Sehr zu empfehlen - Update

Und wie geht es deiner Wohnung, fragte die, die dieses Jahr wahrscheinlich doch nicht mehr zu Besuch kommt, trotz stürmischer Einladungen. Komm doch vorbei, sagte ich, aber sie verwies auf die Verpflichtungen, die anderen Aufgaben und Besuche, und dann will auch noch ihr Freund sein Recht, und deshalb, naja, wohl eher nicht. Und es ist wirklich weit, 550 Kilometer. Aber ein Bild würde sie schon interessieren, wie es jetzt aussieht. Na gut -



die Wandbespannung ist noch immer nicht gemacht, aber jeden Morgen gibt es einen Moment, zu dem die Sonne ganz schräg durch das Fenster fällt und das Bernadotte-Porzellan in hellstem Weiss erstrahlen lässt. Einen Sonnenspiegel habe ich mir nachgekauft, nachdem der letzte, den ich in Berlin gefunden hatte... das war so:

"Alles Gute zum Geburtstag, kleine Schwester!"
Raschelraschel "Was ist das?"
"Das ist ein böhmisches Biedermeierglas mit Diamantschnitt und massiver Goldfassung."
"Nö, glaub ich nicht, das ist sicher nicht echt. Und ich will den Sonnenspiegel haben, das weisst du."

Nun, jedenfalls habe ich jetzt einen neuen, noch Schöneren gefunden, nachdem sie mich dann, als sie den alten Spiegel bekommen hatte, aufgeklärt hatte, wie furchtbar die gerade en Vogue sind und überhaupt in je-dem Haus hängen, das die Interieur International, ihre Bibel, abbildet.

Noch immer nicht fertig, die Buchregale fehlen auch noch. Aber es gefällt mir im Moment so halbfertig.
da wo die kamera ist sitze ich gerade genau jetzt

Donnerstag, 13. Oktober 2005, 13:25, von donalphons | |comment

 
Nichts dürfte dem Sonnenspiegel besser stehen als die Patina der alten rauen Wände. Ich mag den Kontrast. Hoffentlich sieht es noch so sonnig aus, wenn die Wandbespannung hängt.

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Diese verfallene Dekadenz habe ich auch erst begriffen, als ich ihn am Morgen nach dem nächtlichen Aufhängen gesehen habe. Ich habe auch noch ein paar asiatische Bilder und Schnitzereien aufzuhängen, vielleicht lasse ich es wirklich so und baue nur noch die Buchregale fertig. Ab der Seitenwand geht es schon einigermassen:



Zumal... Vielleicht ziehe ich nächstes Jahr in das "Hinterhaus", und das wird dann die Gästewohnung, vielleicht wollen die es ja ein wenig verkommen. zumal wenn sie aus Berlin anreisen, das ist dann sozusagen die Druckschleuse, schon vornehm, aber immer noch kaputt

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Morbider Charme...sehr schön. Ist das eine ausdrückliche Einladung, Don?

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In den beiden Kulturen, aus denen ich stamme, wird das Gastrecht hoch geachtet - Mail genügt, Bademantel, Bettzeug und Handtücher vorhanden.
aber meistens kommen Berliner ohnehin nicht vorbei, die reden nur gross und bleiben dann da, wo sie sind - so zumindest meine Erfahrungswerte, Ausnahmen bestätigen die Regel. Oder schreibe ich hier zu oft über das Essen? Haben sie Angst, hier fett nicht mehr ganz so nach Hungersnot aussehend zu werden?

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donalphonso ist unglaublich gutmütig, nicht auszudenken, was passieren würde, hätte er mehr als nur eine Schwester. Er würde sich wahrscheinlich von ihnen dauernd in Streifen schneiden lassen.

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Ich bin nicht gutmütig. Sie ist nur extrafies, manchmal. Würde sie bloggen, würden sich die Buchstaben in die Displays ätzen.

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Kann man Dich als Bruder adoptieren? Ich bin nicht extrafies, meine beiden Schwestern auch nicht, und für den schönen Sonnenspiegel hätte ich keinen Platz.

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Das mit dem "nicht extrafies" sagt meine Schwester auch immer. Ich tendiere eher dazu mich komplett zu entschwestern, wenn das geht. Vielleicht fliehe ich nach Burma, oder so.

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Burma wird nicht reichen, lass Dir das von einer Schwester zweier Schwestern gesagt sein.
Außerdem will sie dann bestimmt etwas mitgebracht bekommen. :-)

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Einen in Froschgift getauchten Pfeil per manueller Luftpost?

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Nein, natürlich irgendein asiatisches Lackmöbelstück, bei dessen Transport Du alle Mühe haben wirst. Hauchzarte Vasen oder filigrane Silberschalen machen sich dabei sicherlich auch sehr gut.

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Cloisonnee-Vasen sind bei meiner Schwester auch beleibt, Lackschnitzereien sowieso und Elfenbein, nun, wenn sie kommt, verstecke ich besser meine historischen Beinmalereien... Man lernt das Überleben, irgendwann.

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Als bekennender Großstadtmensch, der auch kulturelle Errungenschaften nach 1872 für gelungen und das Bauhaus für den Ursprung allen menschenwürdigen Wohnens hält sowie den leeren Raum als Spielplatz für das notwendige Denken schätzt und zudem auch noch aus fast-proletarischen Verhältnissen stammt, ist das gezeigte Ambiente doch von erheblicher Exotik.
Also mit Verlaub: Das ist ja scheußlich! Da würde ich ja in wenigen Stunden den Hirnkaschper kriegen ;-)

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Und Dir die Sprache von Oscar Wilde zulegen, draussen beim Pferderennen einen grünen Bowlerhut tragen und Tee mit abgespreiztem kleinen Finger aus Tassen trinken, die man nicht als "Mug" bezeichnen kann... das sind so die Symptome ;-)

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Bleibt die Wand so, wie sie ist? Konsequent grünlich pastellgetönt passt sie ganz gut zu den schönen Möbeln (falls das jetzt kein Trick´n Photoshop war - mit reinmontierten Möbeln).

Der ungegrünte Teil der Wand sieht nämlich irgendwie, naja, nach Berlin aus... *freundlich-stichel*

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Die Farben sind ziemlich genau so wie in der realität, deshalb hadere ich noch mit der Bespannung. Der Stoff ist längst da, auch schon genäht, aber ich komme da jeden Morgen zum frühstücken rein - allein schon wegen des Lichts - und denke mir, dass es so passt. Bis auf die fehlenden Bücherregale. Natürlich.

Im wirklich hervorragenden Bildband "In the Houses of Ireland" ist ein georgianischer Stadtpalast in Dublin abgebildet, bei dem man die Wände erst mal so gelassen hat, wie man sie vorfand. Für mich war das immer dasjenige Haus, bei dem ich gesagt hätte: Will ich. Schon komisch, ist aber so.

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"Der ungegrünte Teil der Wand sieht nämlich irgendwie, naja, nach Berlin aus... *freundlich-stichel*"

was? wieso freundlich stichel? Es ist der Teil, der in Dons Leidensjahren im Slum Berlin haengengeblieben ist. und weniger Aufwand fuer *it looks like Berlin* ist kaum möglich.

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Eher eine Reminiszenz an die Vorgechichte des Raumes, der früher Dienstbotenkammerl, Versteck, Lagerraum, Treffpunkt der lokalen Schwulenszene und Liebesnest für Verheiratete war.

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un ich sachet noch: Berlin ist ueberall. Du bist Berlin!
(Aehnlichkeiten mit einer stichflammenartig erloschenen Kampagne sind Zufall.)

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Wenn es Berlin wäre, würde überall der Müll rumliegen, draussen wäre kein strahlend blauer Himmel, und die Tassen wären seit 2 Monaten nicht mehr gewaschen.

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"Und Entschuldigung, wenn ich verschlissene Menschen sehen will, dann hab ich in Berlin ungefähr 34 Stadtviertel zur Auswahl, da muss ich nicht ins Kino."

von Burnster

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Das hier wird ne Schleife, ich sehs schon.

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Bumerang-Effekt. Aber ich fahre schon mit einer echt miesen Laune nach Berlin, insofern kommt da nächste Woche einiges...

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Der Stoff ist längst da ...

Wie sieht der denn aus?

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Hellgrün-Hellwarmgelb gestreift, mit goldenen Blumentanken. Typischer Stoff der Zeit um 1820.

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Gibt's mal ein Bild? Bütte, bütte.

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Meine Zweitstimme dazu: Will auch ein Stoff-Bild!

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jaja, schon gut:

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Dankesehr. Weckt Kindheitserinnerungen, die ich noch nicht ganz zuordnen kann. Muss meine Mutter einmal fragen, ob ich's im Hause ihrer Mutter sah.

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Bitteschön. Eigentlich sollte es ja ein französisches Zimmer in blauweissrot werden, aber der Stoff liess sich nicht nähen. Ausserdem sind das helle Ocker und das helle Grün typische, normale Farben dieser Region, es wirkt also nicht so, hm, aufgesetzt.

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Danke für die Blogs und den Dotcomtod usw.
aber ich kann dieses Münchener Provinzgefasel mit DerTouchwarMalganzGutHaltenWirIhnSolangeAmLeb'nBiserAuch
NochDenLetztenAtemAushaucht Attitüde einfach nicht mehr ertragen.

Aber das ist sicher der Neid eines Großstädters gegenüber denen die ihr Weltdorf MitHerz zu Tugend machen das auch noch toll finden.

Löschung aus Sammelbookmark (Opera ist Klasse welche OS drunter völlig losgelöst und so Megabanana wie Präferenzen in Richtung BMW Mercedes VW Plattform des hier so kritisierten Normalos -ich fahr übrigens Europcar wg. HH Nummernschild-) erfolgt.

Nochmals Danke Adele.

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Wiegesagt, ich habe sowieso zu viele Leser, und um arme Säue, die sich 10 Minuten vor dem letzten Türenknall-Kommentar anmelden, sind wirklich woanders besser aufgehoben.

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Der Pirat als Retter
Das Arrangement scheint nicht organisch-harmonisch komponiert; es ist keine Kopie vormaliger Wohnverhältnisse. Dadurch hat es nichts Puppenstubenhaftes, sondern wirkt wie von Piraten zusammengeraubt.

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