Podcasting

Hm. Nicht ganz mein Ding, weder die technische Basis, noch die Zukunftsvorstellungen, die hier genannt werden. Man muss immer mit Vergleichen vorsichtig sein, aber ein Teil meiner dunklen Zeit in der NE hatte einiges mit Internetradios zu tun, teilweise auch mit Angeboten, die man heute als Podcast bezeichnen würde. Die Vortragenden sind sehr überzeugt davon. Aber ich habe noch immer nicht gehört, was sich seitdem verbessert haben sollte, ganz gleich ob Akzeptanz bei den Nutzern oder bei den Erlösmodellen. Bitte: Das ist nicht meine Debatte, die Debatte läuft hier vor Ort. A little bit of 1999. Wenn man bedenkt,wie die Einschaltquoten bei Wortsendern ist, geht da was nicht zusammen. (Was natürlich nichts über die Qualität eines Spreeblick-Podcasts aussagt)

Freitag, 23. September 2005, 19:14, von donalphons | |comment

 
Podcasts sind (obwohl begeisterter Wortradio-Hörer) auch nicht so mein Ding, aber das mit der Einschaltquote ist evtl. ein Rechenfehler. Wenn 3% der Radiohörer regelmäßig Wortprogramme hören, sind das bei 40 Mio Hörern (alle Zahlen fiktiv) 400000. Das wäre dann ungefähr das Potential, aus dem Podcasts schöpfen könnten.

Wenn also wieder 1% dieses Potentials wiederum täglich den Spreeblick-Podcast hören würden, wären das immer noch 4000 Hörer, fast soviel, wie Spreeblick momentan an Lesern hat.

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Das mit den Wortsendern ist mitunter ein deutsches Problem.

Schaut man nach Frankreich:
France-Info zirka 10% Marktanteil, von 5h-1h ausschließlich Wort (Nachrichten).

Von den fünf Top-Radiostationen in Frankreich haben vier einen Wortanteil von zirka 50% oder mehr, inkl. 2 Privatradios.

UK? BBC Radio Five Live.

Nur weil die Spackos von den deutschen Öffentlich-Rechtlichen nichts gebacken bekommen oder die Frequenzsituation verheerend ist (DLF, DLR) glaube ich nicht dran, dass Wortsender in Deutschland keine Chance haben.

Au contraire: man könnte sogar behaupten das gerade in Deutschland die ÖR eine so breite Schneise für gute private Podcasts offen lassen, wie sonst kaum in Europa.

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Mal abgesehen davon, daß DLF kein reiner Wortsender ist, was für eine Frequenzsituation? DLF ist in allen Kabelnetzen. Mit Ausnahme von Süddeutschland ist DLF weitgehend terestrisch analog über UKW zu empfangen. Dazu zwei Langwellensender, sechs Mittelwellensender, ein Kurzwellensender. Ebenso analog über Astra 1. Digital wird über DVB, DAB und ADR gesendet. Dazu Windows WMP-, Real-, Flash-, und MP3-Streams.

Zum Vergleich, Radio Luxemburg benötigte einen einzigen Mittelwellensender um vor 30 Jahren die Popmusik-Lufthoheit in Deutschland zu erringen.

Es sind nicht die Frequenzen. DLF hat davon mehr als genug. Wer DLF höhren will hat dazu weltweit gute Chancen. Ein Blick aufs Programm verrät warum wenige den Sender mögen. Wer ihn hört weiß alles. Ich persönlich halte den immer mitschwingenden weinerlichen Grundton von Wortbeiträgen, den dauererigierten Zeigefinger keine fünf Minuten aus. Die Musikauswahl und -präsentation ist mir zu akademisch.

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Eines der Hauptprobleme von Podcasts usw ist ihre fehlende Nachaltigkeit. Sie lassen sich schlecht indexieren und werden dementsprechend nicht wiedergefunden. Ausserdem, iTunes hin oder her, das Userinterface ist zu kompliziert. Das gilt sowhl für das abspielen aber noch viel mehr für das erstellen.

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