Lehrstunde in Internet-Kommunikation

Ein Lesetipp - die Kommentare. Irgendwie ist das alles nicht schön, aber das sind wohl so die Wachstumsschmerzen einer Blogosphäre, in der die Kummunikation zusehends komplex und durch Mittelsmänner, vielleicht auch Clan Chiefs geprägt ist. Ich denke, schön langsam kommen wir an die Stelle, woe wir von Kleinbloggersdorf Abschied nehmen und erkennen müssen, dass vieles nicht mehr so leicht ist wie früher.

Donnerstag, 6. Oktober 2005, 11:03, von donalphons | |comment

 
Danke für diesen Hinweis, Don Alphons!
Manchmal ist man ja trotzdem noch ein wenig Blauäugig, gerade wenn etwas den Anschein hat einem guten Zweck zu dienen. Warten wir mal die Ergebnisse ab.

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Wiegesagt, ich musste auch erst mal eine Weile nachdenlen, bib ich da einiges begriffen habe. Ist passiert, kann man nicht mehr ändern, das nächste Mal passe ich besser auf.

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Die Theorie der informellen Selbstbestimmung und die Praxis, in der viele Leute sich mit Begeisterung auf jede Befragung und jedes Preisausschreiben stürzen und gerne auch mal ein paar Sätze in ein Mikrophon stammeln, das ihnen entgegengehalten wird - und sich dann wundern wenn sie bei Stefan Raab landen.

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Insofern fand ich den Thread bei aller Verärgerung doch sehr hoffnungsvoll. Das kann bei den Verantwortlichen vielleicht ein wenig Umdenken provozieren - denn der nächste wird hier nackt am Headerbild an den Klöten aufgehängt und von 100 Kommentaren ausgepeitscht, und wenn ich das selber machen muss.

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Die meisten weblogs werden ja anonym geführt. Die Einträge sind sehr persönlich und enthalten Informationen und Gefühle, die vielleicht nur dem weblog - analog zum Tagebuch - anvertraut werden. Ich meine, die weblog-Provider haben hier eine ganz besondere Pflicht zum sorgsamen Umgang und Sicherung der persönlichen Kundendaten und aller anderen Informationen, die zum Verlust der Anonymität führen könnten (bsp: IP-Adressen).

Das ist die Schattenseite des "WEB 2.0". Social software braucht Dienstleister, die dieses Vertrauen rechtfertigen. Eigentlich kein Job für schnelle NE-Companies, die kurz vor der Pleite noch die Daten an ein DataWarehouse verscherbeln. Leider sehe ich bei den deutschen Protagonisten des "Web 2.0" nicht die nowendige Sensibilität für solche Fragen. Da wird eher spekuliert, wann man endlich seinen Laden an einen Internet-Riesen wie google, oder AOL verscherbeln kann.

Im übrigen sind die Deutschen in Sachen Datenschutz besonders empfindlich. Wenigstens ein guter Charakterzug. Morgen in Barcelona darf ich unseren europäischen und amerikanischen Partnern wieder mal erklären, was klinische Studien in Deutschland so schwierig macht und was hier "Datenschutz" und "Ethikkommission" bedeuten.

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@strappato:

Sitze hier auch gerade ueber ner BfarM Anmeldung. Soll ich mitheulen?

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Es gibt schon gute Gründe, keinen normalen Namen zu verwenden - Arbeitgeber googlen, Verbrecher fruen sich über Hinweise, wenn keiner da ist, Data Minern wird das Leben erschwert, wenn sie wenig Daten finden. Ich persönlich mag das Geheimnisumwitterte um manchen Blogger, und es gibt immer noch Fälle, da weiss ich auch nach einem Jahr noch nicht den Realnamen - ohne dass das ein Problem wäre. Die Anonymität ist ein zusätzlicher Reiz.

Wirtschaftliche Interessen stehen dem so lala entgegen, wenn es um die aktuellen Webloghoster geht. Man könnte schon was in Richtung Profiling machen, aber der Aufwand wäre heftig und der Erfolg eher unsicher. Die Gefahr des Vertickens sehe ich weniger; bei Blogger.de, twoday.net und blogg.de gehe ich mal davon aus, dass die zu viel persönlichen Aufwand reinstecken, zu sehr dabei sind und weiterbauen, als dass da ein schnöder Verkauf am Ende stehen würde. Bei anderen wäre ich mir da weniger sicher.

Wem das mit der Anonymität aber ganz sicher nicht passen dürfte: Die Web2.0Freaks. Das Leben im Netz mit anderen organisieren, wie es der Kern der Idee ist, wird bei anonymen Bloggern alles andere als einfach. Und ich hoffe, dass es genug Leute gibt, die so wenig wie möglich von sich im Netz rumliegen lassen. Ich selbst kann mir das Blog hier auch nur noch leisten, weil alles Private gnadenlos durch den literarischen Fleischwolf gedreht wurde. Kann sein, dass alles hier erfunden ist, kann sein, dass die erlogen wirkenden Geschichten echt sind. Es stimmt in manchen Aspekten so mit mir überein, dass mir die Analyse anderer ganz sicher nicht gerecht wird - und das ist auch gut so.

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@hiddensee
Mein Mitgefühl hast du.

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@strappato:
hey vielen Dank.
Ich mach inner halben Stunde Schluss fuer heute, morgen abschicken reicht.

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War das jetzt alles ???
Täuscht mich mein Eindruck, oder haben SMI bzw. Jan mittlerweile endgültig die Lust verloren, ein wenig Transparenz nachzureichen? Immerhin waren noch ein paar Fragen offen, und nichtmal unwichtige.

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Aus deren Warte scheint alles gesagt zu sein, weshalb ich ja auch den Link zur Umfrage deaktiviert habe und bei Leuten Hinweise kommentiere, die sich mit der Umfrage auf mein Blog beziehen. Ich finde das alles sehr unerfreulich und werde es sicher nächste Woche nochmal entsprechend würdigen - zumal Nico Lumma von Blogg.de auch noch ein Teil der Fragestellung ist. Er weiss zwar von dem hier, aber es scheint nicht so zu sein, als dass er sich jenseits von Mails dazu äussert. Was natürlich sein gutes Recht ist. Vielleicht herrscht da einfach nur die meinung vor, da würde nach 48 Stunden Gras drüber wachsen. Und die paar anderen wie

http://hugo.muensterland.org/2005/10/06/diese-komische-umfrage/

sind auch nicht so wichtig. Was, wenn es so sein sollte, einiges über das Verständnis mancher leute aussagt.

Was micht nicht davon abhält, mir etwas verarscht vorzukommen. Einfach, weil ich mich noch sehr genau an den Inhalt eines Vorgeprächs erinnern kann, und mir bei der Gelegenheit verschwiegen wurde, dass die von mir kritisierten individuellen Links auch diesmal wieder zum Einsatz kommen. Diesmal mit Beihilfe der Hoster.

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