Abfahrt

Ein Sommertag in Bayern. Noch einmal radeln, nicht weit natürlich.



Diesmal ist das Packen ein wenig anders. Wer weiss schon, ob das Land, das man zu verlassen sich anschickt, noch das gleiche sein wird, wenn man wiederkommt. Ob das Geld, das man abhebt, nächste Woche noch die Währung einer Region ist, oder die Tapete der Südeuropäer. Vielleicht sollte man nicht gar so viel abheben. Vielleicht wird es gnadenlos billig. Oder für alle sehr teuer.



Ich nehme ein wenig von zuhause mit. Normalerweise fahre ich ja erst an den Tegernsee, bleibe dort, und rolle dann weiter, aber die Abläufe sind diesmal anders; ich habe daheim einen Termin und muss dann so weit wie möglich kommen: Schon am nächsten Tag habe ich den nächsten Termin, zwei Länder weiter. Da tut man gut daran, erste Einkäufe zu vermeiden und alles dabei zu haben.



Am See ist es ruhig, sehr ruhig, zu ruhig. Dort, wo es hingeht, könnte es werden wie in Griechenland im Frühjahr, und wer weiss, ob die Grundidee, die ich hatte - hübsche Geschichten über Konservative in den Bergen - nicht hinweggefegt wird von den Zeitläufen. Wäre es das alte Italien, und der Herrscher würde sich unvermittelt ins Ausland aufmachen, gäbe es sicher einen Staatsstreich in dieser Lage. Man wird sehen, was diesmal passiert. Vielleicht gar nichts.



Die Spree ist heute der Fluss, der die Kadaver nach Hamburg spült.

Manche haben einen unerschütterlichen Optimismus, manche glauben, dass man schon durchkommen wird, aber einen Plan B haben heisst, dass man sich schon mal vorher neu orientiert. Das ist nicht ganz dumm und wenn sie diesmal etwas garantieren und glaubwürdiger als das letzte Mal wirken, soll mir das recht sein. Man liest, dass viele jetzt Wälder in Ostdeutschland kaufen, die früher Aktien erwarben: Ein Glück, dass ich Kulturgeschichtler bin. Bei meinem Weg werde ich hoffentlich nicht so schlimm eingehen wie die neuen Förster.



Viel passr natürlich nicht in die Barchetta, zumal ich auch drei Bücher von Frauen mitnehmen und hier vorstellen werde. Es sind Bücher, die ich mag, von Frauen, die ich schätze. Ich sage das gleich dazu, damit nicht der Eindruck aufkommt, ich würde etwas beschleichwerben. Zeit werde ich wenig haben, Essen werde ich viel, die böse Sehne spielt hoffentlich mit und die Barchetta auch.



Immerhin, es sind keine langweiligen Zeiten, in denen wir leben. Und egal, was man über die Finanzkrise auch sagen mag: Sie hat das kurze Jahrzehnt der Terrorkriege überwunden. Jetzt kommt das Jahrzehnt der...

Dienstag, 13. September 2011, 00:30, von donalphons | |comment

 
Alte Bekannte?
Wie lange schätzen wir denn Frau Gröner schon? Eine Nudeldicke Deern hat ihr Habitat doch nicht am Tegernsee und ,,Free your mind and your fat ass will foll..." ist das Denglisch, das auf dieser Seite nicht so goutiert wird, nach meinem Eindruck.

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Können Sie grundsätzlich nur Menschen schätzen, die in demselben Umfeld leben wie Sie selbst?
Und meinem Eindruck nach ist der Untertitel des abgebildeten Buches Englisch.

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@gelegentlich:
Anke Gröner ist in dem nebenstehend beworbenen Blogbuch von 2004 mit Texten verewigt. Mit dieser Angabe sollten Sie einen ungefähren Zeithorizont haben.

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@mark793

Danke!

Sorry: wo dort genau bitte?

Die Autorin lohnt sich gewiss. Ich hatte ein wenig gesucht und sehe, dass sie pfundige, empirisch begründete Texte über Rezepte schreibt.
Auch über Schokolade:
http://www.ankegroener.de/?p=13965
Doch würde ich diese Arbeit von 2002 unbedingt dazu lesen - die ist erheblich fundierter (freilich viel umfangreicher. Davon wünscht man sich im Netz mehr!):
http://dallasfood.org/2006/12/noka-chocolate-part-1/

@don alphonso
Gute Besserung und geringstmögliches Leiden! Das in dieser Jahreszeit...

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@gelegentlich:
Oh, ich seh grad, der Link vom Schwarzkopf-Verlag (siehe hier in der linken Spalte) führt nicht mehr zum Buch.

Ich hatte es auch nie in Händen, kann daher nicht sagen, mit welchen ihrer Blogeinträge Anke Gröner da verewigt ist. Aber einen Namen gemacht hat sie sich in den ersten Jahren ihrer Bloggerei nicht zuletzt mit Filmkritiken. Dem Thema Essen hat sie sich erst in jüngerer Zeit verschrieben.

Ehrlich gesagt: Eigentlich interessieren mich weder Filme noch Essensthemen sonderlich, aber irgendwie schafft sie es doch, mich als Leser bei der Stange zu halten - mit einer kleinen Ausnahme: wenn sie über Golf schreibt. ;-)

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@mark793
Danke erst einmal. Ich wollte mir nur auf die Schnelle ein Bild anhand älterer Texte machen, nachdem sie jetzt am Sonntag durch Hal bei www.heise.de wohl eine Menge Aufmerksamkeit bekommen hat.
Sie schafft es jedenfalls Themenbereiche, die für Viele einfach trocken sind (Nachhaltigkeit, ökologisch verantwortliche Herstellung von Lebensmitteln) oder abgelutscht, richtig zu beleben.
Und für das Thema Essen interessieren Sie sich im wohlverstandenen Eigeninteresse besser nicht weiter. Das ist der schlechthinnige unangemeldete und ungenehmigte Großversuch am Menschen, bei dem jede fachliche Sachkenntnis Jeden Edgar Allen Poe locker überholen läßt. Wenn man fühlen will wie das Grauen in Einem, an Einem hochkriecht - dann das. Die Rezepte, die Frau Gröner empfiehlt und selber ausprobiert hat, bringen auf jeden Fall weniger Nervenkitzel.

Golf ist vermutlich für Jeden doof, der diesen Sport nicht selber ein wenig beherrscht. Das ist für Diejenigen, die ihn im Moment gerade betreiben, und schon eine Stunde später vorbei...

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Alte Bekannte?
Wie lange schätzen wir denn Frau Gröner schon? Eine Nudeldicke Deern hat ihr Habitat doch nicht am Tegernsee und ,,Free your mind and your fat ass will foll..." ist das Denglisch, das auf dieser Seite nicht so goutiert wird, nach meinem Eindruck.

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ha!
Anke Gröner hin- oder her
Diätpläne hin oder her
Denglisch hin- oder her

Das abgebildete Übungsrad sollte EROICAtauglich sein - nur ist darüber leider nichts zu erfahren. Ob es am Heldenkranz liegt, daß unser Held nicht mehr verrät?

In so seltenen Themen hätte ich auch nichts gegen Klickstrecken - was beim Denkmalstag ja schon ganz gut funktioniert hat.

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Sehnenanriss.

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sehr sehr bitter

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Au weia,
das kann langwierig werden.

Gute Besserung.

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@melancholie
Nein, es geht nicht darum nur zu schätzen was im eigenen Umfeld passiert. Es war reine Neugierde.

Wozu man bei solch einem Buchtitel einen englischen Untertitel braucht erschließt sich mir freilich nicht. Er transportiert ja keinen unübersetzbaren Sachverhalt. Deshalb benutzte ich den Ausdruck ,,denglisch".

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Schmand, Don, Schmand!
und Zimt! Machst Du eigentlich auch mal Schmand auf den Zwetschgenkuchen? Kann mich grade nicht erinnern ein derartiges Bild schonmal hier gesehen zu haben...

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