: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 12. Januar 2004

Mit dem Terminen ist das so eine Sache.

Ich habe einen Termin. Ein paar Stunden in einem Umfeld, in dem entschieden wird, wie und ob es mit der neuen Wirtschaft weitergeht. Vermutlich würden fast alle Überlebenden und jeder Gescheiterte der New Economy ihre Seele verkaufen, um so einen Termin zu bekommen.

Sie glauben, man könnte dabei alles erreichen, die Zukunft entwickeln, überzeugen, ihren Traum zu retten, nochmal die Märkte zu rocken, und diese irre Geschwindigkeit zu erleben, wieder auf die brennenden Barrikaden unter der ewigen Nacht des Netzes zu gehen und den unveränderlichen Lauf der Geschichte in ihrem Sinn zu beeinflussen. Es ging schon mal, sie würden es wieder schaffen. 3 Minuten würden ihnen reichen. Sie täuschen sich; es gibt keine Chance, aber wenn es auch nur die Nacht davor voller Hoffen und Bangen ist - sie würden es sofort tun.

Ich habe Stunden. Ich werde hingehen, und einfach nur zuhören. Ich habe nichts anzubieten, ich habe keine Geschäftsidee, keine Vision, keinen Traum. Ich habe nur den Luxus der Zeit, und den Luxus, diese einmalige Gelegenheit für alle anderen ungenutzt verstreichen zu lassen.

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Deadlinitis

Als ob es nicht schon genug unaufschiebbare Dates gäbe, und ausserdem noch ein paar Sachen, wo die Luft dünn wird. Jetzt kommt noch eine Deadline dazu. Kein alterthümlicher Termin, nein, eine echte Deadline ohne wenn und aber. Am 20. Februar. Aber nur mit Vorvertrag, meinte der, den ich dafür brauche. Der Vorvertrag muss erst noch gemacht werden, unterzeichnet, gegengezeichnet. Und auch so ein Vorvertrag enthält eine andere Deadline.

Und wenn es mit dem 20. klappt, wird es eine weitere Deadline geben. Eine 40 mm Schnellfeuerkanone für Deadlines ist das einzige, was helfen könnte.

Wahrscheinlich könnte man die auch in grossen Stückzahlen in meiner Generation vertreiben.

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Ich war eine Werbeagentur

Nicht nur irgendeine.



Ich war Jung von Matt an der Isar. Ich habe immer noch einen grossen Parkplatz für schicke Wägen, hohe Räume mit viel Licht von oben, ich liege verkehrsgüntig in einem Areal, das mal sehr zukunftsorientiert werden sollte. Viele kleine, kreative Firmen. Leider kam dann das Jahr 2000, die Pleitewelle, und 2002 wurde JvM an der Isar aufgelöst.

Da, wo der Name in weiss an die grüne Metalltüre gemalt wurde, steht jetzt for sale. Und das schon etwas länger.

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