: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 5. Juni 2006

Gibt´s nicht

Gibt´s doch:

Houkl-Boukl-Fest in Neuenhinzenhausen mit den "Moskitos"

Mitunter bleibt man sprachlos, wenn sich einem Bayern mal wieder als die fette, hässliche Dorftritschn präsentiert, die es nun mal leider ist. Alle Vorurteile, gegen die man in Berlin und anderswo anredet, werden mit ein paar Worten bestätigt. Es gibt für die, die suchen, auch Bilder, die alles bestätigen. Bayern ist schlimm. Und färbt auch auf Zugezogene ab.

Denn das selbstzufriedene Grinsen der Vollprolls, die ihre aufgemotzten Hobel nach Neuenhinzenhausen bei Sandersdorf nahe Altmannstein in der weiteren Region Eichstätt pilotieren, sieht man auch hier bei uns bei zugereisten. Und dabei handelt es sich nicht um norddeutsche PR-Mitarbeiter, die Opel für eine Handvoll Euro im Internet einkauft und sich auch noch mit den Gurken abbilden lassen. Es sind die hiesigen Elitestudenten, die im Spätwinter ihr Sommersportfest abhalten. Und für den "Shuttle-Service" vom lokalen Weltkonzern den neuesten benzinsaufenden Suff oder war es SUV bekommen. Und damit mit überhöhter Geschwindigkeit ausgerechnet durch das Viertel fahren, in dem diejenigen wohnen, die hier das Sagen haben. Da sitzen sie also am Steuer ihrer Monsterwägen, die bei uns als eher unfein gelten - aber was macht man nicht alles für den Amerikaner - schauen blöd und riskieren das Leben unserer Katzen, die es gewohnt sind, dass man einen Bogen um sie fährt, wenn sie auf der Strasse liegen. Im kleinen Nobelvorort am See, wo die ihr Sportfest für angehende Erwerbsprostitätigkeit machen. Originaltext einer blonden Kathinka aus Berlin zum Thema Success Story beim Networking von deren Website:

"...ergriff ich die einmalige Möglichkeit, einen KPMG'ler in bankenprüfungsüblichen Vier-Augen-Prinzip aber dafür äußerst prüfungsunüblichen Badeshorts gegenüberzutreten. In unserem Gespräch kamen weder sportliche noch rechnungslegungstechnische Themen zu kurz. Einige Wochen später hielt ich schließlich den ersehnten Praktikantenvertag in den Händen."

Für die, die schon immer mal wissen wollten, nach welchen Kriterien Eliteberater ausgewählt werden. Da lernt man die Houkl-Boukl-Parties in Neuenhinzenhausen fast wieder zu schätzen.

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Raumfarben die wo von daheim kemman

Mancher fand besonders das kräftige Eidotter der italienischen Pasta zu krachig, zu intensiv. Nun, Pasta wird beim Kochen ebenso heller wie Farbe nach dem Streichen, da macht man die lustigsten Entdeckungen. Wie auch immer: So wie auf dem Pastabild wäre es mir für das Esszimmer auch etwas zu viel. Wahrscheinlich ist es in der Mitte zwischen der Pasta und dieser Rokokofassung:



Wände in Ocker, Fussleiste und Stuck in Grau, Decke weiss und der Stuck wird in Gold abgesetzt. Stammt, wie passend, aus einem gescheiterten Investment der Gesellschaft Jesu Anno 1755, der Wallfahrtskirche Bergen bei Nationaldeppenburg Neuburg an der Donau. Bescheidenheit ist schliesslich eine Zier für Bettler, womöglich gar aus Bamberg. Gelb, grau und weiss sind auch im historischen Befund, als in meiner neuen Wohnung die Mauern eingezogen wurden. Das muss so gegen 1760-1780 gewesen sein. Aus der Zeit jedenfalls kommen die nur 1,85 Meter hohen Türen. Wie bereits erwähnt, es ist ein Jesuitencollegium, die standen auf Demut und fänden es gut, wenn sie wüssten, dass selbst ich den Kopf senken muss, wenn ich ihre Räume betrete.

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