: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 27. Juni 2006

Die sehr blaue Stunde

Wie lang bist du jetzt schon da?

Soll ich wieder fahren? Langweile ich dich? 9 Tage.

Ganz schön lang. Hör mal, B., zu deinem eigenen Besten: Das mit dem Fahren ist gar nicht dumm, sonst bleibst du hier noch kleben, das hier ist alles so unfassbar nett und lieblich und fett und zufrieden, die lullen dich ein und dann, zack...

Du musst reden. Wer hat denn die Torten augefahren, wer ist denn mit mir zum schwimmen gegangen, und bei wem sitzen wir jetzt?



Hm.

Ich kann auch von hier aus arbeiten, die nächsten Tage, es ist sowieso nicht viel zu wollen mit Pressearbeit, WM, Sommerloch, die Kunden sind alle in Urlaub, die zwei Dinger pro Woche kann ich per Telefon und Internet machen. Ich fahre schon wieder früh genug zurück, und ihm tut es auch gut, wenn er mal alleine ist. Bei all dem Stress. Ich kann Mama im Garten helfen, einkaufen, endlich mal wieder ordentlich essen, und es ist hier nicht so drückend heiss wie in der grossen Stadt. Jetzt will ich noch ein Stück Kuchen, und dann darfst du mich heimfahren.

Wenn es ganz dunkel ist, und alles blau verschwunden.

Genau. Ganz, ganz dunkel.

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Don Alphonsos famose Haushaltstipps

Folge 456: Alter Mörser, neu verwendet

Ein alter Mörser kann hervorragend dazu genutzt werden, nach alter Väter Sitte Pestogewürze zu vermischen, oder auch Pfeffer zu zerkleinern. Mörser und Stössel haben dabei so etwas von urwüchsiger Kraft - Pfefferstreuer sind Masturbation, Pfeffermühlen sind Petting, aber Mörser sind Ficken. Der Erwerb eines Mörsers ist also dringend zu empfehlen.



Die Reinigung des Mörsers geht übrigens enorm sauber und penibel, ja geradezu antiseptisch vor sich, wenn man neben der Metallpolitur und einem groben Schwamm auch ein Buch zur Hand nimmt, in dem akribisch beschrieben wird, welche Gifte früher in solchen Mörsern gemischt wurden, und welche Folgen sie haben.

Das erste Pesto aus so einem Mörser setze man dann trotz aller Reinlichkeit jemandem vor, dessen Gesundheit einem nicht besonders am Herzen liegt. Neoconazi-Treffen etwa bieten sich für dergleichen an, gewisse Umfelder, Kirchentage, Fanmeilen oder auch Kickoffs für Bloggerpromotion.

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Passt

Den Stoff habe ich - jetzt fehlen nur noch die passenden Möbel. Und Möbel sind momentan sehr schwer zu finden.



Man sollte immer einfach einkaufen, horten, irgendwann braucht man es. Und wenn man es nicht tut, ist es ein Fluch, der an einem klebt.

So wie die Schreibtischfrage. Bei Antik DuKanti im Prenzlauer Berg stand im Februar ein englischer Schreibtisch, so um 1850. Mit grossen Schüben, klappbaren Seitenteilen, massiv und praktisch, mit roter Lederoberfläche. Den habe ich nicht genommen, obwohl ich schon ahnte, dass ich ihn brauchen könnte. Drei Wochen später war er weg. Seitdem bin ich verflucht. Aus Regensburg kam der Anruf, dort wäre ein Marmorschreibtisch zu verkaufen. Die Anruferin, meine innigst geliebte, liebste Freundin die Frau, mit der ich wohl gerade noch gehe, machte mir den Mund wässrig, worauf ich sagte: Nimm ihn, wenn Du ihn nicht willst, ich kann ihn sicher brauchen. Sie fragte nach dem Preis, handelte etwas herunter - und ging dann nochmal schnell einkaufen, um sich das nochmal gründlich zu überlegen. Frauen. Dann war er natürlich weg. Ich bin verflucht, keine Frage. Schreibtische meiden mich, sie gleiten mir durch die Finger, ich komme immer zu spät und stets gibt es ein Problem, ich weiss, dass sie ganz nah sind, doch es mag mir nicht gelingen, sie zu erwischen.

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