In den kommenden Tagen wird ohnehin alles wieder heruntergestrampelt, und auch gerstern war ich 20 Kilometer auf dem Radl unterwegs.

Und drei Kilometer schiebend. Wegen zweier Ventilabrisse.

Donnerstag, 30. September 2010, 13:08, von donalphons | |comment

 
Besser jetzt die Ventile als am Sonntag.

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Das Problem bleibt virulent, der Vorderreifen wandert auf der Felge. Ich muss nahcher mal einen dickeren Schlauch besorgen. Wobei man ehrlich sagen muss, dass dünne Rennschläuche bei 35mm ohnehin immer gewisse Risiken in sich bergen.

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– Oh, na jetzt wird mir einiges klar; über dieses rätselhafte Ventilproblem hatte ich schon einige Tage gegrübelt. Aber natürlich müssen Sie Tourenschläuche aufziehen, wenn Sie diese Mäntel fahren!

(Über das zusätzliche Gewicht brauchen wir, angesichts Ihrer tour de pasta, wohl kaum zu reden ...)

Hoffentlich kriegen Sie diese Sache noch in den Griff, eine Bilderserie von abgerissenen Ventilen am Sonntag wäre wirklich zu frustrierend!

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Bei der im Ristorante servierte Menge muß man auch bedenken, daß es sich ja lediglich um das primo handelt.
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Wieviele etti verputzen sie denn so, wenn Sie sie selber kochen?

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Pasta haben eine Sonderstellung. Davon muss man, so bin ich der festen Überzeugung, so viel essen, wie überhaupt nur herein passt. In meinem Fall sind das stets zwei übervolle Teller.

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due e mezzo.

Primo hin oder her, fünf kunstvoll verteilte Nudeln für 12 Euro als lokale Spezialität gehen überhaupt nicht.

Anderl, mit dieser Haltung wird man hier im falschen Restaurant arm.

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Anderl,
im Ristorante meines kleinen lucchesischen Dorfes empfiehlt es sich dann ein assaggio di primi zu bestellen.
Dann kommt Signora jeweils mit der Schüssel und lädt auf bis man basta sagt!
Atemlähmung vorprogrammiert !

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In meinem Fall sind das stets zwei übervolle Teller.

Das kommt mir irgendwie bekannt vor.

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Ich sollte vielleicht ergänzen, dass ich das so handhabe, wenn ich selbst koche.

In Rom vor etwa 20 Jahren allerdings, verschlug es mich mit Freunden in ein winziges Lokal mit vergilbten Bildern und verstaubten Pokalen an der Wand. Betrieben von der ganzen Familie, so schien es, die mehr Personen zählte als Gäste anwesend waren. Eine Karte gab es nicht, die Hausherrin nahm mich mit in die Küche, hob die Deckel zweier Töpfe und ich durfte mit dem Finger auf das zeigen, was ich haben wollte. Der Wein kam von selbst, mit der auf Deutsch durch den Großvater gesprochenen Aufforderung" Trinken!".

In diesem Falle verließen wir nachhaltig gesättigt und am frühen Nachmittag angesäuselt das Etablissement.

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Ich kenne so ein Lokal auch in Arezzo; das war in den letzten Jahren das einzige, bei dem ich den Eindruck hatte, dass sie meinen Magen testen wollen.

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Rezept
Ich möchte durchaus nicht unverschämt wirken, aber könnten Sie kurz die Zubereitung dieses Traums beschreiben?

Herzlichen Dank!

lg - urriegel

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Nun, die Tortelli kauft man, dazu Butter, Salz und Parmesan.

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