Zielgruppe mit Zukunft





Alt ist das neue Jung. Pernsion ist die neue Freizeit. Post65 hat das, was urbanen Penner Ante40 fehlt. Spiesser und FDP-CDU-Wähler sind sie alle.

Freitag, 1. September 2006, 19:01, von donalphons | |comment

 
Schöne Bilder. Bei dem Bild oben dachte ich eine Millisekunde lang an Angkor Wat.

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Es ist das Angkor Wat des Katholizismus. Genauer, Schloss Johannisburg in Aschaffenburg, der Grössenwahn des Mainzer Erzbischofs Johann Schweikhard von Kronberg, einem der übelsten Hexenbrenner der deutschen Geschichte.

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Wart´s ab wenn wir in dem Alter sind.
Die Spiesser sind dann in der Minderzahl. (hoffentlich)

Angkor Wat des Katholizismus :-) danke!

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Wikipedia ruled.

Und die weitere Geschichte der Johannisburg macht den Vergleich durchaus pasend: Schon 1630 zug hier Gustav Adolf ein, und schluss war´s erst mal mit der gegenreformatorischen Herrlichkeit.

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"Johann Schweikhard von Kronberg brachte System in die Hexenprozesse. "

Das sind Sätze, die klingen so harmlos...

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Sehr deutsch, der Mann. Irgendwie. Heute würde er Roland Koch wählen.

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...oder heissen. Genau will man das gar nicht wissen.

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Wat ? Angkor?
Haben Sie alle Angst vor dem Alter?
Vor dem jüngeren Alter unter 80 ?
Halten Sie den Geist jung, bleiben Sie wie Sie sind.
Im schrumpelden Körper trotz mürber Lunge ist noch
Manches möglich.
Seh'n Sie an mir.
Oder auch nicht, jeh' nach Winkel.

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Angst? Ne. Ich sage nur, dass Alter die neue Zielgruppe ist. Lauter Erben ohne Nachfahren, die ihr Geld loswerden müssen.

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Im Grunde wissen alle, dass dies die neue Zielgruppe ist. Sie wollen es jedoch noch nicht so richtig wahrhaben.

Dabei genügt ein Blick auf die Demographie: In 25 Jahren, wenn der Autor dieses blog und viele Kommentatoren 60 und älter sind, werden 35% der Bevölkerung über 60 Jahre alt sein. Jetzt sind es nur 25%. Der Altersquotient (Bevökerung über 60 geteilt durch die "werberelevante" Bevölkerung zwischen 15-60) wird von 43 auf 70 steigen. Wenn man die Grenze bei 65 Jahre setzt, steigt der Altersquotient von 27 auf 47.

Wobei dies das mittlere Szenario der Bevölkerungsvorausberechnung ist. Es gibt noch eines, in welchem die Zuwanderung niedriger angesetzt wird - was aber von den Experten zur Zeit als das wahrscheinlichste angesehen wird.

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Das ist wie mit dem Totentanz - alle wissen, dass er kommt, keiner mag es realisieren. Gerade Männer haben es mit dem Gedanken ans Altern und Testamente ganz schwer. Verdrängung. Aber so wie es aussieht, erleben wir eine Erbengeneration, die erst so richtig reich wird, wenn reich sein nicht mehr so den tollen Spass macht. Ob brilliantverzierte Rollwägelchen das richtige sind, kann man hinterfragen, aber es ist ziemlich klar, dass ein erheblicher Anteil dieser Leute das Geld wird verjuxen müssen, in Folge fehlender Nachkommen. Reisen können da vielleicht etwas auffangen, obwohl die Transportkosten in 30 Jahren vermutlich so hoch sein werden, dass ein Tagesausflug nach München schon als Luxus gilt.

wobei ein wenig regionalisierung nicht schadet - die wenigsten frankfurter dürften in schloss johannisburg vor ihrer haustür gewesen sein

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"wobei ein wenig regionalisierung nicht schadet - die wenigsten frankfurter dürften in schloss johannisburg vor ihrer haustür gewesen sein"

Ich bin Frankfurter und meine Eltern wohnen neben diesem Schloß. Die werden mir vielleicht irgendwann auch irgendetwas vererben, was ich verjuxen könnte. Es eilt aber nicht, ich wünsche ihnen ein langes, glückliches Leben.

Mit Arbeitseinkommen allein ist Verjuxen gelegentlicher Luxus.

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eben das adac-heft gelesen.

hat da jemand spiesser, unverbesserlicher! gesagt? schön, wenn derjenige sich hinterher besser fühlt, seis drum.

aber, vom reklamedidaktischen her fast so gut wie der manufactum - katalog. die adac-zielgruppe sind einerseits familien, gern mit kindern, und rentner, oder neudeutsch, senioren, und beide werden auf geschickte weise bedient.

was, hinsichtlich der senioren, sich inseratmäßig dahin niederschlägt, dass diese zielgruppe mit angeboten für kreuzfahrten und treppenliften (überhaupt, treppenlift, vielleicht ist das die entwicklungslinie: vom dreirad über verschiedene zwischenstufen zum treppenlift) umworben wird.

ach so, die post65er müssen nicht für alle zeiten die domäne der cdu und der fdp bleiben, das liegt eigentlich eher an den anderen, nicht kapiert zu haben, was schon länger sache ist.

da wo ich lebe, dürften einige, vor allem die besser situierten, die nunmehr linkspartei wählen. auch diese von der pr her ein sonderbares phänomen: das andere extrem, der renterausflug, der sich als schülerreise tarnt, und damit noch nicht einmal an glaubhaftigkeit verliert.

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Es gibt durchaus Ecken, da ist das Neue Deutschland immer noch überregionaler Marktführer. Das sind Welten, die man nicht ergründen will, aber auf den Grund wird man wohl dennoch geschleudert.

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"... Spiesser und FDP-CDU-Wähler sind sie alle."
Mir scheint, da schreibt jemand über etwas von dem er nicht viel versteht.

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