Der schwitzende Mann
Der schwitzende Mann kommt aus seinem Hutgeschäft, blinzelt in die Sonne, seufzt, und hebt resignierend die Arme. Kann man nichts machen. Der schwitzende Mann geht zurück und kommt mit einer Stange wieder. Er löst die Manschettenknöpfe, krempelt die Ärmel hoch und hakt die Stange ganz oben in der Markisenrolle im Steinbogen ein. Dann kurbelt er. Kurbelt und kurbelt und kurbelt, das Gesicht von der gleissenden Sonne und vom Knallblau des Himmels abgewandt. Der Schatten kommt langsam mit der Markise herunter. Er kurbelt weiter, bis es dann mit einen knackenden Geräusch vorbei ist: Die Markise ist unten. Der schwitzende Mann löst die Stange wieder, tupft sich die Stirn mit einem Stofftaschentuch, und geht wieder in seinen Laden, das Hemd voller feuchter Flecken. Es ist heiss hier.
Und die FAZ wagt es zu behaupten, dass die Höchstwerte bei 21 bis 29 Grad liegen. Vielleicht in Berlin oder sonstwo am Polarkreis. Aber hier leiden ältere Herren, hier schleppen sich die alten Hexen mit letzter Kraft in die Cafes und der Polizei ist es egal, wenn man in falscher Richtung durch die Einbahnstrassen radelt: 29 ist gar nichts. Habe deshalb eine Leserpostkarte geschrieben, um mich zu beschweren.
Sonst läuft das ja immer andersrum. Man muss das Eisen und den schwitzenden Mann schmieden, solange sie von der Sonne glühend heiss sind. Insgesamt aber möchte ich bemerken, dass solche Männer gute Indikatoren für die richtige Wahl des Aufenthaltsortes sind.
Und die FAZ wagt es zu behaupten, dass die Höchstwerte bei 21 bis 29 Grad liegen. Vielleicht in Berlin oder sonstwo am Polarkreis. Aber hier leiden ältere Herren, hier schleppen sich die alten Hexen mit letzter Kraft in die Cafes und der Polizei ist es egal, wenn man in falscher Richtung durch die Einbahnstrassen radelt: 29 ist gar nichts. Habe deshalb eine Leserpostkarte geschrieben, um mich zu beschweren.
Sonst läuft das ja immer andersrum. Man muss das Eisen und den schwitzenden Mann schmieden, solange sie von der Sonne glühend heiss sind. Insgesamt aber möchte ich bemerken, dass solche Männer gute Indikatoren für die richtige Wahl des Aufenthaltsortes sind.
donalphons, 17:18h
Dienstag, 20. September 2011, 17:18, von donalphons |
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arboretum,
Dienstag, 20. September 2011, 17:31
Das Motiv auf der Leserpostkarte war doch einmal eine Strumpfhosenreklame. Habe aber die Marke der Nylons vergessen.
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don ferrando,
Dienstag, 20. September 2011, 17:37
Herr Alphons,
bei diesen Temperaturen hält man sich eigentlich zwischen 13:00 und 16:30 Uhr nicht im Freien auf, sondern zu Hause hinter geschlossenen Fensterläden.
Residieren Sie nicht in einem kühlen Altbau?
bei diesen Temperaturen hält man sich eigentlich zwischen 13:00 und 16:30 Uhr nicht im Freien auf, sondern zu Hause hinter geschlossenen Fensterläden.
Residieren Sie nicht in einem kühlen Altbau?
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donalphons,
Dienstag, 20. September 2011, 17:39
Um 13.30 war ich daheim, ich musste noch Postkarten einwerfen. Und jetzt fahre ich wieder, ich will an den See, arbeiten.
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sephor,
Dienstag, 20. September 2011, 18:46
...während andere im Umerziehungslager arbeiten
(aktuell bei 'Beruf und Chance').
Ach Gott ach Gott. Ist das alles traurig. Da gefällts mir doch an meinem temporären Einsatzort im Chiemgau deutlich besser, auch wenns gestern mal kurz geschneit hat und die Temperaturen nachts unter 0 waren.
(aktuell bei 'Beruf und Chance').
Ach Gott ach Gott. Ist das alles traurig. Da gefällts mir doch an meinem temporären Einsatzort im Chiemgau deutlich besser, auch wenns gestern mal kurz geschneit hat und die Temperaturen nachts unter 0 waren.
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jeeves,
Dienstag, 20. September 2011, 18:18
"...und der Polizei ist es egal, wenn man in falscher Richtung durch die Einbahnstrassen radelt..."
In Berlin übrigens auch. Aber aus anderem Grund: Es ist seit Jahren, was sag' ich: seit Jahrzehnten keine Polizei auf den Straßen zu sehen (außer natürlich beim Demonstrantenverprügeln.
In Berlin übrigens auch. Aber aus anderem Grund: Es ist seit Jahren, was sag' ich: seit Jahrzehnten keine Polizei auf den Straßen zu sehen (außer natürlich beim Demonstrantenverprügeln.
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mountaincitizen,
Dienstag, 20. September 2011, 18:44
Ich versteh diese Faszination für die Subtropen nicht. Alles über 25°C ist nicht erträglich. Man schwitzt schon beim Nichtstun, meiner Meinung nach nicht erstrebenswert. Dann doch lieber nur 15°C und strahlenden Sonnenschein, so wie hier zur Zeit. Da kann man wenigstens die Umwelt genießen und wird nicht von Schweißflecken und deren olifaktorischen Auswirkungen belästigt.
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manuelito,
Dienstag, 20. September 2011, 19:00
Filettino, 500-Einwohner-Dorf bei Rom, erklärt seine Unabhängigkeit von Berlusconis Italien ...
.. und gibt eigene Währung à la Wörgl heraus.
http://www.principatodifilettino.com/
http://www.oya-online.de/blog/64-Ein_Woergl_in_Italien_/view.html
http://www.principatodifilettino.com/
http://www.oya-online.de/blog/64-Ein_Woergl_in_Italien_/view.html
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ka.os,
Dienstag, 20. September 2011, 22:35
@mountaincitizen: Ja, so sehe ich das auch. Und deswegen freue ich mich auch auf ein paar angenehm milde und hoffentlich sonnige Herbsttage in den Bergen. Auf über 25° C habe ich in diesem Jahr irgendwie keine Lust mehr.
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don ferrando,
Mittwoch, 21. September 2011, 00:01
@manuelito,
das ganze hat sehr wenig mit Berlusca zu tun.
Im Rahmen des Sparpakets will man kleine Gemeinden zusammenlegen.
Dagegen regt sich Widerstand.
Das war bei der Verwaltungsreform 1972 in Bayern oder anderen deutschen Bundesländern nicht anders.
.
Nicht alles an Opposition in Italien ist berluscabedingt.
.
Es hilft, wenn man sich etwas tiefer mit Sachen beschäftigt, als springerartig Thesen herauszuschreien!
das ganze hat sehr wenig mit Berlusca zu tun.
Im Rahmen des Sparpakets will man kleine Gemeinden zusammenlegen.
Dagegen regt sich Widerstand.
Das war bei der Verwaltungsreform 1972 in Bayern oder anderen deutschen Bundesländern nicht anders.
.
Nicht alles an Opposition in Italien ist berluscabedingt.
.
Es hilft, wenn man sich etwas tiefer mit Sachen beschäftigt, als springerartig Thesen herauszuschreien!
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