Jetzt reicht´s.

ich habe mir in meinem Dasein im Netz viel Blödsinn angehört. Ich habe mich in Pitches belabern und bei Due Diligences belügen lassen. Ich habe oft den Mund gehalten, weil ich mir dachte, was soll´s, lass sie reden, das wird schon irgendwann. Und wäre es die FTD gewesen, hätte ich nur schief gegrinst. Aber ich bin Handelsblattleser. Ich lese gern Berichte von mittelständischen Schraubenherstellern, und nicht von irgendwelchen Spinnern mit Visionen. Und es nervt mich kolossal, wenn MEIN Handelsblatt bei einem MEINER Themen kapitale Böcke schiesst. Mit einer Handycam und Sonntagsjäger Sixtus am Auslöser. Früher hätte ich einen Leserbrief geschrieben. Das war gestern. Heute ist Abrechnung 2.0 an der Blogbar.

Mittwoch, 12. Juli 2006, 07:43, von donalphons | |comment

 
Es ist wirklich erschütternder Blödsinn
Ich fotografiere, seit ich 5 bin, und mit 8 Jahren bekam ich meine erste Spiegelreflex.

Sollte es nicht, Jahrzehnte später, längst Kameras geben, die mit Spitzenoptik, Megazoom von Fisheye bis Supertele, die tollsten, schärfsten Bilder machen, und bitteschön nur 200g wiegen?

Gibt's eben nicht. Optik läßt sich nicht mal soeben upgraden auf 8.0 oder so.

Und das können Videocams eben auch nicht. Für Blödzeitungspapier mag das ja mal reichen, für echte Qualität nicht.

Bei all dem Digihype wird z.B. übersehen, das Redaktionen von hochwertigen Zeitschriften (z.B. Geo) entweder nach wie vor auf Dia bestehen oder wieder zum Dia zurückkehren.

Das hat verschiedene Gründe. Einer davon ist besonders leicht nachzuvollziehen. Man nehme eine analoge Spiegelreflex und schieße ein Motiv. 1x wohlgemerkt. Dann nehme man eine digitale Spiegelreflex, schieße das gleiche Motiv 20x, suche sich das beste raus und dann gehen beide Bilder zum Print. Man lege sie nebeneinander und genieße das Aha-Erlebnis.

Ich benutze durchaus auch digitale Kameras. Gibt viele Gelegenheiten, wo das praktisch ist.

Aber wenn ich das wirklich gute Foto haben will, dann eben nicht.

Und dass man das mit einer Handycam, ob HD oder nicht, erreichen kann, ist einfach hanebüchen. Nicht heute und nicht in 20 Jahren.

Es hat nämlich einen Grund, warum ein lichtstarkes 600er Tele so schwer ist. Und so teuer.

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The Profi´s Choice
Ich habe in meinem Bekanntenkreis eine Profifotografin, die macht Akt, Landschaft, Mode, Tierfotografie und Bilder für Plakatwerbung. Für nicht allzu große Motive nimmt sie "Die Kleine" - 6 x 6 Hasselblad.

Für Plakatfotografie geht es meist nicht an der Plattenkamera (Linhof) vorbei, auch wenn die an die 20 Kg wiegt.

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Eben, wir reden ja auch von Profis.

"Natürlich" kann man das alles irgendwie mit der Handycam machen. ES kommt auch irgendwas raus dabei.

Aber wir reden ja von der Prämisse, dass die HD Videotechnik Profis arbeitslos macht.

OK wir können ja auch AnjaTanja oder die Putzfrau knipsen und sagen, das ist Laetitia Casta.

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*grins*

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... oder ein Kreisklassenspiel mit der Handycam filmen und als Bundesligabegegnung verkaufen. Komischerweise funktioniert das manchmal, wenn man manche grottigen Bundesliga-Kicks ansieht.

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Es gab auch mal Leute, die glaubten, durch Beherrschung von MS Word würde jeder plötzlich zum selbst publizierenden genialen Schriftsteller.

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Oder gar:
die Handhabung einer Fernbedienung qualifiziere für den Posten des Programmdirektors...

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Hm. Reicht das etwa nicht?

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ähm schlechtes Argument..lol

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Bilder vom Sonnenuntergang und dann ab 6 Uhr schon wieder fit - wie geht das?

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Von der Leiter fallen und wegen der Schmerzen nicht schlafen können, einem anderen etwas weh tun, dann geht´s auch mit dem Schlafen um 6 Uhr morgens.

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Ah! So läuft der Hase, bloggt der Don - und dann gegen Mittag wieder raus, wie?

Handelsblatt, soso. Hatten die nicht mal eine Beilage namens "Why not!"? Darin einmal ein ganz schönes Stil-Brevier von Tyler Brûler und ein sehr lachhaftes von Sky Du Mont ("Maggi aufs Brot reicht völlig aus für ein leckeres Abendessen").

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"Why not" hiess bei uns mal ein unterklssiges Altstadtbordell, mit 70er-Jahre-Malerei in den Schaufenstern. Deshalb fand ich den Namen ein wenig schlecht gewählt. Schliesslich heissen mit Werbung im redaktionellen Inhalt gestopfte Einrichtungszeitschriften auch nicht "Wanna pimp ya Flat"?

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