Für alle die

Die Flaschen sind leer, das Frühstück war gut,
Die Dämchen sind rosig erhitzet;
Sie lüften das Mieder mit Übermut,
Ich glaube sie sind bespitzet.

Die Schulter wie weiß, die Brüstchen wie nett!
Mein Herz erbebet vor Schrecken.
Nun werfen sie lachend sich aufs Bett,
Und hüllen sich ein mit den Decken.

Sie ziehen nun gar die Gardinen vor,
Und schnarchen am End um die Wette,
Da steh ich im Zimmer, ein einsamer Tor,
Betrachte verlegen das Bette.

Heinrich Heine

Samstag, 18. Februar 2006, 15:55, von donalphons | |comment

 
Die schönsten finden wir in Sämtliche Werke Band IV Nachlese zu den Gedichten (II). Herausgegeben von Hans Kaufmann.
Sollte unter keinem Kopfkissen fehlen.

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ich habe da einen kleinen grünroten band vom Buch der Lieder, Anno 1892, aber der liegt neben dem Bett. Ab und zu lese ich einer Frau daraus was vor und behaupte, dass es sehr hilfreich sein kann.

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Da hat der gute Heine ja auch 150 Jahre nach seinem Ableben noch eine wahrhaft missionarische Stellung inne. Welcher tote Dichter kann das von sich behaupten?

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Catull, Diderot und Mirabeau. Aber in Deutschland wird´s eng.

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Aber zum Glück hat sich die französische Aufklärung ja einer großen Ausdehnung auch auf den deutschen Sprachraum erfreut. Was wären die piefigen deutschen Kleinstaaten ohne sie gewesen?

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Aus damaliger Sicht: Glücklich, zufrieden und voller strunzblöder Untertanen - sowas findet man heute nur noch in Bayern.

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