To do Liste

in 3-D. 9 Meter hoch. 200 qm Fläche. Letzte Bearbeitung ca. 1960. Gehörte erst den Franziskanerinnen, dann Teil eines heute weitgehend zerstörten Patrizierkomplexes, Basis ca. 1450. Oder auch früher, der Steinbefund hinten und im Keller deutet eher auf 1350, und seitdem wurde es nicht besonders gut gepflegt, die Gesellschaft Jesu brachte dort in jüngerer Zeit nur die Kollegiumsküche unter. 1900 gab es erkennbar einen Brand, 1945 gewann die Jurasteinmauer rechts das Duell gegen eine 100-Kilo-Fliegerbombe, aber die Spuren sind noch sichtbar und warten auf Restaurierung.



Nicht heute to do, nicht morgen, irgendwann in den nächsten Jahren. Man muss sich das so vorstellen: Man quält sich drei Tage an einem Fenster ab, und von eben jenem Fenster fällt der Blick hinunter und man überlegt, wie lange man daran wohl sitzen wird, wenn es mal so weit ist. Das sind locker nochmal 15 Fenster. Und mindestens 55o Jahre Baubefunde.

Bloss gut, dass ich das studiert habe. Und das Fenster fertig ist. Jetzt kommt die Tür an die Reihe. Von dort aus sieht man ins fertig Restaurierte.Violinkonzerte von Händel erleichtern das Streichen. Ausserdem ist es immer noch Gold gegen eine bleierne Zukunft mit "neuen, innovativen Wohnformen, die zeitgemäß die gewachsenen Anforderungen an Funktionalität und Mobilität erfüllen". Siehe hier und hier.

Sonntag, 26. Juni 2005, 02:56, von donalphons | |comment

 
Wohnwürfel! Völliger Wahnsinn! Unsereins hat der Wohnungsnot noch mit Hausbesetzungen getrotzt. Meinetwegen auch noch Bauwägen, aber Würfel, nein was für ein Schwachfug....

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Vor zwei, drei Jahren waren solche Würfel und andere Container "the talk of the town" unter Avantgarde-Architekten in London. Damit wollte man eine Alternative zu den unmöglichen Wohnungspreisen in der Stadt schaffen. Bis man gemerkt hat, daß man auch diese Dinger irgendwohin stellen muß (Überaschung!) und daß man die seltenen Freiflächen in London entweder gar nicht bebauen darf oder lieber mit was Anständigem, sprich Gewinnbringendem, bebauen sollte.

Das Gewinnbringende waren dann Hasenställe für den "Urban Lifestyle". Besonders trendy, wenn bei diesen Wohnklos die Betonwände unverputzt und die Stahlträger unverkleidet blieben. Raw style.

Nicht ganz so neu war der Zuschnitt. Direkt hinter der Wohnungstür kommt das Wohnzimmer. Kein Flur, keine Diele. Einfach in die Wohnung reinfallen. Ein Minibad trennt Wohn- und Schlafzimmer. Der Durchgang am Bad vorbei zum Schlafzimmer ist gleichzeitig die "Küche": Kühlschrank, Mikrowelle, Einbauhängeschrank, Weinflaschenregal. So bauen andere Wohnwagen.

Die Bewohner waren entsprechend. IT-Girls, Models, Elitessen, Schleimer, Möchtegern-Mover oder angehende Hard-Nosed-Businessmen.

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Gegend um den Canary Wharf Tower?

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Violinkonzerte von Händel?
Seit wann gibt es von Händel Violinkonzerte? Stammen die vielleicht von demselben Bazar wie so manch anderes, was man hier jüngst photografiert sah? Wenn ja, dann sind Sie ganz schön über's Ohr gehauen worden. Händel hat Violinsonaten geschrieben, aber sicher kein einziges Violinkonzert niemals nicht.

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In einer Welt, in der es rosa Krokodile gibt, ist alles möglich. Ich höre mir dann erstmal eine Bach-Oper an :-)

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Na ich vermute mal da ist Feuerwerks- oder Wassermusik am Werke, ist Haendel, klingt festlich, ist mit Violinen - da wirds schon ein Violinenkonzert sein ....

Ist ja auch oft etwas unklar was auf diesen Grabbeltisch CDs aus dem Drogeriemarkt Mueller oder von Tschibo so wirklich drauf ist.

Nimmt man dagegen Schellackplatten und ein echtes Emil Berliners Grammophon (dazu dann die harten Herold Nadeln) hat man
a) einen hoeheren Schnoeselfaktor
b) ein grossformatiges Plattencover - oh sorry - Plattenhuelle auf der in grosser Schrift der genaue Inhalt verzeichnet ist.

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Gargantua: Wenn man keine Ahnung hat, sollte man vielleicht nicht immer, aber doch manchmal das Maul halten. Selbst wenn es das grosse Maul eines Gargantua ist.

Franz: Ich habe hier nur Platten. Keine CDs, auch keinen Player.

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Das Maul halten...
tue ich ganz bestimmt nicht dort, wo ich eine Ahnung habe und bei der Violinliteratur habe ich das, das können Sie mir ruhig glauben. Deswegen hat es mich auch freudig überrascht zu erfahren, dass ca. 2004 (!) ein Violinkonzert von Händel entdeckt wurde, was ich nun wirklich nicht wusste.

Aber trotzdem sollten Sie so höflich sein und mir erklären, wie Sie eine Plattenaufnahme eines Violinkonzerts besitzen können, das -- wenn überhaupt schon eingespielt -- doch wohl höchstens auf CD vorliegt.

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Hier: | <- Eine Wand zum dagegenreden.

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Bei allem Respekt - aber ich glaube hier ist es nicht gargantua (kann man das essen?) der sich verrannt hat.

Immer die alte Cowboyregel beachten: "Wenn das Pferd tot ist sollte man absteigen."

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(aside) Detailaufgeiler, das liebe ich ja...

OK, nochmal nachgeschaut. Es ist eine alte Doppel-LP mit dem Titel "Festliche Violinen". Da sind einige Violinkonzerte dabei und ein Concerto Grosso von Händel. So what.

Was nicht heisst, dass ich jedes aufgeblasene Kommentararschloch hier nett behandle. Ganz im Gegenteil. Wer alles zu wissen behauptet und dann zu blöd zum googeln ist, sollte hier wirklich besser die Klappe halten. Mit dem obigen Tonfall angereichtert, könnte es sonst dazu führen, dass ich ihm das Halten virtuell abnehme. Auf solches Publikum verzichte ich gerne. Die einzige Cowboyregel, die ich kenne, ist: Nur ein toter Quatschkopf ist ein guter Quatschkopf.

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... ja aber der Bildungsauftrag ....?!?

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Das ist Bildung ... Bildung der Leser durch Auslese!

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Der Don hat heute zu viel Oregano gesnieft. Don, du mußt von diesem Zeug weg. Geh mal zu McDonalds zum Entzug.

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Im Ton vergriffen
Hier mal ein paar Fakten zu meinem Hintergrund re "Händel-Konzerte" : ich spiele seit 40 Jahren sehr intensiv Geige, kenne mich in der Violinliteratur wirlich gut aus und brauche ganz sicher kein Google, um auf diesem Gebiet Kompetenz vorzutäuschen.

Und damit sind wir beim eigentlichen Thema. Meine Haltung zur Angeberei ist ambivalent. Ja, ja, ich weiss, es handelt sich hier nur um literarische Angeberei, und dergleichen kann ich durchaus würdigen. Aber dann muss sie gut gemacht sein (wie das geht kann man z.B. bei Arno Schmidt studieren) und das war sie hier (und oft genug auch in anderen Beiträgen) nun gerade nicht. Auf dem Feld der kulturellen Blasiertheit kann man ja so leicht ins Fettnäpfchen treten. Nur noch ein weiteres Beispiel: eine Doppel-LP mit dem Titel "Festliche Violinen" ist auch nix anderes als der moderne Aldi-Klassik-Ramsch, den sich jemand, der die Musik liebt niemals antun würde und der hier ja auch schon mehrfach durch den Kakao gezogen wurde. Und wer zu dem Unterschied zwischen einem Violinkonzert und einem Concerto Grosse "so what" zu sagen sich nicht entblödet, der sollte das Wort Bildungsauftrag besser aus seinem Wortschatz streichen.

Mein letztes Wort zu dem Thema: Kunsthistoriker, bleib bei Deinen Leisten.

Und jetzzt noch einmal die Frage: ist jeder, der Sie beim Aufschneiden ertappt schon deshalb ein "aufgeblasenes Kommentarschloch"?

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