Grüne Fensterläden

am besten in einem dunklen Moosgrün, vielleicht aber auch in zartem Nilgrün der 20er Jahre, verschlossen und in sich gekehrt wegen der Hitze des Tages



sind das passende Exterieur für diese wirklich famose Geschichte von Madame Modeste.

Dienstag, 13. Juni 2006, 20:42, von donalphons | |comment

 
Von diesen grünen Türen
und Fensterläden hab ich in Kroatien auch ziemlich viele gesehen. Um das alles in Blau zu sehen, muss man wohl weiter nach Süden.

Ach ja, und danke für den Tip. Mali Losinj haben wir uns tatsächlich noch angeguckt im Rahmen einer Tagestour auf Cres/Losinj. Sehr nettes und beschauliches Städtchen, auch wenn ichs mir etwas mondäner vorgestellt hatte aufgrund der Beschreibung im Reiseführer...

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Bitte. Losinj war ver dem Krieg wirklich schön, da hat die jugoslawische Marine gewissermassen Urlaug gemacht, im Sommer war alles voller weisser Uniformen, und die einarmigen Banditen in den Hotels waren voll besetzt...

Ich habe es bislang noch nicht über Herz gebracht, hinzufahren und vielleicht vieles nicht mehr zu finden. Insofern freue ich mich auf die Bilder.

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Kommt drauf an,
wie lange Du nicht da warst. Auf den Inseln hat der Krieg soweit ich das sehen konnte kaum sichtbare Schäden hinterlassen. Paar verfallene Häuser und Gehöfte gabs da ja schon immer - auch auf Rab, wo wir die meiste Zeit unser Headquarter hatten.

An der Küstenlinie des Festlands ist alles sehr viel mehr zugebaut als ich es von anno 83 in Erinnerung hatte. Viele der stillen und einsamen Buchten zwischen Crikvenica und Novi Vinodolski, in denen ich anno 83 nach dem Abi rumschnorchelte, sind jetzt so zugebaut, dass Du da nicht mehr überall ans Wasser kommst.

Im Hinterland sieht es zum Teil aber noch richtig trist und beklemmend aus. Auf der Fahrt zu den Plitwitzer Seen haben wir noch so manche Fassade mit verdammt vielen Einschusslöchern gesehen. Da kannste noch genau sehen, wie der Typ mit dem MG die Fensterfront hin und her bearbeitet hat. Dieses ganze Elend hab ich nicht fotographiert, auch nicht den durchsiebten Wegweiser zu den Krka-Wasserfällen, das war mir irgendwie dann doch zu arg. Weiter oben oberhalb der Fälle ist das Krka-Tal auch immer noch vermint.

Aber trotzdem würd ich sagen, es lohnt sich allemal, wieder hinzufahren. Bitte noch bisschen Geduld mit dem Bilder gucken, ich bin heute erst noch mit "Ankommen" beschäftigt"...

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An dem Plitwitzer Seen hat das alles angefangen, da gab es die ersten Überfälle. Als ich die Bilder im Fernsehen gesehen habe, war ich ziemlich fassungslos.

Ich weiss noch immer nicht, ob ich mir sowas im Urlaub geben soll. Trotz meiner sarkastischen und schwarzen Ader ist das alles ein wenig zu nah, besonders wenn man weiss, was früher war.

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Ich hatte kürzlich in Süddalmatien Urlaub gemacht, und da sieht man nichts mehr vom Krieg. Nur der Stil der Hotels ist ein Anderer als früher, auch der Lebensstandard ist gestiegen, alles mehr so wie Andalusien in den frühen 90ern. Nur auf der Transitstrecke nach Dubrovnik durch Bosnien hindurch, da wird einem teilweise anders, wenn man da aussteigt. Da sind Hotelsiedlungen hochgezogen worden, in denen niemand Urlaub macht, weil die schönen Wälder ringsumher noch immer vermint sind. Brrrr.


Aber, wie gesagt, Kroatien selbst betrifft das nicht.

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Ich weiss noch immer nicht, ob ich mir sowas im Urlaub geben soll. Trotz meiner sarkastischen und schwarzen Ader ist das alles ein wenig zu nah, besonders wenn man weiss, was früher war.

Ja, in diesem Dilemma steckte ich auch. Ich sagte mir dann aber, wenn die Kohle, die wir dort lassen, bisschen was zum Wiederaufbau beiträgt, ist das auch ok. Ein bisschen hat es mir auch die Tatsache erleichtert, dass meine Frau noch nie dort war und ich hoffte, ihr ein paar schöne (und/oder interessante) Orte zeigen zu können. Und allein für ihre runtergeklappte Kinnlade an den Plitwitzer Seen hat es sich gelohnt. Auch die Touren an die diversen Drehorte von Karl-May-Filmen oder in die schön-verschlafenen Städtchen wie Sibenik oder Valun (auf Losinj) lieferten viele schöne Momente. Nicht zu reden davon, dass wir mit der Kleinen auch ganz banal am Strand rumschippten und uns die Sonne auf den Bauch scheinen ließen.

Ansonsten muss man beim Vergleich mit dem, wie es früher war, auch berücksichtigen, dass ich die sozialistische Muffigkeit, die mir in den frühen 80ern dort zum Teil noch begegnete, echt nicht vermisse. Und heute kann man wohl überall das Leitungswasser auch ohne Abkochen trinken (wobei: Ich konnte das im Gegensatz zu meiner damaligen Begleitung auch damals schon ab ohne Flitzekacke zu kriegen).

@che: Kroatien betrifft das z. T. wohl auch, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie Bosnien. In Ost-Slawonien (wo ich nicht war) und in der Kraijna sind die Aufräumarbeiten wohl nicht mit dem gleichen Hochdruck erledigt worden wie an der Küste. Im Krka-Nationalpark solls auch noch verminte Gebiete geben... ;-(((

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OK, präziser gesagt: Dalmatien von Trogir bis Dubrovnik.

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Soweit runter zu kesseln,
das habe ich mir mit Rücksicht auf Frau und Kind dann doch verkniffen, auch wenn es mich wirklich gereizt hätte. Wir sind nicht weiter runter als Zadar und Sibenik. Da war auch nix mehr zu sehen von Krieg und Zerstörung, obwohl vor allem Zadar auch einiges abgekriegt haben soll. Die ganze Ecke bis Dubrovnik werden wir uns sicher noch angucken irgendwann, vielleicht dann aber eher mit dem Flieger runter.

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Frankfurt-Split mit Billigflieger, und dann nen Mietwagen nehmen ist sehr zu empfehlen.

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Wobei der Autoput durchaus seinen wildromantischen reiz hat - ohne Bora.

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Den legendären Autoput
kenn ich nur aus diversen TV-Dokus. Aber wer das automobile Abenteuer sucht, ist derzeit auch auf der Jadranska-Magistrale südlich von Karlobag gut bedient. Da wechseln sich baustellenbedingt Schotterpiste mit Schlagloch-Parcours ab, dazu ungesicherter Seitenstreifen auf der Innenseite, wo lose rumliegende Bordsteine nur mühsam das Geröll zurückhalten. Im Dunkeln würde ich diese Strecke allenfalls für viel Geld fahren. Ich war heilfroh, als wir noch bei Tageslicht die Fähre nach Rab erreicht hatten.

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Der Autoput war cool. Da hat es vor unseren Augen mal einen Wohnwagen zerlegt. Zuerst dachte die Polizei, das würde Stunden dauern, die Strasse freizukriegen, nachdem es den verkeilt hatte. Aber dann kam eine 10er Böe, wir lagen alle am Boden, und das Teil war unten, gut 100 Höhenmeter weit runter. Wir Kinder fanden das prima, ausser meiner Schwester, die hat sich geweigert, weiterzufahren.

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Autoput - mit 19 Jahren im Peugot 104. Am besten kann ich mich noch an die überladenen Kombis der "Gastarbeiter" erinnen. Weiss hier unter den jüngeren noch jemand, was ein Dachgepäckträger ist?

Danach sind wir noch nach Lignano gefahren. War in Anfang der 80er heisse Party-Location.

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@don:
Heftic! Glaub ich aber unbesehen. Denn was auf Rab noch an Wind vom Festland her über die Hügelkette pfiff, das ließ mich ein paar mal ums Ferienhäuschen fürchten. Die Fähre aufs Festland ließ den Betrieb dann auch lieber ruhen. Und die Einheimischen sagten, das wär nur der Vorgeschmack...

@strappato: Wie wir damals nach dem Abi 83 zu viert mit nem VW Polo da unten rumgegurkt sind, das sprengt heute auch meine Vorstellungskraft. Und trotzdem gabs ne Menge zu überholen damals - die ganzen klapprigen Yugos und Zastavas. Deren Fahrer (und Fahrerinnen!) kacheln heute mit Octavia-TDIs oder älteren A4s rum und machen die Sache durchaus spannend. Ich empfehle: Überholen lassen und dann dranklemmen...

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Ich meinte eigentlich die sehr schöne Corniche von Split nach Makarska, von da geht es dann noch eine Weile die Küste weiter, bis man auf die Transitstrecke durch Bosnien nach Dubrovnik kommt. Der Autoput war doch meines Wissens eine Strecke, die über Zagreb, Slavonski Brod und Belgrad nach Griechenland führte.

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Ja,
so hatte ich das auch in Erinnerung. Und zum Auffrischen der Erinnerungen an die Kvarner Bucht gehts hier entlang...

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