Sehr zu empfehlen - Dielenboden in der Küche

Will man bei einem Neubau oder einem Haus aus der zeit nach dem 2. Weltkrieg einen Dielenboden in der Küche, wird es aufwendig und teuer: Die Kücheneinrichtung muss abgebaut werden, das Linoleum muss raus, der Estrich muss mit den Dielen belegt werden, die muss man einlassen, neue Leisten müssen angebracht werden, und dann kommt die Küche wieder drauf. Wenn denn alle Anschlüsse noch passen, was bei einem Gasherd durchaus unerfreulicherweise nicht sein muss. Kurz, wer sich in ein neues Haus einen Dielenboden - und kein Laminat - legen will, braucht ganz schön viel Geld. Immerhin kann er sich hinstellen und sagen: Hey, immer noch billiger, als die Leute, die ein Vermögen in alte Häuser stecken. Das sind die Leute, für die ich nur ein mokantes Lächeln übrig habe. Dielenboden im echten Altbau geht so:

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Linoleum rausreissen, den darunterliegenden Dielenboden putzen und an einigen Stellen neu einlassen, fertig. Kostet 15,95 Euro für das Holzwachs, 2,50 Euro für den Pinsel und 1,25 Euro für das Teppichmesser zum Rausschneiden. Und ein Kopfschütteln für die Idioten, die vor 25 Jahren diesen "praktischen" Linoleumboden haben verlegen lassen, der sich beim Rausreissen ziemlich unhygienisch anfühlt.

Samstag, 24. Juni 2006, 23:43, von donalphons | |comment

 
Das ist aber hoffentlich echter Stein (Marmor oder whatver?), oder? Auf den ersten Blick sah es ein wenig matt aus, aber dass sie da ein Imitat verwenden würden, kann ich mir nicht vorstellen.

Wie reinigungsfreundlich ist der Dielenboden denn?

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Nein, das ist Imitat, was damit zu tun hat, dass die Küche schon drin war. Massgefertigte Marmorplatten wären erheblich zu teuer für die Wohnung, die bislang vermietet war. Trotzdem war das Ding ganz schön teuer - umgerechnet rund 3500 Euro vor sechs Jahren.

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Ganz schöne Stange Geld
für ne Arbeitsplatte... ;-)

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Der Herd war teuer, und die Massanfertigung - der Raum ist nicht gross und eher schmal. Aber am Herd und an der Mischbatterie und am Kühlschrank sollte man nie sparen, das ist wie mit dem Werkzeug

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Warum ist denn die Küche so klein?

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7 m² sind jetzt nicht sooo klein. Für eine Familie wäre sie zu klein, aber für die Zweit/Drittwohnung eines Singles, der ohnehin 1/3 der Zeit unterwegs ist?

Es reicht für eine Küche, einen alten Küchenschrank, Kühlschrank, Regale, einen Tisch und Stühle für zwei, einen Kronleuchter und eine ganze Menge Stauraum obendrein. Mehr muss nicht sein.

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Immerhin Sitzgelegenheit.
Noch dazu für zwei. Unsere Kleinfamilien-Küche ist wirklich nur zum Kochen da.

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Sieben Quadratmeter sind definitiv zu klein. Sage ich als Single, der ohnehin 1/3 der Zeit unterwegs ist (und auch einen alten Küchenschrank, einen Tisch, drei Stühle und einen Lüster in der Wohnküche hat). ;-)
Aber es ist ja auch meine einzige Wohnung.

Die Architekten, die so kleine Küchen planen, gehören alle gehauen. Aber kräftig. Essen im Wohnzimmer ist doof - und richtige Esszimmer sind da ohnehin in diesen Wohnungen nie eingeplant. Was soll also der Quatsch mit den kleinen Küchen?

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Äh - neben der Küche ist ein 24 m² grosses Esszimmer... und früher reichten 7 m² locker aus, weil in der Küche der herd und die Töpfe waren, und sonst nichts - es gab ja keine Spülmaschinen etc. Geschirr war wertvoll und wurde im Esszimmer "on display" in Virtrinen gehortet, aber nie in der Küche! Die "Speis" ist dahinter und hätte nochmal 6m², aber die Tür wurde irgendwann zugemacht und der Raum als Abstellkammer genutzt.

Und in der Küche essen wäre in dieser Zeit unvorstellbar gewesen. Der Architekt des Umbaus jedenfalls ist seit geschätzt 200 Jahren tot, da kann man nicht mehr hauen. Die Küche musste hat da hin, wo der Kamin war.

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Ich sprach nicht von Deinem Stadtpalast, eher von so Wohnungen wie die, in der Herr Mark zu Hause ist.

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Gut, in dessen Palast habe ich mich noch nicht vorgestellt.

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Dass es in Deinem Stadtpalast Esszimmer gibt (und Salons und Bibliotheken) ist klar.

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Jein - man hat das Stockwerk in den 20er Jahren getrennt (= eine Tür zugenagelt) und damit die kleine Bibliothek und den Billiardraum abgetrennt - der Vorvorvorvorvormieter, für den das gegen 1880 in Form gebracht wurde, war irgendein Kommandant, der auf Bücher jetzt nicht soo viel gab, berichtet die Fama. Bleiben also nur: Küche, Esszimmer, Wohnzimmer (Salon), Schlafzimmer, sowie eine unverhältnismässig grosse Diele (mit Teilbibliothek) und ein Bad, und die Kammer. Und meine jetzige Wohnung, zwei Stockwerke drüber.

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Ich muss gestehen,
dass mir das in-der-Küche-rumsitzen nicht fehlt. Die Essecke ist so nah (und so hell und freundlich). In meiner alten Wohnung war in dem Küchenschlauch auch nur Platz für zwei...

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Ich genieße es sehr, dass ich hier eine Wohnküche habe, aber ich bin auch in alten Häusern aufgewachsen mit riesigen Küchen (und getrennten Wohn- und Esszimmern).
Ich glaube, es hat schon seinen Grund, dass die besten Parties immer in der Küche enden.

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Du hast meinen dekadenten Salon noch nicht gesehen... und die besten Parties enden gemeinhin im Bett, alles andere ist nur Küchenknutschen für Feiglinge.

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Der Part folgt dann, wenn die anderen aus der Küche auch noch gegangen sind.

(Eigentlich meinte ich auch wieder Herrn Mark. Aber den Salon schau ich mir bei Gelegenheit gern einmal an, da gibt's dann bestimmt Torte. Einen gemeinsamen Besuch in einem Stoffgeschäft würde ich der vielen Sahne allerdings vorziehen.)

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Stimmt schon,
Frau Arboretum. Und in der Regel gehörte ich stets zu denen, die noch genügend Kondition hatten, diese Partyphase noch einigermaßen wachen Sinnes zu erleben (und zu überstehen). Wenn ich aber jetzt um diese Zeit in die Küche wanke, dann eher, um der Kleinen schnell noch was Essbares zu holen, damit sie gesättigt weiterschläft. Versacken tu ich inzwischen eher in fremden Küchen - auch wenn die Gelegenheiten dazu rarer weerden mit der Zeit.

Und Don, wenn der Palast so riesig ist, was hätte dagegen gesprochen, Blogmich06 dort zu veranstalten? ;-)

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Was dagegen spricht? Blogger. Selbst wenn jetzt geschätzte 15 Räume frei wären. So viele Räume, dass ich jeden beliebigen Internetschreiber reinlassen würde, kann ich gar nicht haben.

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Linoleum gilt doch als besonders hygienisch, oder ist ihnen das Gewebe drunter weggefault? Na wenigstens hat jemand auf das fachmännische Verkleben verzichtet. Kleberreste abschleifen macht richtig "Spaß".

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Linoleum ist wohl das Abartigste, was man an Boden haben kann. Nachdem man ihn eine Weile herumliegen hatte, hat er dreimal die Farbe geändert, Gerüche aufgenommen und nicht einmal stundenlages, heftigstes Schrubben auf den Knien bringt ihn wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück. Ich habe mehrere solcher Putzorgien durchgemacht, bevor ich meinen Eltern zumindest einen gefliesten Boden in die Küche gejammert hatte.

Und wie man diese Pest über gutem Holz verlegen kann, ist mir ein Rätsel.

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Zwischen 50er und Anfang der 90er gibt es wohl nichts, was es nicht gibt.

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Linoleum, Idioten?
Hier muss ich doch mal leisen Widerspruch anmelden. Reden wir wirklich von jenem herrlichen Material Linoleum, aus Leinöl, Holz- und Korkmehl und Jutegewebe und vielem anderen? Ein Stoff, der sich wohltuend anfassen läßt und dessen Geruch Kindheitserinnerungen weckt?
Der in meiner Küche seit 20 Jahren liegt und immer noch schön aussieht. Der auch das Austreten einer Cigarettenkippe fast spurlos verträgt.

Nun, ich vermute, dem Autor ist das hier mit jenem grundgefährlichen und ekelhaften "Kunststoff" PVC durcheinandergeraten, dessen Verleger zutreffend als Idioten bezeichnet werden können.

Nicht für Ungut

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PVC mit Asbest-Rücken. Lecker.

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Wenn man Kippen in der eigenen Küche austreten möchte, kann man doch auch Terrariensand »verlegen« ;)

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Wer Kippen in meiner Küche austreten will, darf auf die Dachterasse und austesten, was 17 Meter in Sachen Erdbeschleunigung bedeuten.

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Früher in den 80er Jahren gab es Bars und Cafes, die Sand auf den Boden geschüttet haben, um so ein Miami Vice-Feeling in die Bude zu bekommen. Der Sand sah nach 4 Wochen meist aus, wie die Strasse einer Favela.

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Heute gibt es in Berlin Strandbars, die verdeutlichen, dass die Stadt eine Favela ist.

nach meinem empfinden ist übrigens der dümmste ort für eine lesung eine favela im westen berlins (!), wo die ganze bloggeria nicht wohnt, und dann noch an einem knallheissen (!!) Sonntag (!!!) um 13 Uhr (!!!!).

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... es geht immer eine Stufe schlimmer: Auf der Dachterasse.

13:00 ist halt kurz nach dem Aufwachen in der WG und vor dem Spiel der Engländer. Immer noch besser als die Zeit bis zum Spiel sich an diesem grenzdebilen Kickertisch zu vertreiben. Ist kein Zuckerwasserschlecken so eine WG.

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Ist ja auch nur das Vorprogramm.

ich mein, wer partout in der Rolle lesen will, der soll auch

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Übrigens: Das hängt ganz von der Dachterasse ab. Auf meiner, wo ich gerade bin, ist ein Sonnenschirm, rund 28 Grad, aber ein feiner Wind fächelt drüber, es ist also gut zum Aushalten - zumal ich nichts über komischen Ballsport lese, sondern über Kronleuchter und Louis-Philippe-Spiegel schreibe.

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Natürlich war die berühmte heimelig, romantische Dachterasse der Brause-WG gemeint.

Mit Plastik-Bestuhlung und Knastgitter.-Anmutung.
http:// flickr.com/ photos/ifranz/168871917/

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Oh, trouvaillen.blogger.de kriegt einen neuen Eintrag?

Schön.

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Echtes Linoleum ist tatsächlich ein hervorragender Werk- und Auslegestoff. Und nicht zufällig irre teuer (und schwer zu verlegen ;-)). Gegen die Anmutung von echten Dielen kommt das nicht an, aber ich kenne (moderne) Wohnungen mit echtem Linoleum, wo das wirklich prima wirkt (und wie oben erwähnt sehr strapazierfähig ist). Linolschnitte gehen natürlich auch.

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Kid37: "Linolschnitte gehen natürlich auch."

Naja, wer wird denn Linol schneiden, wenn er Holz hat? Linoleum läßt sich nur in heißem (=weichem) Zustand vernünftig bearbeiten.

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Wie kommst du darauf das Dielenboeden im Neubau teuer sind? Gut , meine Nerven sind wohl ruiniert bis ich fertig bin, aber teuer wird das nicht.
Das Marmoleum in den Schlafzimern. Das hat gekostet.

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In einer Küche neuen Boden machen? Allein das Gas ab- und anschliessen kostet, wenn es der Profi macht, mit allem Pipapo 120 Euro. Und einmal das Teppichmesser zücken ist in jedem Fall billiger.

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Gut, bei uns ist auch noch nichts drin ausser Estrich. Ich bin uebrigens verwegen genug die Dielen ins Bad zu legen und das mit den Nerven ist einerseits meine Schuld, ich habe den Grundsatz "Augen auf beim Dielenkauf" vernachlaessigt, anderseits ist der Grundriss etwas exotisch. Sieht aus wie wenn man 65% mit 'nem Tortendiagram dargestellt.

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Äh - von Dielen im Bad kann ich nur abraten. 10 Jahre unachtsam Badende, und Du kannst von vorne anfangen. Die Bretter, die wir wegen sowas entfernen und wegwerfen mussten, sind münzdatiert auf terminus post quem 1727. Wenn man sowas sieht, wie die 250 Jahre gehalten haben, und dann sowas wegen ein paar übergelaufenen Waschmaschinen, das gibt einem schon zu denken.

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Also gerade wenn die Dielen 250 Jahre alt sind hast du aber auch das Problem dass du keinen Estrich drueber kippen kannst. Abgesehen davon dass unachtsam Baden mit finalem Hausverweis vom Dachfirst geahndet wird, bin ich bei der exklusiven Baumarktdiele zu ca 6 Oehre den qm froh wenn sie zehn Jahre halten. Die Wunschfliese haette das Budget gesprengt, auch ohne das Fussbodenniveau anzuheben und eckige Fliesen in einem halbrunden Raum verlegen zu lassen. 2 Parkettleger hatten dankend abgelehnt und als die Offerte vom Dorfschreiner kam war das Budget anderweitig verprasst weil wir dachten das wird eh nix.
Wenns drei Jahre haelt sind wir ausm Groebsten raus, wenns laenger haelt ist das Thema eh erledigt. Ordentlich Feinschliff, Mahagoni Beize, Bootslackdrueber und die Wasschmaschine steht woanders. Ich bin da zuversichtlich.
Im WC sieht das jedefalls schon mal sehr gut aus, auch wenn ich fuer die 2,5 qm fast 3 Tage gebraucht habe. Nur fuers verlegen. LOL ich bin jetzt Verleger ...

Das verlockende Bauernhaus hatten wir gerade deshlab abgelehnt weil dort ein morscher Balken an der richtigen Stelle gereicht haette uns auf Jahrzehnte zu ruinieren.
Das Bad eines Freundes sah genauso aus wie bei dir. Kein Herrensitz zwar und 30 Jahre juenger, super aergerlich dazu, aber was willste machen. Auch dir kann die Waschmaschine auslaufen. Was passiert denn jetzt mit der Wama? Keller?

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Jeder Bauherr muss seine Erfahrungen sammeln. Da ja jeder im Bad Steingut-Fliesen, Naturstein oder Glaskeramik hat, ist es schon schwer sich unbedingt von der Masse abzusetzen.

Mein Tipp: Tropenholz-Dielen. Das einzige, was man in Sachen Holz ins Bad legen kann. Nur mit Verlegen, Schleifen, Ölen ist man schnell bei 150 Euro/qm. Für den Preis kann man sich Naturstein gönnen, was doch noch länger hält.

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Juramarmor kann ich wärmsten empfehlen - hält im Hausgang seit 406 Jahren. Und die Waschmaschinen bekommen einen Extraraum, eine nicht mehr genutzte, ordentlich versiegelte Toilette.

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Die regionalen Baumaterialien sind immer noch die Besten. Hier oben Rotklinker, in Bayern Juramarmor, deutsche Eiche. Nicht der Granit aus Indien, mit Kinderarbeit in den Steinbrüchen. Übrigens: Ein Teil des indischen Natursteins wird über China verschifft und als "chinesisch" verkauft, um das Blut abzuwaschen.

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Eiche. Eiche ist prima und momentan nicht so teuer, weil aus der Mode. Ist aber ein irres Material. Ich habe heute eine Biedermeierkommode gesehen, da waren die Bretter, auf denen die Schübe gleiten, aus Eiche - 180 Jahre Nutzung, vielleicht ein Millimeter Verlust.

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So begeistert bin ich von Eiche nicht. Aber das kann auch an den sechs 20 Meter hohen Eichen auf unserem Grundstück an der Strassenseite liegen. Das Laub ist immer eine echte Qual.

Aber als Holz: Wirklich haltbar und schön.

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