Angekommen,so lala

durch den dicken Nebel des Hügellandes südlich der Donau,hier geknipst so gegen 7.10 Uhr



in Deutsch-Suedwest-Schwarzfussien. Jetzt weiss ich auch wieder,warum um schwäbische Autos so viel Blech herum ist: Rüstung für den Fall, dass die Bayern mit in Bayern üblicher Geschwindigkeit von hinten kommen. Mann Mann Mann... kaum schneller geworden seit Daimlers Zeiten.



Ich bin zu spät, das Wetter ist schön, der Saal ist voll. Und wie immer am ZKM, fällt sehr oft das Wort Ökonomie, tsss. Und der Vortrag hier ist mit DEmokratir 2.0 überschrieben. Manchem würde da einer abgehen, ich fühle dagegen ein leichtes nervöses Zucken in meinem Demokratieverständnis. Ich denke,ich werde nachher dem Publikum die Puppen und andere Psychos vorführen,um das hier mal zu erden.

Ach so, ja, und ich trage meine alte Kriegsfarbe Schlammgrün. Soeben kam vom Vortragenden Leggewie der Begriff einer demokratischen Elite in den Blogs - ich vermute, er hat noch nie ein Blog eines Myblog-Girlies gesehen, das seine Piercings im Macromode online stellt. Wo ist da bitte demokratische Potential des Internets?

Freitag, 23. September 2005, 13:14, von donalphons | |comment

 
Wird es Bilder geben?

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ja, klar...

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Videojournalismus...
...da erwarte ich mindestens mal ein mpeg.

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Leggewiedennu?
Schon als ich bei ihm studiert habe, lag Leggewie mit seinen Einschätzungen zu Phänomenen des Zeitgeistes, Subkulturen oder sozialen Bewegungen stets eine Spur daneben.

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Es sind ein paar Filmer da, ich denke, da gibt es auch irgendwo ein Vlog oder sowas. Ich bin ja Thinkpad-strukturkonservativ.

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So falsch ist es nicht. Die Frage ist, wie man blogs definiert. Blog ist nur das technische drumherum. Die Nutzung machts. Ich sehe da sehr wohl eine "Elite" (wie ich das Wort hasse) sich herausbilden, die unabhängig von anderen traditionellen "Eliteschmieden" ist: Herkunft, Mitgliedschaften, Positionen. Das Teenie-Blog kann ja auch ein Anfang sein, was mit der Zeit mit Alter und Erfahrung sich zu einer einflussreichen interessanten Netzpersönlichkeit mausert.

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@strappato. Genau! 100 pro Zustimmung.

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Rebellmarkt, Dotcomtod seligen Angedenkens, das hermetische Café, Miagolare, das Bild-Blog würde ich ohne weiteres zu den alternativen Medien rechnen, ich würde auch sagen, dass die Hardcore-User dieses Teils der Bloggosphäre eine Art Elite darstellen - Bildungsgrad und Ausdrucksvermögen überdurchschnittlich, teilweise ein Fundus gemeinsamen Insiderwissens etc. Gleiches aber für die Bloggosphäre als Solche zu sagen ist absurd. Abgesehen davon, dass Schumpeters Elitenbegriff hier kaum trägt-zur Bildungsschicht zu gehören, kann mitunter eher Randgruppe bedeuten, vgl. langzeitarbeitslose Akademiker oder die Möchtegernliteraten vom Prenzelberg.

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Den Begriff Elite sollte man wirklich langsam mal aus dem Duden streichen. Was mir an strappatos Statement besonders gut gefallen hat war " ... unabhängig von anderen Eliteschmieden" ist: Herkunft, Mitgliedschaften, Positionen ..." Das Problem ist, dass sich innerhalb der Bloggosphäre so etwas wie eine sich selbst dafür haltende Elite herausgebildet hat, wie man an dem Distinktionsbedürfnis erkennen kann, das sich in manchen Blogs- inklusive Kommentaren bei manchem A-Blogger gut heraushören läßt ;-). Diese folgen in gewissem Sinne häufig den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie die traditionellen Medien, indem sie irgendein Massenbedürfniss im Sinne einer Marktnische befriedigen, auch wenn sie das selbst niezugeben würden. Ob diese A-Blogger jemals meinungsführend sein werden, wird man daran erkennen können, dass anstatt Professor Falter irgnedwann mal Herr Don Alphonso oder Herr Jörg Kantel bei Frau Christiansen in der Talkshow sitzen..

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Natürlich. Die Blog-Landschaft ist irgendwo auch Spiegelbild der Gesellschaft. Erlebnisse aus dem Supermarkt sind, trotz des Erfolgs, nicht unbedingt gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussend.

Aber ich sehe da noch was anderes - Den "Internet-Citizen". Wenn man sich selber auf einem gewissen Niveau und Erfahrung im Internet bewegt, dann bekommt man schnell einen selektiven Blick, der die Normalbevölkerung aussperrt. Tatsache ist, dass zwar 60% der Bevölkerung irgendwie im Netz sind, aber weniger als 1% das Internet aktiv als Teil des Lebens nutzen oder in der Lage sind zu nutzen. Mal ein ganz einfaches Beispiel: Wenn man was aktuelles über Rita wissen will, dann eben nicht aus Gewohnheit die Internet-Seiten der deutschen old-Media ansurfen, sondern sich automatisch beim Houston-Chronicle vor Ort Informationen holen. Klingt einfach, ist aber nur bei wenigen drin. So fest vedrahtet sind die Medien-Gewohnheiten. Erst wer diese Verdrahtungen löst, kann das Potential des Netzes nutzen - und blogs sind ein Teil davon. Insofern würde ich als "Elite" schon mal die bezeichnen, die das Internet verinnerlicht haben und nicht als online-Form des Zeitunglesens, des Einkaufens und der Partnersuche betrachten.

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Vielleicht passt statt Elite auch eher der Ausdruck Avantgarde. Also nicht im künstlerischen, revolutionären oder militärischen Sinne des Begriffs (und ohne jeden Dünkel), sondern mehr wörtlich zu nehmen: Diejenigen, die etwas als Erste tun, das später die Massen erfassen dürfte.

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@strappato. Und die Informationsüberflutung spielt natürlich auch eine Rolle. Fernsehen wird immer eine Zukunft haben, weil man sich auch in der Zukunft manchmal gerne mit Informationen "bedienen" läßt anstatt aktiv nach ihnen zu suchen, auch wenn die aktive Nutzung natürlich zunehmen wird.

Der Idealzustand wird erreicht sein, wenn in 20 Jahren in den dann entstandenen Altersheimen um die Mek-Pom-Seenplatte herum die situierten Akademiker wie der Teufel aus ihren pflegegerechten Appartments heraus bloggen um den Jungschnösel in den Redaktionen von Spiegel bis Zeit so richtig die Meinung zu geigen. Letzere werden dann vor dieser geballten Lebenserfahrung schnell zu Kreuze kriechen. Das wird dann das Zeitalter der Blogger sein!

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da muss ich dann ja jetzt schon ein Zimmer reservieren...

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Ja, so ähnlich sehe ich mein Rentnerleben auch.

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Strukturkonservativ

Nicht eher habituell konservativ? Bei mir war es ein strukturkonservativer "Thinkpad", in Gestalt eines Suchbegriffs, der mich in diesen Blog lockte.

Blogosphären-Eliten

Ich war für ein zwei knappe Wochen am Überlegen, die prowestliche Inquisition inkontinenter Puppen für den Ausdruck einer Art rechter Blogosphären-Elite zu halten.

Inzwischen überwiegt bei mir das Mitleid recht deutlich.

Wenn man sie mit längeren durchdachten Sätzen und/oder Statements außerhalb ihres Freund/Feindschemas beständig quält, kann man derartige Erscheinungen kameradschaftlichen Rudelbloggens fast schon zur Implosion bringen.

Rudelbildung

Also Rudelbildung statt "Elite"?

Eliten sind immer selten. Immerhin ermöglichen und fördern Blogs einen "barrierefreien" geistigen Austausch, und das ist nicht wenig.

Einen Vorzug sehe ich darin, dass dieser geistige Austausch stärker als in Foren durch einzelne Blogger und seinem/ihrem Freundeskreis geprägt ist - was die Gefahr der Niveaunivellierung in Foren verringert.

Hmm - nur mal so ins Blaue überlegt.

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