And this is the Autobahn!
sagte mein Bekannter aus Kalifornien damals, als er 1992 zum ersten Mal in Deutschland war, auf dem Weg vom Flughafen zu uns. Dabei waren wir noch nicht mal auf der A9, der berüchtigten Rennstrecke, sondern auf dem Autobahnring, der einem den Weg durch München erspart. Kalifornien hatte damals zumindest noch die zivilisiertesten Autofahrer der Welt, als ich Ende der 80er über die SF Bay Bridge fuhr, war ich fassungslos, wie alle stoisch, ohne Drängeln und mit Sicherheitsabstand korrekt im Konvio fuhren.
Für ihn war es Krieg, ein funny war, was auf der Strasse lief, und er hatte sich fest vorgenommen, hier zumindest einmal mitzukämpfen. Er übte ein paar mal mit meinem Auto, bis er die Gangschaltung beherrschte, und nach drei Wochen mietete ich für ihn ein mässig schnelles Auto, eine lahme 280er S-Klasse und log ihn an, dass die eine irrsinnig schnelle, hochgezüchtete Karre sei. Wir warteten bis spät in die Nacht, damit auch alles schön frei war, und dann ging es nach München, zurück bis nach Nürnberg, und dann wieder nach Süden. Bei 170 wurde ihm schon ein wenig mumlig, immerhin war es doppelt so schnell, als er jemals gefahren war. Trotzdem hatte er seinen Spass, ein einmaliges Erlebnis, fast Vollgas mit einem grossen German Nazi-Merzedes über die vollkommen leere Autobahn zu brausen. Vermutlich glänzen seine Augen heute noch, wenn er davon erzählt, wie das war, damals.
Bei meinen Eltern draussen brummt es heute ab und zu auf der Strasse. Immobilienmakler, Chefärzte, Mittelständler und Manager öffnen die Dreifachgaragen und holen die Dinger raus, die meistens nur rumstehen: GT3, RS6, AMG, vorhin kam auch der Murcielago vom Bauunternehmer vorbei. Endlich ist sie frei, die A9, endlich können sie mal, jetzt sind die lahmen BMWs der Kickerdödel nicht mehr im Weg. Echter Sport mit echtem Einsatz. Und ihre Augen werden glänzen. Jedem das seine.
Für ihn war es Krieg, ein funny war, was auf der Strasse lief, und er hatte sich fest vorgenommen, hier zumindest einmal mitzukämpfen. Er übte ein paar mal mit meinem Auto, bis er die Gangschaltung beherrschte, und nach drei Wochen mietete ich für ihn ein mässig schnelles Auto, eine lahme 280er S-Klasse und log ihn an, dass die eine irrsinnig schnelle, hochgezüchtete Karre sei. Wir warteten bis spät in die Nacht, damit auch alles schön frei war, und dann ging es nach München, zurück bis nach Nürnberg, und dann wieder nach Süden. Bei 170 wurde ihm schon ein wenig mumlig, immerhin war es doppelt so schnell, als er jemals gefahren war. Trotzdem hatte er seinen Spass, ein einmaliges Erlebnis, fast Vollgas mit einem grossen German Nazi-Merzedes über die vollkommen leere Autobahn zu brausen. Vermutlich glänzen seine Augen heute noch, wenn er davon erzählt, wie das war, damals.
Bei meinen Eltern draussen brummt es heute ab und zu auf der Strasse. Immobilienmakler, Chefärzte, Mittelständler und Manager öffnen die Dreifachgaragen und holen die Dinger raus, die meistens nur rumstehen: GT3, RS6, AMG, vorhin kam auch der Murcielago vom Bauunternehmer vorbei. Endlich ist sie frei, die A9, endlich können sie mal, jetzt sind die lahmen BMWs der Kickerdödel nicht mehr im Weg. Echter Sport mit echtem Einsatz. Und ihre Augen werden glänzen. Jedem das seine.
donalphons, 20:40h
Freitag, 9. Juni 2006, 20:40, von donalphons |
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hiddensee,
Freitag, 9. Juni 2006, 21:03
jupp endlich frei und manch geplagte Fussballerfrau hat endlich mal Zeit seit dem Anpfiff:
http://zeuthen.blogger.de/stories/474366/
http://zeuthen.blogger.de/stories/474366/
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donalphons,
Freitag, 9. Juni 2006, 21:09
Diese Frau würde keinen Fussballfan heiraten, die hat sowas nicht nötig.
Ausweislich meines Counters ist dieser Marketingevent mit Ball ohnehin eine Minderheitensache: Im Vergleich mit dem langfristigen Durchschnitt ging der Traffic hier gerade mal um 25% zurück, wie auch die Anfragen zum häufig gesuchten Wort "ficken". Entweder es ist so langweilig, dass die Leute surfen, oder dieses Dingsda ist doch nicht so doll wie immer behauptet.
Ausweislich meines Counters ist dieser Marketingevent mit Ball ohnehin eine Minderheitensache: Im Vergleich mit dem langfristigen Durchschnitt ging der Traffic hier gerade mal um 25% zurück, wie auch die Anfragen zum häufig gesuchten Wort "ficken". Entweder es ist so langweilig, dass die Leute surfen, oder dieses Dingsda ist doch nicht so doll wie immer behauptet.
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donalphons,
Freitag, 9. Juni 2006, 21:44
In Österreich gab es vor kurzem fast einen Aufstand, weil eine Autobahn bei schönem Wetter auf kurzer Strecke mit 160 befahrbar ist. Muss man sich mal vorstellen.
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sugardaddy,
Freitag, 9. Juni 2006, 21:50
Schwabing ist wie ausgestorben.
Wer jetzt als Single Mann um die Häuser zieht, hat einen Stich bei den Mädels.
Wer jetzt als Single Mann um die Häuser zieht, hat einen Stich bei den Mädels.
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donalphons,
Freitag, 9. Juni 2006, 22:01
Bei uns hinten im Hof grölen ein paar kurzgeschorene Elitestudenten und schwenken eine deutsche Fahne, und werden dabei von einem indischen Gaststudenten photographiert.
Mutmassliche Tags: Soccer, Skins, Nationalism, Alcohol.
Mutmassliche Tags: Soccer, Skins, Nationalism, Alcohol.
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donalphons,
Freitag, 9. Juni 2006, 23:19
Und dabei war das erst der erste Tag. ich warte ja darauf, dass mal einer von denen beim Grillunfall aussen so braun wird wie innen. Soll´s ja geben, bei BWL.
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donalphons,
Samstag, 10. Juni 2006, 12:18
Ich hatte durch einen blöden Zufall während DCT-Zeiten mal das Vergnügen, ein paar Aventinern beim Gespräch über meine Wenigkeit zu lauschen - einfach, weil es bei einer Party war und sie das alles ziemlich LAUT kommuniziert haben. Kurz, ich habe noch einen, mindestens einen gut.
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donalphons,
Samstag, 10. Juni 2006, 15:10
Ach so, jetzt...
suum cuique, besser? Sorry, aber ich hätte es aus ureigenstem Interesse gerne, dass man solche Sachen ohne weiteren Gedanken sagen kann. Wie auch "Rampe". Oder "Dusche".
Weil, wenn ich mit sowas anfangen würde, hätte ich viel zu tun.
suum cuique, besser? Sorry, aber ich hätte es aus ureigenstem Interesse gerne, dass man solche Sachen ohne weiteren Gedanken sagen kann. Wie auch "Rampe". Oder "Dusche".
Weil, wenn ich mit sowas anfangen würde, hätte ich viel zu tun.
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