: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 30. Januar 2004

Budapester sind nicht out

auch wenn man im Bereich der Schuhmode noch den Zeiten der New Economy nachhängt. Halfbrokes finden durchaus noch ihre Freunde, gerade weil die Verknappung zu höheren Preisen führt.



Aber darum muss man sich keine Sorgen machen. Wer solche Schuhe trägt, läuft weich und sanft durch Leben. Kann sein, dass sich unter den Sohlen die Reste der Startup-Generation befinden, oder ein paar Praktikanten, die sich ausbeuten lassen müssen.

Die tragen dann gelbe Pumas, oder was der Markt sonst noch für Hungerleider produziert. Zumindest äusserlich sind sie noch immer voll auf neue Ökonomie eingestellt, auch wenn es der Stil der Verlierer ist.

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McK kommt

oder auch nicht.

Change Management wird immer noch als grosses Wort verkauft. Da ist Speck. Da können wir noch was wegschneiden. Wir brechen die Strukturen auf und revolutionieren den Work Flow.

"Wir" tun das, weil sie längst keinen Boden mehr unter den Füssen haben. Das "Wir" ist heute nur noch der Versuch, eine nicht mehr existierende Gemeinschaft vorzutäuschen. Die Berater sind in den Augen vieler Menschen nackt, sie haben die Hosen runter, sie sind Witzfiguren.

Und die Berater selbst würden eigentlich auch gern einen anderen Job mit weniger Hass und aufgesetztem "Wir" haben. Aber der Gerüch der Firmen wird an ihnen kleben bleiben - und die Seilschaften werden sie schön unten halten. Wenn sie so einen überhaupt nehmen.

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Markt Mitte

Die Revolte kommt, rufen die bezahlten Auguren am Prenzelberg, am Alex und in Mitte. Die Revolte kommt, singen die Drähte des Netzes. Die Revolte kommt, glauben die Leute in Leipzig und Hamburg, nur weil man es ihnen sagt, und weil sie es glauben wollen.

Sie glauben nicht mehr an das Gute von früher, als das "Wir" noch Zukunft hatte und Kreativität nicht nur bei der Begründung von Entlassungen gefragt war. Aber sie wollen daran glauben, dass es wieder eine Revolte gibt und die Banner der Sorglosigkeit und des Caipi durch die Strassen wehen. Zaghaft summen sie das Lied der Revolte, kaum hörbar noch, aber es kribbelt ihren Rücken runter, wie beim Fick, fuck das war so lange her dass es sich so angefühlt hat, verdammt, und irgendwann werden sie es wieder rausschmetterm.

Und es wird hier sein, in Mitte, wo es am Schlimmsten ist und die Hoffnung verloren ist. Sie werden es aus Verzweiflung tun, aus Chancenlosigkeit und als einzige Alternative zu einem beschissenen kleinen Suizid als Ausweg von der Stütze. Sie werden es tun.

Oder so.

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