Extreme Vorortsposhing

Es ist so: In den wirklich teueren Vororten, wo der Quadratmeter Boden so viel kostet wie der Quadratmeter Wohnung in einer mittleren Berliner Lage, ist alles dicht - weiter vorne etwa gibt es einen Chefarzt, der ein Grundstück neben seinem gekauft hat und verwildern lässt, damit er keinen nervtötenden Nachbarn hat. Andere, die ihren Reichtum erst später in eine architektonische Demonstration ihrer selbst umsetzen konnten, müssen also in die billigeren Vororte, wo man für das Grundstück auch ein halbes thüringer Dorf bekommen würde - aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls bleibt dadurch Geld übrig, das dann in die aufgehende Substanz gehen kann.



Nicht nur toskanaorange, wie das heute nun mal so sein muss. Nein, auch zwei achteckige, zweigeschossige Türme mit eigenem Dach. Dazu Fensterfronten Modell Stackenblochen (danke Holgi), gerade und mit 90° -Winkeln ausgerichtet. Weil Symetrie ist gerade ein Must Have. Und statt der Schiessscharten ein postmodernes Dreiecksfenster unter dem Dach. Und Jalousien auch im zweiten Stock, die eigentlich die Nachbarn besser brauchen könnten.

Burgkathedralenbauernhaus. Interessante Kombination. Ob die da drinnen Acrylmöbel mit Goldkanten haben werden?

Dienstag, 12. Juli 2005, 13:55, von donalphons | |comment

 
Ich tippe auf eine Mischung aus Flötotto, Hülsta und japanischem Lack.

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Kann man auf den Cayman Inseln Architektur studieren? Ja? Super! - Einfach US$ 15.000 an die "university of da people of da cayman islands" ueberweisen, 2 Wochen spaeter bringt DHL das Diplom und dann gehts los ...

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Über den bemerkenswert burgkathedralenbauernhaushaften Eindruck hinaus wirkt das Bauwerk auf mich fast schon eine Spur holstentoresk.

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Das Wohnzimmer ist bestimmt gefliest mit blauen Kacheln

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...und die Wände sind in pastelligen Tönen in Wischtechnik auf OBI-Wischtechniktapete (rohputzlook) ausgeführt

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I wo, das sind hochgeglättete Innenwände aus Massivholz mit pastelligem Anstrich unter einer Hochglanzversiegelung und glatt wie ein Spiegel.

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Don, kannst Du nicht mal nachts mit der Kamera - ich meine - wenn die Bewohner doch noch nicht eingezogen sind - also aus rein kulturhistorischem Interesse - das Gerüst ist ja noch dran - vielleicht durch das Dreiecksfenster ...

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Diese Idioten
gibt es auch in der Pfalz. Sprachen aber deutlich italienisch.
Das ist quasi Kunstreimport. Amerikanischer Stil Toskana. Also das was Amerikaner für italienisch halten. Gerne haben die Balkons so fette weiße Pfosten und Löwen müßen an die Hofeinfahrt zur Garage Carport.
Naja, und Krüppelwalmdach darf gleich gar nicht fehlen!

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Das ist erst der Anfang
davon träumen die Leut:

http://www.coastersandmore.de/bilder/dpa/castleg.jpg

Es soll aussehen wie bei Königs zu Hause.
Und wer ist Schuld? Das ZDF und Rosamunde Pilcher, oder beide. Ich bin mir sicher!

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Aber nein, da hat man in einem humangenetischen Labor Erbgut von Walt Disney mit solchem von Antonio Gaudi gekreuzt.

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Die zwei Türme
Der Bauherr der Ringe vermochte dem Filmgeschehen nicht zu folgen und hält „Zwei Türme“ daher für nachahmenswert.

Was das abgebildete Ensemble zur optischen Umweltverschmutzung macht, ist imho, daß

1. der Turm im Doppel auftritt, was einer Steigerung ins Irrsinnige gleichkommt; und daß
2. die beiden überrepräsentierenden Türme eine unterrepräsentierende Schuhschachtel mit Satteldach einrahmen.

Punkt 2 stellt einen Widerspruch dar, der steingewordener unfreiwilliger Humor ist.

Der Turm als solcher aber; der Turm an sich ist weder gut noch schlecht. Ihn 30 Meter vom Hauptgebäude zu errichten; ihn böse und finster aussehen zu lassen und eine unterirdische Verbindung zum Gebäude zu schaffen – das wär’s.

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Völlig richtig, wobei ein Vulkan dazu gut passen tät´.

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Symmetrie ist die Kreativität der einfachen Gemüter.

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Hr. strappato der war großartig!

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Wenn Solidarität die Zärtlichkeit der Völker ist, dann ist architektonische Kühnheit die Zärtlichkeit der Bauherren. Aber Kühnes wird hierzulande nicht gebaut.

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Hae? Fahre mal nach Duesseldorf - da wird genug kuehnes gebaut, und nach einer Weile Kuehnheit wuenscht Du Dir rechte Winkel und Dachschraegen zurueck ....

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Auch mit rechten Winkeln und Dachschrägen kann man kühne Bauwerke errichten. Man muss nicht zwangsläufig bei zwei oktogonalen Türmchen und Doppel-Dreieck-Firstfenster landen - oder bei den zur Zeit beliebten Häusern mit "Friesengiebel".

Denn: Früher hatten Friesenhäuser keine symmetrische Fassade, weil die Funktionen zu beiden Seiten des Giebels vollkommen verschieden waren. Ställe auf der einen Seite, Wohnbereich auf der anderen. Zweck der Giebel war, dass im Fall eines Feuers das brennende Reet (Reet hat hat ja als Bedeckung ein gewisses Feuerrisiko) nicht vor die Eingangstür rutscht und damit den Fuchtweg abschneidet, sondern auf die Seiten links und rechts vom Giebel gelenkt wird.

Früher hatte man eher nach der "Form-Follows-Function"-Devise gehandelt. Die Symmetrie bei den heutigen Fertighaus-Friesengiebelhäusern ist für den Grundrisszuschnitt von Nachteil: Eigentlich ist es umöglich, hinter den symmetrisch angeordneten Fenstern die Räume sinnvoll zu verteilen.

Fast ein Eintrag fürs landblog.

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Der Friesengiebel ist nach meinem Eindruck momentan vor allem deshalb so beliebt, weil er auf einer definierten Grundfläche unter Berücksichtigung der Bauvorschriften vieler Gemeinden (Schrägdach ab Oberkante Erdgeschoss - Ausnahme Gauben und Friesengiebel) die maximale Wohnfläche ergibt. Form follows Bebauungsplan.

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Unter kühner Architektur verstehe ich so etwas
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/architektur/wien/images/haas-haus-b.jpg, so etwas (hab´s öfter mal vor Augen) http://www.braunschweig.de/stadtportrait/sehenswuerdigkeiten/magniviertel.html#16094

oder das hier: http://www.red2000.com/spain/images/photo/b-mila.html.

Und ich finde, so etwas wird zuwenig gebaut.

Statt Kathedralbauernhäusern bevorzuge ich im Einfamilienhausbau sowas:

http://www.pr-nord.de/images/0418TuerkHaus_01_G.jpg

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Das Einfamilienhaus ist ja wohl eher einem Albtraum entsprungen - aber die Geschmäcker sind verschieden. Wobei das Grundproblem im Einfamilienhausbau ist, dass Neubauten in der Regel in Neubaugebieten angelegt werden. Nix mit grossen Grundstücken oder gar ein wenig Sicht, die nicht auf die Terasse des Nachbars oder den Flechtzaun geht. Daher bevorzuge ich Gebrauchtimmobilien, wie den Hof, wo wir wohnen.

Das Häuschen in dem link hat ja höchstens 150 qm Wohnfläche. Es darf ruhig ein wenig grosszügiger sein.

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@che: Har, har - das ist ja wohl nicht Wahr! In dem Einfamilienhaus wohnen sicher Schluempfe ... blinde Schluempfe.

Da faellt mir eine huebsche Geschichte ein: ich habe mal in Goettingen eine Woche per Mitwohnzentrale bei einem Kriegsblinden im Haus (mit)gewohnt - und man glaubt es nicht, ein Spassvogel von Malermeister hatte dem armen Mann das Haus QUIETSCHORANGE gestrichen (und alle Nachbarn haben dicht gehalten) - der kann sich dann ja mit Deinen Schluempfen zusammentun.

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Orangener Außenputz wird von den entsprechenden Handwerksbetrieben gegen Aufpreis gegenüber der Standardausführung angeboten und ist in den neuen Ländern recht beliebt.

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Das passt ja alles zusammen (s.o.) - hier im Westen ist das nicht beliebt und wird auch nicht angeboten - dafuer haben wir hier einfach mehr Geschmack, und das ist ja auch was wert.

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Haltet ein!
Und vergleicht alle Abbildungen mit dem Kreuzgang vom 11.07! Der spielt architektonisch wie ästhetisch in einer anderen Liga und zeigt, daß das Menschengeschlecht seither den Weg der Verprollung ging.

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Ein wahres wort zu rechten Zeit - vielen Dank, vielen, vielen Dank.

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*notbremseeinleg*

Das ist natürlich völlig richtig. Wobei ich da noch einen draufgeben möchte: Was die Ästhetik des Goldenen Schnitts und die einfache euklidische Geometrie als Mass der Gestaltung von Räumen angeht, ist der Stand der Antike, insbesondere der römischen Kaiserzeit, nicht wieder erreicht worden. Und dass die Bausubstanz seit den Tagen von Ramses III einfach nur immer schlechter wird ist, ja nun altbekannt.

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@strappato: Was die Grundstücksgröße angeht, muss ich Dir durchaus zustimmen. Wenn ich mal an den eigenen Garten denke, so ist der 200 Quadratmeter groß, mit einer 24 m hohen Fichte drin und einem 5m hohen Rosenstock, Pergola, Innenstadtnähe. Davon können Häuslebauer in den Neubaugebieten doch nur träumen!

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@che

Für die Stadt ist das sicher schon ganz gut.

Ich darf mich um 2000 qm Garten, 4 hohe Eichen, 4 Obsbäume, alte hohe Büsche (Jasmin, Rosen, Flieder,...), und mehr kümmern. Ist schon ein Kreuz. Um das zu unterhalten, müsste man 1/2 Vollzeitkraft beschäftigen. Vielleicht hat ja unser neues Au-pair ein wenig Freude am Garten ;-)

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Schreib doch eine Praktikantenstelle aus :-))

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Den Goldenen Schnitt in Ehren - ich halte es trotzdem mehr mit der urbanen Ästhetik des Goldenen Schusses. Wie es aussieht, ziehe ich nach Dirt Photo Paradise! ;-)

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Ich lass doch nicht irgendwelche Anja-Tanjas oder Meiko-Heikos in meinen Garten herumfuhrwerkeln.

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Warum? Die scheuen wenigstens nicht davor zurück, sich zu bücken, wenn erforderlich... ;-)

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Blaue, hochglänzende, nicht moosansetzende Dachziegel, da krieg ich nen Sehsturz

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Morgen bringe ich ein teil von Scarlett O´Hara, das dem Sohn eines lokalen Promis gehört. incl. dreispuriger Autobahn zur Garage...

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Grossartig - das beruhigt vieleicht auch alle die, die hier immer mit Ihrer eigenen unglaublich tollen Umgebung angeben, ich mag das naemlich nicht so, vorallem wenn es eigentlich keinen Grund zum angeben gibt. (Wer will schon im Zonenrandgebiet wohnen? Wer will schon in der Tiefstpuszta wohnen .... ?)

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Nur um das mal klarzustellen - weil es fast jeden Abend auf derDachterasse einen traumhaften Sonnenuntergang gibt und ich zufällig einen Stadtpalast des Jahres 1600 bewohne, heisst dass nicht, dass ich nicht schon zwei Häuser weiter wieder das kalte Kotzen bekomme, bei einer Mischung aus viel Geld und 0 Geschmack, angereichert mit ein paar miesen AD-Strandhaus-von-Gloria-Zitaten.

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...nasty shit.

...zeige mir ein Haus, Auto, oder Einrichtungsstück
aus D. das nicht steril oder schlicht scheisse aussieht.

- Entwicklungslandregierung.

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Dafür reicht
der Speicherplatz aufm Server hier nicht aus, liebe Geschmacksverwirrungsregierung.

Früher hätte man gesagt: dann geh doch rüber...

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@frantzbranntwein: Wenn ich mir, ohne jobbedingte Rücksichten nehmen zu müssen, frei aussuchen könnte, wo ich in Deutschland wohnen wollte, wäre das am ehesten in Bremen oder Hamburg, bestimmte Ecken im Rheinland oder Freiburg kämen auch noch in Frage, aber ganz bestimmt nichts zwischen Main, Alpen, Neckar und Böhmen.

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@che: auf Hamburg koennen wir uns einigen.

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Wobei ich im europäischen Maßstab noch London, Paris, Amsterdam, Brüssel, Barcelona, Jerez de la Frontera, Malaga, Sevilla, Turin, Mailand, Rom und Avignon höchst schätzenswert finde. Wien geht so (putzige, morbide Mischung aus München und Berlin), die Wiener sind mir ein bißchen zu klebrig, die Schweiz taugt eigentlich nur zum Bergsteigen. In einer Schweizer Stadt komme ich mir vor wie auf dem Polizeirevier, und zwar in der Rolle des Verdächtigen.

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Buxtehude sollte man gesehen haben...

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Buxtehude sehen und (den Freitod) sterben

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Buxtehude sehen und an nette Bloggerinnen denken! :-)

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Aber die Bloggerin aus B. wohnt doch jetzt in HH, oder?

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Nein, die, die wir meinen, ist jetzt in einem grösseren B. mit mehr Schmutz und Dreck.

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@che
Das würde dir gefallen:



Soll übrigens in Polen sein.

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Na, das geht auch mir zu weit. Das Zustandekommen dieses Hauses erklärt sich m.E. so:
1) Es gibt noch immer Architekten aus der Linie Numerobis
2) Die Lektüre des Necronomicon bei der Durchführung von Bauarbeiten ist nicht zu empfehlen
3) Polnische Bauarbeiter pflegen ihr Bier mit LSD zu würzen.

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Nein Che, nach der Lektüre des Necronomicon würde ein Architekt Tempel für Menschenopfer errichten. Der hier dürfte eher zu viel Escher gesehen haben.

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Menschenopfer? Ist immerhin eine Kneipe drin.

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Und die hat geöffnet from dusk till dawn.

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Auch tschechische Bauarbeiter sind nicht drogenfrei:



In Deutschland würde das an nüchternen Beamten in den Bauämtern scheitern.

In Prag: "Tanzendes Haus" genannt.

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Ein solches Bürogebäude steht u.a. auch am Düsseldorfer Rheinufer. Architekt ist Frank Gehry:
http://www.borderless-photos.de/GehryDdorf/GehryDdorf.html

- und ich finde es einfach großartig.

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... ja schon - aber drinnen: viele rechte Winkel, insofern genau das richtige fuer das Werbepack, dass sich dort im Medienhafen herumtreibt: Dicke Fresse, nix dahinter

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Keine rechten Winkel bei Dir zuhause? Tropfsteinhöhlen-Bewohner??

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... aber nicht doch - hier ist π / 2 maessig alles im Lot, aber eben innen wie aussen - nix von wegen mehr Schein als sein wie in DUS

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... also wirklich - koennen Inhalte unter der basisurl max.msn.de irgendwelche Relevanz haben?

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Allein schon die photogeshoppten Fotos. In Realität und mit schlechtem Licht sehen die Bauten genauso hässlich aus, wie andere auch. Ob ein Bau ansprechend ist, zeigt sich, in der Nutzung, nicht auf einem menschenleeren Foto.

Zum Gebäude in dem link: Innen sieht es aus, wie 30er Jahre Speer/Sagebiel/March- Architektur

http://www.themodern.org/slideshow/fv14.htm

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Also mir persönlich geht ja der allgemeine Grössenwahn etwas gegen den Strich: gewohnt wuerde mindestens in Paris, London, Mailand - und gebaut wird dann mindestens von Tadao Ando - was bei mir die Frage aufwirft gehts nicht mal eine Runde kleiner?

(Und ueberhaupt - S. hat recht - der Bau hat ja wirklich eine stark speersche Anmutung ... ich hatte heute einen lustigen Familienausflug zum WestwallTM - da kann man sehen wie sich so etwas in the long run entwickelt.)

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Ich kenne da ein Museum des Herrn G., das ganz toll aussieht. Das einzige Problem ist das nicht dicht zu kriegende Dach, weshalb das Wasser an den Wänden runterläuft und die Hängung von Ausstellungen doch erheblich beeinflusst. Nur offen dürfen die Museumsleute nicht darüber reden, weil dem OB bei G. einer abgeht. Nett, sowas.

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Ich hatte nicht behauptet, dass ich das gut fände, eher eine Art alternativer dirt-picture-contest.

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Na ja, es ist ja nur ein Museum. Da wohnen Bilder, nicht Menschen drin. Kein Wunder, daß da niemand rumläuft - oder können Bilder laufen? :-)

Mich erinnert es daran, daß ich mal wieder im dicken Schinken S,M,L,XL von Rem Koolhaas blättern könnte. Bei jedem Durchblättern ändert sich die Perspektive. Dinge die mit beim letzten Mal nicht gefallen haben gefallen mir plötzlich und umgegehrt.

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