Hölle Flickr
Es sagt ziemlich viel über unsere Zeit aus, dass es Leute ohne alle Bedenken wagen, einen abzulichten und das Bild zu veröffentlichen, aber nicht den Mut und den Anstand haben, zumindest mal Hallo zu sagen - wenn man sich schon mal begegnet. Das und anderes, populäre Irrtümer und Antworten an der Blogbar.
donalphons, 03:13h
Sonntag, 26. Februar 2006, 03:13, von donalphons |
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asleif,
Sonntag, 26. Februar 2006, 06:20
warum? vorratsdatenspeicherung wird doch auch klaglos akzeptiert.
privatssphäre und menschenwürde sind angesicht global agierender kinderkopier-raubschänder-terroristen einfach nicht mehr en vogue...
oder haben sie etwas zu verbergen?
gruß,
asleif
(wer hier zynismus-tags findet, kann sie behalten)
privatssphäre und menschenwürde sind angesicht global agierender kinderkopier-raubschänder-terroristen einfach nicht mehr en vogue...
oder haben sie etwas zu verbergen?
gruß,
asleif
(wer hier zynismus-tags findet, kann sie behalten)
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donalphons,
Sonntag, 26. Februar 2006, 09:48
Flickr ist die Vorratsdatenspreicherung des kleinen Mannes.
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strappato,
Sonntag, 26. Februar 2006, 08:39
Flickr ist das äquivalent zu der Schublade, die jeder zuhause hat, in der man Dinge einfach reinschmeisst, wenn man sonst keinen anderen Platz für findet. Eine besserer Abfallkorb.
Auf der Festplatte vergammeln die Digi-Fotos, da man die meisten sie wohl nie wieder im Leben anschaut. Hauptsache "man könnte". Bei Flickr hat man das Gefühl, sie wirklich aufbewahrt zu wissen. Wie in der Kramschublade.
Auf der Festplatte vergammeln die Digi-Fotos, da man die meisten sie wohl nie wieder im Leben anschaut. Hauptsache "man könnte". Bei Flickr hat man das Gefühl, sie wirklich aufbewahrt zu wissen. Wie in der Kramschublade.
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strappato,
Sonntag, 26. Februar 2006, 16:22
Ich glaube die Tatsache, dass das öffentlich ist, wird gerne verdrängt. Da liegen Millionen Bilder, da gibt es nichtssagende Nicks, da sind Hunderttausende Kramschubladen auf einen Haufen. Wer sollte sich da für meine persönliche interessieren? Es ist doch genauso, wie bei anderen Digital-Lifestyle-Diensten. In vielen blogs bloggen sich gerade studentische blogger um alle beruflichen Karrierechancen. Das wird doch nicht aus Spass am Scheitern gemacht, sondern weil die Schreiber kein Bewusstsein für die Öffentlichkeit und Dauerhaftigkeit ihrer Werke im Internet haben. Weder Gefühl für die Schwäche der relativen Anonymität, noch ein Gefühl für die Daten, die möglicherweise andere aus den Bildern und Texten und Metainformationen herauslesen können - selektive Wahrnehmung.
(Einschub: Wir wussten damals wenigstens, dass wir mit dem Besuch auf einer linken Demo möglicherweise auf eine Beamtenkarriere verzichten).
Klar hinkt der Vergleich, Flickr ist öffentlich, aber im Bewusstsein vieler User ist Flickr trotzdem sowas wie eine persönliche Kramschublade. Ich kann einfach nicht glauben, dass die vielen blogger, Flickr-User usw. alles egozentrische, frivole Rampensäue sind, die sich und ihre Umgebung anstandslos zur Schau stellen.
(Einschub: Wer hätte denn Anfang der 90er Jahre darn gedacht, dass die damiligen usenet-postings jahrzehntelang nun üebr google mit Leichtigkeit recherchierbar sind?)
Besonders problematisch finde ich, dass Dritte mit reingerissen werden. Da wird über Bekannte, Freunde, Arbeitskollegen, Familienmitglieder mit Nennung des Vornamens geblogt, ohne dass diese davon Kenntnis haben. Oder bei Flickr landen Fotos wo Leute in bestimmten Situationen drauf sind, ohne das sie das wüssten oder gar goutierten.
(Noch ein Einschub: Wenn ich da an die Argumente und Ängste gegenüber der Volkszählung 1987 denke, dann erscheint der Widerstand im Lichte der heute freiwilligen Publizierung persönlichster Daten geradezu lächerlich)
(Einschub: Wir wussten damals wenigstens, dass wir mit dem Besuch auf einer linken Demo möglicherweise auf eine Beamtenkarriere verzichten).
Klar hinkt der Vergleich, Flickr ist öffentlich, aber im Bewusstsein vieler User ist Flickr trotzdem sowas wie eine persönliche Kramschublade. Ich kann einfach nicht glauben, dass die vielen blogger, Flickr-User usw. alles egozentrische, frivole Rampensäue sind, die sich und ihre Umgebung anstandslos zur Schau stellen.
(Einschub: Wer hätte denn Anfang der 90er Jahre darn gedacht, dass die damiligen usenet-postings jahrzehntelang nun üebr google mit Leichtigkeit recherchierbar sind?)
Besonders problematisch finde ich, dass Dritte mit reingerissen werden. Da wird über Bekannte, Freunde, Arbeitskollegen, Familienmitglieder mit Nennung des Vornamens geblogt, ohne dass diese davon Kenntnis haben. Oder bei Flickr landen Fotos wo Leute in bestimmten Situationen drauf sind, ohne das sie das wüssten oder gar goutierten.
(Noch ein Einschub: Wenn ich da an die Argumente und Ängste gegenüber der Volkszählung 1987 denke, dann erscheint der Widerstand im Lichte der heute freiwilligen Publizierung persönlichster Daten geradezu lächerlich)
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arboretum,
Sonntag, 26. Februar 2006, 17:22
D'accord. Da hatte ich Sie vorhin nicht ganz richtig verstanden. Viele Leute besitzen offenbar weder gesunden Menschenverstand noch ausreichend Phantasie, um sich ausmalen zu können, was sie mit ihren Veröffentlichungen eigentlich anrichten können. Dabei sollte es schon der Anstand verbieten, Fotos zu veröffentlichen, auf denen Dritte zu sehen sind, ohne die Betroffenen vorher um deren Einverständnis zu bitten.
Dieselben Leute haben wahrscheinlich auch einen Haufen Payback- und sonst-was-Karten, mit denen sie überall ihre fetten Datenspuren hinterlassen. Ich wünschte, die hätten auch nur einen Bruchteil der Datensensibilität von damals.
Dieselben Leute haben wahrscheinlich auch einen Haufen Payback- und sonst-was-Karten, mit denen sie überall ihre fetten Datenspuren hinterlassen. Ich wünschte, die hätten auch nur einen Bruchteil der Datensensibilität von damals.
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donalphons,
Sonntag, 26. Februar 2006, 20:34
Nicht machen lassen. Machen. Das ist das Problem. Sie tun es selbst, man muss nur das Datamining anschmeissen.
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franz.brandtwein,
Sonntag, 26. Februar 2006, 11:52
aehem falsch wuerde ich mal sagen - die Hoelle ist nicht flickr, sondern die Leute die so mit den Bildern um sich werfen — don't mess with a piece of software
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