Akklimatisation an die Area,
an die berühmte, einzigartige, traumhaft schöne, von Investoren wie Beratern und Gründern gleichermassen bevorzugte Munich Area, ein Grossraum der Superlativen und der Motor der deutschen Konjunktur - man mag es kaum glauben, aber solche Sprüche hört man auch im Jahr 5 nach dem Ende der New Economy immer noch. Wenn man dauernd drin ist in dieser Szene, gewöhnt man sich daran - das alles ist so verinnerlicht wie der Hass der palästinensischen Flüchtlinge auf Israel, on Demand abrufbar, 24/7, always on.
Es ist so wie mit der dampfenden Badewanne im Winter - man schickt erst einmal den grossen Zeh vor, um dann, wie ein Storch stehend und wie Espenlaub schwankend zu überlegen, ob man sich das antun soll. Nicht ganz umsonst habe ich nach dem Ende meiner Berliner Zeit die Tage vor allem in der Provinz zugebracht, aber langsam werden die Tage kürzer, und spätestens im Winter wird die Area wieder mein Zuhause. Vielleicht ist das alles doch nicht mehr ganz so wie damals, also ausprobiert - und ab ins Joe Penas.
Das Joe Penas ist ein weithin bekannter Texmexikaner, noch aus den grossen Zeiten des Parkcafes Anfang der 90er Jahre. Begonnen hatte das alles mit dem Hooters an der Rosenheimer Strasse, das bald wieder dicht machte, und dann zog die Crowd um ins Joe Penas mit seinem grauenvoll schlecht imitierten Texasstil, mitten ins Gärtnerplatzviertel. Irgendwie hat es der Laden geschafft, zu überleben und ganze Generationen von Dienstleistungsjobanfängern aus dem Umkreis anzuziehen.
Und nein, geändert hat sich gar nichts. Angefangen von den Mädchenkolonnen, die schon mal einmarschieren, während der Typ keinen Parkplatz findet, über die Telefonate, die Themen, die Geschichten. Es ist wie eine Zeitschleife, immer noch die Tequilaexzesse, die Versuche, es etwas auf Dirty Dancing und Latinoenthemmung zu machen, da kann das Sausalitos immer noch was lernen. Man kann 5 Stunden zuhören und alles sofort wieder vergessen, Inhalt und Bedeutung kleiner gleich Null, Dünkel und die totale Abwesenheit von Reflektion, und dann fragen auch noch die unvermeidlichen Pro7-Vertriebler, ob sie sich dazusetzen können und machen aus dem Tisch ihren verlängerten Conference Table. Ihre Mädchen zicken rum und pullen später die Erbsen aus den Enchilladas, während sie über Haartönungen sprechen. Und darüber, dass nach der Wahl alles besser wird.
Angeekelt von dem Gefühl, mit fünf CSUlern am Tisch zu sitzen, breche ich mit meiner Bekannten den Versuch ab. Und suche nach ein paar Insolvenzen aus der Munich Area.
Es ist so wie mit der dampfenden Badewanne im Winter - man schickt erst einmal den grossen Zeh vor, um dann, wie ein Storch stehend und wie Espenlaub schwankend zu überlegen, ob man sich das antun soll. Nicht ganz umsonst habe ich nach dem Ende meiner Berliner Zeit die Tage vor allem in der Provinz zugebracht, aber langsam werden die Tage kürzer, und spätestens im Winter wird die Area wieder mein Zuhause. Vielleicht ist das alles doch nicht mehr ganz so wie damals, also ausprobiert - und ab ins Joe Penas.
Das Joe Penas ist ein weithin bekannter Texmexikaner, noch aus den grossen Zeiten des Parkcafes Anfang der 90er Jahre. Begonnen hatte das alles mit dem Hooters an der Rosenheimer Strasse, das bald wieder dicht machte, und dann zog die Crowd um ins Joe Penas mit seinem grauenvoll schlecht imitierten Texasstil, mitten ins Gärtnerplatzviertel. Irgendwie hat es der Laden geschafft, zu überleben und ganze Generationen von Dienstleistungsjobanfängern aus dem Umkreis anzuziehen.
Und nein, geändert hat sich gar nichts. Angefangen von den Mädchenkolonnen, die schon mal einmarschieren, während der Typ keinen Parkplatz findet, über die Telefonate, die Themen, die Geschichten. Es ist wie eine Zeitschleife, immer noch die Tequilaexzesse, die Versuche, es etwas auf Dirty Dancing und Latinoenthemmung zu machen, da kann das Sausalitos immer noch was lernen. Man kann 5 Stunden zuhören und alles sofort wieder vergessen, Inhalt und Bedeutung kleiner gleich Null, Dünkel und die totale Abwesenheit von Reflektion, und dann fragen auch noch die unvermeidlichen Pro7-Vertriebler, ob sie sich dazusetzen können und machen aus dem Tisch ihren verlängerten Conference Table. Ihre Mädchen zicken rum und pullen später die Erbsen aus den Enchilladas, während sie über Haartönungen sprechen. Und darüber, dass nach der Wahl alles besser wird.
Angeekelt von dem Gefühl, mit fünf CSUlern am Tisch zu sitzen, breche ich mit meiner Bekannten den Versuch ab. Und suche nach ein paar Insolvenzen aus der Munich Area.
donalphons, 01:27h
Sonntag, 24. Juli 2005, 01:27, von donalphons |
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lapidarium,
Sonntag, 24. Juli 2005, 12:08
nach der Wahl...
" Und darüber, dass nach der Wahl alles besser wird."
hört sich irgendwie nach der Vorfreude auf den Jahrtausendwechsel an,
incl. der Ernüchterung danach
hört sich irgendwie nach der Vorfreude auf den Jahrtausendwechsel an,
incl. der Ernüchterung danach
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donalphons,
Montag, 25. Juli 2005, 01:57
Hört sich nach den Leuten an, die man schon in der Schule nicht leiden konnte.
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lapidarium,
Montag, 25. Juli 2005, 10:36
Klassentreffen mit dem Eindruck, eigentlich hat sich in den letzten x Jahrzehnten wenig geändert;
sind nur alle irgendwie älter geworden
sind nur alle irgendwie älter geworden
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booldog,
Sonntag, 24. Juli 2005, 22:17
Heimweh nach dem Wedding?
http://www.caddydaddy.de ;-))
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donalphons,
Montag, 25. Juli 2005, 01:58
Sowas fehlt in München - zumindest mit der gleichen bodenständigen Note.
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