Fachhochschule
Die Stadt war jahrelang sehr umtriebig und hatte einen guten Draht zur Staatsregierung. Im Rahmen einer "Bildungsoffensive" ergatterte die Stadt eine Fachhochschule und die dazu gehörenden Mittel.
Es waren die fetten Jahre Mitte der 90er. man gönnte sich was. Zum Beispiel eine poststrukturalistisch tuende Architektur mit schiefen Mauern und viel Glas am Rand der Altstadt. Es erinnert nicht nur äusserlich an ein gewächshaus. Ohne aufwendige Klimatisierung und Sonnensegel wäre es die eine Hälfte des Jahres bitterkalt und die andere zu heiss.
Trotzdem: Für durchreisende Politprominenz machte das Dind was her. So sollte die zukünftige Bildung des Freistaates aussehen: Kleine Prestigeprojekte mit punktgenauer Förderung für die Elite in den tiefschwarzen Städten der Provinz, statt der Massenbetriebe in den roten Metropolen. Ganz ohne die Orchideenfächer, deren Studenten auf dem Arbeitsmarkt chancenlos waren.
Allerdings ist der Freistaat jetzt in der Bildungsdefensive. Es wird kräftig gekürzt, und zwar nach der Rasenmähermethode. Auch bei den Hätschelkindern. Hier geht es auch relativ leicht, denn die Studenten sind hier nicht so radikal wie in den Metropolen. Angst führt hier nicht zum Aufstand. Und auch weiterhin wird es im poststrukturalistischen Klotz besser sein als an vielen anderen Orten.
"Wissen schafft Bildung" steht an der Bushaltestelle vor dem Gebäude auf einem Plakat. Man sieht eine glückliche Blondine mit Laptop, die die hier ausgebildeten, offensichtlich dynamischen und erfolgsorientierten Menschen symbolisiert. Zumindest für eine Werbekampagne reichen die Mittel auch in der Krise noch.
Es waren die fetten Jahre Mitte der 90er. man gönnte sich was. Zum Beispiel eine poststrukturalistisch tuende Architektur mit schiefen Mauern und viel Glas am Rand der Altstadt. Es erinnert nicht nur äusserlich an ein gewächshaus. Ohne aufwendige Klimatisierung und Sonnensegel wäre es die eine Hälfte des Jahres bitterkalt und die andere zu heiss.
Trotzdem: Für durchreisende Politprominenz machte das Dind was her. So sollte die zukünftige Bildung des Freistaates aussehen: Kleine Prestigeprojekte mit punktgenauer Förderung für die Elite in den tiefschwarzen Städten der Provinz, statt der Massenbetriebe in den roten Metropolen. Ganz ohne die Orchideenfächer, deren Studenten auf dem Arbeitsmarkt chancenlos waren.
Allerdings ist der Freistaat jetzt in der Bildungsdefensive. Es wird kräftig gekürzt, und zwar nach der Rasenmähermethode. Auch bei den Hätschelkindern. Hier geht es auch relativ leicht, denn die Studenten sind hier nicht so radikal wie in den Metropolen. Angst führt hier nicht zum Aufstand. Und auch weiterhin wird es im poststrukturalistischen Klotz besser sein als an vielen anderen Orten.
"Wissen schafft Bildung" steht an der Bushaltestelle vor dem Gebäude auf einem Plakat. Man sieht eine glückliche Blondine mit Laptop, die die hier ausgebildeten, offensichtlich dynamischen und erfolgsorientierten Menschen symbolisiert. Zumindest für eine Werbekampagne reichen die Mittel auch in der Krise noch.
donalphons, 23:34h
Samstag, 3. Januar 2004, 23:34, von donalphons |
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