Einkaufen mit reichen Leuten
Der Reiche sitzt nämlich am Sonntag Abend eher selten vor der Glotze bei Christiansen, er geht ins Theater oder in die Oper, wo ihn niemand mit Krisengeschwätz belästigt. Warum auch; sein Beitrag sind 10 oder 20% dessen, was der Staat, also alle für seine Unterhaltung an diesem Abend draufzahlt. Dagegen sind die Kosten eines Christiansen- oder RTL-II-Guckers vollkommen irrelevant und auch noch gut angelegt. Sie fördern das System der institutionalisierten Umverteilung durch Konsum. Ich denke, die Luxusverwahllosung in Deutschland, der Überfluss an neuem Produktionsmüll in den Wohnungen und im Leben der ärmeren Bevölkerungsschichten hat einen simplen Grund: Die Glotze.
Denn die Glotze bohrt ein schönes Loch in die graue Realität der Blocks. Wer im Sommer einen Garten hat, wird sich kaum reinsetzen und glotzen. Wer im Winter nach St. Moritz oder Chamonix fährt, braucht danach kein Bewegtbild. Die Glotze ist der falsche Hase des Lebensbuffets, in rauen Mengen vorhanden, aber nicht wirklich gut - in den Augen der Reichen. Ironischerweise nehmen die Armen nach der Vergiftung durch den falschen Hasen die Reichen als reichlich strange Gruppe wahr, mit der man sowieso nichts zu tun hat.Die eigenen Lebensmodelle zwischen Kandinsky-Druck, Ikea-Regal und Billiglaminat bekommt man im Marienhof und Lindenstrasse frei Haus. So sehr die Serien von der Entwicklung leben: Deie Art des Konsums ist allemal festgeschrieben. Ohne Notwendigkeit.
Das hier ist ein Gemälde aus England, ca. 1790. Es befindet sich in einem Schrank eines Antiquitätenhändlers in Berlin, und stammt aus einem Nachlass. 4200 Euro ist der Verhandlungspreis, 2500 dürften am Ende machbar sein, wenn man Stammkunde ist und das Geld hat - was ich zu diesem Zweck nicht habe, zumal ich es anders investieren würde. Trotzdem ist es eine langfristig exzellente Wertanlage, doch darum geht es nicht. Es geht um das, was abgebildet ist: Ein reiches, junges Ehepaar kauft Spitzenstoff. Wir sehen die Frau, wie sie genau die Qualität mit den Fingern erfühlt, wie genau sie hinschaut. Wir sehen, dass ihr Mann dieses Können - und ihre Schönheit - bewundert. Und wir sehen den Verkäufer, der die Vorzüge und Eigenschaften erklärt. In der Nebenhandlung besorgt ein kleiner Junge Einkäufe, vielleicht im Auftrag der Mutter; die Frau des Händlers beugt sich zu ihm hinunter und lauscht seinen Wünschen. So, und jetzt betreten wir einen beliebigen Super-, Möbel- oder Elektromarkt und vergleichen das Verhalten.
Mir sind solche Szenen wie auf dem Bild bis heute alles andere als fremd. Die Eierfrau auf dem Wochenmarkt, die Nudelverkäuferin, die Bäckermeistersgattin, der Elektriker und der Heizungsbauer im Stadtpalast, und auch der Händler, der das Bild hat, sie alle sind genau so. Für diesen Einkauf - nicht Konsum! - braucht man aber etwas: Zeit. Viel Zeit. Zeit, die die armen Leute angeblich nicht haben, weil sie ja möglichst schnell vor ihre Glotze kommen müssen, oder neuerdings auch das Internet, oder andere Medien, die ihnen das Denken abnehmen und Klassenunterschiede als gottgegeben einprügeln. Ich habe keinen Fernseher, sprich, ich habe pro Woche rund 25 Stunden mehr Zeit als der Durchschnitt. Davon gehen wiederum 15 Stunden für das Lesen von Büchern weg, es bleibt aber genug Zeit für bewusstes Einkaufen. Was immer ein sinnliches Erlebnis ist, ohne teuer zu sein.
Natürlich erzählt die Glotze was anderes. Würde sie mich verfilmen, würde sie mich genau vor den exotischen Seidenmalereien und Drucken aus Ostasien, die tatsächlich in meiner Wohnung sind, sinister und verdorben agieren lassen. Das Fernsehpublikum würde denken: Fremd, anders, kennen wir nicht, uh-oh, war sicher teuer. Nur habe ich gestern noch ein Holzschnitt einer dieser grazilen japanischen Damen gekauft.
Es hing ganz offen in einem Laden in der belebten Bergmannstrasse, jeder hätte reingehen können und es kaufen, mitsamt vergoldetem Holzrahmen und braunem Passepartout. Der Preis - ein Witz, allein schon im Vergleich zu den Pahmen, in denen dann Rosina-Wachtmeister-Poster von einer pastellfarbenen Idylle künden. Bis ich tot bin und das Bild keinen Cent an Wert verloren hat, werden sie die Poster zehnmal und die Alurahmen fünf mal rausgeschmissen haben. So gesehen, leben sie im Luxus der Verschwendung und gleichzeitig in einer Armut, die weniger ein Ausdruck des mangels an Geld denn vielmehr an Verständnis und Erkenntnis ist. Armut ist in Deutschland oft Verschwendung durch Leute, die es sich nicht leisten können.
Es ist dumm, Omas Hutschenreuther wegzuwerfen und Ikeasteingut zu kaufen. Es ist dumm, lieber 90 qm zu mieten statt 50 langfristig zu kaufen. Es ist idiotisch, eine Kanne einer billigen Alessilinie zu kaufen und dafür mehr zu bezahlen, als für eine englische Silberkanne, die auch nach dem dritten Sturz noch verwendbar ist. Es ist bescheuert, alles immer neu kaufen zu wollen, den neuesten Möbeltrends hinterherzuhecheln und keine Sekunde einen Gedanken daran zu verschwenden, was es für die Umwelt bedeutet, wenn alle drei Jahre neuer Schrott in Polen ohne jede Richtlinie zusammengetackert wird. Es gibt Wasserkocher, die kosten nur die Hälfte und später das vierfache an Strom, bis sie doppelt so schnell kaputt gehen.
Ich weiss, dass es auch echte Armut gibt, viel zu oft, viel zu wenig beschrieben. Die Menschen, die sich hauptsächlich von Nudeln ernähren, bei denen es hinten und vorne nie reichen wird, die klauen, um zu überleben, die die Mülltonnen durchwühlen, das alles gibt es hier in Berlin. Und wann immer ich das sehe, weiss ich wieder, was für ein mieses, kleines, arrogantes Ego ich habe. Und dass man was tun müsste. Aber bei der selbstverschuldeten Wohlstandsverwahllosung - hey, Euer Problem.
Und Sie beschreiben einen Teil des Gefühls, das mich bedrängt, wenn ich am späten Sonntagabend durch mein kleines Dorf laufe, und aus jedem Fenster quillt flackernd blauer Schein.
Nur das Haus, das früher die hiesige Wirtschaft war, in dem die Alten ihre Feste feierten, von denen heute noch erzählt wird; das Haus, in dem früher der Sonntag so richtig begann; das Haus, in dem jede Hochzeit und jede Leich´ stattfand, das ist dunkel.
Sie waren reich, die Alten, ohne wohlhabend zu sein.
(Ich höre mich an wie Plinius der Ältere.)
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Von diesen Mitnahmegelegenheiten lebt mein Geschirrschrank heute noch.
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Ich muss nicht mit der U-Bahn ins Büro fahren, mich mit dem neuesten Tratsch meiner Kollegen zutexten lassen, oder vor fragwürdigen Managern strammstehen.
Das ist mir mehr wert, als jede Prada-Brille oder was man sonst so in Hochglanz-Magazinen als erstrebenswert ansieht.
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Wenn ich es bestimmen könnte, würde hier im Haus weniger fern gesehen. Einen Apparat würde es aber noch geben - immerhin kommen manchmal Dinge, die es sich anzusehen lohnen. Trotzdem werden die Möglichkeiten des Medium "Fernsehen" kaum ausgenutzt bzw. für Zwecke verwendet, die sich nicht lohnen.
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Mal ehrlich, die neuen Kleider des König waren schon zu monarchischen Zeiten das In-Thema. Es ist ein klares Versagen der bildungsbürgerlichen Revolution, dass diese "Hastewas-Bistewas"-Kultur weiter gepflegt wurde.
Was übrigens in der sozialistischen DDR nicht anders war. Ich erinnere an die feinen Unterschiede zwischen DDR-Jeans, Jeans aus dem Exquisitit-Laden oder echten West-Jeans. Die DDR hat diesen Konsum-Terror auch ganz geschickt für ihre Zwecke genutzt - inkl. 5-Jahresplan-Versprechen.
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Das Schlimme ist, dass viele diese Wohlstandsverwahllosung nicht als schlimm oder problematisch erachten, sondern als Lebensqualität. Besonders, wenn es im Halbjahresrythmus veraltet, wie etwa Mobiltelefone oder Digitalkameras.
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Aber selbst wenn wir das Thema nur mal unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten sehen, fehlt es mir an Phantasie, wie wir auf breiter Front zu einer mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Konsumkultur kommen könnten, ohne das derzeitige System samt seinen Profiteuren mal ganz gepflegt an die Wand zu fahren.
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Warum es keine einfache Lösung gibt, hast Du ja auch schon angedeutet: Es profitieren eben zu viele (odernur die wenigen, die aber richtig) von dieser Umverteilungsmaschinerie. Von diesen Profiten werden auch immer wieder zumindest so viele Zuckerstückchen weiter nach unten durchgereicht, dass es als incentive reicht, dass die meisten es als erstrebenswert empfinden, im System zu bleiben und daran tätig mitzuwirken - sowohl als Konsumenten als auch mit ihrer Arbeitskraft als Rädchen im System.
Natürlich würde ein grundlegender Umbau des Systems erst mal auch den Strom der Zuckerstückchen unterbinden und die Leute aus ihrer bequemen und nicht hinterfragten Matrix herauskatapultieren, so dass wir vermutlich erst mal Aufruhr und Anarchie bekämen.
Ich sehe auch keine große Lösung auf Systemebene. Alles was ich tun kann, ist meine eigenen Konsumentscheidungen vor dem Hintergrund der Gesamtproblematik abzuwägen. Aber da die Budgethoheit in Haushaltsfragen eher bei meiner Frau liegt, gießen wir die Teelichter auch nicht selber von Hand.
Aber wie gesagt, mein Arbeitszimmer ist Ikea-freie Zone. Die Glasplatte für meinen Schreibtisch und den verchromten Servierwagen, auf dem der Drucker steht, habe ich vor der Sperrmüllabfuhr gerettet. Man muss also nicht wie der Don in einem Rokoko-Museum hausen, wenn man sich der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlt. ;-)
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Man darf in dem Zusammenhang nicht übersehen, dass Antiquitäten auch oft gekauft werden, um einfach hochwertige Möbel zu haben. Tatsächlich gibt es zwischen echten Biedermeiermöbeln und modernen hochertigen Einrichtungen von etwa Bielefelder Werkstätten einen Preisvorteil für original Biedermeier.
Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass allein im kleinen Rahmen manches zu ändern wäre. Nahrungsmittel etwa. Da hat es doch jeder in der Hand, ob er zu einem Metzger geht, der sein Fleisch aus lokaler Produktion besorgt, oder ob er im Supermarkt an die Theke geht oder ins Tiefkühlregal greift. Der Preisunterschied ist nicht so gross, als dass die grössere Menge den Genuss vergrössern würde. Und bitte keine Ausreden von wegen, dass man es selbst kochen muss, was zu lang dauert: Es gibt genügend gute Metzger, die das Fleisch pfannenfertig mitsamt Zutaten anbieten. Man muss nur suchen, und es wollen.
Nur wollen viele einfach schnell mit dem Wagen durch den Real, damit sie schnell wieder vor der Glotze liegen und sich Leute beim umbringen anschauen. man könnte ja was verpassen, im Leben.
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Mir ist klar, dass ein schoener, handgearbeiteter Weichholzschrank der Biedermeierepoche mit weniger Naegeln auskommt als ein durchschnittlicher Weichholzstuhl aus (fern)oestlicher Produktion, vertrieben bei einer skandinavischen Moebelkette. Und gluecklich derjenige, der solche Sachen sein Eigentum nennen kann (auch, wenn solch ein Schrank manchmal nicht in eine neue Wohnung passen moechte).
Aber die Wohlstandsverwahllosung einfach so abtun - welche Moeglichkeiten gab es denn bei der Wahl? Haben die Hartz4-Opfer bewusst sich ihre Henker erwaehlt? Haben sie sich bewusst in ihre Lage manoevriert? Was ist mit denen, die lieber 50 qm gekauft haetten, aber jetzt 45 qm mieten muessen?
Ganz so einfach kann man es sich nicht machen, lieber Don. Da muss ich Dich leider in die selbe Schublade wie meine Grossmutter stecken, die nach dem Motto lebte: "Wer arbeiten will, der findet auch was!" Ist leider heute nicht mehr so. Oder endet eben halt zwischen den Regalen oben genannter Moebelhauskette.
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Und wenn sich das jetzt arrogant anhört, dann ist mir das genau so egal wie dem hiesigen Gastgeber.
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seit 40 jahren haben meine eltern aus geschmacklichen gründen antiquitäten gesammelt; es wird eine freude sein, dieses vielleicht neben der adäquaten haltung an die eigenen kinder weiterzugeben.
übrigens muß ausgesprochen schönes nicht teuer sein. auch gibts für sehr viel geld auch sehr viel neureiches nippesgedöns. analog dazu kann man im TV auch auswählen; mit dem theater im bildungsbürgerlichem sinne ist es dank der aktuellen regisseurs-clique und der fortlaufenden zerstörung der textvorlagen eh vorbei.
die kunst ist wohl eher die fähigkeit nein zu sagen, sprich auszuwählen.
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Aber immerhin erkennt er sie jetzt, wenn er sie sieht. Man hat es ihm ja beigebracht, damit er sich höflich vor ihr verbeugen kann, wann immer sie des Weges entlang kommt, ihn dann abschätzig anguckt und sagt: "selbst schuld".
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Das ist witzig, weil genau Bild, Bunte, RTL & Co. ja in ihrer Prommiberichterstattung nur kulturbefreite Neureiche zeigt, die ja ein Gegenprogramm zum klassischen bürgerlichen Bildungsideal repräsentieren. Somit ist das fast eine Emanzipation des einfachen Volkes. Die soagennte bessere Gesellschaft wird dargestellt als Proll, wie du und ich, nur halt mit viel mehr Geld. Da kann sich auch noch der Kalle von Nebenan mit idenetifizieren und auf seinen Lottogewinn hoffen.
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Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, dass auch das einfache Volk seinen Stolz hat. Mein Vater war schließlich auch Schichtdienst-Malocher, und falsche Ehrfurcht vor Schlipsträgern kannte der nicht. Aber er wußte, dass es jenseits seines Horizonts weitergeht, und er hat sich mit meiner Mutter zusammen krummgelegt, dass wir Söhne studieren konnten, "um es mal besser haben" als er. Was das Proletenfernsehen heutigen Arbeiterkindern für Wege aufzeigt, um es mal besser zu haben, das ist nun wirklich nur noch verheerend. Da wird ja suggeriert, man brauche bloß Lotto zu spielen oder in eine Casting-Show, um dann umjubelter Superstar zu werden und dann auch in den Kreisen der Bohlens und Feldbuschs mitzumischen.
Am Ende haben die einfacher strukturierten Leute wirklich komplett vergessen, dass es jenseits ihres Horizonts noch was erstrebenswertes gibt, was nicht in Euros zu bezahlen ist. Und das nehm ich dem Mainstram-Mediensystem richtig übel.
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Gerade dieses Leidmedium ist Messlatte fuer kulturelle Abgrenzung bis zum geht nicht mehr, man erinnere sich noch des Begriffs Unterschichtenfernsehen. Dieser wuerde ausgerechnet von einem Vertreter des Bildungsbuergertums lanciert und von Medien aufgenommen, die diese Begrifflichkeit qua eigener Existenz und Sendelizenz in die Inhaltsleere katapultierten.
Im uebrigen habe ich prinzipiell nichts dagegen, wenn Leute diese Art der Lebensgestaltung fuer hinreichend erschoepfend halten und um 22 Uhr ermuedet umfallen.
Das ist allemal besser als Doenerstaende oder Menschen anzuzuenden. Insofern koennte man dem Opium fuers Volk dankbar sein.
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der herr engelmann, bert, glaube ich, war es, der in einm seiner bücher eins gucken ließ. er berichtet da aus seiner kindheit, bei seiner grossmutter, von altem reichtum, gab es mittags zumeist frikadellen. er sei dann einmal bei einer mit der grossmutter befreundeten familie eingeladen gewesen, die waren noch reicher. zum essen gab es, auf silbernen tellern, vom diener servierte frikadellen. bloss dass die von der grossmutter besser waren, weil da etwas mehr fleisch drin war. also, entweder hat der das bloss erfunden und es ist nicht wahr oder es ist doch so, dass man bei den reichen das sparen und bei den armen das kochen lernen kann.
es wird wohl so sein, dass jemand mit sowohl ererbtem wie auch erworbenem kulturellen kapital, der finanziell so gestellt ist, dass er seine neigungen leben kann (wohlgemerkt, ich spreche von wohlstand, nicht von reichtum, obwohl der sicher auch nicht sehr schadet), am besten von allen lebt. schopenhauer soll seinem vater zeitlebens dafür dankbar gewesen sein, dass er ihm ein vermögen hinterlassen hat, das ihn davor bewahrte, einen brotberuf ergreifen zu müssen.
aber vorsicht! nicht dass sich das rumspricht, und irgendeiner vom anderen clan, irgendeine käme noch besser, so eine donna elvira purridomondo, studierte mediendesignerin von der zeppelin university möglichst noch. die dann im nachmittagsfernsehen auf schnäppchenjagd durch berlin streift, hier ein besteck, da ein service, und dort eine teekanne aus silber für den darjeeling first flush und einen samowar für den russischen karawanentee, falls mal gäste kommen.
und dann die bild-schlagzeile: bandenkrieg in berlin um die letzten antiquitäten! mit maschinenpistolen gegen donna elvira p.!
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Natuerlich ist das etwas konstruiert (wenn auch genau so der Fall) aber Ihr seht in den Zwickeln eurer Betrachtungen ist noch Platz ...
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Grüsse von einem Nicht-Fernsehbesitzer & Büchernarr.
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Das ist übrigens der Punkt, warum ich dieses Blog lese:
Gut ausgedrückt, ohne auf Political Correctness zu achten, ich krieg meine Gedanken einfach nicht in lesbare Form.
Gruß, Thango
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das System der institutionalisierten Umverteilung durch Konsum.
Mit bisschen Nachdenken kommt man drauf, wie das zu verstehen ist. Bestimmt nicht so, dass die derzeitige Verteilung der Güter gerecht ist.
Dass die Armen selber an ihrer Armut schuld seien, war beim besten Willen auch nicht rauszulesen. Sie sind wohl einem Projektionsphänomen aufgesessen.
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Ich hab auch nirgendwo rausgelesen, dass die Güter gerecht verteilt wären. Das Stichwort institutionalisierte Umverteilung macht doch finde ich sehr deutlich, wer die Profiteure dieser Entwicklung sind - selbst wenn die Herren Kamprad, Albrecht & Co. nicht namentlich genannt sind.
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Ein schöner Gedanke.
Nur gibt's dann immer noch Kabel und Digital.
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was die alles anrichten!
wusst ich ja gar nicht!
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grüße von andrea, gerade erst dem buchmessestreß entkommen
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